Laservaporisation nach Pap 3d, Erfahrungen

[Nilli123]

Hallo Ihr Lieben,

ich bin neu hier im Forum und bitte um eure Hilfe:
Wer von euch hat Erfahrungen mit einer Laservaporisation am Gebärmutterhals? Bekommt man dann auch eine Vollnarkose?
Wie lange ist man nach sowas krankgeschrieben.

Zu meiner Vorgeschichte: Im Feb 09 wurde ein Pap3d festgestellt, welcher wiederhilt auftrat. Im August 09 war ich zur Dysplasiesprechstunde, bei der eine Kolposkopie und eine Biopsie gemacht wurde. Ergebnis: Pap 3d bei CIN I, "unter konsequenter Kontrolle ist Zuwarten möglich, mit längerer Persistenz ist jedoch die Wahrscheinlichkeit einer Remission als gering einzustufen".
Nun haben wir Januar 10 und letzte Woche war wieder der übliche Kontrollabstrich.
Das Ergebnis steht zwar noch aus, aber sowohl ich als meine FA gehen davon aus, dass es sich nicht gebessert hat. Lt. ihrer Aussage ist die Laservaporisation das gewebeschonendere Verfahren im Vergleich zur "echten Konisation". Aber ist es auch genauso "sicher"? Da hier das Gewebe wohl verdampft wird, kann man doch nichts mehr ins Labor schicken und untersuchen lassen?

LG

Nilli

[tiffany]

Hallo Nilli,

erstmal herzlich Willkommen.Auch wenn der Anlass kein schöner ist.

Ich muss gestehen,das ich ein bisschen geschockt bin,das ein CIN I operiert werden soll.
Ich hatte 4 Vaporisationen der Scheide+Vulva.Hab keinen GMH+GM mehr.
Wenn ich könnte,dann würde ich mich immer für die Konisation entscheiden.Denn wie du schon geschrieben hast,hat man nach der Vaporisation kein Gewebe,was man untersuchen kann.Und ausserdem ist das Risiko für einen erneuten auffälligen Abstrich viel höher bei der Vaporisation,als bei der Konisation.
Denn bei der Vaporisation erreicht man nicht immer den Boden allen Übels und dadurch ist die Gefahr für erneute Dysplasien höher.
Ich kann ein Lied davon singen.Denn 6 Wochen nach der Vaporisation,sind alle veränderten Stellen wieder da.Die VIN III und VAIN III waren zwar nur noch VIN II und VAIN II.Aber ansonsten ist alles gleich geblieben.
Ich persönlich,würde immer die Konisation vorziehen.Aber das ist meine persönliche Meinung!

LG und alles Gute
Tiffy

[Nilli123]

Hallo Tiffy,

danke für deine schnelle Antwort.
Habe eine wichtig Information vergessen: ich wurde natürlich auch auf HPV getestet mit dem Ergebnis positiv, high risk. Aussage des schriftlichen Befunds aus der Dysplasiesprechstunde lautet, dass bei einer aktiv angestrebten Schwangerschaft mindestens 6 Monate vorher eine "Sanierung" erfolgen sollte. Da ich nun schon 33 und verheiratet bin, ist das natürlich schon ein Thema für meinen Mann und mich. Vielleicht kam deshalb auch der Hinweis mit Laservaporisation statt Messer?

Hoffe natürlich insgeheim doch noch, dass es sich gebessert hat, aber da werde ich die nächsten paar Tage bis zum neuen Ergebnis noch warten müssen...ist schon ein ziemlich mulmiges Gefühl, wenn man alle 3 Monate da durch muss.
LG

Nilli

[Zumsel78]

Hallo Nilli,

du bist leider in einer etwas schwierigen Lage was die weitere Entscheidung deiner Dysplasie-Therapie angeht. Eine CIN I hat eine Rückbildungswahrscheinlichkeit von etwas über 50 % innerhalb eines gewissen Zeitraums, d. h. bei ca. 6 von 10 Frauen kommt es zu einer sog. Spontanremission. Aber genau da liegt der Hund begraben, sie KANN sich verbessern, MUSS aber nicht. Fakt ist, dass man leider nie genau weiß wie lange die Dysplasie schon in tieferen Zellschichten brodelt. Auch wenn frühere Abstriche in Ordnung waren, kann es sein, dass schon länger Zellveränderungen vorliegen, dieser aber mittels der üblichen Abstrichtechnik noch nicht entdeckt wurden. Die Abnahmetechnik und die Sorgfalt des Arztes spielen hierbei eine große Rolle.

