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  #1  
Alt 27.08.2007, 09:29
Die Nette Die Nette ist offline
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Standard Darmkrebs bei meinem Mann - bin hilflos - Fragen

Hallo,

vor kurzem habe ich noch um Rat wegen meiner Kollegin mit Brustkrebs gefragt und mir gedacht, "Gott sei Dank dass wir bisher davon verschont geblieben sind".

Nun ja, mein Mann nimmt seit Mai kontinuierlich ab - lt. Arzt nervöse Störung. Seit 4 Wochen dann ständige Müdigkeit, absoluter Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, kein Stuhlgang, Schmerzen im Bauchraum ohne Ende.
Diagnose des Arztes: Nervöse Störung und Reflux

Da mein Mann unbedingt zur Silberhochzeit meiner Schwester fahren wollte sind wir also am Freitag Abend 500 km gefahren (Irrsinn) ... und dort ist er zusammengebrochen. Wir also den Notdienst gerufen - er ist eingeliefert worden - alles abgeklärt und am Samstag hatte er eine Notoperation.

Am Sonntag haben wir dann die Diagnose erfahren: Dickdarmkrebs. Der Tumor ist wohl nach innen gewuchert und hat einen Darmverschluss verursacht. Leber und andere Organe sind wohl allem Augenschein nach nicht befallen. Aber das kann man erst nach den gründlichen Laborbefunden sagen. Er hat auch einen künstlichen Darmausgang bekommen.

Der Arzt sagte mir, dass bei jüngeren Menschen (mein Mann ist 42) diese Art Krebs sehr aggressiv ist - stimmt das?

Mein Mann ist jetzt 500 km weit weg von mir - jetzt bin ich erst mal nach Hause gefahren, regele alles Organisatorische und fahre morgen wieder ins Krankenhaus. Morgen hätte mein Griechenland-Urlaub angefangen - also nehme ich diese Zeit erst mal dazu.

Aber ich weiß gar nicht, auf was ich jetzt alles achten muss.

Wann bekommt er den Schwerbehindertenausweis - sein Arbeitgeber wird ihn sofort versuchen loszuwerden, wenn er die Diagnose erfahren sollte. Und wenn man schwerbehindert ist, hat man ja einen gewissen Kündigungsschutz (ich selbst bin ebenfalls schwerbehindert).

Ich will auch nichts überstürzen - aber meine Gedanken rasen total durcheinander.

Gebt mir doch mal einige Tipps! Vielen Dank!
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  #2  
Alt 27.08.2007, 10:17
monih48 monih48 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs bei meinem Mann - bin hilflos - Fragen

Liebe Nette,

da sind ja nun so viele schreckliche Dinge auf einmal auf Dich zugestürmt. Die Diagnose, dann, dass Dein Mann 500 km weit weg im KH liegt und auch, dass ihr euren Urlaub absagen musstet. Aber das wird das geringste Übel sein, da Du ja jetzt Zeit hast, in seiner Nähe zu sein, und das wird ihm gut tun.

Ansonsten musst Du jetzt sowieso erstmal abwarten, was die Ärzte sagen. Denn bevor nicht alles ausgewertet ist, kann man nur Vermutungen anstellen und Du machst Dich damit nur verrückt.
Du wirst uns hier einfach weiter berichten und dann werden die Tipps von selber sprudeln.

Aber zunächst mal etwas Positives: Sollte man bei den Laboruntersuchungen feststellen, dass noch alle Lymphbahnen frei von Tumorzellen sind, hat er eine absolute Chance wieder ganz gesund zu werden. Ich drücke euch Beiden dafür ganz, ganz fest die Daumen.

Kopf hoch, Nette, alles wird gut!

Es grüßt Dich aus dem Allgäu

Moni
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  #3  
Alt 27.08.2007, 15:16
Die Nette Die Nette ist offline
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Standard AW: Darmkrebs bei meinem Mann - bin hilflos - Fragen

Vielen Dank für die aufmunternden Worte. Ich hoffe, dass keine Lymphknoten befallen sind ... aber bis morgen müssen wir noch warten, wahrscheinlich eher bis übermogen. Na, mal gucken.

