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  #16  
Alt 10.05.2002, 19:32
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Standard hilflos!!!!

Hallo Stefan.

Es ist schwer einen Rat zu geben, die richtigen Worte zu finden, ich versuche es einfach mal. Zunächst muß Lungenkrebs nicht gleich Tot bedeuten!! Es kommt sehr darauf an welche Art von Tumor es ist, ob die Chemo anpackt oder nicht usw.
Ganz richtig ist, daß du deinem Freund zugesichert hast, daß du immer für ihn da sein wirst, diese Hilfe wird er in der schweren vor ihm liegenden Zeit ganz sicher brauchen. Auch für dich wird es schwer und anstrengend werden, aber bleib bei ihm und sei einfach für ihn da!
Es ist sehr traurig zu wissen daß man diese Sch...krankheit einfach nicht so leicht überlisten kann. Für allen möglichen Quatsch auf der Welt gibts was, nur für den Krebs ist es so schwer etwas Wirksames zu finden...
Ich wünsche dir und deinem Freund ganz enorm viel Kraft.
Liebe Grüße von Margit
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  #17  
Alt 01.07.2002, 14:39
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Standard 2 Patienten

Hallo Ihr Lieben, ist gar nicht einfach, jetzt zu schreiben, was einem so durch den Kopf geht, aber es muß raus und ich habe jetzt schon viel von Euch allen gelesen und in mich aufgesaugt und bin überzeugt, dass hier die richtige Adresse für mich ist.
Als ich aus dem Urlaub kam, teile mir mein Paps in einem Satz mit, dass er ins Krankenhaus muß und Lungenkrebs hat, dann hat er sich 2 Wochen geweigert, mit mir zu reden. Meine Mutter kommt mit der ganzen Situation auch nicht zurecht und ich muß als Tochter jetzt die Starke sein. Wie lernt man so was, wie komme ich an meinen Paps ran und wie gehe ich mit meiner Mutter um?
Momentan weine ich nur, informiere mich und versuche, irgendwie alles zu verstehen und zu überleben, aber ich weiß echt nicht, wie es weitergehen soll.
Mein Paps möchte auch nicht, dass ich oder meine Mum mit dem Arzt sprechen - das ist doch nicht fair oder?
Auch möchte ich Euch sagen, dass ich mich hier unter Euch super wohl fühle. Jeder ist für jeden da und der Umgang untereinander sehr liebevoll. Das hat mir in den letzten Wochen schon ganz viel geholfen. Danke!
Liebe Grüße Silke
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  #18  
Alt 01.07.2002, 16:51
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Standard hilflos!!!!

Liebe Silke,
Lungenkrebs ist zwar eine schlimme Krebsart - aber nicht immer auch ein Todesurteil. Wichtig ist, dass dein Vater eine gute Betreuung und Behandlung im Krankenhaus erfährt. Ihr solltet so viel wie möglich an Diagnosen und Infos erhalten, denn nur dann könnt ihr euch gut informieren und die beste Behandlungsmethode erforschen. Dann wirst du auch hier die verschiedenen Lungenkrebsarten finden und die Beiträge besser verstehen.
Es gibt einige Patienten, die mit ihren Angehörigen nicht über die Krankheit und die Diagnose sprechen können, z.T. aus Angst, aber auch um die Angehörigen zu schonen. Oft haben die Ärzte aber auch ein Interesse daran, mit den Angehörigen zu sprechen. Siehst du da gar keine Chance. Vielleicht braucht dein Vater einfach noch ein bisschen Zeit, um selber besser damit umgehen zu können? Vielleicht läßt du einfach nicht locker und schneidest dieses Thema immer wieder an.
Es gibt schon Möglichkeiten Lungenkrebs zu heilen oder den Krebs einzukapseln bzw. zum Stillstand zu bringen. Vielleicht kann dir aber auch der Soziale Dienst im Krankenhaus helfen (die sind unabhängig von der Seelsorge).
Trotz allem kann ich deine Hilflosigkeit verstehen und das man sich wie vom Hammer getroffen fühlt und nicht weiss, was man machen soll. Es wäre für euch so wichtig miteinander zu reden. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass dein Vater sich aus seiner Isolierung löst.
Liebe Grüße Susanne
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  #19  
Alt 03.07.2002, 19:02
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Standard Was tun gegen Hilflosigkeit! (kein Fragezeichen!)