Tatsache ist, dass du nun seit einem Jahr einen PAP IIID hast und HPV high-risk bist. Dieser HVP-Status wäre für mich persönlich der entscheidende Punkt, was die weitere Behandlung angeht. Damit gehörst du leider zur Hochrisikogruppe in Bezug auf die Entwicklung bösartiger Zellveränderungen am Gebärmutterhals. Jede CIN II/III oder jedes Ca in situ hat irgendwann mal mit einem CIN I begonnen. Bei dir wurden die Zellveränderungen aber glücklicherweise sehr früh entdeckt und man kann noch viel dagegen tun.

Ich hatte auch einen PAP IIID, allerdings ergab der histologische Befund nach der Konisation bereits ein Carcinoma in situ. Auch ich hatte bis zum Tag X (dem Tag des ersten schlechten PAP´s) nie irgendwelche gynäkologischen Befunde, war auch schon über 30 und hatte mir Gedanken über die Kinderplanung gemacht. Jetzt habe ich schon zwei Konis hinter mir, weil bei der ersten nicht alles im Gesunden entfernt werden konnte und hoffe natürlich trotzdem auf Nachwuchs.

Ein wichtiger Punkt ist die Tatsache, dass bei Frauen, die über 30 Jahre alt sind und bei denen HPV festgestellt wird, von einer persistierenden HPV-Infektion ausgegangen werden muss. Zum einen, weil das Immunsystem mit steigendem Alter nicht mehr so effektiv arbeitet wie in den Zwanzigern und zum anderen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Frau jenseits der 30 in einer festen Beziehung lebt, Familie hat usw. Die Vermutung liegt also nahe, dass sie sich in früheren Jahren angesteckt hat, das Immunsystem die Bekämpfung der Viren über längere Zeit nicht in den Griff bekam und nun Zellveränderungen die Folge sind. Natürlich wird dieser Fakt nicht auf jede Frau über 30 zutreffen.

Da dir die Experten der Dysplasiesprechstunde vor einer Schwangerschaft die „Sanierung“ der veränderten Zellbereiche empfehlen, würde ich auf deren Erfahrung vertrauen. Ob du dich nun für eine Laservaporisation oder die sicherere Methode der Konisation entscheidest, muss gründlich abgewägt werden. Ein weiteres Gespräch mit den Ärzten wäre sicher sinnvoll. Es kann natürlich auch sein, dass dein Abstrich jetzt ein besseres Ergebnis liefert. Die Gefahr erneut auffälliger PAP´s bestünde dann aber weiterhin, wegen der noch vorhandenen high-risk Viren, die ja konzentriert im Bereich des Gebärmutterhalses sitzen.

Es liegt mir fern, dir Angst zu machen. Ich möchte dich nur ein bisschen sensibilisieren was das Für und Wider angeht. Aus meinen ganz persönlichen Erfahrungen heraus, den vielen Gesprächen mit Ärzten und Pathologen, meinen Recherchen usw., kann ich dir nur empfehlen, eine Schwangerschaft bis zur Klärung/Therapie der Dysplasie zu verschieben. Danach wirst du bestimmt erleichtert und vor allem gesund in die Kugelzeit starten können.

Ich wünsche dir alles Gute. Halte uns bitte auf dem Laufenden!

Lieben Gruß,
Zumsel

[tiffany]

Hallo Nilli,

du hast noch die Möglichkeit,immunzytochemische Test´s durchzuführen.
Dabei wird geschaut,ob das L1 (Hauptkapsidprotein der Viren) vorhanden ist.Ist dies der Fall,so geht die Dysplasie selbst bei einem schwächelnden Immunsystem innerhalb einen Jahres zu 87% zurück.Ist es nicht vorhanden,so schreitet die Dysplasie zu 97% voran.Dann gibt es noch den p16 Test.Dort wird geschaut,ob eine Mutation in der Zelle aktiv ist.
Da du vor hast schwanger zu werden,empfiehlt sich der Laser.Da dieser nicht so viel Narbengewebe hinterlässt,wie die Messerkoni.Aber wie oben schon geschrieben,gibt es Nachteile.
Schau mal hier nach.
http://www.laborpraxis.vogel.de/anal...ticles/151344/
http://www.cytoimmun.de/vorteilefrauen.html
LG und lass bald von dir hören

[Zumsel78]

Hallo Nilli,

das ist ein gute Idee von Tiffany. Sprich doch deinen Arzt mal darauf an.

Gute Nacht und bis bald,
Zumsel

[Nilli123]

Hallo Zumsel, hallo Tiffany,

vielen Dank für eure Antworten.
Leider habe ich das Ergebnis zwischenzeitlich bekommen und es ist natürlich wieder 3d.
Habe mir jetzt nochmal eine Überweisung zum Spezialisten geben lassen, der auch die 1. Kolposkopie und Biopsie durchgeführt hat. Leider ist der Termin erst Ende Febr, aber ich versuche positiv zu denken, dass er dann ja auch nochmal nen Abstrich machen kann und evt. auch anhand der 1. Untersuchung Veränderungen besser feststellen kann.

