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  #1  
Alt 04.01.2009, 01:13
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SilviaP. SilviaP. ist offline
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Ausrufezeichen Chemotherapie mit 84 Jahren??

Hallo ihr Lieben (Frohes Neues Jahr)

meiner Schwiegermutter ist vor kurzem eine Niere wegen Krebsbefall entfernt worden. Jetzt geht es ihr wieder gut, isst und trinkt mit Appetit und auch ihr AZ ist ok, nun haben die Ärzte im KH ihr vier Chemotherapien angeordnet weil, wie sie sagten "profpylaktisch" es könnte noch im umliegenden Gewebe etwas sein. Jetzt stellen wir (die Familie) uns die Frage ob man einer Frau mit 84 Jahren noch eine Chemo antun sollte, der Hausarzt meinte es würden vier leichte Chemo sein aber was bedeuten "leichte"?? Nebenwirkungen sind auch bei leichten Chemo`s angesagt, wir möchten unsere Schwiegermutter das eigentlich ersparen.Meine Schwiegermutter sagte das sie Angst hätte wegen der Chemo sie möchte das lieber absagen.
Kann mir da jemand einen Rat geben oder kennt so einen ähnlichen Fall und was kam da als Lösung heraus? Im Voraus schon mal vielen Dank

Gruß Silvia
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  #2  
Alt 04.01.2009, 02:37
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SilviaP. SilviaP. ist offline
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Lächeln AW: Chemotherapie mit 84 Jahren??

danke Schnuckel für deine schnelle Antwort wir hatte vor bzw. einer ihrer Töchter mit dem Hausarzt zu sprechen und seine Meinung anzuhören und dann noch mal mit meiner Schwiegermutter zu reden, wir hoffen auf einer guten Lösung für meine Schwiegermutter

LG silvi
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  #3  
Alt 04.01.2009, 17:03
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Chemotherapie mit 84 Jahren??

Hallo Silvia,

es ist sicher sehr schwierig, da einen Rat als Außenstehende zu geben. Aber ich habe da so meine Zweifel, dass die Ärzte eine Chemo nicht vorschlagen würden, wenn es der Gesundheitszustand nicht zulassen würde.
Habe es sehr oft erlebt, dass Patienten sich nicht mal mehr auf den Beinen halten konnten und trotzdem Chemo bekamen.
Eine weitere Frage wäre auch, ob eine "leichtere" Chemo den gewünschten Erfolg bringen könnte oder ob man nicht lieber ganz darauf verzichtet, zumal es deiner Schwiemu momentan sehr gut geht. Wenn sie aus dem Bauchgefühl heraus lieber absagen würde, weil sie Angst hat, sollte man das nicht unterschätzen.

Wünsche euch alles Gute und dass deine Schwiemu eine für sich vertretbare Entscheidung treffen kann.
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
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  #4  
Alt 04.01.2009, 23:41
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SilviaP. SilviaP. ist offline
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Daumen hoch AW: Chemotherapie mit 84 Jahren??

Grüß dich Conny,
danke dir für deine Meinung ,inhaltlich schließe ich mich deiner Meinung an, ich hoffe das wir zur einer für meine Schwiegermutter positiven Lösung kommen.

LG Silvia
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  #5  
Alt 09.01.2009, 23:34
Doro* Doro* ist offline
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Standard AW: Chemotherapie mit 84 Jahren??

