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Alt 08.08.2013, 22:50
yolt yolt ist offline
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Standard Darmkrebs mit 33 – Gründe zur Hoffnung

Hallo!
Nachdem ich heute meine Chemotherapie beendet habe, möchte ich meine Erfahrungen der letzten Monaten aufschreiben in der Hoffnung, dass der eine oder andere hilfreiche Tipp dabei ist und dass ich Menschen, die vielleicht erst kürzlich mit einer ähnlichen Diagnose konfrontiert worden sind, Mut machen kann.

Diagnose
Seit knapp drei Jahren war ich bei verschiedenen Ärzten, da ich mich schlapp fühlte. Nach verschiedenen Fehldiagnosen durch die Ärzte und durch mich selbst (Pfeiffrisches Drüsenfieber, stressbedingte Leistungsschwäche etc.), kam es zu der Vermutung, ich würde innerlich Blut verlieren. Nach einer unangenehmen Magenspiegelung und einem negativen Hämokulttest (der sehr unzuverlässig ist, wie ich dann leider erfahren musste) habe ich auf eine Darmspiegelung verzichtet. Blöderweise.
Im Januar 2013 bekam ich plötzlich sehr starke Bauchschmerzen.
Ich war bei 4 verschiedenen Ärzten, die alle eine Ultraschalluntersuchung machten. 2 Ärzten kam mein Darm auffällig vor, zum ersten Mal viel auch das Wort Tumor. 2 Ärzte gaben Entwarnung und verschrieben Mitte gegen Reizdarm etc. Zum Thema Diagnose/Fehldiagnose später mehr.
Dann habe ich eine Darmspiegelung machen lassen und noch bevor ich aus der Betäubung aufwachte, hatte der Gastroenterologe für den nächsten Tag einen OP-Termin bei einem sehr guten Operateur im Helioskrankenhaus Berlin-Zehlendorf vereinbart, da ich bereits ganz kurz vor einem Darmverschluss war.
Es hieß, dass ich einen Tumor habe, war grundsätzlich nicht viel mehr bedeutet als ein Gewächs und über die Gut- oder Bösartigkeit nichts aussagt. Ich war also der Hoffnung, dass sich im Krankenhaus das Ganze als gutartig herausstellen würde.
Außerdem war die menschlich Art des Gastroenterologen und seine Versicherung, dass er mich an ein sehr gutes Krankenhaus überweise, in dem er sich auch operieren lassen würde, für mich sehr beruhigend. Vor allem weil ich – da es sozusagen eine Not-OP war – keine andere Wahl hatte, als mich in dem empfohlenen Krankenhaus operieren zu lassen.
Um es an dieser Stelle vorwegzunehmen. Nach der OP und der histologischen Untersuchung bekam ich folgende Diagnose:
Stadium III, T4,N1,M0, R0-Resektion
Schlimm! Und wenn man gerade frisch verheiratet ist und 2 kleine Kinder hat (2 Monate und 2 Jahre) macht es das nicht unbedingt besser erträglich.