Mein Mann und ich hatten noch nicht mal angefangen zu "Üben", was für mich mit dem derzeitigen Befund auch völlig außer Frage steht. Erst mal wird das hier "erledigt". Aber man macht sich halt schon so seine Gedanken, ob man (frau) wirklich noch lange warten will, wenn die Mindestwartezeit nach der Laservapo verstrichen ist. Wer weiß, ob es ich nicht wieder zu 3d oder sogar Schlimmeren entwickelt....zumal bei meiner Grpßmutter damals (da war sie 37 Gebärmutterkrebs) festgestellt wurde. Gut, das war auch 1967 und die Medizin in diesem Bereich war quasi nicht vorhanden, aber falls solche "Probleme" in dieser Körperregion erblich sein sollten....Fragen über Fragen, die einen doch belasten.

Habe meine Frauenärztin beim vorletzten Termin schon nach diesem "Cytotest" gefragt, aber da konnte sie nicht wirklich was mit anfangen.
Nachdem der Pap3d nun schon über 1 Jahr besteht, schätze ich mal, dass die Hoffnung auf ein aktives Immunsystem eher gering ist...
LG

Nilli

[tiffany]

Zitat von Nilli123

zumal bei meiner Grpßmutter damals (da war sie 37 Gebärmutterkrebs) festgestellt wurde. Gut, das war auch 1967 und die Medizin in diesem Bereich war quasi nicht vorhanden, aber falls solche "Probleme" in dieser Körperregion erblich sein sollten....

Hallo Nilli,

Gebärmutterhalskrebs,ist nicht vererbbar.Sondern "nur" Gebärmutterkörperkrebs und das auch "nur",durch einen Gendefekt (HNPCC),der Hauptursächlich für Darmkrebs verantwortlich ist.

Find ich gut,das du dir einen Termin bei einem Spezialisten geholt hast.Eine zweite Meinung,kann nicht schaden.
Drück dir die Daumen und halt uns auf dem Laufenden.

LG

[Nilli123]

Hallo Tiffy, hallo Zumsel,

heute kann ich nun berichten, wie es in meinem Fall weitergeht, denn gestern war der erneute Termin beim Spezialisten:

Nachdem er mich wieder mit Essi-und Jodlösung malträtiert hatte, kam er zu dem Ergebnis, dass sich die Zellveränderungen ausgebreitet haben. Vor einem halben Jahr war lediglich der Polyp betroffen. Nun wohl auch das Gewebe drumherum. Das biopsierte Stückchen Polyp ist wohl nachgewachsen.

Somit steht fest, dass sich die Zellveränderung zumindest weiter ausbreitet, was mir die Entscheidung zur Konisation wesentlich leichter gemacht hat. Wer weiß, ob es sich nicht nur in die Breite sondern auch in die Tiefe weiterentwickelt hat...

Der Doc hat mir dann genau erklärt, was und er die "Sanierung" durchführen wird. Mittels elektrischer Schlinge wird das betroffene Gewebe rausgeschnitten und der gesamte Muttermund inkl. der Innenwände zur Gebärmutter hin abgeschabt.
Dann wird im gesamten, abgeschabten Areal die oberste Zellschicht mit dem Laser verdampft.
Das ausgeschnittene und ausgeschabte Gewebe wird natürlich noch zytologisch untersucht werden können.

Zum Schluß gibt es auch noch eine Gebärmutterspiegelung als Zugabe, um festzustellen, ob da evt. was in der Gebärmutter nicht in Ordnung ist.

Sorry, wegen meines Sarkasmus, aber ich ärgere mich im Moment total, dass ich diesen Sch....-Polypen vor 2 Jahren, als er entdeckt wurde, nicht direkt habe entfernen lassen. Aber so schlau ist man ja immer erst hinterher.

Mein Termin im KH ist nun in gut 3 Wochen, so dass ich dann dir/euch mehr berichten kann.

PS: habe den Doc auch gefragt, ob wir jetzt nicht mit Kanonen auf Spatzen schiessen, aber er ist auch der Meinung, dass die Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt richtig ist.

Bis bald

Nilli123

[Zumsel78]

Hallo Nilli,

wenn der Doc erkannt hat, dass sich die Dysplasie ausbreitet, dann ist die Konisation ganz klar die richtige Entscheidung. Die bei dir erkannte CINI entwickelt sich weiter, leider. Was wäre also die Alternative, abwarten bis sich eine CINII, dann eine III entwickelt? Die Art und Weise wie er dich operieren und behandeln will klingt wirklich sehr professionell. Du bist bei ihm ganz sicher in guten Händen.

