Befund nach Abdomensonographie

[Iris13Evi]

Hallo, ich benötige dringend Eure Hilfe und Erfahrungen. Ich habe schon mit so vielen von Euch im Stillen mitgeweint.

Ich bin 45 Jahre alt und im September 08 erhielt ich die Diagnose Brustkrebs. Bin brusterhaltend operiert worden und warte auf die erste Chemo.

Stadium: pT1b (0,8cm), pN0 (sn), mMX, G3, R0, L0, V0
Rezeptorstatus: ER negativ (IRS 0), PR negativ (IRS 0), HER2-neu-negativ
Familäre Vorbelastung: Mutter BK (verstorben mit 49 Jahren), Vater Hautkreb (verstorben mit 32 Jahren, beide Großmutter BK, Großvater Magenkrebs, Cousin Knochenkrebs (verstorben mit 18 Jahren).

Diese Woche war ich bei der Abdomensonogrphie dabei wurden folgende Auffälligkeiten gefunden.
Pankreas: homogen echoreich mit feiner Textur, im Pankreaskopf findet sich eine rundliche sehr echoare scharf begrenzte Formation 1 cm messend mit distaler Schallverstärkung in einer Ebende, keine direkter Bezug zum DHC sonographisch nachweisbar.
Genitale: Uterus mit 7cm Längenausdehnung relativ groß glatt begrenzt, zeigt im dorsalen Abschnitt des Corpus zwei etwas unscharf begrenzte rundliche echoärmere Areale 2,4 und 1.6cm messend.

Darauf bekam ich eine Überweisung zum Abdomen-CT (MRT nicht möglich, da ich einen Herzschrittmacher trage) mit folgendem Befund:
Im Pankreaskopf ist ventro-cranial der Mündung der Milzvene eine rundliche Hypdensität mit etwa 11mm Durchmesser sichtba, die Dichtewerte von etwa 30 HE aufweist. Kein Nachweis einer KM-Anreicherung der relativ gut abgrenzbaren Läsion. ..... Im Becken findet sich nur eine dezente Inhomogenität im Uterus mit relativ schlecht abgrezbarer ungefähr 2 cm großer Struktur links dorsal. .....Beurteilung: Die rundliche Hypdensität im Pankreaskopf erlaubt bei mitleren Dichtewerten und fehlender KM-Anreicherung keine spezifische Diagnose. ...Die sonographisch als Myom eingestuften Uterusläsionen sind nur schlecht abgrenzbar.

Muß ich schon wieder Angst haben??? Die Angst bringt mit fast um.
Was soll ich von solchem Befund halten?

Am Montag habe ich Termin zum Gyn-US und Dienstag zum Knochenszinti.

Bitte laßt mich teilhaben an Eurem Wissen.

Vielen Dank schon mal im Voraus.
Iris

[conny37]

Hallo liebe Iris
Es tut mir leid das es dich auch erwischt hat,ich möchte dich herzlich hier im Forum begrüßen.
Ich kann dir leider zu deinen Fragen keine Antworten gebenaber ich bin ein wenig verunsichert........du hast N0 und L0 und V0 also keinen Lymphknotenbefall und kein Lymphgefäßeinbruch...kann denn trotzdem was im Körper sein(Metastasen)??????Ich dachte immer die Krebszellen gelangen nur über die Lymphgefäße oder die Blutbahn in den Körper??
entschuldige wenn ich dir jetzt Fragen stelle ich hätte dir gern geantwortet.
Ich wünsche dir von ganzen Herzen das alles i.o. ist und das keine Metas gefunden werden.Ich drück dir ganz fest die Daumen.
Alles Liebe.
Conny

[Iris13Evi]

Hallo Conny,

genau die gleichen Fragen beschäftigen mich auch. Ich dachte eigentlich auch, daß nach Chemo und Bestrahlung eigentlich die Sache erstmal ausgestanden wäre. Weiß gar nicht was ich denken soll.

Ist es überhaupt möglich, daß irgendwas gefunden wird, wenn keine Lymphknoten befallen sind?