Operation

Vor der OP wurde meine Lunge geröntgt und ein Ultraschall der Leber gemacht. Dann, nach einigen Stunden Hoffen und Bangen, der Befund: keine Metastasen, Erleichterung.
Auf der Station stellte sich mir dann gleich der Operateur vor. Nach den vielen guten und schlechten Erfahrungen, die ich zwischenzeitlich mit Ärzten gemacht habe, muss ich sagen: eine Lichtgestalt. Der leitende Oberarzt Dr. Saklak. Er erklärte mir den Ernst der Lage und sagte mir, er würde micht radikal operieren, mit dem Ziel, möglichst viel Gewebe herauzuschneiden. Ob das die Prognose verbessert ist umstritten, wie ich später nachgelesen habe, die Art und Weise wie der Arzt mit mir gesprochen hat, hat mich jedenfalls beruhigt in die OP gehen lassen.
Nachdem ich aus der OP aufwachte, bekam ich bei halbem Bewusstsein mitgeteilt, dass der Tumor schon sehr groß geworden war und nach augenscheinlichem Befund der Chirurgen auch einige Lymphknoten befallen waren. Dennoch war ich der Hoffnung, dass der Krebs sich nicht über den Darm hinaus ausgebreitet und die auffälligen Lymphknoten von der Blinddarmentzündung herrührten, die durch den Tumor verursacht wurde.
Leider wurde diese Hoffnung enttäuscht. Die Diagnose bekam ich dann einigen Tage später, die Prognose: Überleben ohne Chemo ca 50%,mit Chemo ca 75% habe ich mir per Smartphone selbst gegoogelt.
Die Tage an denen mal solche Diagnosen mitgeteilt bekommt, sind natürlich meist schrecklich.
Dennoch würde ich sagen, dass von den ca. 20 Tagen im Krankenhaus ca.3-4 Tage schlecht waren, die anderen Tage waren glückliche Tage!
Woran das lag?
In ganz besonderem Maße an Dr. Saklak. Nachdem ich wieder bei vollem Bewusstsein war, setzte er sich an mein Bett, legte seine Hand auf meine Füße, erklärte mir wie die OP gelaufen war und sagt: „ICH HABE SIE OPERIERT, ALS WÄREN SIE MEIN BRUDER“. Das ist für mich der Spruch des Jahres. Der Arzt hat mir das Gefühl vermittelt, dass die OP für mich optimal gelaufen ist. Und dass das so ist, und dass da der Grundstein für meine Genesung gelegt wurde, davon bin ich überzeugt. Und das obwohl ich einen Tag vor meiner geplanten Entlassung nochmals notoperiert wurde, weil eine Anastosmoseinsuffizienz (die Darmnaht ist aufgegangen, der Bauchraum vereitert) zu spät entdeckt wurde. Dies könnte mich eigentlich an der Qualität der ersten OP zweifeln lassen. Aber auch hier hat der Chirurg in einem guten Gespräch mit Vertrauen wieder 100% hergestellt.
Diese Erfahrung hat mir deutlich gemacht dass (was ja eigentlich ein Allgemeinplatz ist) die Menschlichkeit und sein Einfühlungsvermögen des Arztes mindestens genauso wichtig für die Genesung sind wie seine Fachkompetenz.
Auf jeden Fall bin aus beiden OPs ohne künstlichen Darmausgang aufgewacht, konnte jeweils am nächsten Tag mit der Nahrungsaufnahme beginnen und kurze Zeit später meine ersten Runden auf dem Krankenhausflur drehen. Genial, was die moderne Chirurgie kann. Und erstaunlich, wie gut der Körper mit einem Meter Darm weniger zu Recht kommt: Null Probleme bei Verdauung und Stuhlgang.
Mir wurde in einer 3. OP ein Port für die Chemo gelegt
Und beim Krankenhausaufenthalt haben mir natürlich meine Familie und meine Freunde sehr geholfen.

Was hat mit danach geholfen und warum bin ich sicher, dass ich wieder gesund werde?

Systemwechsel

Noch im Krankenhaus habe ich mich entschieden, mich erstmal krankschreiben zu lassen und mit meiner Familie nach Köln zu ziehen (Dieser Umzug war eigentlich für 2014 geplant, im Rheinland leben unsere Eltern). Mein Gefühl war, dass ich so die besten Voraussetzung für den Kampf gegen den Krebs habe. Kürzlich habe ich von einer Untersuchung (die sehr mit Vorsicht zu geniessen ist!), gelesen,dass vielen Spontanheilungen ein „Systemwechsel“ vorrausgegangen ist. Ein kleiner Systemwechsel war das bei mir auch, von Heilung kann man bei mir zwar noch nicht sprechen, aber dennoch hat mir der Umzug sehr geholfen. Auch weil er eine Distanz zu meinem alten Leben, meinem stressigen Job etc. geschaffen hat. Aus dem Krankenhaus bin ich gleich nach Köln gefahren. Freunde haben den Umzug gemacht.

In Köln wurde mir dann klar, was sich schon im Krankenhaus angedeutet hat: In der schlimmen Krankheit liegt so viel Gutes und die große Chance sein Leben zu einem besseren und glücklicherem Leben weiterzuentwickeln.