Liebe Silke!
Als mein Frau vor nun fast schon zwei Jahren die Diagnose "Lungenkrebs, unheilbar, nichts zu machen" vor den Kopf geschlagen bekam, da waren sie und ich ebenso "sprachlos" wie Deine Eltern.
Wenn wir Freunde oder Bekannte trafen, die noch nichts davon wussten, dann brachen wir beide in Tränen aus, wenn sie uns bloss begrüssten mit diesem so grausamen "Na, wie geht's?"
Erst haben wir uns dann auch zuhause verkrochen, um nur ja niemanden zu sehen, zu treffen oder gar sprechen zu müssen. Heute, im Rückblick, finde ich, dass das auch ganz natürlich und normal war.
Das mit dem miteinander sprechen ist aber so eine Sache. Wenn der Betroffene es nicht will, dann finde ich, wir sollten ihn nicht bedrängen oder gar bevormunden so etwa mit diesen guten Ratschlägen "wenn Du darüber sprichst, dann geht es Dir besser" usw. Ich bekomme sogar heute, wo ich finde, dass wir es wirklich gut gepackt haben, trotzdem noch manchmal von meiner Frau gesagt: "ich habe hier den Krebs; nicht Du!" (und sie hat recht damit, mich manchmal auch sehr rüde zurechtzuweisen; ich witzel dann immer: "wenn sie frech ist, dann geht es ihr gut").
Wie haben wir damals in der ganz kritischen Zeit miteinander gesprochen?
Vor allen Dingen: ja, überhaupt! Jede Möglichkeit wahrnehmen, in der Dein Vater oder Deine Mutter über etwas reden will, besonders über anderes als den Krebs, auch wenn sie damit erstmal nur versuchen es zu verdrängen: reden, reden, reden. Supergut zuhören! Denn sie verstecken in Ihren Gesprächsthemen das, was sie wirklich sagen wollen. Urlaub planen heisst dann vielleicht "ich habe Angst keinen weiteren Urlaub zu erleben", davon sprechen, wie Du ein Baby warst heisst vielleicht "ich hätte so gerne noch Enkel erlebt" usw.
So signalisieren und verschlüsseln sie, was sie sagen wollen und zugegeben, es ist unheimlich schwierig, das immer ganz richtig zu entschlüsseln. Aber versuch' es einmal! Sprich mit ihnen über IHRE Themen, bleibe an IHREM Thema, weiche nicht in Richtung der Krankheit aus! Ich habe es ebenso gemacht und irgendwann, als sich daraus erst so eine richtig vertrauliche, "kuschelige" Gesprächsatmosphäre entwickelt hatte, da brach "endlich" das eigentliche Thema ihr heraus aus und wir haben in dieser Nacht wirklich DEN grossen Schritt nach vorn gemacht.
Was soll ich sonst noch sagen? (schau mal in meinen Bericht oben aus dem April 2001). Meine Frau hat nach einigen Komplikationen und auch schlimmen Rückschlägen auf die letzten beiden Chemoserien "sensationell" angesprochen (sagen die Ärzte). Seit drei Wochen ist jetzt Pause; die Erholung ist aber auch wirklich nötig! In zwei Wochen kommt die Kontrolluntersuchung und die schlimme Angst vor dem Ergebnis; das haben wir jetzt schon mehr als zehnmal durchlitten. ABER: vor zwei Wochen haben wir ihren zweiten Geburtstag nach der Diagnose gefeiert, obwohl wir doch vorher nur gedacht hatten, das wäre nun das Ende.
Ihr gesundheitlicher Stand ist seit der ersten Diagnose weitgehend unverändert; die Metastasen waren zuletzt sogar weniger als vor zwei Jahren und sie hat keine direkt durch den Krebs verursachten Bewerden; wir "walken" immer noch unsere 7-km-Runde im Wald in weniger als 60 Minuten, fahren stundenlang Fahrrad, spielen immer noch Tennis mit "links-rechts-links-rechts-hin-und-herhetzen" usw. Es sind aber die Nebenwirkungen der Chemo, die ihr trotzdem zu schaffen machen.
Wir beklagen uns nicht, sondern leben das Leben so gut es eben geht. Es gibt nämlich eine Überlebensquote bei Lungenkrebs und wir versprechen uns immer wieder gegenseitig, "dass wir zu den Gewinnern gehören werden, 100- prozentig!"; das hilft.
Alles Gute und Liebe für Dich, deinen Vater und Deine Mutter!