Iris

[conny37]

Hallo liebe Iris
ja diese Frage beschäftigt mich schon seit meiner Diagnose im Dezember 07.Mein Frauenarzt sagte ich soll mir keine Sorgen machen,die Lymphknoten waren frei und der Tumor wurde im gesunden entfernt..........hm...dann las ich hier wenn die Lymphgänge befallen sind ,wie bei mir,dann besteht die Möglichkeit das Krebszellen abgegangen sind in den Körper,aber dann hätten sie doch eigentlich bevor sie in den Körper gelangen über die Lymphknoten gemußt und das sind ja die Wächter des Körpers.Dann hab ich mich natürlich gefragt,warum dann eine Chemo????Gut hab einen G3 und her2positiv,also agressiv aber trotzdem versteh ich das heute noch nicht.Habe hier im Forum gelesen das es zu Metastasen gekommen ist obwohl die Lymphknoten frei waren.Ach liebe Iris,ich habe bis heute noch keine richtige Antwort bekommen,ich las immer nur,wenn die Lymphgänge befallen sind ist die
Prognose nicht so gut
Vielleicht bekommen wir ja noch die richtige Antwort.
Dir wünsch ich viel Glück bei deinen Untersuchungen und toi,toi,toi
Liebe Grüße
Conny

[Birgit64]

Hallo,

Metastasen entstehen, wenn sich Krebszellen vom ursprünglichen Tumor ablösen und mit dem Blut oder mit der Lymphe wandern, und sich in anderen Körperteilen wieder ansiedeln und vermehren.
Voraussetzung für die Metastasierung ist, dass der Krebs invasiv wächst, also in die angrenzenden Gewebe hinein mit Durchbruch in Blut- oder Lymphgefäße.
Insofern kann es eben auch zu (Fern-)Metastasen kommen wenn kein Befall der Achsel-Lymphknoten vorliegt.

Freundliche Grüsse

[Ibis]

Liebe Iris,

ich kann Deine Angst verstehen; Deine familiäre Vorbelastung ist ja echt heftig. Ich denke, dies ist auch einer der Gründe, warum Dir überhaupt eine Chemo vorgeschlagen wurde, denn bei einem so kleinen Tumor ist das nicht unbedingt zwingend notwendig.

Die Merkmale Deines Tumors sind ansonsten ja eher beruhigend; er ist noch sehr klein, es waren keine Lymphknoten befallen, die Lymphgefäße waren frei und der Tumor konnte im Gesunden entfernt werden. Die einzig schlechte Nachricht ist, dass er zu den schnell wachsenden gehört (G3). Da er weder Hormon- noch Her2neu-Rezeptoren hatte, wirst Du im Anschluss weder eine Anti-Hormon-Therapie noch eine Antikörper-Therapie erhalten; das würde bei Dir nichts bringen (höchstens Nebenwirkungen).

Nun zur Frage, ob es auch ohne Befall von Lymphknoten oder des Lymphsystems zu Metastasen kommen kann: leider ja. Niemand kann sagen, ob sich nicht doch die eine oder andere Zelle bereits vom Tumor abgesiedelt hat und mit dem Blut oder der Gewebsflüssigkeit im Körper unterwegs ist. Selbst bei der OP oder bei einer vorhergehenden Stanze könnten theoretisch Tumorzellen in die Blutbahn gelangen, auch wenn diese Gefahr wohl äußerst gering ist. Seit einiger Zeit wird diskutiert, ob es vielleicht gewisse "Tumorstammzellen" gibt, die sich still und leise auf den Weg machen und anschließend jahrelang in anderen Geweben schlummern, um dann plötzlich zu Metastasen heranzuwachsen. Hier ein Artikel: http://www.zeit.de/2006/48/M-Cancerstems

Bei Befall von Lymphknoten und/oder Lymphsystem ist die Gefahr, dass sich auch an anderen Stellen schon Krebszellen befinden, doch höher - der Krebs hatte sich ja bereits über den eigentlichen Tumor hinaus ausgebreitet. Auch hier gibt es immer noch gute Chancen, ohne Metastasen davon zu kommen und wieder vollständig gesund zu werden, denn es ist ja der Job der Lymphknoten, Krebszellen und Keime aufzuhalten. In dieser Situation ist allerdings eine Chemo wirklich sinnvoll, um möglicherweise bereits abgewanderte Krebszellen hoffentlich zu vernichten.