Heute fahre ich wieder hin - habe in der Arbeit alles abgeschlossen, meinen Chef informiert, dass ich evtl. länger als geplant weg bleibe, alles Organisatorische erledigt ...

Heute morgen ging es ihm gar nicht gut - konnte kaum sprechen, da man ihm gestern abend noch einen zusätzlichen Schlauch in den Magen gelegt hat. Und irgendwie war er mehr weggetreten als gestern Abend, als ich ihn anrief.

Ich komme ja dort nicht so schnell an einen Computer heran - mal gucken wie ich hier reinkomme.
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  #4  
Alt 27.08.2007, 15:29
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Darmkrebs bei meinem Mann - bin hilflos - Fragen

Hallo Nette,

langsam, langsam.. Heuwägelschen, würde meine Oma nun zu dir sagen. Im Moment kannst du recht wenig unternehmen, als deinem Mann beistehen.

Es muß nicht sein, dass der Krebs bei einem jüngeren Menschen aggressiver ist, es kann sein, wie bei allen anderen Erkrankungen auch. Bevor dieser Arzt diese Aussage getroffen hat, hätte er den gesamten Befund erst einmal abwarten sollen (meine Meinung).

Wie nun alles weiter geht, hängt von diesem Befund ab.
Das mit dem Schwrbehindertenausweis wird eine Weile dauern, bis dieser ausgestellt werden kann. Jedes Bundesland hat da seine eigenen "Vorschriften". Wieso sollte der Chef deines Mannes ihn nun sofort kündigen? Das darf er nicht!!! Und niemand kann voraussehen, ob dein Mann nicht recht schnell wieder an seine Arbeitstelle zurück gehen kann. Je nach Befund, und auch mit künstlichem Ausgang, kenne ich viele Menschen, welche nach einer Genesungszeit wieder in den Beruf zurück sind. Ich habe z.B. in meiner letzten Arbeitsstelle oft 14-16 Stunden hingelegt. War nicht von Vorteil, da ich mir nach meinen OP's zu wenig Ruhe gegönnt hatte.

Du kannst dir nun alles an Informationen holen, sobald du näheres weißt, auch gezieltere Fragen stellen.

Frage auch im KH (auch nach der Sozialstation dort wegen der Schwerbehinderung) alles was du wissen mußt, möchtest, was das Leben für dich und deinen Mann erleichtern kann.
Sei an seiner Seite, beruhige ihn, wenn er es benötigt, stehe ihm einfach bei.


Falls du wegen dem künstlichen Ausgang später, oder auch jetzt schon Fragen hast, gibt es ein spezielles Forum dafür www.stoma-welt.de

Alles alles Gute euch beiden.


__________________
Jutta
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  #5  
Alt 27.08.2007, 18:08
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Jimbo Jimbo ist offline
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Standard AW: Darmkrebs bei meinem Mann - bin hilflos - Fragen

Hallo Nette,

was der Arzt ggf. meinte, ist, dass die erbliche Form des Dickdarmkrebses aggresiv im Sinne von leicht zu Rezidiven neigend ist, allerdings ist diese Form auch besser behandelbar, wenn sie auch engmaschig kontrolliert werden muss. Ist Dein Mann ggf. familiär vorbelastet in dieser Hinsicht?

Krebs ist bei jüngeren Menschen insofern aggresiver, als dass das Zellwachstum und damit leider auch das Krebszellwachstum rascher von statten geht als bei älteren oder sehr alten Menschen. Mit ein Grund warum man z. B. einen 80-Jährigen nicht mehr unbedingt operiert.

