Zweiter Frühkarzinom-Befund - immer Ablatio ??

Hallo,
ich suche Frauen, die vielleicht schon etwas ähnliches erlebt haben wie ich. Zu meiner Geschichte: Im Januar 2001 ist mir aus der rechten Brust ein ca.1cm großer Tumor entfernt worden. Lymphknoten waren nicht befallen. Danach bekam ich 3mal CMF-Chemo, Bestrahlungen und nochmals 3mal CMF. Abschließend Tamoxifen. Im Januar 2005 ist bei der Mammographie wieder Mikrokalk aufgefallen, im Narbengebiet. Daraufhin wurde mir eine Entfernung empfohlen. In der letzten Woche bin ich operiert worden. Einerseits wurde die Stelle mit dem Mikorkalk entfernt, andererseits noch ein weiteres Probestück aus einer Stelle daneben. Einerseits hat der Pathologe nun Brustdrüsengewebe ohne Anhaltfür Malignität gefunden, andererseits in tieferen Schichten ein DCIS (Frühkarzinom, carcinoma in situ). Obwohl kein Tumor vorhanden ist empfiehlt man mir eine Ablatio. Das will ich aber nicht !!!!!!!!!!!
Gibt es in diesem Forum Frauen, die mir aus eigener Erfahrung etwas zu solch einem Befund schreiben können ?

Vielen Dank und viele Grüße
Lorna

Hallo Lorna,
im Mai 03 wurde bei mir eine Verhärtung in der rechten Brust festgestellt. Es folgte Mamographie und Ultraschall. Mei Gyn teilte mir mit, dass es sich hierbei um Mikroverkalkungen handelte.
Ich wurde daraufhin brusterhaltend operiert und im pathologische Befund stand DCIS mindestens 6 cm und leider R1, also Ränder immer noch befallen. Man riet mir die Brust mittels Mamographie alle halbe Jahr kontrollieren zu lassen,aber mir war das ein zu großes Risiko. Ich entschied mich gegen 3 Krankenhäuser, die mir das gleiche rieten und entschloß mich zu einer supcutanen Mastektomie (Brustgewebe wird ausgeschält und wurde gleichzeitig mit Silikon wieder aufgebaut)Brustwarze blieb erhalten.
Mir ging es hervorragend, ich hatte keine Schmerzen, doch nur mein Bauchgefühl war komisch, hatte das Gefühl, da kommt noch was. Das etwas war mein pathologischer Befund, der 4 Tage später eintraf.
Leider hatte sich an einer ganz anderen Stelle bereits ein 1,5 cm Tumor gebildet,G3, stark hormonabhängig und Her2neu3+++, den man weder auf Mamographie,Ultraschall und auch nicht tasten konnte.
Ich suche dir gleich noch einen passenden Link dazu raus in dem du dich schlau machen kannst.
Auf jeden Fall rate ich dir eine zweite Meinung und wenn es sein muß auch eine dritte einzuholen.
Vielleicht kannst du mal deinen histologischen Befund schreiben.
Liebe Grüße
Karin B.
Link kommt gleich

Hallo Lorna,
hier die versprochenen Links
www.krebsinfo.de/kiempfehlung/mamma7/SO25.HTML
oder
www.mammakarzinom.de/nav.cfm?adress=242313000
ich hoffe es hilft dir
Liebe Grüße
Karin B.

Hallo Lorna,

ich hatte im Abstand von 2 Jahren zweimal DCIS in der gleichen Brust. Wurde das erste mal brusterhaltend operiert, beim zweiten Mal Ablatio mit gleichzeitigem Wiederaufbau (Expander und spaeter Silikon)und bei der anderen Brust, die sowieso angeglichen werden sollte, subkutane Mastektomie mit Silikonaufbau.
Wuerde jederzeit wieder so handeln

Alles Gute
LG
Gaby

Liebe Karin,
vielen Dank für deine schnelle und genaue Antwort; und die Links. Mein Histologischer Befund sind drei histologische Befunde - der Pathologe war sich nämlich nicht so sicher. Deshalb werden meine Gewebeblöcke nun auch nochmals in einem anderen Pathologielabor untersucht. Endergebnis in diesem Labor war jedenfalls: DCIS Kerngrad 2 nach van Nuys, welches bis in die Ränder reicht. Ich weiß natürlich, dass das bedeutet, es muß auf jedenfall nochmals operiert werden, damit man einen Sicherheitssaum zum gesunden Gewebe bekommt.
Sobald der zweite Histo-Befund da ist werde ich auch noch in einem weiteren Uni-Brustzentrum eine Zweitmeinung einholen.
Mir ist das Risiko ja auch sehr deutlich bewußt, dass so ein DCIS mal ganz plötzlich streut und man kriegt es erst mit wenn´s schon 5 vor 12 ist. Aber ich habe schon sehr unter der ersten Chemo gelitten. Dies "Zwingen" in die Wechseljahre (ich war damals 40) und dann dieses gräßliche Tamoxifen. Ich habe mich einige Jahre ziemlich mies gefühlt - und die Wunde in meiner Seele hat sich bis heute nicht richtig geschlossen. Deshalb ist es für mich so schlimm nun auch noch die gesamte Brust "wegzugeben".
Aber wie ist es denn bei dir weitergegangen ? Und wie hast Du denn den psychischen Stress dieser Krankheit verarbeitet ?
Liebe Grüße von
Lorna