Chemotherapie

Etwa 3 Wochen nach der 2. OP begann in der Praxis Schmitz Steinmetz die Chemotherapie, Folfox, 12 Zyklen auf ein halbes Jahr verteilt. Die Uniklinik Köln habe ich mir ebenfalls angeschaut. Menschlich hatte ich dort den besseren Eindruck. Dr. Schmitz wurde mir jedoch von vielen Seiten empfohlen und hat mir besser vermitteln können, dass ich ihm und seiner Erfahrung vertrauen kann. Ausserdem hatte ich in der Uniklinik einen Massenbetrieb befürchtet, den ich nun leider in der niedergelassenen Praxis erlebe. Hat jemand einen Tipp für einen Onkologen im Rheinland mit einem ganzheitlichen Ansatz?
Die Chemotherapie habe ich bis auf eine Krise in den Zyklen 4-6 ganz gut überstanden.
Bei den ersten Zyklen überwog die Kälteempfindlichkeit und die Appetitlosigkeit.
Dann kamen 4 Wochen in denen gar nichts ging, besonders keine Nahrungsaufnahme. Dies lag wahrscheinlich an einem Magen-Darm-Infekt, den ich nicht in den Griff bekommen habe. Kurz bevor ich ins Krankenhaus eingeliefert werden sollte, um mich dort künstlich zu ernähren, kam einer der Krankenschwestern bei meinem Onkologen auf die Idee, mir Cortison zu geben. Das hat sofort geholfen und hat ab dem Zeitpunkt jeden Zyklus begeleitet. Warum die Praxis nicht früher auf die Idee gekommen ist, keine Ahnung. Sie hätte mir auf jeden Fall 4 schlimme Wochen ersparen könne.
Mit Cortison läuftist die Chemo nun verträglich, auch wenn die Kräft nun im 11. Und 12 Zyklus etwas schwinden. Nur überwiegen die Neuropathien. Nicht nur an Händen und Füssen sonder auch den den Unterschenken, Po, Genitalbereich und Zungenspitze. Davon lass ich mich nicht beeindrucken, hoffe aber, dass das auf Dauer nachlässt, zumindest in einigen sensiblen Körperregionen (-; Aufgrund der Nervenstörungen wurde in den letzten 4 Zyklen das 5FU auf 75% reduziert.
Mittelstarker Haarausfall.
Medikation: Normales Folfox-Schema, Dexamethason und Ement gegen Übelkeit, Vitamin B6 gegen die Neuropathien.


Naturheilverfahren

Neben der Schulmedizin, die mir gerade in der Onkologie immer beschränkter und hilfloser vorkommt, habe ich mich mit alternativen Verfahren beschäftig und und mich von Prof. Beuth vom Lehrstuhl für die wissenschaftliche Evaluation naturheilkundlicher Verfahren an der Uni Köln beraten lassen. Er vertritt einen sehr seriösen, naturwissenschaftlichen Ansatz bei der Beurteilung und Empfehlung von alternativen Heilmethoden. Wer nicht in seine Sprechstunde kann, dem sind seine Webseite und seine Bücher zu empfehlen.
Auf seinen Rat nehme ich zusätzlich ein Enzym-Selen-Präparat und Vitamin B12. Mit meinen Schleimhäuten hatte ich kaum Probleme, was ich im Zweifel dem Enzym-Selen-Präparat zu verdanken habe. Das Enzym-Selen-Präparat soll desweiteren die Wirksamkeit der Chemotherapie verbessern.




Sport

Laut aktuellen Studien kann Sport die Heiliungschancen um 50 % verbessern. Und welche Behandlung könnte mehr Spass machen und mehr Lebensfreude vermitteln als Sport? Ich habe mich daher bei einer Sportstudie der Sporthochschule Köln angemeldet. Das bedeutet 5 x mäßiges Ausdauertraining in der Woche, davon 2 x 33 Minuten unter Aufsicht auf dem Ergometer und 3 Mal in der Woche eigenständiges Training: Walken, Joggen oder Radfahren. Vorab gab es eine Leistungsdiagnostik an einer Anlage, an der sonst Olympioniken und Fussballprofis durchgecheckt werden, was einem, nachdem man sonst sehr viel mit anderen Kranken zu tun hat, eine sehr gute, gesunde Stimmung vermittelt.
Ernährung
Die richtige Ernährung ist sicherlich hilfreich bei der Genesung und auch für die Lebensqualität während der Chemo. Aber was ist die richtige Ernährung? Nachdem es sehr viele Ratgeber zu dem Thema gibt, die sehr unterschiedliche und zum Teil widersprüchliche (von „Spontanheilung durch Umstellung auf vegane Kost“ bis „unbedingt auf ketone Ernährung umstellen, d.h. nur Fleisch, Fett und Gemüse“…) Empfehlungen geben bin ich der Meinung, dass für jeden die Ernährung die richtige ist, von der er überzeugt ist, solange sie ausgewogen ist.
Ich achte auf gesunde, frische Lebensmittel (möglichst ohne Gifte -> Bio), gesunde Fette (Omega 6), wenig Zucker, kein Alkohol, kein Kaffee, grünen Tee insgesamt viel Flüssigkeit. Ich esse auch kein Fleisch, das hat aber andere Gründe…