Auch wenn die Lymphknoten befallen sein sollten (als N1, N2) ist dies kein Grund zu resignieren. Die Chance auf Heilung (im medizinischen Sinne 5 Jahre reszidivfrei) sind dann immer noch nicht schlecht (mal so gesagt, das Glas ist mehr als halb voll). Wichtig ist neben einer vollständigen Entfernung des Tumors, dass keine Fernmetastasen (bevorzugt zu ca.85% in der Leber und zu ca. 15% Lunge, tw. auch in anderen Organen, ) vorhanden sind oder später auftreten.

Allerdings Euren Hausarzt würde ich ehrlich gesagt an die Wand klatschen. Es kann nicht sein, dass jemand an so massiven Störungen des Verdauungstraktes leidet ohne eine Koloskopie anzuordnen. Das grenz für mich an grobe Fahrlässigkeit.

Mein Vater hatte nur 2-3x Blut im Stuhl bevor er zum Arzt ging und hatte Tage später seine Koloksopie (und damit auch die gleiche Diagnose).

Du kennst dich ja hier schon aus...insofern weisst Du, dass Du sicherlich hier noch einige Infos finden wirst. Allerdings müsst ihr jetzt erst den histologischen Befund abwarten. Danach kann man sagen wie es weitergeht. Die Beantragung der Schwerbinderung geht nachher über das Versorgungsamt. I.d.R. gibt es 80% auf 5 Jahre befristet.
Und eine schwere Krankheit begründet zunächst mal keine Künigung - allerdings ist eine Kündigung trotz schwerer Krankheit oder wegen Unzumutbarkeit für den Arbeitgeber (z.B. in sehr kleinen Betrieben) sehr wohl möglich. Aber das kennst Du ja von Dir selbst.

Ich drücke Euch die Daumen, dass es mit der OP getan ist und Dein Mann bald wieder fit ist!!


Jimbo
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  #6  
Alt 27.08.2007, 20:58
Die Nette Die Nette ist offline
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Standard AW: Darmkrebs bei meinem Mann - bin hilflos - Fragen

Vielen Dank erst mal. Ich bibbere schon dem morgigen Tag entgegen - da sollen wir ja das Ergebnis erfahren.

Mein Mann verarbeitet das anders - er spricht mit niemandem mehr. Ich habe keine Ahnung wie ich damit umgehen soll. Wenn er z. B. nicht mit mir reden möchte - soll ich weiter mit ihm reden oder soll ich mich schweigend daneben setzen oder soll ich gehen und auf einen besseren Tag hoffen?

Ralf war ja schon immer etwas depressiv - jetzt verstärkt sich das alles. Naja, morgen bin ich wieder bei ihm - dann sehe ich weiter. Leider komme ich dann an kein Internet ran.
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  #7  
Alt 27.08.2007, 21:09
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Darmkrebs bei meinem Mann - bin hilflos - Fragen

Hallo Nette,

Ich weiß genau wie du dich fühlst, mein Mann war bei seiner Krebsdiagnose ebenso. Er wollte nicht darüber reden, egal mit welcher "Taktik" ich ankam. Es war so schwer für mich zu verstehen, dass er zu Anfang nicht ein Wort darüber verlieren wollte. Denn er stand mir die ganzen Jahre so super bei, hörte zu und und und.

Was ich meinem Mann dann irgendwann sagte, war: "Ich bin da, höre dir zu, wann immer du reden möchtest. Wir werden alles gemeinsam durchstehen, ich an deiner Seite."
Es dauerte schon einige Zeit, bis er langsam mal hier oder da ein paar Worte darüber verlor.

Frage ihn direkt, ob er möchte, dass du an seiner Seite sitzen bleibst, oder was er sich von dir jetzt wünscht.

Finde heraus ob in der Klinik Pschologen/Onko-Psychologen sind, falls ja, wende dich bitte an sie. Denn oft reden die Patienten über ihre Ängste und Sorgen offener mit ihnen. Sie sind auch für die Angehörigen da.

