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  #46  
Alt 20.10.2004, 22:17
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Standard Nun bin ich Witwe

Liebe Irene,
heute war ich zum ersten Mal nach Ulis Tod in meinem Büro und mein Chef sagte doch tatsächlich: "Jetzt ist es aber Zeit, das sie einen Haken dahinter machen und mal ganz an sich und ihre eigenen Bedürfnisse denken." Ich weiß nicht, was in so einem Kopf vorgeht und war wirklich sprachlos. 1 1/2 Wochen ist Uli jetzt nicht mehr bei uns und ich soll einen Haken hinter die ganzen 35 Jahre bzw. die 9 1/2 Monate Krankheit machen? Einfach so? Wie stellt er sich das vor? Leider konnte ich ihm keine passende Antwort darauf geben weil ich wie vor den Kopf geschlagen war. Aber jetzt bin ich einfach nur wütend. Das nur zum Thema blöde Sprüche.
Gruß
Beatrix
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  #47  
Alt 20.10.2004, 22:32
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Standard Nun bin ich Witwe

Liebe Beatrix
So etwas Ähnliches hatte mein Chef auch zu mir gesagt, und wir sind dazu noch befreundet. Ich bin explodiert und erklärte ihm, dass er nun wirklich keine Ahnung hätte und ich ihm wünsche, dass er dies nie durchmachen muss. Ich weiss, dass er das eigentlich gut gemeint hatte, kam aber völlig schräg bei mir an.
Manche Menschen sind so hilflos. Ich umarme dich Barbara
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  #48  
Alt 21.10.2004, 16:04
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Standard Nun bin ich Witwe

Ihr Lieben,
ich hatte gestern abend ein Erlebnis, das mich die ganze Zeit beschäftigt und das ich Euch unbedingt erzählen muss: Wir haben einen kleinen Raum, unsere Veranda, die man nur von unserer Terrasse aus erreichen kann. Vor 10 Jahren hat mein Uli sie sehr liebevoll eingerichtet und sie ist u.a. mit einer Stereoanlage mit CD-Wechsler ausgestattet. Das letzte Mal hatte ich diese Veranda 1 Tag vor Ulis Tod betreten, weil ich dachte, dass im CD-Player einer seiner Lieblings-CDs sein könnte, die ich an diesem Samstag, vor immerhin 12 Tagen, dringend suchte um sie ihm noch einmal vorzuspielen. Sie fand sich dann aber an anderer Stelle. Gestern abend, nach dem Besuch meiner Freundin, es war schon sehr spät, wollte ich in eben diese Veranda gehen um etwas daraus zu holen. In dem Augenblick, als ich die Verandatür öffnete, begann auf einmal - recht laut - der CD-Player von alleine an zu spielen. Ich habe mich furchtbar erschreckt und kann es mir nur so erklären, dass Uli mir sein versprochenes Zeichen geben wollte und diesmal in sehr deutlicher Form und das macht mich sehr glücklich, denn er hat mir vor seinem Weggehen versprochen, sich bei mir zu melden, wenn er auf der anderen Seite angekommen ist und es ihm gutgeht.
Wie geht es Euch, wie war Euer Tag? Meine Gedanken kreisen nur um gestern Abend. Ich hoffe, dass Ihr diesen Tag auch einigermaßen herumgebracht habt.
Alles Liebe
Beatrix
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  #49  
Alt 21.10.2004, 16:37
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Standard Nun bin ich Witwe