Umfeld

Wie geht man mit seiner Erkrankung an die Öffentlichkeit?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man, wenn man offen mit seiner Erkrankung umgeht, auf sehr viel Verständnis und Hilfsbereitschaft stößt. Die meisten Menschen habe Berührungspunkte mit der Krankheit Krebs gehabt und haben eine vernünftige Haltung dazu. Ungewünschte Ratschläge muss man einfach ausfiltern.
Ich bin auf geradezu überwältigende Hilfsbereitschaft und Unterstützung gestoßen. Angefangen von meinem Arbeitgeber, über meine Familie, Freunde aber auch entfernte Bekannte. So wurde mir und meiner Familie z.B. ein wunderbares Haus mit traumhaftem Garten (1500 m² mitten in Köln), das wir uns eigentlich nie leisten könnten, zu einem Freundschaftspreis zur Verfügung gestellt. Das Haus haben meine Familie und Freunde innerhalb von einer Woche mit großem Einsatz renoviert und bezugsfertig gemacht und mir ein perfektes Umfeld für den Heilungsprozess geschenkt.
Dies ist nur ein Beispiel von vielen, warum ich ganz ernsthaft sagen kann, dass das letzte halbe Jahr für mich trotz aller Strapazen ein sehr schönes und Lebenswertes war. Wenn ich das gerade so aufschreibe bin ich ganz gerührt von der vielen Liebe, die erfahren habe. Und von dem Glück, das mich begleitet.

Seele

Der wichtigste Aspekt für die Genesung und die Lebensqualität während der Krankheit ist meiner Meinung nach der Seelenzustand.
Ob meine Erkrankung seelische Ursachen hat, kann man nicht wissen. Davon dass Stress, Ängste, wenig Rücksichtnahme auf die eigenen Bedürfnisse etc. der Krankheit einen guten Nährboden gegeben haben, davon bin ich überzeugt.
Um es vereinfacht auszudrücken: Stress etc. schwächt das Immunsystem. Ein schwaches Immunsystem kann nicht wie gewohnt Krebszellen bekämpfen
Was kann man im Umkehrschluss tun um gesund zu werden?
Ich habe mich auf die Suche gegeben nach dem richtigen, glücklichen Leben und werde wahrscheinlich mein ganzes Leben lang weiter suchen. Aber das, was ich bisher für mich gefunden habe, ist so bereichernd, dass ich fast schon dankbar bin, dass ich vom Krebs so „wachgerüttelt“ wurde.
Was habe ich getan:
- Psychologe aufgesucht, smalltalk während 5 probatorischen Sitzung. Hat mir nichts gebracht, daher Abbruch von meiner Seite
- 8 wöchiges MBSR Seminar. Was für eine Entdeckung! Dort habe ich meditieren gelernt und außerdem sehr gute Denkanstöße bekommen (z.B. eigene Grenzen, liebevoller Umgang mit sich selbst etc.) Bei MBSR (mindfullness-base stress reduction) handelt es sich um ein nicht-weltanschauliches Verfahren, bei dem man lernt bewusst im Moment zu leben. Dieser Kurs ist sozusagen der Ausgangspunkt auf meiner Suche nach dem guten Leben. Im Gegensatz zu Entspannungstechniken wie der progressiven Muskelentspannung bei der ich immer einschlafe, bleibt man bei MBSR wach und klar…am besten mal selber googlen.
Ein Tipp/Warnung: Der Prozess der Selbstwarnehmung kann auch schmerzhaft sein. Ggf ist eine zusätzliche Psychologische Unterstützung empfehlenswert
- Visualisierung nach Simonton. Das Buch „Wieder gesund werden“ von Simonton beruht auf dem Ansatz, dass man durch Autosuggestion das eigene Immunsystem stärken kann und so selbst den Krebs bekämpfen kann. Das Buch ist veraltet und zum Teil sehr amerkanisch, übertrieben, einseitig und verunsichernd. Von der Grundidee bin ich aber überzeugt und die Visualisierungstechnik hat mir dabei geholfen, Stimmungstiefs zu überwinden.
- Kunsttherapie, wird am Haus Lebenwert in Köln angeboten. Macht Spass, entspannt, man lernt nette Leute kennen und wer weiß, vielleicht hilft es ja…
- Weiterführende Beschäftigung mit dem Thema Meditation:
Meditation ist eine Bereicherung. Meditation ist Übungssache und bedarf Disziplin. Als weitereführende Lektüre ist zu empfehlen: Meditation für Sketptiker, OTT

