Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > andere Krebsarten > Krebs im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 21.08.2008, 21:09
Monika C Monika C ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 07.08.2008
Beiträge: 3
Frage Plattenepithelkarzinom Oberkiefer - Operation abgelehnt - Hilfe!

[[SIZE="6"]SIZE="5"]Mein Vater (85 Jahre) erhielt vor 5 Wochen die Nachricht, er hätte ein Plattenepithelkarzinom im Bereich des linken Oberkiefers und harten Gaumens mit Übergriff auf die linke Wange. Er sollte eine Biopsie gemacht bekommen und dann operiert werden. Er lehnte die Operation strikt ab und will ohne irgend etwas sterben. Mittlerweile kann er nichts Festes mehr essen und den Mund nur noch wenig öffnen. Obwohl wir ihm klar gemacht haben, was auf ihn zukommt, will er sich nicht behandeln lassen. Nur die Schmerztherapie lässt er zu.
Weiß jemand, ob eine Strahlentherapie etwas bringen würde? Was bewirkt sie? Bedeutet es nur eine Herauszögerung dessen, was sowieso passiert oder wird der Krebs - wie jemand mir sagte - eingetrocknet? Kann mir jemand raten?
Es ist furchtbar, wenn man so hilflos ist. Meine Schwester und ich können ihn nicht pflegen, weil wir berufstätig sind. Meine Mutter ist 84, und ich mache mir Sorgen, dass sie auch krank wird.
Ich warte auf Antworten.

Monikamonika.cielinski@hotmail.de
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 22.08.2008, 00:17
tiga tiga ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.09.2004
Beiträge: 15
Standard AW: Plattenepithelkarzinom Oberkiefer - Operation abgelehnt - Hilfe!

Die strahlentherpie im Mundbereich ist extrem mit nebenwirkungen verbunden,
eigentlich eine qual, die selbst jüngere menschen an den rand des verhungerns bringt.

Für einen menschen in diesem alter halte ich es ehrlich gesagt, für eine extreme Qual.

Akzeptiere seinen Entschluss, bin sicher, er weiss , was er tut.
So kann er es wenigstens in Frieden und ohne unmenschliche Qualen zu ende leben.
Man sollte es ihm nicht gegen seinen Willen aufzwingen.

Der behandelnde arzt wird sicher eine ganz gute schmerztherapie fahren.
Notfalls müsst ihr den arzt in dieser Richtung bearbeiten.

Du schreibst, dass ihr arbeitet, also kaum möglichkeit da sind, für ihn zu sorgen.

Im moment scheint es ja noch so eingermaßen zu gehen, wenn es mal kritischer wird,
er von morphin benebelt ist, wär mit sicherheit ein hospiz zu überlegen.

Es tut mir leid, dass ich dir nicht mehr zuspruch geben kan, nicht mehr hoffnung.
Krebs ist kein spaziergang, die Behandlung noch viel weniger.
Die meisten krebspatienten sterben noch nichtmal direkt am tumor, sondern an
den nebenwirkungen der behandlung.

Ich wünsche euch viel viel Kraft und die Stärke, euren Vater in dieser
schweren zeit würdig begleiten zu können .

Ich habe selbst das ganze programm durch und weiss , wovon ich rede.

Liebe Grüsse
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 22.08.2008, 15:39
Monika C Monika C ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 07.08.2008
Beiträge: 3
Standard AW: Plattenepithelkarzinom Oberkiefer - Operation abgelehnt - Hilfe!

Hallo tiga,

vielen Dank für deine Antwort. Wir sind so hilflos und haben das Gefühl, irgend etwas tun zu müssen, damit wir uns später keine Vorwürfe machen müssen. Deine Antwort hat mir sehr geholfen, die Entscheidung meines Vaters zu akzeptieren. Das hatten wir auch eigentlich am Anfang, aber dann wurden wir von allen Seiten verrückt gemacht. "Ihr müsst kämpfen", hieß es. Aber ich glaube, man muss wissen, wann kämpfen angesagt ist und wann einfach akzeptieren.

Nochmals lieben Dank.

Monika
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 23.08.2008, 00:18
Benutzerbild von Mmute
Mmute Mmute ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.01.2008
Ort: NRW
Beiträge: 348
Standard AW: Plattenepithelkarzinom Oberkiefer - Operation abgelehnt - Hilfe!

Hallo Monika,
es tut mir sehr leid, dass dein Vater dies in seinem Alter noch mitmachen muss.
Ich glaube, dass er schon richtig liegt mit dieser Entscheidung. Er wird sich das gut überlegt haben. Tiga hat recht - besprecht mit dem Arzt eine mögliche Unterbringung auf einer Palliativstation oder Hospiz. Meine Mutter hat drei Jahre gekämpft und starb mit 71 Jahren... auf einer Palliativstation. Das war eine gute Entscheidung, mit der wir umgehen konnten. Man hat uns dort sehr geholfen. Wer weiss, vielleicht wird auch deine Mutter damit besser umgehen können, als ihr meint. Deine Eltern werden sich sicherlich schon darüber ausgetauscht haben.
Ich wünsche euch viel Kraft für die nächste Zeit.

lg Ute
__________________

Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten.
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 24.08.2008, 11:21
Monika C Monika C ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 07.08.2008
Beiträge: 3
Standard AW: Plattenepithelkarzinom Oberkiefer - Operation abgelehnt - Hilfe!

