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  #1  
Alt 05.08.2006, 11:00
flyyy flyyy ist offline
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Standard Haarverlust und Arbeiten

Hatte gestern ein sehr aufbauendes Gespräche mit meinem Vorgesetzten.
Er weiss, dass ich Krebs habe. Im Moment arbeite ich nur ab und zu (bin sowieso nur als Aushilfe angestellt). Ich arbeite am Flughafen für eine grosse Airline am Check-In und Gate (=beim Einsteigen).
Gestern lud michmein Vorgesetzter zu einem Kaffee ein.
Sie seien sehr zufrieden mit meiner Arbeit (hoffentlich auch ) und er sei beeindruckt, dass ich trotz meiner Krankheit sehr gut arbeite auch in Stressituationen. Zuerst eine Runde volles Lob für mich.
Aber...
Wir arbeiten für eine Airline und da sei es sehr wichtig, dass man die Airline gut repräsentiert. Dazu gehört auch, dass man entsprechend aussieht (wir haben ein striktes Uniformenreglement, müssen geschminkt sein beim arbeiten...). Er möchte gerne wissen, was ich vorhabe zu machen, falls mir die Haare ausgehen. Ich sagte ihm, dass ich mich darum noch nicht gekümmert hätte, aber dass es ja viele Möglichkeite gibt (Kappen, Tücher...). Perücke eher nicht, letztes Mal kam ich damit überhaupt nicht klar. Er meinte es sei nicht sicher, ob sich Tücher mit dem Uniformenreglement vereinbaren lassen... Aber er werde sich informieren, ob es eventuell einen Job für mich gibt im Backoffice.

GRRRRRRR! Ich will nicht ins Backoffice! Ich mache meinen jetztigen Job gerne und gut, habe Spass daran, wenn es ab und zu stressig und chaotisch wird. Und ob ich nun Haare oder ein Tuch auf dem Kopf habe, macht sicherlich keinen Unterschied für die Passagiere. Da sollen sie zuerst einmal die Kolleginnen ins Backoffice versetzten die ein Problem mit Freundlichkeit gegenüber den Passagieren haben. Oder die dauernd die gleichen doofen Fehler machen!

Arbeitet jemand von euch in Kundenkontakt und trägt Glatze oder Tücher? Gab es da jemals Probleme?

Immerhin sind meine zwei Vorgesetzten an der Uni etwas freundlicher. Arbeite dort nächstes Semester als Teaching Assistant, muss also Übungen vorbereiten und zum Teil auf Übungsstunden abhalten.
Ich habe Ihnen gesagt, dass mir wahrscheinlich die Haare ausgehen. Sie boten mir dann an, ich müsse keine Übungen leiten falls ich nicht vor die Studenten stehen will. Es sei aber mir überlassen zu entscheiden, was ich will und was nicht. Falls ich Probleme damit habe, vor 80 Studenten zu stehen, dann übernehmen sie für mich die Übungsleitung. Falls ich aber selbst die Übungen leiten will, sei das ok. Falls ein Student etwas dummes sagt, bekomme er einfach eine schlechte Note
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  #2  
Alt 05.08.2006, 19:58
deena3 deena3 ist offline
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Standard AW: Haarverlust und Arbeiten

Ich weiß zwar nicht, ob man ein sehr gutes Geschäft hier nennen darf, aber ich habe meine Perücke von der Firma Herzig in Stuttgart und bisher hat keiner etwas gemerkt, dass ich Perücke trage. Ich finde, wenn man berufstätig im öffentlichen Leben steht (Flughafen) sollte man nicht mit Glatze oder Tuch auftreten. Was man in seinen 4 Wänden macht, bleibt jedem selbst überlassen.
deena3
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  #3  
Alt 05.08.2006, 20:54
flyyy flyyy ist offline
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Beiträge: 375
Standard AW: Haarverlust und Arbeiten

erstmal Danke für Deine Antwort.
Stuttgart liegt nicht gerade am Weg, aber hier in Zürich gibt es auch einen anscheinend guten Perrückenladen. Falls es wirklich ein Problem gibt, geh ich dort vorbei und kauf mir eine Perrücke. Dann ist ja eigentlich auch egal, ob die aussieht wie ich vorher, denn die Passagiere wussten ja nicht, wie ich vorher ausgesehen habe.
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  #4  
Alt 06.08.2006, 09:04
deena3 deena3 ist offline
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Standard AW: Haarverlust und Arbeiten

Ja, flyyy, das hatte ich übersehen, dass du aus Zürich bist und mit den Passagieren hast du natürlich auch recht. Hatte noch etwas vergessen: Solltest du dich wirklich für Perücke entscheiden, dann nimm unbedingt Kunsthaar, sieht wie natur aus und ist äußerst pflegeleicht. Außerdem zahlt (in Deutschland) die Kasse "nur" 400 Euro, den "Rest" von 240 mußte ich selbst tragen, aber das war mir mein Aussehen wert. Alles Gute für dich!
deena3
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  #5  
Alt 06.08.2006, 18:44
Ladina Ladina ist offline
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Lächeln AW: Haarverlust und Arbeiten

