teilweise retrograde Ejakulation - hatte das jemand von euch?

[Kämpfer32]

Hi Leute,

Beim Samenerguss ist die Menge an Sperma deutlich geringer als vor OP und Chemo. Und nach dem Erguss habe ich sehr häufig das Gefühl, als müsste ich pinkeln. Das tue ich dann meist auch, doch sehr oft bleibt das Gefühl des Harndrangs bestehen, obwohl ich bereits auf der Toilette war. Der Harndrang ist machmal so stark, dass ich danach nicht einschlafen kann, wenn ich am Abend masturbiert habe (Leider habe ich im Moment keine Freundin).

Im Februar (vor 10 Monaten) wurde mir ein Hoden entfernt, aber KEIN Lymphknoten. Danach hatte ich 2 Zyklen PEB, wobei das Bleomycin sofort bei mir heftige Nebenwirkungen ausgelöst hat (Fieber über 39 Grad am selben Abend, total pickelige Haut relativ kurz danach), so dass mein Onkologe auf Bleomycin verzichtet hat (Achtung: Das Zeug führt oft zur lebensgefährlichen Lungenfibrose, wenn man es nicht verträgt.).
Errektion und Erguss funktionieren rein technisch bei mir immer normal (Danke Gott), aber bei der Ejakulation passiert das, was ich oben beschrieben habe. Ist mir erst jetzt aufgefallen.

Hat jemand hierzu Informationen? Muss ich mir Sorgen machen? In den nächsten Tage gehe ich deswegen zum Arzt.

Danke euch.

[Ilmarinen]

Hi Kämpfer,

ich glaube nicht, dass Du Dir Sorgen machen brauchst. Bin leider ein Retro, aber bei allen Fällen, die ich kenne, bei denen dass in unsererem Alter vorkommt, liegt es am Durchtrennen von Nerven bei einer Bauch-Op rund um die Hauptschlagader (Sympathikusnerv). Aber die Menge ist eh weniger, und nach der Chemo sind Haut und Schleimhäute noch länger angegriffen. Wahrscheinlich daher der Harndrang oder das Gefühl. Eventuell kann man ja eine Entzündung des Samenkanals oder ähnliches prüfen und behandeln, ich würde aber erstmal davon ausgehen, dass es nur temporär ist...

Gruß und frohe Weihnachten allen Betroffenen, geheilten und Angehörigen!

Ilmarinen