Liebe Beatrix,
man, habe ich eine Gänsehaut.
Na klar war das Uli. Ich freue mich so, dass du dieses deutliche Zeichen bekommen hast. Zweifel es nicht an, Uli würde sich darüber ärgern. Da gibt er sich schon solche Mühe...ach was, da gibt es einfach nichts zu Rätseln.
Schööön.
Papa hat sich auch bei uns Dreien gemeldet. Bei meiner Mutter nachts um 4 geklopft (4 Stunden nach seinem Tod), bei mir im Traum und bei meiner Schwester im Spiegel.
Wir alle sehen unsere Lieben wieder.
Alles Liebe, Sonja
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  #50  
Alt 21.10.2004, 20:22
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Hallo Ihr Lieben,
liebe Beatrix,
was du mit deinem Chef erlebt hast, ist doch unglaublich. Auch wenn man früher schlagfertig war, da fällt einem allerdings nichts mehr ein. Aber leider ist es so, dass die Menschen – auch sogar die Leute, die man meint zu kennen – dermaßen oberflächlich sind. Sie reden einfach ohne nachzudenken. Aber wer es nicht selbst erlebt hat, kann es nicht glauben. Wir waren auch über 30 Jahre verheiratet und die Krankheit dauerte 12 Monate. Aber das spielt alles einfach keine Rolle. Du gehst aber wieder früh arbeiten. Abgesehen von dieser blöden Bemerkung deines Chefs, hat dich die Arbeit denn ein wenig abgelenkt? Kannst ja erst mal abwarten wie es dir so geht und dann immer noch zum Arzt gehen. Konnte kaum glauben, was ich eben gelesen habe. Kann mir vorstellen, wie du dich erschreckt hast. Aber klar, das war ein Zeichen von deinem Uli! Jetzt kannst du dir sicher sein, dass es ihm gut geht. Ich habe weder von Klaus ein Zeichen bekommen noch von ihm geträumt. Und morgen sind es 10 Wochen her.
Heute habe ich den Rentenbescheid bekommen, ist schon deprimierend, dann hat er 46 Jahre immer nur gearbeitet und was dann im Endeffekt rauskommt ist schon erschreckend. Es wird ja auch kein Unterschied gemacht, ob jemand nicht mehr arbeiten möchte oder nicht mehr kann, die 10,8 % werden abgezogen. Mein Einkommen wird ja angerechnet und so verbleiben noch 136 Euro. Aber bin nicht erstaunt, der BfA-Sachbearbeiter hatte es so schon angedeutet und mir damals bei der Antragstellung knallhart gesagt, dann solle ich doch meine Arbeitszeit reduzieren, dann bekäme ich zwar weniger Gehalt aber dafür mehr Rente. Kann mich aber damit noch nicht befassen, dann hätte ich ja noch mehr Freizeit. Früher ging der Feierabend und das Wochenende so schnell rum und nun meint man, die Freizeit vergeht überhaupt nicht mehr. Wollte euch nur schonend drauf vorbereiten, damit ihr ggfls. nicht so erstaunt seid.
Wünsche euch einen ruhigen Abend und eine noch ruhigere Nacht.
Liebe Grüße
Irene
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  #51  
Alt 21.10.2004, 20:41
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Standard Nun bin ich Witwe

Liebe Irene,
nein, ich gehe noch gar nicht arbeiten, da ich noch bis zum 5.11. einschließlich krankgeschrieben bin. Ich mußte nur ins Büro um im Personalbüro ein Formular zur Beantragung der Rente ausfüllen zu lassen. Und dabei habe ich eben meine Abteilung besucht. Alle haben sich riesig gefreut, mich nach so langen Monaten wiederzusehen, nur mein Chef, der Flegel, musste diese dumme Bemerkung machen. Leider habe ich im Augenblick keine Kraft, ihm die entsprechende Antwort zu geben.
Die Höhe Deiner Rente ist wirklich deprimierend. Das darf doch nicht wahr sein. Da hat Dein Klaus 46 Jahre eingezahlt und dann kommt dabei für Dich diese verschwindend kleine Rente heraus. Ich denke, so wird es mir wohl auch gehen. Uli hat 42 Jahre eingezahlt und wenn mein Einkommen angerechnet wird, bleibt unter dem Strich so gut wie nichts mehr übrig. Die Rentenversicherung freut sich, dass wir so blöd sind, und ganztags arbeiten gehen, so können sie wohl eine Menge Geld sparen, was sie für anderes ausgeben können. Da kann man eine Stinkwut bekommen. Es gibt Personenkreise, die sehr großzügig bedacht werden, und bei unseren Männern bzw. jetzt bei uns wird gespart. Hoffentlich bekommst Du von Deinem Mann noch eine Betriebsrente oder so, damit Dir wenigstens etwas geholfen wird. Von Uli werde ich von der VBL wohl eine winzige Rente bekommen. Ich schätze, so um die 50 Euro. Irre was?
Liebe Sonja, schön dass sich Dein Papa auch bei Euch gemeldet hat. Es tut gut, wenn man weiß, dass er noch da ist, nur eben auf der anderen Seite. Ich bin heute auch den ganzen Tag irgendwie aufgedreht und freue mich, dass Uli es geschafft hat, mir ein derart deutliches Zeichen zu geben, und da lasse ich mich auch von keinem beirren.
Auch Euch einen schönen Abend und eine ruhige Nacht. Hoffentlich könnt Ihr schlafen und habt schöne Träume.
Alles Liebe
Beatrix
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  #52  
Alt 21.10.2004, 21:30
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Standard Nun bin ich Witwe

