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Alt 28.12.2006, 23:34
struppi01 struppi01 ist offline
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Registriert seit: 28.12.2006
Beiträge: 4
Standard Hallo, bin neu hier

Hallo,
bin "struppi" aus Sachsen und das erste Mal hier. Suche Info´s über eine neue Schwangerschaft nach einer Brustkrebserkrankung. Bin in 11/05 brusterhaltend operiert worden, dann Chemo, Bestrahlung, jetzt Tamoxifen und Herceptintherapie. Bin jetzt 37 und will mit meinem neuen Freund unbedingt noch ein Kind, wer hat Erfahrungen dazu ???
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  #2  
Alt 07.01.2007, 20:23
Sandra2002 Sandra2002 ist offline
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Registriert seit: 29.11.2006
Beiträge: 9
Standard AW: Hallo, bin neu hier

Liebe Struppi,

ich habe gerade gesehen, dass Dir bisher noch niemand geantwortet hat. Das liegt wohl daran, dass wir Frauen mit Brustkrebs und einem trotzdem noch bestehenden Kinderwunsch die absoluten Exoten sind.
Von einer aktuell bestehenden Schwangerschaft kann ich Dir leider nicht berichten - nur von mir, die dabei ist, ihren Kinderwunsch zu realisieren. Ich befinde mich gerade in der Hormonstimulation zu meiner ersten künstlichen Befruchtung.

Die Diagnose Krebs bedeutet heute zum Glück nicht mehr seinen Wunsch auf ein Kind, zu Grabe tragen zu müssen. Das Problem ist nur, die richtigen kompetenten Ansprechpartner zu finden. Es gibt leider immer noch viel zu viele Gynäkologen + Onkologen, die sich mit dem Thema "Krebs und Kinderwunsch" bisher nicht wirklich beschäftigt haben. Zwischenzeitlich gibt es aber viele Uni-Kliniken (gynäkologische Endrologie und Reproduktionsmedizin), die sich zusammengeschlossen haben und die sich
schon seit einigen Jahren sehr intensiv mit dem Thema beschäftigen.

Solange Du noch die Herceptin- und Tamoxifen-Therapie hast, wird Dir sicherlich von einer Schwangerschaft abgeraten werden, um die Therapien nicht vorzeitig beenden zu müssen.
Es muss dann natürlich auch erst einmal abgeklärt werden, in wie weit die vorausgegangenen Therapien Deine Fertilität beeinträchtigt haben. Die Chemotherapie kann z. B. im schlimmsten Fall eine völlige Unfruchtbarkeit mit sich gebracht haben. Eine Nebenwirkung, die dann leider nicht mehr reversibel wäre. Die Tamoxifen-Behandlung hat keinen Einfluss auf Deine Fruchtbarkeit.
In wie weit Herceptin einen möglichen Einfluss hierauf hat und auch auf die Frage, ob ein potenzielles Risiko besteht, den Embryo/Fötus hierdurch geschädigt zu haben, wird Dir sicherlich noch niemand beantworten können. Ich glaube kaum, dass es hierüber bereits irgendwelche Erhebungen gibt.

Welche Optionen für Dich als Hormonrezeptor positive Patientin offen stehen, kann ich Dir nicht beantworten. Für mich stehen als Hormonrezeptor negative
Patientin alle Wege offen. Eine Hormonstimulation (künstliche Befruchtung) stellt bei mir kein Problem dar, da mein Tumor ja nicht auf Östrogen und Progesteron angesprochen hat. Hier solltest Du ein Gespräch mit einem hierfür kompetenten Arzt suchen. Federführend zu dem Thema "Krebs und Kinderwunsch" ist übrigens die Uni-Klinik Heidelberg. Dort wird man Dir sicherlich sagen können, an welche Uni-Klinik in Deiner Nähe Du Dich wenden kannst.
Etwas positives für Dich: beim Mammakarzinom als hormonabhängigem Tumor
(also in Deinem Fall) wurde ein negativer Einfluss einer Schwangerschaft auf die Prognose der Patientin erwartet. In retrospektiven Erhebungen, konnte jedoch keine nachhaltige Auswirkung auf die Prognose abgeleitet werden. Inzwischen liegen mehrere Fall-Kontroll-Studien vor, die sogar ein besseres Überleben bei Frauen mit Mammakarzinom und nachfolgender Schwangerschaft als in der Vergleichsgruppe desselben Alters und desselben Tumorstadiums ohne nachfolgende Schwangerschaft finden.

Natürlich kommt es bei Deinem Kinderwunsch auch darauf an, wie Deine Prognose insgesamt aussieht.
Hattest Du z. B. befallene Lymphknoten? Mein behand. Prof. hat mir damals nach meiner OP gesagt, dass er mir von einer Schwangerschaft abgeraten hätte, sofern Lymphknoten befallen gewesen wären. War zum Glück nicht der Fall.
Natürlich ist es auch wichtig, dass Du Dich psychisch und physisch dazu in der Lage fühlst, eine Schwangerschaft auszutragen.

Ich habe zum Glück von Anfang an Anfang von allen meinen behandelnden Ärzten immer sehr viel Unterstützung darin bekommen, meinen größten Wunsch - ein Kind - zu realisieren. Das hat mir den Schritt, den ich jetzt gegangen bin (künstliche Befruchtung), natürlich um einiges einfacher gemacht. Keine Ahnung, wie ich mich entschieden hätte, wenn mir einer von einer Schwangerschaft abgeraten hätte.

Für mich gibt es nichts lebensbejahenderes als ein Kind. Ich kann Deinen Wunsch daher mehr als nachvollziehen. Laß Dich nicht von dem beeinflußen, was andere (Betroffene und Nicht-Betroffene) Dir sagen, sondern suche das Gespräch und die Beratung der wirklich spezialisierten Ärzte. Und was natürlich auch ganz wichtig ist: höre gut darauf, was Dein Bauchgefühl Dir sagt.
Die letztendliche Entscheidung dazu triffst natürlich Du mit Deinem Partner ganz alleine.

Ich wünsche Dir auf Deinem weiteren Weg viel Kraft und Glück und dass Du die für Dich richtige Entscheidung triffst.
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