Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Hodenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 28.02.2004, 23:55
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard verzweifelt

Hallo
Bei meinem Mann wurde vor vier Tagen ein Hodentumor festgestellt, zwei Tage danach wurde der tumor entfernt und einen tag darauf wurde er zur ct geschickt. Als uns der Arzt bei der letzten Visite keine auskunft über das ergebnis gegeben hatte, habe ich bei der Diensthabenden Ärztin angerufen um etwas mehr über die Lage zu erfahren,auf meine Frage,ob etwas bei der CT gefunden wurde, wollte sie zuerst keine Auskunft geben und bat mich auf die Befunde des Patologen zu warten.Ich war aber der Meinung, wenn sie nichts gefunden haben,hätte sie mir dies auch sagen können. ich bin dann zu dem Schluss gekommen, dass irgendetwas sein musste, was sie mir dann auch leise bestätigte.Als ich dann heute morgen bei meinem Mann im Krankenhaus ankam, hatte er besuch vom porf. der ihm eine geschwollene Lympdryse diagnostizierte, er aber den Befund vom Patologen abwarten wollte.
Da wir jetzt nicht wissen was das für mich und meinen Mann bedeutet werde ich allmälich unruhig. wer kann mir sagen was eine geschwollene Lymphe zu bedeuten hat?
heißt das, dass sich der Krebs bereits ausgebreitet hat, oder sind das nur Anzeichen dafür, dass dies in nächster Zeit geschehen könnte?

für eine schnelle Antwort bin ich euch dankbar
die Angst frisst mich hier so ohne meinen mann allmälich auf
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 29.02.2004, 12:20
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard verzweifelt

Hallo Heicke, inzwischen hast du hoffentlich doch ein bisschen schlafen können und Ruhe gefunden. Ich kann deine Gefühle so gut verstehen, weiß ich doch, wie man sich in dieser ersten Zeit als Angehörige fühlt... Man hat so viele Fragen und findet kaum Antworten. Man möchte dem Partner ja gern helfen, aber die Angst vor dem, was da auf einen zukommt, schnürt einem die Kehle zu ! Mir hat es geholfen, mit nahestehenden Menschen zu sprechen und meinem Mann in den Zeiten des Getrenntseins (während ich bei den Kindern war oder er Untersuchungen/OP hatte...)Briefe zu schreiben. Einige habe ich ihm später vorgelesen und wir haben festgestellt, wie ähnlich wir phasenweise gefühlt haben. Es hilft, sich die Sorgen, Gedanken und Ängste von der Seele zu schreiben. Leider kann ich dir nur diese kurze Mail als Gruß schicken, weil ich meinen Mann ab morgen wieder zur Nachsorge begleite und dort keinen PC habe, aber ich werde in den nächsten Tagen an euch denken. Uns helfen die guten Gedanken viele Mitmenschen neben aller praktischen Hilfe sehr. Bleibt beide im Gespräch, so werdet ihr euch gegenseitig Hilfe und Stütze sein können und das Warten und die Resultate besser verkraften. Alles Gute, haltet fest zusammen! - leana
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 29.02.2004, 13:20
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard verzweifelt

Hallo Heicke,

ich möchte Dir zunächst mal eine wichtige Info vorweg geben: egal was die Diagnose bei Deinem Mann genau ergibt und in welchem Stadium sich der Tumor bei Deinem Mann befindet, HODENKREBS IST EXTREM GUT HEILBAR!!! Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit könnt Ihr das Ganze in spätestens einem Jahr als eine (zwar unangenehme) Episode abhaken (Zitat meiner Radiologin)!

Ich weiß allerdings, dass die ersten Tage nach der Diagnose "Krebs" fürchterlich sind (ich habe selbst am 17.12.2003 den linken Hoden entfernt bekommen), und sie werden noch fürchterlicher durch Ärzte und Schwestern, die keine Zeit haben für eine detaillierte Aufklärung. Als Betroffener hat man immer noch den "Vorteil", dass man unmittelbar am Geschehen beteiligt ist (und dadurch auch eine gewisse Ablenkung erfährt), aber ich weiß aus langen Gesprächen mit meiner Frau, dass Sie sich gerade in den ersten Tagen der Ungewissheit von den Sorgen fast erdrückt gefühlt hat.

Uns hat es beiden sehr geholfen, dass wir uns soviel wie möglich Informationen über das Internet zusammengesucht haben. So konnten wir uns auf den weiteren Ablauf vorbereiten und damit gegen das Gefühl der Hilflosigkeit ankämpfen.

Falls Ihr Euch auch selbst weiter informieren wollt, so empfehle ich Euch die beiden folgenden Links:

1. Die "Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Hodentumoren (EBM)", nachzulesen bzw. downzuloaden unter http://www.hodenkrebs.de/download/download.htm .

2. Das "Manual Hodentumoren" des Tumorzentrums München, unter http://www.krebsinfo.de/ki/empfehlun...820-4-Gerl.pdf .

Auch das Buch "Hodenkrebs", von Joachim Hartlapp, Peter Albers und Elke Freudenberg, kann ich Euch nur wärmstens ans Herz legen. Dieses Buch beschreibt sehr genau und in einer sehr verständlichen Sprache alles Wichtige zum Hodenkrebs, angefangen von der Diagnose bis hin zu den verschiedenen Behandlungsalternativen.

Jetzt zu Deiner konkreten Frage: Ja, ein geschwollener Lymphknoten KÖNNTE ein Indiz für eine Ausbreitung des Tumors sein, muss es aber nicht. Im CT kann im Prinzip nur die Größe der Lymphknoten gemessen werden, die alleine sagt aber noch nichts über einen Tumorbefall aus.