Liebe Beatrix,
nein, laß dich nicht beirren, du hast das Zeichen von Uli bekommen und es war auch nur für dich bestimmt, das kann dir keiner nehmen. Kann mir vorstellen, daß du aufgedreht bist, war aber auch ein Erlebnis.
Die VBL Rente wird bei mir wohl noch geringer ausfallen, Klaus hat 11 Jahre dort eingezahlt. Dann auch nur die 60%, davon dann noch mal Krankenkasse und Pflegeversicherung und auch da wird das eigene Einkommen mit angerechnet.....
Auch wenn einem danach bestimmt nicht der Sinn steht muß man sich aber trotzdem damit befassen. Hast du denn mittlerweile auch nachgefragt, ob du vom Bund die 3 Monatsgehälter bekommst? Wir sind ja beim Land beschäftigt, kann ein Unterschied sein.
Alles Liebe
Irene
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  #53  
Alt 21.10.2004, 22:42
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Standard Nun bin ich Witwe

Hallo Beatrix!

Das ist ja phänomenal, was du erlebt hast. Ich zweifele selber ja immer sehr an solchen Erscheinungen, obwohl wir ja selber solche Erfahrungen gemacht haben und ich auch bis heute nicht glauben kann, was ich im Spiegel gesehen habe. Ich bin ein sehr verstandesbetonter Mensch und versuche immer rationale Erklärungen zu finden. Aber: Machmal gibt es sie wohl nicht. Vielleicht ist es dann wirklich so, dass es doch noch etwas nach dem Tode gibt. Hoffen tue ich das sehr! Wir wollen doch alle unsere geliebten Menschen wiedersehen und von ihnen abgeholt werden!! Es war bestimmt ein Zeichen von deinem Mann. Ein CD-Player, der einfach so angeht ist schon allzu merkwürdig...
Wünsche dir alles Gute! Bericht mal, wenn du noch mehr Zeichen erhalten solltest (natürlich nur, wenn du magst...).

LG, Britta
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  #54  
Alt 22.10.2004, 09:55
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Liebe Irene,
mittlerweile habe ich Sterbegeld bei Ulis Dienststelle beantragt. Es sind keine volle 3 Monatsgehälter. Es ist der Rest von Oktober also vom 11.10. an und dann noch 2 Monatsgehälter, wobei ich glaube, dass die "Riesenrente", die ich später von Uli bekommen werde, hiervon abgezogen wird. Irgendsoein Passus steht wohl im BAT. Mal abwarten. Helfen würden die gut 2 1/2 Monatsgehälter schon, auch wenn sie nach Steuerklasse VI versteuert werden müssen. Aber ich glaube erst daran, wenn ich es schwarz auf weiß auf dem Konto sehe. Auch von der Gewerkschaft bekomme ich ein kleines "Treue"-Sterbegeld und bei der Krankenkasse habe ich es auch beantragt, wenn ich dann die Ablehnung bekomme, werde ich gleich Einspruch einlegen. Kannst Du mir vielleicht die Begründung für diesen Einspruch nennen?
Meinst Du übrigens wirklich, dass bei 50 Euro von der VBL noch etwas wegen unserem eigenen Einkommen abgezogen werden kann? Dann bleibt ja überhaupt nichts übrig.
Liebe Britta,
nachdem ich "Das Leben nach dem Tod" von Moody gelesen habe, bin ich gegenüber Zeichen sehr sensibilisiert und gerne bereit, alle anzunehmen, auch wenn sie nicht so deutlich sind, wie das Angehen des CD-Players. Ich finde, es hilft, den Schmerz über den Verlust etwas besser tragen zu können wenn man weiß, er ist nicht ganz weg. Auch Du solltest Dein Erlebnis im Spiegel annehmen und nicht so sehr zweifeln. Es ist doch schön, wenn man weiß, der Verstorbene ist noch um einen.
Allen einen guten Tag, den Ihr hoffentlich gut herumbringt.
Gleich kommt zu mir der Pfarrer wegen Ulis Beisetzung am Montag. Uli hatte nie viel mit der Kirche im Sinn und ich bin schon neugierig, wie der Pfarrer sich verhält.
Alles Liebe und lasst Euch umarmen
Beatrix
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  #55  
Alt 22.10.2004, 11:21
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Guten Morgen Beatrix,
nur schnell zwischendurch vom Internetrechner im Büro. Heute Abend werde ich dir die Begründung für den Widerspruch schicken. Also, bei uns beim Land ist es so, daß die Monatsgehälter unabhängig von unserem Einkommen bzw. von der Rente sind, ein bisschen Steuer wurde schon abgezogen. Das dicke Ende kommt dann, wenn wir die Steuererklärung für dieses Jahr machen müssen.
Hoffentlich war das Gespräch mit dem Pfarrer für dich nicht allzu aufreibend.
So, bis heute Abend
liebe Grüße
Irene
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  #56  
Alt 22.10.2004, 11:59
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Hallo Ihr tollen, starken Frauen,

ich bin heute das erste Mal auf diese Seite gestoßen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören Eure Gedanken zu lesen. Ich finde Ihr seid, auch wenn es euch teilweise anders erscheint, richtig stark, mutig und zuversichtlich. Die Erfahrung die Ihr gemacht habt, macht euch reicher und auch stärker für ein Weiterleben alleine. Wenn es ein Weiterleben alleine sein soll, muß ja nicht.