Hallo Ute,

vielen Dank für deine Antwort und das Mutmachen! Ich weiß nicht, ob mein Vater sich wirklich darüber im Klaren ist, was auf ihn zukommt. Er sagt: "Wenn das so noch 2 Jahre weiter geht, ist es doch gut." Als ich ihm liebevoll gesagt habe, was auf ihn zukommen kann, antwortete er: "Vielleicht sterbe ich ja 3 Tage, bevor es so schlimm wird."
Leider spricht mein Vater überhaupt nicht mit meiner Mutter darüber. Über Gefühle und Gedanken haben meine Eltern noch nie geredet.
Du sprichst von Hospiz. Wann und wie leitet man das in die Wege? Hat es Zweck, jetzt schon mit einem Kontakt aufzunehmen, weil man so schlecht einen Platz bekommt? Ich würde ja selbst so lange wie möglich pflegen, aber ich bin Lehrerin und kriege natürlich außerhalb der Ferien keinen Urlaub.

Liebe Grüße

Monika
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 24.08.2008, 18:55
Koenig Koenig ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.06.2008
Ort: Bad Wörishofen
Beiträge: 15
Standard AW: Plattenepithelkarzinom Oberkiefer - Operation abgelehnt - Hilfe!

Zitat:
Zitat von Monika C Beitrag anzeigen
[[SIZE="6"]SIZE="5"]Mein Vater (85 Jahre) erhielt vor 5 Wochen die Nachricht, er hätte ein Plattenepithelkarzinom im Bereich des linken Oberkiefers und harten Gaumens mit Übergriff auf die linke Wange. Er sollte eine Biopsie gemacht bekommen und dann operiert werden. Er lehnte die Operation strikt ab und will ohne irgend etwas sterben. Mittlerweile kann er nichts Festes mehr essen und den Mund nur noch wenig öffnen. Obwohl wir ihm klar gemacht haben, was auf ihn zukommt, will er sich nicht behandeln lassen. Nur die Schmerztherapie lässt er zu.
Weiß jemand, ob eine Strahlentherapie etwas bringen würde? Was bewirkt sie? Bedeutet es nur eine Herauszögerung dessen, was sowieso passiert oder wird der Krebs - wie jemand mir sagte - eingetrocknet? Kann mir jemand raten?
Es ist furchtbar, wenn man so hilflos ist. Meine Schwester und ich können ihn nicht pflegen, weil wir berufstätig sind. Meine Mutter ist 84, und ich mache mir Sorgen, dass sie auch krank wird.
Ich warte auf Antworten.

Monikamonika.cielinski@hotmail.de
Habe vor vor vier Monaten Strahlentherapie (OP vor 6 Monaten) erhalten.Bis auf Mundtrockenheit,welche unvermeidlich ist,hatte ich keinerlei Nebenwirkungen.
Nahrung kann ich sowieso nur in flüssigem Zustand aufnehmen.
Dies ist bei mir die zweite Strahlentherapie,da vor 15 Jahren der Kehlkopf entfernt wurde.
Auch damals keinerlei gravierende Nebenwirkungen.
Einen Versuch würde ich auf alle Fälle anraten.

Rainer König koenigwoerishofen@t-online.de
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 24.08.2008, 23:21
Benutzerbild von Mmute
Mmute Mmute ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.01.2008
Ort: NRW
Beiträge: 348
Standard AW: Plattenepithelkarzinom Oberkiefer - Operation abgelehnt - Hilfe!

Hallo Monika,
Ich denke schon, dass dein Vater zumindest sicher ist, sich in seinem Alter so etwas nicht mehr zumuten zu wollen. Er sagt doch recht klar: "bevor es schlimm wird" - würde das jemand Anderes genauer beschreiben können?
Auch wenn deine Eltern nicht so miteinander geredet haben.... du wirst vielleicht ja von jedem der Beiden eine Meinung bzw. ein Gefühl übermittelt bekommen.
Ich würde mit dem Hausarzt mal über die Möglichkeit einer Palliativ- oder Hospizunterbringung sprechen. Das habe ich so gemacht, obwohl ich mich hätte selbst dort melden können. Ich wollte aber der ganze Sache Nachdruck verleihen. Ich war nicht sicher, ob man dort so einfach einen Platz bekommt. Außerdem wollte ich, dass auch der Hausarzt sich um seine Patientin kümmert! Warum hat man ansonsten einen " Haus"- Arzt ? Er könnte auch mitentscheiden, wann der richtigte Zeitpunkt da ist...
Falls ihr euch entschließen solltet - ich wünsche euch, dass es klappt.

lg Ute
__________________

Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:15 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55