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  #1  
Alt 29.10.2007, 09:00
guertler2 guertler2 ist offline
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Standard Fragen zur Berufsgenossenschaft

Hallo alle miteinander,

Ich habe ein paar Fragen zur Berufsgenossenschaft und ich hoffe es kann mir jemand weiterhelfen.Der Antrag auf Rente wurde vor ca. 6 Wochen im Krankenhaus gestellt.
Morgen kommt jemand von der Berufsgenossenschaft zu uns nach Hause.Ist das so üblich?. Am Telefon hat er gesagt, er möchte gerne wissen wo mein Vater gearbeitet hat. Ich kann mir nicht vorstellen das dies das einzigste ist.
Weiß jemand was er noch für Fragen stellt.
Dann habe ich etwas von 25 Faserjahren gelesen.Was hat das zu bedeuten?
Es wäre schön Antworten auf meine Fragen zu bekommen.

lg
Renate
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  #2  
Alt 29.10.2007, 14:13
Sabrina1978 Sabrina1978 ist offline
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Standard AW: Fragen zur Berufsgenossenschaft

Hallo Renate!

Bei meinem Vater wurde im Februar die Krankheit festgestellt, zeitgleich wurde vom Krankenhaus ein antrag bei der Berufsgenossenschaft gestellt.
Es dauerte nicht lange und sie haben sich erst einmal schriftlich gemeldet (stellten viele Fragen, von wann bis wann mein Vater wo gearbeitet hat usw.).

Ob das so üblich ist Hausbesuche zu machen kann ich leider nicht sagen, aber bei meinem Vater haben sie auch einen gemacht.
Es waren zwei von der Bg und sie sind sehr nett gewesen, haben halt sehr viele fragen gestellt um auszuschließen ob die Krankheit evtl. wo anders her kommt, als befürchtet wurde. Sie sagten meinen Eltern das es sein kann, das mein Vater noch zu einen "Gutachter" müsse.

Nach ein paar wochen bekamen meine eltern bescheid, dass mein Vater nicht zum Gutachter muss und das es bewiesen ist, dass die Kranheit durch einen UMbau einer Lagerhalle vor ca. 30 Jahren kommt.

Am 24. September haben wir die Nachricht bekommen, dass die Krankheit zu 100% als Berufskrankheit anerkannt wurde und in welcher Höhe sich die Monatliche Rente bewegt.

Uns ging es nicht ums Geld sondern rein um die Anerkennung das man durch die Arbeit so schwer erkrankt ist!

Zu den 25 Faserjahren kann ich nur soviel sagen (habe nur Gelesen), das man erst nach ca. 25 Jahren Asbestfasern nachweisen kann.
Und da diese Kranheit ca. 20-30 Jahr braucht bis zum Ausbruch spricht das für einen Kontakt mit Asbest.

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie das sich die Bg schnell entscheidet und wünsche euch alles gute und ganz viel Kraft.

liebe grüße Sabrina
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  #3  
Alt 29.10.2007, 17:06
Kessi Kessi ist offline
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Standard AW: Fragen zur Berufsgenossenschaft

Hallo!

Bei meinem Papa wurde der Fall auch vom Krankenhaus direkt der BG gemeldet. Das war Anfang Januar. Dann kam ein Herr von der BG zu meinem Papa ins Krankenhaus. Der hat sich die Versicherungsverläufe angeschaut und uns ganz viel zum Asbest erklärt (man glaubt gar nicht, worin Asbest überall enthalten ist!!!) Dann im Juni kam ein Herr zu meinen Eltern nach Hause. Im September wurde meinen Eltern mitgeteilt, daß der Fall jetzt an den zuständigen Fachbereich (oder so ähnlich) weitergeleitet wurde und am 24.9. über den Antrag entschieden werden soll. Mein Papa lag da schon im Sterben!!!! Am 16.9.07 ist mein Papa verstorben. Die Ärzte haben uns zu einer Obduktion geraten. Diese haben wir durchführen lassen. Daraufhin hat uns die BG bescheid gegeben, daß nun erst in 2-3 Monaten über den Antrag entschieden werden kann, da erst dann die Obduktionsergebnisse vorliegen.

So viel zur BG.