Die Untersuchungsergebnisse vom Ultraschall und dem CT solltest Du mit Deinen Ärzten besprechen; ich bin keiner und kann nur raten, finde allerdings, dass es nicht so bedrohlich klingt. Die Stelle in der Bauchspeicheldrüse ist gut abgegrenzt, echoarm und zeigt keine verstärkte Anreichung des Kontrastmittels, d.h. ist wahrscheinlich nicht besonders stark (oder vielleicht sogar gar nicht?) durchblutet, es könnte sich also um eine Cyste handeln? Die beiden möglichen Veränderungen an Deiner Gebärmutter wurden sonographisch ja bereits als Myome (gutartige Veränderungen) eingestuft und waren im CT nicht wirklich gut darzustellen.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Deine Ärzte bald einen eindeutigen Befund für Dich haben und sich alles als ganz harmlos herausstellt. Außerdem wünsche ich Dir, dass Du die anstehende Chemo nebenwirkungsfrei hinter Dich bringst und Krebs für Dich danach nie wieder ein Thema wird!

herzliche Grüße und alles Gute
Ibis

[Iris13Evi]

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Antworten. Irgendwie bin ich im Moment etwas beruhigter und werde natürlich versuchen, morgen mit meinem Arzt über die Ergebnisse zu sprechen. Auf jeden Fall, bin ich jetzt nicht mehr ganz so allein und verlassen.

Ibis, der Artikel über die Krebsstammzellen ist seeehr interessant gewesen. Irgendwie bin ich (nach dem ersten Schock über die Diagnose Krebs) dann doch etwas naiv an die Sache rangegangen. Nach der OP hatte ich eigentlich gedacht, daß mir nicht mehr soviel passieren kann. Schließlich sind ja seit dem Tod meiner Mutter schon 18 Jahre vergangen und die Forschung ist ja heute schon sehr viel weiter.

Aber eine Frage beschäftigt mich doch noch. Myome sind doch normalerweise gut abgrenzbar, oder?

Auf jeden Fall werde ich versuchen, zu meiner gewohnten Gelassenheit zurück zukehren und mich nicht verrückt machen. Die eine Nacht bekomme ich auch noch rum. Und dann noch eine .... usw.
Außerdem warte ich ja auch noch auf einen Termin für die Gen-Klinik (die Ärzte vermuten auch einen genetischen Defekt).

Liebe Conny, ich sehe, daß wir alle irgendwie die gleichen Ängste und Fragen haben. Obwohl ich denke, daß hier im Forum sehr viele viel schlimmer dran sind, als ich - die Angst bleibt und zerfrißt einen. Ich bewundere den Mut und die Kraft , mit denen viele gegen den Krebs kämpfen. Hochachtung davor!!!

Liebe Grüße
Iris

[Karin55]

Liebe Iris,

ich kann mich den Ausführungen von Ibis nur anschließen.

Leider hatte ich ähnliche Probleme wie du, die du vielleicht jetzt nicht so gerne hören magst und die natürlich bei dir auch ganz anders und harmloser ausgehen können.

Ich hatte bei einem Brustkrebs im Jahre 2000 die Histologie von T1c, N0; G1; M0 usw. nach 6 Jahren einen Rückfall. Meine Leber- und Gallenwerte waren plötzlich extrem schlecht und ich hatte immer ein Aufstoßen und eine leichte Überlkeit. Man stellte bei endlos langen Untersuchungen (ich glaube, in einem halben Jahr wurden insges. 15 MRT, CT, ERCP - außer die harmlosen Sonos) fest, dass der Pankreaskopf vergrößert sei und der Zwölffingerdarm und Gallengänge gestaut seien. Mit Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs wurde dann eine große Laparatomie gemacht. Leider hat man dann genau dort in diesem Problembereich diffuse, über das Bauchfell verteilte Metastasen gefunden, die leider auch nicht wegoperiert werden konnten. Seit 2 Jahren bekomme ich jetzt Aromatasehemmer und befinde mich noch (hoffe ich!) in einer Remissionsphase. Mir geht es relativ gut, außer dass sich die Beschwerden seit kurzem wieder verstärken.

Ich bin froh, dass es kein Bauchspeicheldrüsenkrebs war, aber leider gibt es doch Metastasen trotz freier LK, auch gerade im Abdomenbereich sind sie aber eher selten.

Ich wünsche dir alles Gute!