Hallo Silvia,
meine Mama ist 86 und hat BSDK.
Diagnose wurde Anfang November gestellt, dann wurde eine Chemo mit Gemcitabin am 6.11.2008 begonnen. Die Chemo war einmal die Woche . Bis Anfang Dezember hat meine Mama die Chemo ausgehalten, die ersten 3 auch gut vertragen. Der BSDK war inoperabel und die Chemo eine palliative .
Anfang Dezember ging es Mutti allerdings so schlecht, dass sie ins Krankenhaus mußte und die Chemo ausfiel. Sie bekam Novalgin und Paspertin anstelle der Chemo. Mutti schlief fast nur noch und war dauerschlapp.
Am 15.12.2008 bekam Mutti vom Arzt gesagt, dass sie nicht mehr alleine zu Hause bleiben darf. Seid dem 23.12.2008 ist Mutti nun bei uns im Haus, als Pflegefall.
Bevor meine Mama die Diagnose BSDK bekam, lebte sie allein in ihrem Haus, machte sich selbst zu essen, ging einkaufen und versorgte das Haus und den Garten allein.
Man merkte, als Mutti dann ins Krankenhaus ging, alle Untersuchungen hinter sich gebracht hatte und sich für die Chemo entschied, dass es dann mit ihrem allgemeinen Gesundheitszustand bergab ging.
Der Arzt beriet meine Mama folgendermaßen, gab ihr einen Zettel über die Chemo mit, sie sollte sich den durchlesen und wenn sie Fragen hätte, sollte sie diese bei dem Gespräch dann stellen. Er spulte aber nur den Zettel ab. Mehr kam nicht.
Als ich mich erkundigen wollte, ein Gespräch suchte, sagte er zu mir, er würde gleich Visite machen , da sollte ich dann zuhören. Die Ärzte waren einfach unmöglich.

Ich für mich habe entschieden, wenn mir einmal in hohem Alter die Diagnose Krebs gestellt wird, werde keine Chemo machen lassen. So leiden wie meine Mama möchte ich nicht.

Aber, bei jedem Menschen ist es eben anders. Auch ist es gut, wenn man gute Ärzte an der Seite hat.

Das Lesen hier im Forum hilft auch schon.
Euch allen, viel Kraft für eine gute Entscheidung für die Schwiegermutter.

Viele Grüße
Doro
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  #6  
Alt 10.01.2009, 16:15
Sabine1205 Sabine1205 ist offline
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Registriert seit: 08.01.2006
Beiträge: 18
Standard AW: Chemotherapie mit 84 Jahren??

Ganz sicher gibt es keine Patentantwort. Vieles hängt außer von den Ärzten auch davon ab, welcher Typ deine Schwiegermutter ist. Meine Mutter ist inzwischen 85 Jahre, hat Brustkrebs mit Lungenmetastasen und hat gerade eine Chemotherapie hinter sich, die zwar nicht heilt, aber doch so gut angeschlagen hat, dass der Tumormarker um über 100 Punkte zurückgegangen ist. Bevor vor 3 Jahren ihr Brustkrebs wiederkam, hat meine Mutter immer gesagt: eine Chemo mache ich nicht! Als es dann soweit war, hat sie den Kampf aufgenommen. Erst 11 Chemos mit heftigen Nebenwirkungen, dann in Spritzenform über einige Monate. Aber dann stieg der Tumormarker wieder an. Sie hat im Sommer lange überlegt, was sie nun tun sollte. Wir als Kinder waren auch unterschiedlicher Meinung. Aber meine Mutter ist einfach auch eine Kämpfernatur. Und so hat sie beschlossen, es zumindest noch mal zu versuchen. Der Erfolg gibt ihr Recht. Diese 2. Chemo ist auch erheblich nebenwirkungsärmer. Klar, die Haare sind weg, aber die eklige Übelkeit hat sich immer nach 2-3 Tagen wieder gelegt, so dass es ihr jetzt ganz gut geht. Sie hat aber auch einen guten Onkologen, der diese Chemo so schwach wie möglich dosiert hat. Wie lange der Erfolg anhält, wissen wir nicht, da sie Ende November die letzte Infusion erhalten hat. In ihren - und auch meinen Augen - hat es sich für sie gelohnt. Aber wie schon gesagt, es gibt so viele Aspekte zu bedenken. Ich wollte einfach nur mal mitteilen, dass auch jemand mit 85 Jahren noch eine Chemo ganz gut überstehen kann.
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  #7  
Alt 10.01.2009, 16:37
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Registriert seit: 29.04.2007
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Standard AW: Chemotherapie mit 84 Jahren??