LG Kessi
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  #4  
Alt 30.10.2007, 08:10
Kessi Kessi ist offline
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Standard AW: Fragen zur Berufsgenossenschaft

Hallo Renate,

zu den Faserjahren möchte ich noch folgendes mitteilen:

"Bedeutsam für das Entstehen von asbestbedingten Krankheiten ist nicht nur die Einwirkdauer der Asbestfasern, sonder auch die Anzahl der von dem Betroffenen eingeatmeten Fasern. Diese Dosis (kumulative Asbestfaserstaueinwirkung) wird in Faserjahren berechnet......"

Den ganzen Artikel kann man unter www.besseratmen.de/tips.php?rubrik=21
nachlesen. Der Artikel ist sehr interessant!

Lg Kessi
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  #5  
Alt 02.11.2007, 08:24
guertler2 guertler2 ist offline
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Standard AW: Fragen zur Berufsgenossenschaft

Hallo Kessi,
vielen dank für deine Antworten. Sie waren sehr hilfreich.Auch die Aufklärung über die Faserjahre war sehr interessant.

lg
Renate
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  #6  
Alt 03.11.2007, 16:19
elocin19 elocin19 ist offline
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Standard AW: Fragen zur Berufsgenossenschaft

hallo!
meinem vater (57) wurde am 15.08.06 mitgeteilt, daß er ein pleurales und ein peritoneales mesotheliom hat. daraufhin wurde durch das krankenhaus sowie durch den hausarzt eine meldung an die bg gemacht. zuerst kam jede menge briefverkehr und anschließend direkt ein beauftragter der bg zu meinen eltern um zu prüfen, wo genau er kontakt mit asbest hatte. mittlerweile ist es zu 100 % als berufskrankheit anerkannt, rente über die bg kann er aber erst ab 1.2.08 beziehen! das schlimmere war eigentlich der arbeitgeber. mein vater arbeitete über 30 jahre bei einer weltweit bekannten firma u hatte nachweislich bei ihr kontakt mit asbest. für den arbeitgeber ist er ein präzedenzfall u eine nr von vielen, die wollten ihn (so geldgierig wie das auch klingen mag u gesundheit nicht käuflich ist) mit so wenig aufwand wie möglich los werden.
wir sind unendlich dankbar, daß er die statistik nicht erfüllt hat und noch am leben ist....
elocin19
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  #7  
Alt 10.02.2008, 11:13
Breezy Breezy ist offline
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Standard AW: Fragen zur Berufsgenossenschaft

Mein Vater bezieht auch Rente von der BG als damals die Asbstose festgestellt wurde. Nun ist er weiter an Rippenfellkrebs erkrankt:=( Es ist also viel schlimmer geworden. Ich habe für meinen Vater die BG angeschrieben, wegen Anpassung der Rente wegen erheblicher Verschlimmerung der Krankheit. Diesen Monat will jemand von der BG vorbeikommen. Keine Ahnung,was der von meinem kranken Vater will. Es geht mir/uns momentan nicht um erhöhte Rente. Aber ich denke daran, dass wohl meine Mutter irgendwann alleine zurückbleibt und sie ohne meinen Vater völlig hilflos ist. Sie bekäme auch nur eine kleine Witwenrente. Weiß jemand, ob für sie auch von der BG eine Art "Hinterbliebenenrente" gezahlt würde?? Leider muss man ja auch an solche Sachen denken zu allem übrigen Kummer.
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  #8  
Alt 10.02.2008, 15:16
Rolf_Rgbg Rolf_Rgbg ist offline
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Standard AW: Fragen zur Berufsgenossenschaft

Hallo Renate,

wenn die Berufsgenossenschaft einen Betreuer schickt, dann ist das durchaus normal. Ich selbst habe diesen Gesprächstermin für den 13.02.08 mitgeteilt bekommen. Nach dieser Mitteilung war ich auch ein wenig besorgt, denn üblicherweise wird man ja zu einem Amtsarzt geschickt.

Ich habe mich beim VdK erkundigt. Sie sagten mir, dass das normal sei. Berufsgenossenschaften, bei mir ist es die Landesunfallkasse Bayern (Öffentlicher Dienst), sträuben sich naturgemäß davor, Berufsunfähigkeit anzuerkennen, weil dadurch Rentenansprüche gegenüber dem Bund entstehen.

Bereite alle Unterlagen vor, die das Berufsleben betreffen. Arbeitszeiten, Arbeitgeber und Tätigkeiten sind dabei besonders wichtig. Wenn man erst anfangen muss zu suchen, nach dem man gefragt wird, wird man sehr leicht nervös und man vergisst dann vielleicht etwas Wichtiges.