Karin

[mahanuala]

liebe frauen
ich hätte dazu auch noch eine frage:
wird eine chemonicht auch deshalb gemacht um ggf gewanderte krebszellen aufzuhalten und abzutöten? so hatte ich das bisher immer verstanden.
natürlich gibt es keine garantien...aber ich dachte das wäre der sinn des ganzen, es zu versuchen...denn die chemo wirkt ja systemisch...
liebe grüße
mahanuala

[mahanuala]

hallo schnuckel
danke für die antwort....bei meiner frau wurden 10 lymphknoten entfernt die waren alle frei. wir hatten auch verstanden daß die chemo wegen dem g3 und der größe des tumors (über 2 cm) gemacht wurde, falls doch maligne zellen unterwegs sind....
liebe grüße
mahanuala

[Heike66]

Hallo Ihr,
dass mit den Krebszellen und der Chemo ist eine ziemlich defiziele Angelegenheit,
Krebsstammzellen, so sagte meine Ärztin, werden von der Chemo nicht zerstört und "schlummernde" Krebszellen ebensowenig.
Außerdem erzählte mir meine Ärztin vom letzten Krebskongress, wo hochdosierte und schnell aufeinanderfolgende Chemos in Frage gestellt wurden, da sie wohl das Immunsystem extrem schädigen und somit den eigentlichen Nutzen in Frage stellen
Ich habe meine Chemo im Rahmen der Gain-Studie gemacht und frage mich nun, ob ich mir damit mehr geschadet habe als alles andere...
Euch allen alles Gute!
Heike

[mahanuala]

aaaaaaaaaaaaber widersprechen sich da nicht die gelehrten geister?
sind ja nicht allestrohdumm, die das ihren patientInnen empfehlen und so begründen und ich mag auch nicht glauben,daß jeder arzt,derdasempfiehlt auf der bonus-gehaltsliste der pharmaindustrie steht...
ich glaube,viele halten einfach daß dererfolg von behandlungen ein extrem komplexes thema ist, von vielen faktoren abhängt...und wir immernoch nix genaues wissen...es ist schwer aus zu halten...das merke ich auch täglich
liebe grüße
mahanuala

[Nami]

Hallo ihr alle,

ich finde das alles im Moment ziemlich erschreckend, bin seit Ende Januar nur mit Chemo beschäftigt. Mein Immunsystem ist am Ende, immer wieder werden Chemos verschoben, weil meine Blutwerte so schlecht sind.
Der Nutzen wird ja doch sehr in Frage gestellt.
Ich bin da jetzt echt ratlos.

Liebe Grüße
Nami

[Iris13Evi]

Liebe Karin55,
ich war so geschockt von dem, was Du geschrieben hast, daß ich gar nicht antworten konnte. Es tut mir wirklich sehr leid, daß Du das alles durchmachen musst. Ich hatte mir doch tatsächlich eingebildet, daß man vor Metas sicher ist, wenn die LK frei sind.

Meine Sorgen und Ängste kommen mir sooooo klein vor, wenn ich hier lese, was hier viele durchmachen und trotzdem so stark sind. Wie macht Ihr das nur???

War heute bei einem Untersuchungsmarathon von 10,5 Stunden. Ergebnisse habe ich noch nicht, da der Arzt nicht mehr da war. Auch hat noch niemand mit mir über die Ergebnisse des Abdomen-CT gesprochen.
Aber gestern vom Gyn-US gute Nachricht - sind wirklich nur Myome in der Gebärmutter ...Freu!.

@Nami: Ich finde das alles genauso erschreckend wie Du (und ich habe noch nicht mal mit der Chemo angefangen). Ich hoffe Dir geht es bald besser! Kämpfe bitte!

Liebe Grüße an alle und DANKE für Eure Ratschläge und guten Wünsche
Iris

[Nami]

Liebe Iris,

ich komme gerade von der Chemo, also waren meine Blutwerte so gut, dass ich sie bekommen habe.

Ich denke man darf bei dem ganzen Problem auch nicht vergessen, dass z.B. wie bei mir die akuten Zellen durch die Chemo ja tatsächlich abgetötet werden, ist ja auch erst einmal wichtig. Nur ich will natürlich am Liebsten, dass auch jede blöde Krebszelle verschwindet, damit ich dieses Thema mal abschließen kann. Aber das geht leider nicht, man hat wohl wenn man einmal Krebs hatte, immer damit zu tun, auch wenn nicht immer akut. Die Angst wird da sein, mal mehr und mal weniger.

Doch wie man ja hier im Forum auch immer wieder liest, ist man nicht damit allein und das beruhigt und macht auch Mut.

Liebe Grüße und einen schönen Tag
Nami