Peter
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  #20  
Alt 04.07.2002, 10:05
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Hallo Peter,
darf ich einmal fragen, miz welchen Medikamenten deine Frau behandelt worden ist? Es klingt so unglaublich, dass so gut wie keine gravierenden Nebenwirkungen aufgetreten sind. Bei meinem Bruder ist durch ein Medikament eine pulmonale Diffusionsstörung verursacht worden, die letztlich eine geplante OP zunichte gemacht hat. Er soll jetzt strahlentherapiert werden. Und noch eine Frage: Wo ist die Behandlung deiner Frau durchgeführt worden?
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  #21  
Alt 04.07.2002, 11:06
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Lieber Peter und auch liebe Susanne,

herzlichen Dank für Eure Antworten. Diese Woche hat es irgendwie in sich, erst traue ich mich, hier über meine Gefühle zu schreiben und dann habe ich auch noch eine Erkältung bekommen und durfte nicht zu meinem Dad, also blieb mir nur das Telefon. Meine Mutter rief mich an und meinte, es wäre das Beste, nicht zu meinem Paps zu gehen und dann fing sie mit Vorwürfen an, die an mich und ihn gerichtet waren. Ich bin total ausgerastet und habe ihr mal die Meinung gesagt.
Immer geht es um sie: Sie will gleich, wenn der Paps morgen von seiner 2. Chemo aus dem Krankenhaus entlassen wird, zu ihrer Schwester fahren (200km), Paps hat darauf aber keine Lust. Jetzt kommt wohl meine Tante und mein Onkel hierher und auch das will Paps nicht. Seit Jahren hat mein Paps - ein gutmütiger Mensch - alles gemacht, was meine Mum wollte und jetzt nimmt sie nicht mal etwas Rücksicht auf seine Wünsche.

Dann macht sie mir Vorwürfe, ich sei hart und würde nie weinen. Mein Fehler war, dass ich sagte, dass ich zu Hause sehr viel weinen würde und schon kam von ihr "was soll denn diese Show?". Naja und dann ist bei mir die Sicherung durchgebrannt und ich habe sie zur Schnecke gemacht und ihr gesagt, was Paps sich nicht traut und was einfach raus mußte. Paps habe ich dann gleich telefonisch über den Streit mit meiner Mutter informiert und wie ein Wunder konnte er über so vieles mit mir reden. Er fing selbst an, über den Krebs zu reden und auf meine Frage nach seinem Lebenswillen (der eigentlich in den letzten Wochen nicht zu sehen war) wurde er munter und meinte, dass es mich doch gibt und außerdem wartet er auf einen Enkel und darauf, dass er in 4 Jahren in Rente kann. Er hat sin total geöffnet und über seine Ängste und Gefühle mit mir gesprochen und freut sich total, dass ich das Wochenende bei meinen Eltern verbringen werde - meine Tante und meinen Onkel will er nicht zu Hause übernachten lassen!

Juhu, mir geht es schon viel besser nach all den Gesprächen und ich weiß echt nicht wem ich "Danken" soll. Euch allen, weil Ihr alle für einander da seid und ich von Euch soviel gelernt habe, meinem Paps, weil er endlich offen mit mir über alles redet und mir dadurch auch eine Menge Angst nimmt oder vielleicht dem "Lieben Gott", der eine Menge Menschen jeden Tag beschützen muß und eben waren wir Paps und ich an der Reihe. Danke!
Das einzige Problem ist meine Mum und irgendwie tut sie mir auch leid. Wahrscheinlich kann sie mit der ganzen Situation nicht umgehen oder sie ist eifersüchtig, weil ich besser mit Paps zurecht komme als sie - ich weiß nur, dass diese Ehe schon vor Jahren keine Ehe mehr war und ich wünsche allen Ehen viel Glück und immer offene Worte innerhalb der Partnerschaft.
Peter, Dir und natürlich ganz besonders Deiner Frau wünsche ich weiterhin "Alles Gute", "tollen Humor", "ganz viele offene Gespräche" und eine "tolle Ehe". Haltet Euch immer fest und liebt Euch, als wäre es der 1. Tag Eurer Liebe, gebt nicht auf, wie ich die Ehe und Liebe meiner Eltern aufgegeben habe, denn nicht nur mit Chemo usw. kann Deiner Frau oder meinem Paps geholfen werden, dass habe ich in dieser Woche selbst erlebt.