Für Bauarbeiter ist die Sache ziemlich einfach. Da wird die Sache aufgenommen und auch ziemlich schnell beschieden. Ansonsten muss man verdammt gut nachweisen können, ob man in Asbest verseuchten Gebäuden oder Räumen gearbeitet hat oder diese in unmittelbarer Nähe zu seinem Arbeitsplatz saniert oder abgerissen wurden. Ich kann es vermutlich niemals nachweisen, denn dann müsste ich gegen das Verteidigungsministerium klagen. Aber Arbeit mache ich ihnen trotzdem.

Ich weiß, dass ich dir mit dieser Information nicht wirklich weiterhelfen kann, denn jeder Betreuer der BG stellt andere Fragen. Vielleicht kannst du mich ja informieren, was sich aus dem Gespräch ergeben hat. Vielen Dank dafür im voraus.

Liebe Grüße aus Regensburg

Rolf
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  #9  
Alt 14.02.2008, 09:02
guertler2 guertler2 ist offline
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Standard AW: Fragen zur Berufsgenossenschaft

hallo Rolf,
vielen Dank für Deinen Beitrag. War die letzte zeit selten im Forum. So viele andere Sachen im kopf.
Seitdem die Herren von der BG da waren ist jetzt Schweigen im Walde. nichts mehr gehört. Mein Vater ist 69 Jahre. Hat früher oft die Stellen gewechselt. Zuhause konnten wir nicht mehr nachvollziehen wo und wie lange mein Vater gearbeitet hat. Die BG wollte sich die Unterlagen von der Knappschaft besorgen. Von dort bezieht mein Vater die Altersrente. Da mein Vater öfter die Stellen gewechselt hat ist es natürlich sehr schwer nachzuvollziehen welche Berufsgenossenschaft für Ihn in Frage kommt und wo er mit Asbest in Kontakt gekommen ist. Er war im Bergbau, in Kernkraftwerken und noch bei vielen anderen Firmen. Ob was daraus wird? Ich weiß es nicht. Jetzt hat er erstmal seine zweite Chemo bekommen.
In 10 Tagen muß er wieder zum CT .Ich hoffe das Mesotheliom hat sich nicht vergößert. Das ist im Moment meine größte Sorge.
Da mein Vater auch noch schwere Deprssionen hat, ist es für uns doppelt schwer. Vor allem für meine Mutter die 24 Stunden mit Ihm zusammen ist.
Alles Gute für Dich!!!!!
Viele Grüße aus Bochum
Renate
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  #10  
Alt 27.04.2008, 12:00
Breezy Breezy ist offline
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Beiträge: 31
Standard AW: Fragen zur Berufsgenossenschaft

Ich habe auch eine Frage zur BG. Mein Vater bezieht bereits Rente von der BG. Nun haben wir aber einen Antrag auf Erhöhung gestellt, weil mein Vater mittlerweile auch an dem unheilbaren Rippenfellkrebs leidet Jemand von der BG war vor über 2 Monaten bei uns und hat gemeint, dass die Chancen bestehen, dass die Rente erhöht wird. Gehört haben wir weiter aber nichts. Meinem Vater geht es nicht sonderlich gut und er ist zu Hause. Nun stellt sich mir die Frage, ob die BG die Kosten für ein Pflegeheim übernehmen muss, wenn es noch schlimmer wird?? Mein Vater hat Pflegestufe 2. Kann mir jemand helfen?
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  #11  
Alt 28.04.2008, 14:14
Rehakles Rehakles ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Fragen zur Berufsgenossenschaft

Hallo Breezy,

bei einem anerkannten Pleuramesotheliom wird (muss) die BG Rente nach einer MdE von 100% zahlen.
Am besten noch mal nachhaken. Manche Verwaltungen sind etwas träge.
Selbstverständlich werden von der BG auch die Kosten für ein notwendig werdendes Pflegeheim übernommen.

Gruß Rehakles
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  #12  
Alt 29.04.2008, 22:40
Breezy Breezy ist offline
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Registriert seit: 07.12.2007
Beiträge: 31
Standard AW: Fragen zur Berufsgenossenschaft

Danke für die Antwort! Ich habe zwischenzeitlich auch dort angerufen. Die Erhöhung ist wohl am Ende des Genehmigungsprozesses und soll in den nächsten Tagen schriftlich rausgehen. Ja, Kosten für ein Pflegeheim würden auch übernommen.
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