Mal was Positives!!!

[Ina N.]

Ihr Lieben,
nachdem ich noch im April dachte, dass ich nicht mehr lange zu leben habe, möchte ich euch berichten..... es geht mir ziemlich gut!

Stand April: Ersterkrankung 1994, seit 2002 Knochenmetastasen festgestellt, seit April dann neue Lebermetastasen, viele neue Knochenmarksmetastasen, neue Knochenmetastasen in der Wirbelsäule, ein Tumormarker CA 15-3 von 600(!), starkes Schwächegefühl und Schwindelgefühl, große seelische Probleme durch Trennung vom Partner (und dass auch noch in so einer schwierigen Zeit) und durch die damit entstandene Einsamkeit. Das Schlimme daran ist- ich hab mir selbst leid getan, hab mich hängen lassen und hatte gar keinen Lebensmut mehr.

Und nun der Stand August, nach bisher 5 FEC- Chemos (die letzte kommt Ende Monat): keine Lebermetastasen mehr im CT feststellbar, Tumormarker auf 89 runter, mache eine Fitnessstudie der DAK in einem Studio mit (will wieder auf die Beine kommen!), fühle mich deutlich besser, kann auch schon mal wieder in die Stadt gehen und so was (was ich vorher alles nicht mehr geschafft habe), fahre noch etwas verhalten, aber immerhin wieder Fahrrad, die Trennung habe ich bis auf einige schwache Momente ganz gut überwunden, was wohl auch deutlich für mein besseres Befinden beigetragen hat.
Nach dem Ende der FEC werde ich, solange es wirkt Xeloda nehmen, das ist eine Chemo in Tablettenform und ich hoffe, dass es mir nicht zu viele Nebenwirkungen bereitet.

Aber ist das nicht alles super? Ich freu mich so sehr über diese Besserung, auch wenn mir niemand sagen kann, wie lange das anhalten wird. Aber momentan bin ich halt wieder da und kann nach vorne sehen. Und das Beste ist- ich hab alles allein geschafft, das gibt mir wieder Selbstvertrauen und Kraft.

Nachdem ich euch nun schon so oft was vorgeheult und vorgejammert habe, musste ich euch nun dringend auch mal etwas Positives erzählen und es auch mal sagen, wie wichtig ihr und dieses Forum mir in den vergangenen anstrengenden Monaten geworden seid. Für alle lieben Ratschläge und für euer Mitgefühl in den schlimmen Stunden, möchte ich euch noch mal ganz, ganz herzlich danken.

Vielleicht sehe ich die eine oder andere, wenn ich nach der Chemo eine AHB mache? Würde zu gern an die See, vielleicht nach Borkum? Weiß aber noch nicht, wann ich ein freies Plätzchen bekommen werde. Melde mich dann aber noch mal.

Ganz liebe Grüße an euch alle ,
ihr gehört inzwischen zu meinem Leben,
Ina

[TinaGT]

Liebe Ina,
das hört sich gut an und ich freue mich sehr für dich. Hoffentlich hält es noch ewig so an. Meine Ersterkrankung war 98, später Knochenmetas, jetzt Leber. Da werde ich mir mal ein Beispiel an Dir nehmen. Hoffe ich kann Ende des Jahres ähnliches berichten.
Borkum ist suuuuuper. Werde nach der Chemo auch einen Antrag stellen.

Dir alles Liebe und Gute und vor allem Gesundheit, Gesundheit, Gesundheit...
Bettina

Liebe Ina,

für das, was Du alles schon "geschafft" hast, kann man Dich nur bewundern, wie so viele Mädels hier und natürlich dafür, daß Du nie aufgegeben hast und Dein Lebenswille wieder gesiegt hat. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen,
daß sich mit der weiteren Behandlung immer mehr Metas verabschieden und Du Deine gesetzten Ziele weiter so gut verfolgen kannst und irgendwann das "Glück" und die "Liebe" bei Dir auch wieder Einzug hält.

Das gleiche gilt auch für Dich, liebe Tina, und selbstverständlich auch für
alle Frauen hier, die das Pech haben, gegen die Metas ankämpfen zu müssen.
Ich werde mir, sollten sich bei mir irgendwann auch mal diese verflixten
Untermieter einstellen, an Euch allen hier, die Ihr so tapfer seid, ein Beispiel nehmen, das ist ein Versprechen!!!