Liebe Silvia,

ich habe lange über Deine Frage nachgedacht, und ich denke, es ist sicher eine Frage der ganz eigenen Bedürfnisse.
Ich selbst würde ganz sicher in dieser Situation, mit dieser Diagnose und der vorangegangenen OP, in diesem Alter keine Chemo machen.
Ich bin auch der Meinung, dass man im hohen Alter nicht alles was die Medizin machen kann, auch machen sollte.
Eine Freundin hatte im Alter von 42 Brustkrebs, sie wurde operiert und sollte vorsorglich bestrahlt werden und eine Chemo bekommen. Sie hat abgelehnt und 'nur' ihre Ernährung komplett umgestellt und sich homöopathisch behandeln lassen. Damit hatte sie über 5 gute Jahre ohne Probleme, sie ist dann an etwas anderem gestorben.
Nach 5 Jahren wäre Deine Schwiegermutter 89, ein gesegnetes Alter.

Ich wünsche Euch gute Gespräche und eine gute Entscheidung, es sollte Deine Schwiegermutter das letzte Wort haben.

Liebe Grüsse
Beate
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  #8  
Alt 10.01.2009, 20:28
Benutzerbild von Gaby103
Gaby103 Gaby103 ist offline
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Standard AW: Chemotherapie mit 84 Jahren??

Hallo Silvia,

ich würde den Wünschen Deiner Schwiegermutter entsprechen.

Als mein Vater (72 Jahre, gesund) gesehen hat wie es in der onkologischen Praxis zugeht (als ich meine Chemotherapie hatte) hat er zu mir gesagt, für mich ist das ganz klar ich werde mich nie einer Chemotherapie unterziehen.

Ich bin erst 38 Jahre, für mich war klar ich geh dadurch, würde ich auch wieder tun. Wenn man jedoch ein gewisses Alter hat, sieht man eine chemotherapeutische Behandlung mit anderen Augen. Ich kann alle verstehen die eine solche Behandlung ablehnen würden.
__________________
Viele Grüße
Gaby


das Bild: Scheidegg Blick aus meinem Zimmer
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  #9  
Alt 21.01.2009, 21:32
www www ist offline
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Beiträge: 58
Standard AW: Chemotherapie mit 84 Jahren??

Ich sehe es so wie IsaH. Es kommt auf die Art des Tumors an, ob eine vorsorgliche Chemo angebracht ist. Beim Melanom z.B. wäre eine vorsorgliche Chemo bei nicht nachgewiesenen Metastasen ein Kunstfehler. Hier wird keine Chemo gemacht, sondern wenn, dann eine adjuvante Therapie.

Bezüglich des Alters hängt es von der Verfassung des Patienten ab. Wenn er selbst sich fit genug fühlt, spricht nichts gegen eine Chemo auch mit über 80. Es hängt aber auch von der Art der Chemo ab. Mit harten Platinverbindungen, die starke und zum Teil dauerhafte Nervenschäden verursachen können, wäre ich vorsichtig.

Wäre ich an deiner Stelle, könnte ich mir vorstellen, folgendermaßen zu verfahren:
Ich würde mir immer (!) mindestens eine Zweitmeinung einholen, vorzugsweise immer (!) von einem Tumorzentrum, das mit der betreffenden Krebsart viel Erfahrung hat. (Wir hatten es nicht getan, sondern dem freundlichen Stadtkrankenhaus-Arzt vertraut und waren damit auf die Nase gefallen. Der Prof. an der Uni-Klinik kam aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus. Aber hinterher ist man immer schlauer).
Dann würde ich mir die Art der Chemo und der zu erwartenden Nebenwirkungen erläutern lassen und mich selbst darüber schlau machen.
Die Informationen würde ich dem Patienten in aller Ruhe erklären und ihm Zeit geben, sich zu entscheiden. Er kann die Chemo ja auch jederzeit abbrechen.

Letztendlich würde ich ihn ganz allein entscheiden lassen, denn er weiss am besten, wie er sich fühlt.
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