Zu einer vollständigen Diagnose gehört tatsächlich als wichtigste Info das Ergenis der Pathologie. Hieraus kann man dann ersehen, um welche Art Tumor es sich handelt (wichtig SEMINOM oder NICHTSEMINOM) und wie weit der Tumor sich schon ausgebreitet hat (weiterer wichtiger Parameter: VASKULÄRE INVASION ja/nein). Die Ergebnisse sollten übrigens ca. 7 Tage nach der OP vorliegen.

Die dritte Säule der Diagnose und für die Festlegung der weiteren Behandlung sind dann die sogenannten Tumormarker im Blut (AFP, beta-HCG und LDH). Sie müssen vor der OP und ca. 4 Tage danach bestimmt worden sein und geben zusätzliche wichtige Hinweise, ob die Sache mit der Entfernung des Tumors/Hodens erledigt ist oder Metastasen vorliegen könnten.

Wenn Ihr noch weitere Fragen habt, so stehe ich Euch gerne auch für eine direkte Ansprache unter der u.g. Email-Adresse zur Verfügung.

Alles Gute für Deinen Mann und viel Kraft für Dich, und noch mal: Kopf hoch, Dein Mann hat sehr sehr gute Heilungschancen!

Gruß, Frank
(tetzlafs@online.ms)
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 01.03.2004, 15:45
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard verzweifelt

Hallo Heicke!
Auch ich kann dich sehr gut verstehen. Bei meinem Mann wurde im Oktober 2002 ein Hodentumor festgestellt. Auch hatte er Lymphknoten von 5 cm im Bauchraum. Nach der Entfernung des Hodens folgten daher 4 Chemotherapien. Man weiss nicht, was da auf einem zukommt. Diese zogen sich dann bis zum Januar 2003 hin. Leider waren durch diese Chemo jedoch nicht alle Lympfknoten weggegangen. Das hieß dann noch eine ca. 7-stündige OP (RLA). Dabei wurden dann jedoch keine noch aktiven Krebszellen festgestellt. Nach einer Reha im April 2003 fing er dann im Juni 2003 wieder an zu arbeiten. Doch leider nur für zwei Wochen. Denn der Turmormarker (ß-HCG) stieg wieder an. Also Rückfall!! Dann hieß es Hochdosischemo. Wir waren total am Ende. Mein Mann und auch ich sowie unsere Kinder (14,11,8) waren fertig. Doch auch dieses wurde einigermassen gut überstanden. Und im Moment sieht es eigentlich sehr gut aus. Seit Januar 2004 ist mein Mann wieder am arbeiten. Das hätte ich im August nicht gedacht. Es geht ihm richtig gut. Ich schreibe dir das alles, damit du siehst, das man nicht die Hoffnung aufgeben soll. Man kann es schaffen. Ein Arzt im Krankenhaus sagte uns mal:
Wenn es schon Krebs sein soll, dann seien sie froh, dass es Hodenkrebs ist. Die Heilungschanchen sind wirklich sehr gut. Natürlich weiss man nicht, was noch alles kommen kann. Doch ich denke, mann muss immer positiv denken. Ich weiß, dass die Zeit der Ungewissheit verdammt schwierig ist und als Ehefrau steht man ganz schön blöd da. Man möchte dem Partner so gerne helfen, doch man weiß nicht wie. Vor allem die Nächte sind so schwer. Ich habe auch bestimmt einige Eimer Tränen vergossen. Ich habe dann angefangen, alles aufzuschreiben wie in einem Tagebuch. Es hat mir sehr geholfen. Vielleicht hilft dir so etwas auch. Also Kopf hoch.
Falls du mir mir in Kontakt treten willst, bin ich gerne bereit, dir meine E-Mail Adresse zu geben.
- Marlies
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 02.03.2004, 07:36
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard verzweifelt

Hallo Heicke,
acuh ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen. Meinem Mann wurde im Oktober 2003 ein Hoden entfernt danach wurden Ct und andere Untersuchungen gemacht. Danach hieß es es sei alles i.o man würde uns aber sicherheitshalber eine Entfernung der Lymphgeknoten im Bauchraum(RLA) empfehlen. Nach langem hin und her wurde diese Op dann am 11.11. gemacht. Dabei wurde dann ein betroffener Knoten gefunden. Mittlerwile haben wir 2 Chemos hinteruns und mein Mann befindet sich in !Kur!. wir hoffen wir haben nun wriklich alles überstanden.
Mir hat geholfen offen mit allem umzugehen. wer gefragt hat hat eine Antwort bekommen und auch mein Mann und ich haben versucht alles mit einander zu teilen. bei mir kommt das ganze erst jetzt richtig raus mir geht es zur Zeit richtig mieß könnte ständig heulen und jeder fragt sich warum ich war doch immer so stark aber jetzt geht es nicht mehr. Und das zu zulassen ist auch schwer. aber man muß es. Was wichtig ist haltet zusammen. Auch ich kann nur sagen er hat sehr gute Heilungschancen. Gruß Tanja-Nicole
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Verzweifelt - 2002 Melanom Clark III (langer Text) Hautkrebs 5 06.08.2005 12:20
Verzweifelt ! Keine Reaktion auf Immun-Chemo Nierenkrebs 13 03.05.2004 09:50
Wir sind verzweifelt ! Soll die Mama es wissen ? andere Krebsarten 23 20.12.2002 10:57
Völlig verzweifelt Hirntumor 2 23.10.2002 21:23


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:19 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55