Bitte drückt meinem Paps am 22.07. ganz fest die Daumen, denn bevor er die 3. Chemo bekommt, kommt eine große Untersuchung, in der festgestellt werden soll, ob schon etwas erreicht wurde mit den ersten beiden Chemos. Er soll nicht wieder abstürzen, das hat er nicht verdient.

Danke Eure Silke
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  #22  
Alt 04.07.2002, 11:06
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Lieber Peter und auch liebe Susanne,

herzlichen Dank für Eure Antworten. Diese Woche hat es irgendwie in sich, erst traue ich mich, hier über meine Gefühle zu schreiben und dann habe ich auch noch eine Erkältung bekommen und durfte nicht zu meinem Dad, also blieb mir nur das Telefon. Meine Mutter rief mich an und meinte, es wäre das Beste, nicht zu meinem Paps zu gehen und dann fing sie mit Vorwürfen an, die an mich und ihn gerichtet waren. Ich bin total ausgerastet und habe ihr mal die Meinung gesagt.
Immer geht es um sie: Sie will gleich, wenn der Paps morgen von seiner 2. Chemo aus dem Krankenhaus entlassen wird, zu ihrer Schwester fahren (200km), Paps hat darauf aber keine Lust. Jetzt kommt wohl meine Tante und mein Onkel hierher und auch das will Paps nicht. Seit Jahren hat mein Paps - ein gutmütiger Mensch - alles gemacht, was meine Mum wollte und jetzt nimmt sie nicht mal etwas Rücksicht auf seine Wünsche.

Dann macht sie mir Vorwürfe, ich sei hart und würde nie weinen. Mein Fehler war, dass ich sagte, dass ich zu Hause sehr viel weinen würde und schon kam von ihr "was soll denn diese Show?". Naja und dann ist bei mir die Sicherung durchgebrannt und ich habe sie zur Schnecke gemacht und ihr gesagt, was Paps sich nicht traut und was einfach raus mußte. Paps habe ich dann gleich telefonisch über den Streit mit meiner Mutter informiert und wie ein Wunder konnte er über so vieles mit mir reden. Er fing selbst an, über den Krebs zu reden und auf meine Frage nach seinem Lebenswillen (der eigentlich in den letzten Wochen nicht zu sehen war) wurde er munter und meinte, dass es mich doch gibt und außerdem wartet er auf einen Enkel und darauf, dass er in 4 Jahren in Rente kann. Er hat sin total geöffnet und über seine Ängste und Gefühle mit mir gesprochen und freut sich total, dass ich das Wochenende bei meinen Eltern verbringen werde - meine Tante und meinen Onkel will er nicht zu Hause übernachten lassen!

Juhu, mir geht es schon viel besser nach all den Gesprächen und ich weiß echt nicht wem ich "Danken" soll. Euch allen, weil Ihr alle für einander da seid und ich von Euch soviel gelernt habe, meinem Paps, weil er endlich offen mit mir über alles redet und mir dadurch auch eine Menge Angst nimmt oder vielleicht dem "Lieben Gott", der eine Menge Menschen jeden Tag beschützen muß und eben waren wir Paps und ich an der Reihe. Danke!
Das einzige Problem ist meine Mum und irgendwie tut sie mir auch leid. Wahrscheinlich kann sie mit der ganzen Situation nicht umgehen oder sie ist eifersüchtig, weil ich besser mit Paps zurecht komme als sie - ich weiß nur, dass diese Ehe schon vor Jahren keine Ehe mehr war und ich wünsche allen Ehen viel Glück und immer offene Worte innerhalb der Partnerschaft.
Peter, Dir und natürlich ganz besonders Deiner Frau wünsche ich weiterhin "Alles Gute", "tollen Humor", "ganz viele offene Gespräche" und eine "tolle Ehe". Haltet Euch immer fest und liebt Euch, als wäre es der 1. Tag Eurer Liebe, gebt nicht auf, wie ich die Ehe und Liebe meiner Eltern aufgegeben habe, denn nicht nur mit Chemo usw. kann Deiner Frau oder meinem Paps geholfen werden, dass habe ich in dieser Woche selbst erlebt.