Ich freue mich mit jeder einzelnen von Euch, wenn es wieder aufwärts geht,
und ich wünsche Euch allen nur das Beste für die nächsten 50 Jahre, Mädels!!!!

[Mice]

Liebe Ina,

das klingt soo positiv, ich freue mich riesig für dich !! Du bist ein prima Beispiel für alle, die in einem Loch sind und nicht daran glauben, dass es wieder aufwärts gehen kann ! Auch mir hast du Mut gemacht. Ich bin eigentlich eine Kämpfernatur und glaube fest daran, dass es wieder besser wird, aber im Moment hänge ich ziemlich durch! Lieben Dank also, dass du diesen Beitrag geschrieben hast!

Ich wünsche dir, dass du Xeloda gut verträgst und dass sie die Metas endgültig vertreibt !

Liebe Grüße,
Mony

[Gigi]

Liebe Ina,

auch ich freue mich sehr für dich - das ist doch superpositiv. Du hast mir mit deinem Beitrag echt wieder Mut gemacht, denn momentan geht es mir aufgrund meiner neuaufgetretenen Metas nicht so besonders und die Angst ist so übermächtig. Ich werde auch versuchen, dir nachzueifern.

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute und mach weiter wo und verbanne diese blöden Metas endgültig aus deinem Körper!!!
Liebe Grüße Gigi

[Ina N.]

Liebe Bettina, liebe Leni, liebe Mony, liebe Gigi,

Über eure Worte und Wünsche habe ich mich so gefreut, dass ich ein paar Tränen weinen musste. Nun wiederum danke ich euch fürs Mutmachen.

Keiner weiß, wie es weitergehen wird, wichtig ist der Lebenswille, etwas Mut und Kampfgeist, der Glaube und die Hoffnung. Das ist wichtig, weil wir wissen, wie tief wir in manchen Situationen versinken können. Wichtig auch, weil wir danach wieder aufstehen müssen. Aber alles braucht seine Zeit, die guten Dinge, wie auch die negativen.

Bei all meinen momentanen Glücksgefühlen über meinen "Höhenflug" vergesse ich niemals diejenigen, denen es gerade nicht so gut geht und habe manchmal fast schon ein schlechtes Gewissen dabei. Denn in meiner Erinnerung sind diese vielen traurigen Stunden noch sehr verankert. Manch eine Kleinigkeit hatte mich doch oft so sehr heruntergezogen, diese Gedanken z.B. an das Lebensende die immerzu da waren: "lohnt es sich noch?" Egal ob bei einem Hosenkauf oder bei Gedanken an eine Urlaubsplanung.

Liebe Leni, du wünscht mir, dass auch bei mir vielleicht eines Tages wieder eine Liebe in mein Leben tritt. Und das wünsche ich mir auch, noch ist es sicher zu früh, denn ohne Haare auf dem Kopf, im Gesicht und auch sonstwo, müßte ich sicher viele Erklärungen abgeben und außerdem bin ich letzte Woche 48 Jahre alt geworden und die Männer im entsprechendem Alter und die ich leiden mag sind nicht so häufig Singles und wer will sich schon in eine "kranke" Frau verlieben und außerdem wo soll man so ein Wesen kennenlernen? So reagiere ich lieber erst mal nicht auf ein Lächeln oder ein Gespräch, so hab ich es einfacher. Wenn auch der Wunsch nach Nähe, anlehnen und Wärme riesengroß ist. Ich glaube, dieses Alleinfühlen ist mein größtes Problem, aber ich bin sicher, dass ich das auch eines Tages in den Griff bekomme.

Ich danke allen hier und freue mich, dieses Forum vor ein paar Monaten gefunden zu haben. Danke an Gaby G. aus Berlin (die sicher noch in Boltenhagen weilt), ich glaube durch dich hatte ich den Tip bekommen.
Das schöne hier ist, dass es immer jemand gibt, der einem für alle Sorgen und Nöte und auch Freuden ein Ohr leiht.

Ganz liebe Grüße an alle,
Ina