Liebe flyyy

Auch ich stand während langer Jahre in einem Arbeitsverhältnis, in welchem es zu Kundenkontakten kam und mir wurde das Perückentragen quasi befohlen, obwohl es hygienisch gesehen nichts Saubereres gibt als eine Vollglatze.
Gelitten unter der Perücke habe ich eigentlich immer nur im Sommer und die heutigen Modelle sind mit denen von früher nicht mehr zu vergleichen - sie sind viel atmungsaktiver - auch ich rate Dir zu Kunsthaar.
Wenn ich die Erklärungen der Vorgesetzten recht verstanden habe, geht es darum, dass wir im Verkauf oder Du in Kloten etwas repräsentierst, das sich verkaufen lassen muss, das auch von Mund zu Mund-Propaganda lebt, wo immer wechselnde Kundschaft auftritt, deren Reaktionen man nicht berechnen kann und die man auch nicht alle vorbereiten könnte. Es mag 99 von Hundert nicht weiter stören, eine glatzköpfige Bedienung zu haben, aber wenn der Hundertste es negativ empfindet und weiterschwatzt, ist bereits ein Schaden entstanden. Wenn Du aber ein Mann wärst, gäbs wohl kein Problem.
Ich kenne etliche Sekretärinnen oder Arzthelferinnen, die in gleicher Situation mit Tuch oder "oben ohne" arbeiten konnten - vor allem solche aus ländlichen Gebieten.
Das ist dann eben der geschütztere Rahmen, da verkehren immer dieselben Leute, da wird dann aber auch mehr über Dich und Deine Krankheit geredet (nicht immer ist das schön, vor allem, wenn sie dich schon woanders sehen, als Du dich selber siehst) Da kann dann eine andere Art Missempfinden daraus werden.

Apropos Perücke: In der Schweiz stehen Dir pro 2 Jahre auch 2 Perücken zu.
Nimm zwei à 750 Franken das ist so ein Richtpreis, es gibt prima Perücken heute - Du wirst sehen.
Auch ich bin nie eine Perücken-Freundin gewesen, und gleich nach der Arbeit zog ich ein Käppi auf und die Perücke blieb im Garderobenschrank.
Weil man sich ja heute in vielen Berufen sowieso vielen Benimmregeln unterwerfen muss und kaum mehr sich selber sein darf, spielte das mit der Haarpracht schliesslich auch gar keine so grosse Rolle mehr.

Was Du dann aber in der Freizeit machst, da lass Dir ja nicht reinreden von den Chefs - selbst wenn Dich ein Kunde dann erkennt, hat es kein Gewicht.

Liebe Grüsse auch aus der Schweiz
Ladina
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  #6  
Alt 06.08.2006, 20:42
flyyy flyyy ist offline
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Beiträge: 375
Standard AW: Haarverlust und Arbeiten

Liebe Ladina
Habe gerade den Link den Du mir geschickt hast angeschaut. WOW, du hast dort ein paar ganz tolle Gedichte geschrieben. Hatte echt tränen in den Augen, als ich sie gelesen habe!

Habe mir vorgenommen mich Dienstag wegen einer Perrücke beraten lasse.
Hoffe ich finde irgendetwas, was meinem Haarschnitt entspricht.

Hey, kann man sich Perückenhaare auch zu einem Pferdeschwanz zusammenbinden? Seit 2 Jahren trage ich meine Haare immer zusammengebunden. Wenn ich die Perücke nicht zusammenbinden kann, will ich keine mit der gleichen Frisur die ich jetzt habe. Dann mach ich gleich auf kurze Haare mit der Perücke. Eigentlich doof. Ich habe lange Haare, trage sie aber nie offen. Könnte sie mir eigentlich gerade so gut abschneiden. Habe aber ein abstehendes Ohr (naja, das denke wohl nur ich, alle andere sagen ich spinne), darum will ich keine kurzen Haare ;-)

Grüsschen
Flyyy
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  #7  
Alt 16.09.2006, 01:22
flyyy flyyy ist offline
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Beiträge: 375
Standard AW: Haarverlust und Arbeiten

Hallo zusammen
ist ja schon ein paar Wochen her seit ich hier geschrieben habe.
Meine Haare sind mir wie befürchtet ausgegangen, jetzt sind sie aber schon wieder ganz fein am wachsen (so ca 4mm).
ich habe mich gegen eine perücke entschieden und Tücher getragen im Piratenlook.
Zuerst schien es ja, dass es bei der Arbeit ein Problem gibt. Ich habe dann aber selbst ein wenig nachgeforscht und herausgefunden, dass die Airline für die ich arbeite an sich gar nichts gegen Kopftücher hat. Es gibt sogar Regeln, wie die Kopftücher getragen werden müssen. Und seit ich wieder ein wenig Haare habe, arbeite ich "oben ohne". Meine Arbeitskollegen haben mich zwar am Anfang ein wenig komisch angeschaut, aber nun habe sie sich daran gewöhnt. Und die Passagiere scheint es nicht zu interessieren, wie meine Haare aussehen. Ab und zu gibt es einen witzigen Kommentar von den Passagieren, aber bisher waren alle Kommentare freundlich. Einer meinte ich sehe aus wie irgendeine Sängerin die sich die Haare abrasiert hat. Sie hätte auch ein hübsches Lächeln wie ich
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