Bitte drückt meinem Paps am 22.07. ganz fest die Daumen, denn bevor er die 3. Chemo bekommt, kommt eine große Untersuchung, in der festgestellt werden soll, ob schon etwas erreicht wurde mit den ersten beiden Chemos. Er soll nicht wieder abstürzen, das hat er nicht verdient.

Danke Eure Silke
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  #23  
Alt 05.07.2002, 09:44
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Hallo, Rainer!
es ist nicht so, dass "keine" Nebenwirkungen da sind; aber gemessen an den möglichen akuten Auswirkungen des Lungenkrebs sind Polineuropathie (abgestorbene Nervenenden) in den Füssen, keine Haare und das Alles eben das kleinere Übel. Wichtig ist auch, dass meine Frau eine sehr kämpferische Grundeinstellung hat ( ) sonst hätte sie mich auch nicht heiraten können)
Die (schulmedizinisch und komplementär) Behandlung wird federführend von der Veramed-Klinik in Meschede gemacht: z.B. 8-Wochen ambulkante Chemo zuhause (Jülich/ Aachen), zehn Tage Untersuchung/ Beobachtung/ Behandlung in der Klinik, dann wieder 8 Wochen ambulant zuhause. der einzige schwere Rückschlag war, als meine Frau wegen der Entfernung nach Meschede ein halbes Jahr woanders (Eschweiler) hat behandeln lassen.
Die Medikamente waren zuerst Taxol (Nebenwirkungen waren stärker) und jetzt Taxotere, aber dazu von Anfang an Mistel, orthomolekulare Ergänzungsmedikation, Enzyme, viel frische Luft, Sport und Liebe.
Sociel auf die Schnelle
Peter
Peter_Boeken@web.de
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  #24  
Alt 05.07.2002, 11:08
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Liebe Silke,
ich habe mich sehr gefreut über das, was du geschrieben hast - gefreut für euch alle, denn nun vielleicht der Knoten geplatzt. Jeder von euch geht auf dem Zahnfleisch und jeder von euch verdient es mit Samthandschuhen angefasst zu werden - aber: alles hat seine Grenzen und das dir die Nerven durchgegangen sind, war bestimmt das richtige. Hier gibt es einen Erfahrungsbericht "Die lieben Verwandten" oder so ähnlich - den solltest du mal lesen. Schön ist aber vor allem, dass dein Dad nun mit dir gesprochen hat und sich öffnen konnte. Dass deine Mutter eifersüchtig ist, ist für sie bestimmt nicht einfach, aber ich denke das "Problem" ist unabhängig von seiner Erkrankung und hat nun hier in dieser Situation nichts zu suchen. Ihr sollte schon klar sein, dass dein Dad krank ist und er nun an allererster Stelle steht und seine Wünsche wichtig sind. Ich hoffe, sie kapiert das und macht die schwierige Situation nicht durch dieses Verhalten noch schwerer.
So, das musste noch mal raus, weil ich schon so oft von diesen Empfindlichkeiten der Partner gehört bzw. miterlebt habe - könnte ich seitenlang drüber schreiben. Ich hoffe aber für euch, dass ihr drei euch zusammenrauft und nun gemeinsam alles bewältigt.
Für deinen Dad ganz viel gute Besserung und für dich ein schönes Wochenende. Liebe Grüße Susanne
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  #25  
Alt 18.07.2002, 23:17
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Hallo, ich fange einfach mal an, es geht um meinen Vater, anfang Mai´01 wurde bei ihm ein Bronchialkarzinom diagnostiziert, da man es nicht operieren kann bzw. konnte haben die Ärtze eine Chemotherapie vorgeschlagen, sie sollte 6 Sitzungen sein, nach der 6 Sitzung hat man den Tumor soweit im Griff das er nicht mehr wucherte und nicht mehr streute, ca. 3 wochen später hatte er auf einmal schmerzen im arm und musste wieder zum röntgen und das ergebnis war, der Tumor hat gestreut und es sind metastasen im Arm und in den Beinen, es ging wieder von vorne los, bis heute hat er 25 chemo´s hinter sich und jetzt sind wieder Metastasen in der Schläfe und im Rückenmark festgestellt worden, es folgten 20 Sitzungen Strahlentherapie, gestern war ich bei ihm, er liegt da wie ein Häufchen elend, sein ganzer Kreislauf hat versagt, alle Werte sind im Keller und er heult nur noch, hat ganz schlimme Depressionen, will niemand sehen, meine Mutter fährt jeden Tag zu ihm,ich wohne leider über 200km weit weg und habe eine kleine tochter kann nicht immer hin, bin deshalb so hilflos, ich würde mich freuen wenn mir jemand schreiben würde....vielleicht jemand dem es ähnlich geht? Vielen Dank Gruß Melanie MeliBj71@aol.com
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  #26  
Alt 19.07.2002, 12:57
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Liebe Melanie,
ich schreib dir einfach mal, auch wenn ich dir garnicht helfen kann. Es ist bestimmt ganz schlimm für euch und deinen Dad diese schlimme Zeit mitzuerleben. Mir geht schon das Lesen deiner Zeilen sehr nahe und kann nur in etwa nachvollziehen, wie schwierig und trauig es ist. Aber ich finde es schön, dass du so für deinen Dad da bist und ich denke, dass tut ihm auch besonders gut und er weiss, dass er nicht alleine ist.
Die Chemos bewirken natürlich nicht nur den Rückgang des Tumors, sondern greifen ja nun mal alle (auch die gesunden) Zellen und von daher ist es kein Wunder, dass dein Dad körperlich so abgebaut hat.
Es wäre schon wichtig, ihn langsam und behutsam wieder aufzubauen. Ich selber bin operiert und mache neben der klassischen Nachsorge auch eine naturheilkundliche und mein Immunsystem ist dadurch sehr stabil. Vielleicht wäre es gut, wenn du mal mit einem Onkologen über Vitamine, Selen, Enzyme reden würdest (im Krankenhaus halten sie in der Regel wenig davon, da keine wiss. Studien - aber hier im Forum liest man immer wieder, wie gut es den Patienten tut). Alternativ kannst du auch mal einen Allgemeinmediziner mit Naturheilverfahren befragen.
Ich wünsche dir jedenfalls ganz ganz viel Kraft und Mut und deinem Dad, dass er sich bald von allem ein bisschen erholt. Vielleicht wäre es auch möglich, dass er zum "aufpäppeln" in eine Rehaklinik fährt, da sind die Veramedkliniken ganz toll. Ganz liebe Grüße Susanne
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  #27  
Alt 19.07.2002, 13:38
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Liebe Melanie,