Ich drücke dir die Daumen, dass Ralph deine Nähe zuläßt.
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Jutta
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  #8  
Alt 27.08.2007, 21:33
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Jimbo Jimbo ist offline
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Standard AW: Darmkrebs bei meinem Mann - bin hilflos - Fragen

Ja, ja die Männer...reden ist da nicht immer ihre/unsere Stärke

Bei meinem Dad hats dann auch etwas gedauert, bis er das ansatzweise verdaut und verarbeitet hatte, vor allem als er hörte, dass auch noch eine Chemo auf ihn zukommt.
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  #9  
Alt 27.08.2007, 22:53
Die Nette Die Nette ist offline
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Standard AW: Darmkrebs bei meinem Mann - bin hilflos - Fragen

Naja, er hat generell aufgehört zu reden - egal über welches Thema - er schweigt. Mein Vater, der dort wohnt, hat ihn heute besucht (ich musste ja unsere Vögel hier "verschaukeln" ehe ich morgen wieder zu ihm fahre). Ralf hätte nicht ein Wort gesagt - nur durch ihn durchgeschaut. Wollte auch nichts essen - obwohl er wieder ein wenig essen darf.

Es ist ein Krankenhaus, was "eigentlich" keine Onkologie hat, zumindest habe ich nichts davon gesehen. Also wird es auch keinen Psychologen geben. Morgen werde ich nachfragen. Ich will eben auch nichts falsch machen ...
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  #10  
Alt 27.08.2007, 23:09
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Jimbo Jimbo ist offline
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Standard AW: Darmkrebs bei meinem Mann - bin hilflos - Fragen

Zitat:
Zitat von Die Nette Beitrag anzeigen
Es ist ein Krankenhaus, was "eigentlich" keine Onkologie hat, zumindest habe ich nichts davon gesehen. Also wird es auch keinen Psychologen geben. Morgen werde ich nachfragen. Ich will eben auch nichts falsch machen ...
Das muss nichts bedeuten. Viele KHs haben keinen Onkologen, sondern arbeiten eng mit den niedergelassenen Onkologen zusammen. Dies macht auch Sinn, denn die Chemotherapie wird ja überwiegend auch anschliessend ambulant durchgeführt.
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  #11  
Alt 28.08.2007, 17:10
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Standard AW: Darmkrebs bei meinem Mann - bin hilflos - Fragen

Hi Nette,

Darmkrebs mit 42 kann auch ein Hinweis auf den erblichen Krebs HNPCC sein (Durchschnittsalter des Auftretens liegt bei 45). Gibt es weitere Krebsfälle in der Familie Deines Mannes (auch andere Tumorarten)? Zudem gibt es beim HNPCC auch spontanmutationen, d. h. er könnte auch der Erste in der Familie sein. Wird das Tumorgewebe darauf untersucht?

Der Krebs in jungen Jahren ist selten aggressiver (jedenfalls beim HNPCC nicht). Polypen entarten zwar schneller und es gibt häufig Folgetumoren, Rezidive und auch andere Tumorarten, aber insgesamt ist die Prognose dennoch viel besser, weil diese Krebsform seltener streut und zumeist gut operiert werden kann.

Über das "Nichtreden" mache dir mal keine Gedanken. Das ist ganz normal. Das hatte ich auch. Mir gingen Menschen (auch meine Liebsten) sehr auf den Zeiger, wenn sie in einer Tour geredet haben. Sei einfach da. Das reicht. Man muss nicht reden.

Ich weiß nicht, wie es Deinem Mann gerade ergeht. Bei mir war es so, dass ich mich irgendwie neu positioniert habe im Leben. Der ganze Alltagskram war plötzlich total unwichtig. Ich konnte nicht einmal verstehen, dass man darüber Worte verliert. Wenn mir Gespräche aufgedrückt wurden, war ich auch nicht immer freundlich. Ich spürte die Nähe des Todes, sah mich mit ihm konfrontiert und alles Andere verblasste daneben. Ein Hauch dessen hat mich bis heute - 2 Jahre später - nicht verlassen. Ich kann immer noch stundenlang schweigend dasitzen. Mitunter brauche ich das geradezu. Und nachdem ich jetzt 3x wirklich fast gestorben wäre, ist Vieles, was mich früher begeisterte, auch unwichtig für mich geblieben. Wer mit wem und warum, welches Essen, wer macht gerade was... alles völlig uninteressant. Was mir immer noch wichtig ist, ist der Zusammenhalt der Familie, das Wohlergehen meiner Kinder und mein persönliches Bestehen am Arbeitsplatz.