Liebe Lorna,
ich bin bis zu dem Zeitpunkt, wo ich noch nicht wußte, dass sich da noch etwas versteckt hielt sehr gut umgegangen. Schlimm war, dass mein Arzt, der mich operierte mir zwischen Tür und Angel gesagt hat, nun doch Chemo und Bestrahlung. Aberauch das ging rum. Leider hätten mir die Ärzte raten sollen, das Silikon vor der Bestrahlung wieder zu entfernen, da das Risiko einer Kapselfibrose sehr hoch ist. Aber das sagten sie mir eben nicht und wie heißt es so schön, hinterher ist man schlauer.
Plage mich nun seit einem Jahr mit heftigen Schmerzen herum (Kapselfibrose) und jeder Arzt sagt mir auch Silikon muß raus und es darf auch keins mehr rein.
Ich habe nun am 15.2 einen Termin in Frankfurt, wo die Brust durch Eigengewebe vom Bauch wieder aufgebaut wird.Ich hoffe, ich kann dann meine ganzen Schmerzmedis in den Eimer werfen.
Übrigens habe ich mich nach der van Nuys Tabelle entschieden zur sup. Mastektomie.
Wir müssen auch im selben Alter sein, bin gerade 45 geworden.
Ich wünsche dir alles Gute
Karin B.

Liebe Karin,
diese lästige Kapselfibrose ist mir heute schon häufig über den Weg gelaufen bei meinen Spaziergängen durchs Netz. Es tut mir leid, das auch du davon betroffen bist. Ich habe aber heute auch gelesen, das es inzwischen Silikon mit Titannanobeschichtung gibt, und das soll ja eine hervorragende Bioverträglichkeit haben. http://www.gfe-online.de/opencms/ope...t/mt41_01.html ;dieser Link führt dich auf die Seite einer Firma, die diese neuen Implantate herstellt. Aber vielleicht hilft das ja jetzt auch nicht mehr.
Für die OP am 15.02 wünsche ich dir alles Gute und drück dir alle Daumen. Hoffentlich gibts dann bald keine Schmerzen mehr für dich.
Ja, ich bin 44 - wir sind in einem Alter. Noch eine Frage: Wie bist du auf Frankfurt gekommen? Sind die besonders gut im Brustwiederaufbau ?

Alles Liebe
Lorna

Liebe Gaby aus Portugal,
ich hätte da nochmal eine Frage zu deiner Geschichte: Ist bei deinern zweiten OP eine radikale Mastektomie gemacht worden, oder war es eine subcutane ? Wäre eine subcutane Mastektomie bei einem zweiten DCIS überhaupt noch möglich ?
Wie lange hat es denn gedauert, bis du alle OP´s zur Brustwiederherstellung hinter dir hattest ?

Liebe Grüße von
Lorna

Liebe Lorna,

bei der linken Brust wurde bei mir eine modifizierte totale Mastektomie durchgefuehrt, d.h. der Brustmuskel wurde erhalten. In dieser Brust hatte ich die DCIS. Mir wurde es so erklaert, dass diese Art von Tumor bis in die Brustwarze gehen kann, daher musste diese auch dran glauben. Die subkutane Mastektomie auf der rechten Seite war ein etwas ungewoehnlicher Entschluss, da ich in dieser Brust keinerlei Hinweise auf entartete Zellen hatte. Aber da ich mich fuer den Aufbau links entschlossen hatte und die rechte Brust optisch angeglichen werden sollte, haette ich da sowieso eine Narbe und die Verpflanzung der Brustwarze in Kauf nehmen muessen und so habe ich mich dazu entschlosen, da auch gleich das Druesengewebe rausnehmen zu lassen. Ich hatte auch mal gelesen, dass bei 30 % der Faelle irgendwann auch auf der anderen Seite DCIS auftreten koennen. Ich hoffe, das Risiko durch meine Entschluss etwas gesenkt zu haben, obwohl ich mir bewusst bin, dass da immer noch genug Gewebe ist, wo trotzdem nochmal was kommen kann. Ist aber, denke ich, doch sehr unwahrscheinlich.
Bei mir hat sich die gesamte Prozedur etwas lange hingezogen, die Brustwarze ist immer noch nicht ganz fertig. Hier in Portugal geht alles etwas langsamer, die Ablatio war im April 2003, im September 2003 dann 2. OP mit Austausch des Expanders und subkutane Mastektomie der 2.Brust. Hier wurde dann gleich das Implantat eingelegt, da ja die Haut noch da ist.
Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, am meisten stoert mich eigentlich, dass ich den Arm nicht mehr so richtig belasten kann, wegen der Lymphknotennarbe, aber ich kann damit leben.

Viele Gruesse
Gaby

Hallo Lorna,
ich war in mehreren Kh, die diese OP machen. Im ersten, war mir das Gespräch zu ungenau, auch wurden meine Fragen nicht richtig beantwortet.
Im zweiten wurde ich abgelehnt, weil der Prof nicht in die Schmerzende Brust operieren wollte, ich solle lieber zum Schmerztherapeut und mich mit Schmerzmitteln einstellen lassen.Na da blieb, wenn ich nicht alzuweit von zu Hause weg wollte nur noch Frankfurt. Dort habe ich mich von Anfang an wohl gefühlt.Ich hoffe, ich kann das auch noch nach dem 14.2 sagen.
Liebe Grüße
Karin B.

Liebe Karin,
vielen Dank das du mir noch geantwortet hast - obwohl du z.Zt. ja wirklich viele andere Dinge im Kopf hast. Nochmals: ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass bei deiner OP alles gut geht; und dass es dir vor allen Dingen nach der OP super gut geht. Schön, dass du ein Krankenhaus gefunden hast in dem du dich wohl fühlst - ich finde, dass ist schon mal die "halbe Miete" !

Liebe Grüße - und bis zum "wiederlesen/schreiben" alles Gute von
Lorna