uns geht es allen hier ähnlich wie Dir und hier bekommst Du wirklich durch das eigene Schreiben und Lesen viel Hilfe geboten.
Mein Dad hat bereits 2 Chemos hinter sich, Montag + Dienstag kommt eine Großuntersuchung und dann sollen noch 4 Zyklen kommen. Operieren wollte auch kein Arzt. Leider hat mein Dad auch noch das Pech, in einer merkwürdigen Klinik zu sein. Über Schmerzen hat er sich noch nicht beklagt, aber das wird er auch nicht tun, dafür kenne ich ihn viel zu gut. Momentan wäre mir echt lieber, er würde in eine andere Klinik gehen auch wenn sie 200km entfernt ist, aber er will das nicht.
Auch gibt es Tage, wo er nicht mal mit mir telefonieren möchte, aber damit muß ich ich abfinden.

Liebe Melanie, Du wirst viele Aufs + Abs erleben, aber hier durch das Forum bekommst Du eigentlich immer den guten Ausgleich. Mir hat es auch schon geholfen und etwas die Angst genommen, auf das was auf uns zukommen könnte. Mein Rat für Dich wäre, so oft wie möglich die 200km in Kauf zu nehmen und bei Deinem Dad zu sein und vielleicht kommt Deine kleine Tochter mit. Mein Dad würde was drum geben, wenn er ein Enkelchen hätte.