Ich weiß nicht, ob es Deinem Mann genauso geht. Gebe ihm einfach Zeit. Ich habe mich oft genötigt gesehen, etwas zu sagen, weil es eingefordert wurde. Glücklich hat mich das nicht gemacht und geholfen hat es mir auch nicht. Es braucht einfach Zeit, bis man als Betroffener mit der Situation umgehen kann und ins Leben zurückfindet.

Es ist für dich doppelt schwer, das weiß ich. Ich habe meinen Vater an den Darmkrebs verloren und kenne beide Positionen. Meine Meinung: Der Angehörige hat es schwerer. Der Kranke selbst, positioniert sich irgendwann und kann damit umgehen... die Lieben sind unsicher, voller Fragen, wissen nicht, was sie tun sollen und nie fragt einer nach deren Wohlergehen. Denke immer auch an Dich und tue dir etwas Gutes. Gebe Deinem Mann Zeit, seinen weiteren Weg zu finden und versuche, die gemeinsame Basis neu herzustellen.

Meinem Mann ist das gut gelungen, doch hat er so viel mehr leiden müssen als ich selbst als Betroffene, dass er auch heute noch völlig fertig ist, wenn über diese Anfangszeit gesprochen wird. Ich kann dir eigentlich nur diese Tipp sgeben: Fühle Dich nie durch sein Verhalten angegriffen, egal was er sagt, denn Du bist nicht wirklich gemeint. Gebe der Situation Zeit und sei einfach nur da, denn es wird irgendwann wieder besser.

LG chaosbarthi
__________________
Sigmacarcinom 2005 (T4, G3, alles andere 0, HNPCC), Ileostoma

Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich.
(Epiktet, griech. Philosoph, 50-138)
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  #12  
Alt 03.09.2007, 17:11
Die Nette Die Nette ist offline
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Standard Ärger mit dem Krankenhaus - was soll ich machen?

Also, ich hoffe ich poste hier an der richtigen Stelle.

Mein Mann wurde wegen akutem Darmverschluss eingeliefert - leider war der Darmverschluss ein Dickdarmkrebs. Leider war die Einlieferung während unseres Urlaubes 500 km weit entfernt von unserem Wohnort.

Jetzt sind wir mit diesem Krankenhaus gar nicht zufrieden. Mein Mann ist Nahrungsmittelallergiker und verträgt kein Gluten. Er erhält als "Aufbaukost" grundsätzlich Dinge, die er nicht verträgt: Weizengries (prima für Zöliakieleute), Haferschleim, Suppe mit Nudeln (aus Weizen natürlich). Gespräche mit der Diätassistentin bringen nichts.

Jetzt ist die Sache die, dass wir die Genehmigung der Krankenkasse haben, ihn in den Heimatort verlegen zu lassen. Bedingung ist, dass er richtig isst und auch verträgt. Nur er verträgt nun mal kein Gluten - er bricht und bricht und hat Durchfall und ihm ist ständig übel. Und jetzt ist schon der 10. Tag nach der OP. Was sollen wir denn noch machen außer mit dem Arzt, der Diätassistentin, der Köchin, den Pflegern etc. zu sprechen und den Allergiepass vorzulegen bzw. Bescheinigung der Zöliakie? Er wird nie in ein "ordentliches" Krankenhaus gebracht weil er das nie vertragen wird was ihm als Essen gereicht wird. War er vorher schon fertig so ist er es jetzt noch mehr. Ihm wird es als Empfindlichkeit und Depression ausgelegt, dass er nichts essen will.