Auch wenn es alles nicht hilft den Krebs zu besiegen, die ganzen Dinge haben mir ein hohes Maß an Lebensqualität geschenkt und mich und meine Familie für die Gestaltung unserer Zukunft jenseits von materiellen Werten und Prestigedenken inspiriert. Das Glück liegt in uns.

Ärzte und Fehldiagnosen

Das schlimmste Erlebnis in der ganzen Zeit war eine Fehldiagnose, die mir von einem Arzt ohne jedes Einfühlungsvermögen mitgeteilt wurde. Er, Radiologe, hatte beim CT der Leber angeblich eine Metastase entdeckt er faselte etwas von „Weggabelung für Sie“ und entließ mich dann.
Am nächsten Tag wurde in der gleichen Praxis nach weiteren Untersuchungen durch andere Ärzte die Diagnose zurückgenommen.
Die schlimmste Nacht meines Lebens hätte mir erspart werden können, wenn der Arzt vorsichtiger, gründlicher und einfühlsamer gewesen wäre. Zweifel an der Gesundheit meiner Leber haben mich aller Beteuerungen meines Onkologen zum Trotz immer wieder verunsichert.
Nunja, Ärzte kochen fast immer auch nur mit Wasser, in der Onkologie wird meist nur an den Symptomen der Krankheit rumgedoktert. Die psychologische Seite wird an Psychonkologen ausgelagert. Der Zeitdruck in den Riesenpraxen führt dazu, dass man immer eher den Eindruck hat, dass man stört als dass man willkommen ist. Würden sich die Ärzte mehr Zeit nehmen und sich auf die Patienten als Einzelfälle richtig einlassen, hätte das mit Sicherheit eine positive Auswirkung auf die Heilungschancen!
Am Montag steht die erste Verlaufskontrolle an, CT der Leber. Ich habe viel Grund zur Hoffnung, dass alles gut wird!

Geändert von yolt (14.08.2013 um 23:01 Uhr) Grund: Warum sollte das gegen die Nutzungsrichtlinien verstoßen? Diese Infos erhält man z.B. auch von der Krebsgesellschaft NRW
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  #2  
Alt 08.08.2013, 23:04
carmen75 carmen75 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs mit 33 – Gründe zur Hoffnung

Hallo Yolt,

nachdem Du die Chemo beendet hast wünsche ich Dir für die Zukunft alles Gute.

Ja,auch die schlechten Zeiten können einem helfen,vieles zu verändern und positiver zu sehen.
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  #3  
Alt 09.08.2013, 07:17
yolt yolt ist offline
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Standard AW: Darmkrebs mit 33 – Gründe zur Hoffnung

Danke Carmen und Kai für Euer Feedback!

Auf microsatelitteninstabilität hatte ich mich gleich zu Anfang untersuchen lassen. Die Untersuchumg hat darauf keinen Hinweis ergeben. Obwohl ich jetzt, da du von den besseren Heilungschancen sprichst, mir ja schon fast so eine solche Veranlagung Wünsche ( für mich, nicht für meine Kinder). Allerdings gibt es in meiner recht großen Familie und Verwandtschaft keinen Fall einer Krebserkrankung. Die Amsterdamkriterien sind also auch nicht erfüllt...

Tatsächlich sind bei mir aber die Tumormarker von Anfang an unauffällig. Würdest Du, Kai, Deine Vermutung trotzdem weiterverfolgen? Wenn ja, wie?