Viel Kraft für Dich und alle anderen
Silke
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  #28  
Alt 19.07.2002, 21:25
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Hallo liebe Silke und liebe Susanne,
ich habe mich sehr darüber gefreut, das ihr mir geschrieben habt, meine mutter hat eben angerufen, es geht ihm immer noch sehr schlecht, sämtliche Blutwerte sind am unteresten Wert, sie mußten die Strahlentherapie absetzen, was natürlich nicht gut ist, er hat ziemlich schlimme depressionen, es ist ganz schlimm zur zeit, er hat heute wieder Infusionen mit Thrombozyten bekommen und meinte zum pfleger ob es sich das überhaupt noch lohnt....lauter solche fragen stellt er auch meiner mutter gegenüber, der professor der ihn behandelt meinte das er kämpfen muß, wenn er nicht mehr will geht es ganz schnell.... ich befürchte das er nicht mehr will..... er bekommt täglich 8 Tabl gegen alles mögliche und vorallem Morphium er hat ziemliche Schmerzen.... als ich neulich mit ihm kurz alleine war hat er zu mir gesagt das er nicht mehr will er ist total verzweifelt gewesen, ich war geschockt aber so im nachhinein habe ich mir gedacht, ich glaub ich würde es verstehen wenn er nicht mehr wollte... momentan ist es doch kein leben was er führt oder? ist das schlimm wenn ich so denke? er kann nachts nicht schlafen vor schmerzen, tagsüber krümmt er sich vor schmerzen und fühlt sich hundeelend und keiner kann sagen wie es weiter geht.... Ich würd mich freuen wenn mir jemand wieder schreibt....Danke liebe Grüße Melanie
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  #29  
Alt 22.07.2002, 07:53
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Liebe Melanie,
mit anzusehen, wie schlecht es deinem Vater geht, ist bestimmt ganz schlimm und schwierig. Ich hoffe ganz doll für euch, dass ihm zuerst einmal die Schmerzen genommen werden können, denn dann würde er sich ja auch körperlich und psychisch besser fühlen. Habt ihr mal mit den Ärzten gesprochen, ob es nicht noch andere Schmerzmittel gibt, die bei ihm vielleicht besser ansprechen - mittlerweile ist doch so viel auf dem Markt. Die Ärzte sind in diesen Situationen auch häufig völlig überfordert und können auch keine Auskünfte geben, weil sie es nicht wissen.
Ich wünsche euch viel Kraft und das es deinem Vater bald besser geht. Viele liebe Grüße Susanne
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  #30  
Alt 22.07.2002, 10:34
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Es geht immer wieder auch aufwärts!
Trotz des ganzen Leides, über das hier immer wieder berichtet wird, sollten wir uns den Blick nicht versperren lassen. Es gibt immer wieder gute Nachrichten und Augenblicke, nur müssen wir uns darüber auch klar sein, sie suchen und annehmen und dann können wir daraus viel Kraft schöpfen:
Sylvia, meine Frau ist am Sonntag aus der Veramed-Klinik nach hause gekommen. Der Befund hat uns wieder einmal glücklich gemacht: keine Verschlechterung seit der letzten Untersuchung. Nun steht aber wieder eine Entscheidung an: keine Chemo, keine Nebenwirkungen, abwarten, bis sich der Krebs wieder meldet oder ihm jetzt, wo er sich "vor lauter Schreck über Sylvias Mut und Kampfkraft in die Ecke verkrochen hat" noch einmal so richtig "eine mit der chemischen Keule in die Fresse hauen"?
Eine schwere Entscheidung, denn es gibt für beide Entscheidungen ein medizinisches Für und Wider. Da Blutbild und Immunsystem in der Klinik und durch viel Sport und noch mehr frische Luft wieder ziemlich okay sind, hat Sylvia sich entschieden, nächste Wocher wieder mit der Chemo weiterzumachen. Das ist die gute Nachricht: sie ist stark, sie macht sich zur Herrin des Verfahrens, sie ist kein eingeschüchtertes Opfer der Krankheit mehr, sondern trotz allem ein selbstbestimmter Mensch!
Was gibt es sonst noch "positives"? Unsere Ehe ist seit der Diagnose besser und inniger geworden, unsere Kinder und Enkel sind da und wir lieben uns. Unser Freundeskreis stützt uns, nachdem wir mit denen, die uns mit ihrem gutgemeinten Mitleid häufig 'runtergezogen haben, endlich einmal richtig die Leviten gelesen hatten.
Ach ja: und hier ist die allerneueste "Anekdote"
Gestern sass die 3 1/2 jährige Alina z.B. neben Oma auf dem Sofa und streichelte Oma bestimmt zehn Minuten lang ganz still und gedankenverloren und zärtlich über ihre inzwischen ordentlich nachgewachsenen kurzen Haare. Könnt Ihr Euch vorstellen, was das für ein Glücksmoment war?
Ich wünsche Euch allen viele solcher Momente!
Peter
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