ich hoffe Ihr denkt nicht, was labbert die denn. Ich weiß auch aus Erfahrung wovon ich spreche. Mein Mann Walter ist mit 50 nach erfolgreicher Lebend-Nierenspende an Lungenkrebs verstorben. Das ist jetzt am 21.11.2004 - 3 Jahre her. Ich denke immer noch jeden Tag an ihn, er ist für immer ein Teil meines Herzens. Auch wenn ich mittlerweile einen sehr lieben neuen Partner gefunden habe, möchte ich diese Zeit (auch die schlimmsten Stunden) nicht missen. Natürlich wäre es 1000 mal schöner gewesen, gemeinsam alt werden zu dürfen, aber leider war es uns nicht vergönnt.
Eure Wahrnehmungen des Abschiednehmens eurer Lieben, mit Geräuschen, Spiegelerfahrungen bzw. Träumen kann ich gut nachempfinden. Als Walter gestorben war, sind in unserer gemeinsamen Wohnung in einer Woche 17 !!! Glühbirnen durchgebrannt. Ich war mir sicher er ist es. Es gab noch einige andere Momente, aber ich war mir seiner Nähe immer bewußt. Leider hörte es dann nach ca. 2 -3 Wochen auf. Ich glaube seine Seele hatte den Weg nach ganz oben gefunden.
So jetzt möchte ich euch noch ein sehr schönes Gedicht schreiben (ich habe es zum Tod meiner Mutter 1999 - sie starb mit 58 an Non Hotchkin Lymphdrüsenkrebs) bekommen. Es ist sehr schön finde ich und tut irgendwie gut.

Ich umarme euch herzlichst auch wenn ich euch nicht kenne. Gute Gedanken und viel Zuversicht, daß wünsche ich Euch von Herzen

Christine (P.S. Ich bin 42 Jahre alt und wurde mit 39 Witwe)

Auf der anderen Seite des Weges

Der Tod ist nichts,
in bin nur in das Zimmer nebenan gegangen
Ich bin ich, Ihr seid ihr.
Das was ich für euch war, bin ich immer noch.
Gebt mir den namen, den ihr mir immer gegeben habt.
Sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt.
Gebraucht nicht eine andere Redensweise,
seid nicht feierlich oder traurig.
Lacht weiterhin über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben.
Betet, lacht, denkt an mich, betet für mich,
Damit mein Name im Hause ausgesprochen wird,
so wie es immer war,
ohne irgend eine besondere Betonung,
ohne die Spur eines Schattens.
Das Leben bedeutet das, was es immer war,
Der Faden ist nicht durchgeschnitten.
Warum soll ich nicht mehr in eueren Gedanken sein,
nur weil ich nicht mehr in euerem Blickfeld bin?
Ich bin nicht weit weg, nur auf der anderen Seite des Weges.name@domain.dename@domain.dename@domain.de
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  #57  
Alt 22.10.2004, 12:30
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Liebe Christine,
danke für das schöne Gedicht. Es gefällt mir sehr gut und ich werde es ausdrucken und aufheben. Toll wie Du die drei Jahre nach dem Tod Deines Mannes gemeistert hast und ich freue mich für Dich, dass Du einen neuen liebenswerten Partner gefunden hast. Es gehört ja sicher auch eine gehörige Portion Mut dazu, sich erneut einem Menschen zuzuwenden und ihn als neuen Partner zu akzeptieren. Ich wünsche Dir für die Zukunft alles Gute und dass Du jetzt nur noch glückliche Jahre vor Dir hast.
Alles Liebe
Beatrix
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  #58  
Alt 22.10.2004, 19:17
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Liebe Beatrix,
zunächst möchte ich dir mal sagen, daß du sehr tapfer und mutig bist. Wie geht es dir heute nach dem Gespräch mit dem Pfarrer und so kurz vor dem schrecklichen Montag? Überflüssige Frage, ich weiß, im Moment ist man wie gelähmt und funktioniert nur.
Das richtige Begreifen kommt später.
Möchte mich kurzfassen, denn bei mir sind es heute 10 Wochen.....