Danke und Grüße!
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  #4  
Alt 09.08.2013, 19:08
yolt yolt ist offline
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Standard AW: Darmkrebs mit 33 – Gründe zur Hoffnung

Danke für die Infos, Kai. Ich werde der Sache auf den Grund gehen...
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  #5  
Alt 15.08.2013, 19:14
anita_ anita_ ist offline
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Standard AW: Darmkrebs mit 33 – Gründe zur Hoffnung

Hallo Yolt,
hast du gemerkt dass Vitamin B6 gegen neuropathie geholfen hat?und warum hast du vitamin B12 bekommen?
manche Ärzte glauben an Wirkung solcher Vitamine,manche nicht.Man weiß nicht wem glauben soll?

Alles Gute
anita
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  #6  
Alt 21.08.2013, 11:53
yolt yolt ist offline
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Standard AW: Darmkrebs mit 33 – Gründe zur Hoffnung

Vitamin B6 wurde mir von meinem Onkologen empfohlen.
Vitamin B12 von Prof. Beuth von der Uniklinik Köln.

Ob es hilft kann ich nicht sagen, da ich keinen Vergleich habe. Schaden tut es bestimmt nicht. Ich habe allerdings jetzt seit einer Woche kein B6 mehr genommen und habe das Gefühl die Neuropathien nehmen zu. Dies muss aber auch nicht unbedingt etwas mit den Vitaminen zu tun haben.

Grundsätzlich findet man zu allen Maßnahmen immer auch widersprüchliche Meinunungen. Vieles wird von Schulmedizinern kritisch gesehen, wenn nicht ausreichende klinische Studien gibt. Einem Arzt, de seit 30 Jahren Patienten behandelt vertraue ich aber mindestens genauso, wie einer von Pharmafirmen finanzierten Studie.

Solange es aber nicht schadet und nicht zu teuer ist und man ein gutes Gefühl hat sollte man auch komplementäre Methoden ausprobieren.

Geändert von Jutta (23.08.2013 um 19:49 Uhr) Grund: NB-Verstoß/bei mehrmaligen Verstößen Verwarnung mit evtl. Sperre
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  #7  
Alt 23.08.2013, 16:20
Safra Safra ist offline
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Standard AW: Darmkrebs mit 33 – Gründe zur Hoffnung

Hallo yolt,

ich bin zwar über 20 Jahre älter, aber da ist einiges an "Seelenverwandtschaft".
Ich mache auch viel Sport, im Moment 2xReha und zweimal Tischtennis in der Woche, dazu Radfahren oder Inlinern, wie es gerade passt. Wichtig ist, wenn man sich eine Sportart ausguckt, dass es auch Spaß macht, damit man dabei bleibt. Obst-und gemüsereiche Ernährung, ich esse allerdings auch mal Fleisch. Ich habe eine ganz liebe Psychologin, die mir immer sagt, ich solle meine "Seele streicheln". Ich glaube schon, dass der Streß eine Rolle spielt, auch wenn es einige Studien gibt, die das Gegenteil herausgefunden haben. Zumindest, wenn vielleicht schon eine Vorbelastung besteht. Ich arbeite nicht mehr, habe zu Hause nichts auszustehen, deshalb ist das mit der Entspannung nicht mehr so das Thema. Es gibt Reha- Einrichtungen, wo man verschiedene Methoden zumindest mal kennenlernen kann, um das Richtige für sich zu finden. Deshalb geziehlt Kliniken auch danach aussuchen und als Wunsch angeben.
Erfahrungen mit Fehldiagnosen habe ich nicht gemacht, aber das Drücken vor dem Aussprechen der Wahrheit, das Beschönigen der Situation. Finde ich genauso schlecht und habe mich mehrmals darüber geärgert.

Alles Gute für Dich!
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  #8  
Alt 29.01.2014, 15:09
yolt yolt ist offline
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Standard AW: Darmkrebs mit 33 – Gründe zur Hoffnung

Hallo Kai,

schön, dass Du Dich so für das Thema einsetzt aber sei bitte vorsichtig mit Deinen Ferndiagnosen. Du schriebst:
Zitat:
Zitat von Kai Hamburg Beitrag anzeigen
Hallo Yolt,

ist Dir bekannt, dass Du HNPCC Patient bist?
Nachdem ich nun an der Humangenetik der Uniklinik Bonn untersucht wurde, wurde HNPCC bei mir ausgeschlossen.
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darmkrebs, erfahrung, hoffnung, jung, tipps


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