Nilli, ärgere dich nicht über Vergangenes, du kannst es so oder so nicht mehr ändern. Was wäre wenn....? Jeder hier stellt sich diese Frage von Zeit zu Zeit, obwohl sie rein gar nichts bringt. Du schaust jetzt nach vorn und weißt, dass dir noch rechtzeitig geholfen wird. Nur das ist wichtig!

Ich finde nicht, dass in deinem Fall mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird und stimme deinem Arzt voll zu. Wenn du die OP jetzt hinter dich bringst und die Dysplasie erfolgreich beseitigt wird, hast du gute Chancen nie wieder damit konfrontiert zu werden. Danach ist dein Kopf frei und du kannst in aller Ruhe eine Schwangerschaft planen, ganz stressfrei.

Hier noch ein Lichtblick für dich: Mein erster Abstrich vor zwei Wochen lautete auf PAPI - und das nach zwei Konisationen wege Ca in situ letzten Sommer!!! Also Kopf hoch, du bist auf dem richtigen Weg.

Liebe Grüße,
Zumsel

[Nilli123]

Hallo Zumsel,

melde mich wie versprochen nach meiner Laser-Koni zurück. Der Termin war letzen Freitag und insgesamt wesentlich unspektakulärer als meinerseits befürchtet. Morgens um 8 Uhr ging´s los Richtung KH und um 12 Uhr war ich schon wieder zu Hause, um meinen Restrausch auszuschlafen.
Der Doc und der Narkosearzt sowie das ganze KH-Team waren supernett und freundlich, so dass ich relativ unaufgeregt nach außen hin war (mein Blutdruck hat mich beim Blutdruckmessen natürlich verraten ).
Einziger nicht so schöner Punkt war, dass ich nach der Vorbereitung und Legen des Zugangs noch gefühlte 3 Stunden im Vorraum schon fertig auf dem OP-Tisch liegend warten musste. Es waren in Wirklichkeit nur 20 Minuten....

Schmerzen habe ich so gut wie keine. Fühlt sich an, als hätte ich meine Periode mit dem typischen Unterleibsdruck. Bluten tut´s auch kaum, so dass häufiges Slipeinlagenwechseln ausreicht. Wie gesagt, alles wesentlich unspektakulärer als befürchtet.

Und nun das Beste: eben rief der Doc an, um mir mitzuteilen, dass alles entfernt wurde und der Pathologe wohl einen CIN II (mittelschwere Displasie) festgestellt hat. Somit ist die Zellveränderung wie schon im letzten Gespräch festgestellt weiter "gewachsen". O-Ton vom Doc: "Wir haben also alles richtig gemacht, jetzt schon zu operieren." Bin sowas von erleichtert!!!!

Jetzt muss ich in ca. 2 Wochen zu meiner Frauenärztin zur Kontrolle des Heilungsprozesses. Werde dann vielleicht nochmal über das genaue Ergebnis berichten. Der erste Abstrich soll frühestens in 4 Monaten erfolgen, aber ich bin jetzt mehr als zuversichtlich, dass sich damit das Ganze erledigt hat.

Bis bald

Nilli

[Zumsel78]

Hallo Nilli,

freut mich zu hören, dass du alles so gut überstanden hast. Noch mehr freue ich mich, dass alle veränderten Zellbereiche erfolgreich entfernt werden konnten und du nun mit großer Wahrscheinlichkeit Ruhe haben wirst!

Ich stimme deinem Arzt zu: Er (in Zusammenarbeit mit dir) hat alles richtig gemacht! Jetzt hast du es hinter dir und weißt, dass da nirgends mehr "bösartige" Zellen umherwuchern, die vielleicht noch größeren Schaden anrichten. Das ist doch ein wirklich gutes Gefühl!

Sicher werden deine nächsten Abstriche in Ordnung sein. Ich flippe heute noch aus vor Freude, wenn ich daran denke, dass mein erster Abstrich nach den beiden Konis im Februar d. J. ein blitzsauberer Ier war!!!! Zwei Wochen später dann noch der negative HPV Test - besser hätte es für micht nicht laufen können! Und du wirst das auch schaffen, ganz bestimmt!

Ich wünsche dir zauberhafte Ostern mit ganz vielen bunten Eiern...

Liebe Grüße,
Zumsel

[Nilli123]

Hallo Zumsel,

ich hoffe, du hattest schöne Ostertage? Ich bin quasi wie auf Wolke 7 durch die Gegend geschwebt und musste erstmal all meinen Freundinnen von meinem guten OP-Ergebnis berichten.
Du hattest echt einen 1er-Abstrich? Wow, das ist ja megafantastisch!
Freut mich sehr für dich. Und dann auch noch kein HPV mehr.
Genial! Besser kann es ja gar nicht laufen.
Dann kannst du ja bald in die akive Familienplanung übergehen?

Viele Grüße

Nilli