Das Muster für den Widerspruch brauchst du nur zu markieren, kopieren und dann in Word oder ein anderes Schreibprogramm einfügen.

---------------------

Muster für den Widerspruch

Name der/des Antragstellers/in Datum
Adresse der/des Antragstellers/in



Name der Krankenkasse der/des Verstorbenen
Adresse der Krankenkasse der/des Verstorbenen



Widerspruch gegen die Ablehnung der Auszahlung des Sterbegeldes
für Name, Vorname ggf. Geburtsname der/des Verstorbenen
Geburtsdatum des/der Verstorbenen
Sterbedatum der/des Verstorbenen

Aktenzeichen: (Übernehmen aus Bescheid der Krankenkasse)


Sehr geehrte Damen und Herren,

gegen Ihren Bescheid über die Ablehnung meines Antrags auf Auszahlung des Sterbegeldes für Name/Vorname der/des Verstorbenen vom (Datum des Bescheids einsetzen) lege ich

Widerspruch

ein.
Begründung:

Der Anspruch auf Sterbegeld gemäß §§ 58, 59 SGB V in Höhe von € 525 für die Versicherten und € 262,50 für deren Familienmitversicherten ist durch das Gesundheitsmodernisierungsgesetz nicht wirksam gestrichen worden und besteht über den 01.01.2004 hinaus fort.
Denn die maßgeblichen §§ 58 und 59 SGB V, die die Sterbegeldleistung bisher regelten, wurden nicht ausdrücklich aufgehoben. Vielmehr wurde dieser Gesetzesabschnitt neu gefasst und mit zwei neuen Paragraphen überschrieben.
Deren Regelungen treten jedoch eindeutig erst zum 01.01.2005 in Kraft.
Ich bin daher der Auffassung, dass die Sterbegeldregelung noch für das Jahr 2004 gilt und damit ein Anspruch auf die Leistung besteht.

Im Hinblick auf die große Zahl ähnlich gelagerter Fälle und eine dementsprechend absehbar große Zahl von Widersprüchen und Klagen beantrage ich das Ruhen des Verfahrens bis zur einer richterlichen Klärung der Rechtslage.

Mit freundlichen Grüßen

Unterschrift

--------------------------

Ich wünsche euch allen einen erträglichen Abend und eine ruhige Nacht.

Liebe Grüße
Irene
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  #59  
Alt 22.10.2004, 20:16
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Liebe Irene,
hab ganz lieben Dank für das Muster für den Widerspruch. Sobald der ablehnende Bescheid der Krankenkasse kommt, werde ich ihn abschicken. In ein Word-Dokument habe ich ihn schon kopiert und abgespeichert, so dass er mir nicht verlorengehen kann.
Besonders danken muss ich Dir, wenn ich lese, dass Du heute einen so schlimmen Tag hast. Bei mir ist es am Sonntag 2 Wochen her, aber mir kommt es vor, als ob es 2 Jahre wären. Obwohl ich mich von morgens bis abends beschäftige, ist immer noch so viel Zeit da, in der man sich einsam fühlen und trauern kann.
Ich bin froh, wenn am Montag die Beerdigung vorbei ist, ich darf gar nicht an diesen Tag denken. Danach habe ich aber dann wenigstens einen Punkt, wo ich hingehen kann, im Augenblick habe ich das Gefühl, in der Luft zu hängen. Es melden sich immer mehr Freunde und Bekannte an, die an der Beerdigung teilnehmen wollen, Uli wird sich freuen, wenn er die Menge Menschen sieht.
Wie hast Du den heutigen Tag und Abend herumgebracht? Hast Du Dich ablenken können? Sicher nicht, die Trauer lässt einfach keinen Platz für Anderes im Kopf, nicht wahr? Leider müssen wir noch viele solche Tage, Wochen und wahrscheinlich Jahre hinter uns bringen. Wie recht haben die Leute, die sagen "das Leben geht weiter"....., aber wie???
Lass Dich ganz fest umarmen. Hoffentlich kannst Du wenigstens ein bißchen schlafen. Ich denk an Dich.
Beatrix
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  #60  
Alt 23.10.2004, 20:58
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Liebe Beatrix,

möchte dir nur kurz mitteilen, dass ich in Gedanken bei dir bin. Ich kann mir denken, wie es in dir aussieht und was alles in deinem Kopf herumgeht.

Wünsche dir viel Kraft und hoffentlich eine Nacht ohne quälende Gedanken.
Liebe Grüße
Irene
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