Achtung: Leitlinie Lungenkrebs

[bettinaco]

Damit es auch alle mitkriegen, hier noch mal extra:

Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms

Interdisziplinäre S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin und der Deutschen Krebsgesellschaft

Veröffentlicht 2010

http://www.krebsgesellschaft.de/wub_...r%FCherkennung
http://www.krebsgesellschaft.de/down...genca_2010.pdf

[tomtom]

Ich weiß nicht, ob das hier jeder mitkriegen will!

Ich habe natürlich gleich mal in das PDF geschaut und muss sagen, als Betroffener sollte man schon eine SEHR guten Tag haben bzw. gut aufgestellt sein, um sich das durchlesen zu können.

Der Text ist randvoll mit Prognosen und Statisiken zur Lebenserwartung, die einem den Boden unter den Füßen wegziehen. Wer also schon z.B. am Wikipediaartikel zu Lungenkrebs verzweifelt ist, sollte sich das hier gar nicht erst anschauen!

Es wäre wohl eine kurze Bechreibung angebracht, wenn man so einen Link in das Forum stellt!

[bettinaco]

Lieber Tom,
es tut mir Leid, wenn ich dich damit erschreckt habe. Das war gewiss nicht meine Absicht. Aber ich bin so froh, dass es endlich evidenzbasierte Leitlinien gibt, denn ich hoffe, dass sich die Behandlung dadurch verbessern wird. Zudem geben sie Betroffenen und Angehörigen die Möglichkeit, besser zu verstehen, worum es geht, und auch die Qualität der Diagnostik und Therapie ein bisschen einzuschätzen. Gerade danach fragen doch viele hier.

Die Überlebensstatistiken sind problematisch, da hast du natürlich recht. Nur wer nach Infos sucht, stößt immer auch darauf. Das lässt sich eigentlich nicht vermeiden. Aber wer sich ein bisschen mit der Thematik beschäftigt, wird merken, dass es eben immer nur Durchschnittswerte sind, im Allgemeinen sogar nur Medianwerte. Und wer hier liest, wird jede Menge Beispiele für Menschen finden, die auf die Statistik pfeifen. Mein Mann ist auch so einer, der nach der Statistik gar nicht mehr leben dürfte, nach inoperablem Adeno (2004) und Hirnmeta. Jetzt ist er krebsfrei.

Also bitte, auf die Statistiken nur achten, wenn es um den Vergleich von Therapien geht.

LG
Bettina

[jutta50]

Liebe Bettina.

ich hab mich auch sofort auf das Dokument gestürzt. Erhoffe mir davon eine Handhabe, wenn es darum geht irgendetwas duchzufechten bei den Ärzten.
Aber ich gebe Tomtom Recht. Schon als Angehörgier hat man daran zu knabbern. Als Betroffener natürlich erst recht.

Ich bin absolut froh, dass du die Datei verlinkt hast. Ich frag mich ja immer wie du es schaffst an deine ganzen guten Infos zu kommen. Es wäre ein absoluter Fehler gewesen das nicht zu tun. Aber ich kann die Reaktion von Tomtom schon nachvollziehen. Man wird einfach dünnhäutig.
Unser Onkologe beim letzten Termin auch die Nachfrage nach glaube ich Avastin: 'das würde das progressionsfreie Überleben um gerade mal 2 Wochen verlängern.'Wenn ich mir aber die daten von Tarceva anschaue sind es gerade mal 4 wochen..... Und wenn man dann sieht, dass Einzelfälle mit gerade Tarceva lange gut leben, dann ist einem klar wie 'relativ' diese Zahlen zu bewerten sind. Das natürlich in die Praxis umzusetzen ist schwer. Ich schaffe das auch nicht immer.

Liebe Grüße an alle
Jutta

[Reinhard]

Zitat von tomtom

Der Text ist randvoll mit Prognosen und Statisiken zur Lebenserwartung, die einem den Boden unter den Füßen wegziehen.

Ich fand es im Gegenteil sehr aufmunternd.

Eine Studie von 2007 stellte mir eine 5 Jahre-Überlebenschanche von kleiner 1% in Aussicht, im letzten Jahr war es 1% und jetzt, wenn ich es richtig verstanden habe, sind es schon 2%.

Wenn das so weitergeht, dann....?

LG Reinhard