Ich muss jetzt wieder arbeiten und bin abgereist - kann also alles nur telefonisch klären. Was soll ich denn jetzt noch machen.

Bestanden habe ich, dass sie jetzt in unserer Wunschklinik wegen freiem Bett klären (Transport ist mit der Krankenkasse schnell geklärt gewesen). Nur - auf meine telefonische Nachfrage weiß keiner mehr, wo sie überhaupt die Anfrage hingefaxt haben - dort, wo sie ankommen sollte ist sie nicht angekommen.

Ich kriege hier noch die Krise und hab auch Angst um meinen Mann. Der stirbt denen dort noch weg wenn die ihm nur unverträgliche Sachen hinstellen und auf nichts reagieren.

Was macht man in so einem Fall?
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  #13  
Alt 03.09.2007, 20:25
PetraW PetraW ist offline
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Standard AW: Ärger mit dem Krankenhaus - was soll ich machen?

Hallo,
das ist ja blöde und eigentlich unfassbar.

Aber dein Mann wird doch wohl einen Hausarzt haben. Und der soll sich doch mit dem Krankenhaus dort in Verbindung setzen, vielleicht glaubt man einem Kollegen mehr wie irgendwelchen Bescheinigungen.

Auf jedenfall alles gute und Liebe euch.

Liebe Grüße

Petra

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  #14  
Alt 03.09.2007, 21:14
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Ärger mit dem Krankenhaus - was soll ich machen?

Hallo Nette,

gleich mal zu dem Fax, das nicht angekommen ist, und keiner weiß, wohin es geschickt wurde Jedes Faxgerät hat einen Sendebericht (oder per PC ein Send-Log), darauf sollte die angefaxte Nummer eigentlich stehen ..... mache mal denjenigen auf diese Funktion aufmerksam.

Es ist ja hammerhart, dass das Krankenhaus die Kost für deinen Mann nicht auf die Reihe bekam, kein gutes Zeugnis. Ich habe ja verschiedene Nahrungsmittelallergien und früher, als das keiner in den KH's hören wollte, mußte ich mir von meinem Mann teilweise das Essen bringen lassen . Inzwischen hat es sich zum Glück deutlich gebessert, leider nicht dort, wo dein Mann liegt.

Bitte setze dich umgehend mit dem ärztlichen Direktor des Krankenhauses in Verbindung, auf telefonischem und postalischem Wege, mit Kopie an den Chefarzt der Station. Schreibe zudem ein Gedächtnisprotokoll, und lege es auch der Krankenkasse (mit Kopie des Schreibens an den ärztlichen Direktor) zur Information vor.

Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass alles gut klappen wird. Und dein Mann, wenn er sieht, dass du auch aus der Ferne etwas unternimmst, wieder etwas besser drauf sein wird.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #15  
Alt 03.09.2007, 21:40
Die Nette Die Nette ist offline
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Standard AW: Ärger mit dem Krankenhaus - was soll ich machen?

Hallo,

danke für die Tipps. Das Schreiben an den ärztlichen Direktor schicke ich morgen ab - da bin ich in der Arbeit und habe alle Möglichkeiten des Versandes.

Zu dem Sendebericht des Fax - ich glaube, selbst das können die da nicht. Aber mit dem Schreiben an den ärztlichen Direktor hoffe ich, dass die endlich in die Puschen kommen.

Wenn die ihm immer das falsche Essen geben - das ist ja dann wohl schon Körperverletzung - manno.

Ich berichte euch weiter. Meine Schwester hat ihm jetzt grade etwas zu essen gebracht - das kann er auch essen und verträgt es auch. Das müsste ihnen doch zu denken geben. Ich meine, er hat ja nun schon an der Diagnose zu kauen - da muss er sich doch nicht noch um das Essen Gedanken machen finde ich.

Also, drückt ganz fest die Daumen!
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