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  #1  
Alt 29.07.2003, 16:18
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Standard Angst aber auch Hoffnung

Ich bin 29 Jahre alt und habe schon oft hier gelesen, aber mich noch nie getraut meine Geschichte bzw. die Geschichte meines Papas hier zu schreiben. Wie mein Titel schon besagt, habe ich große Angst vor der Zukunft, aber auch HOFFNUNG, dass alles gut wird :

Meine Papa ist 50 Jahre alt, sehr robust und freundlich und war immer mit einer Menge Stress als Geschäftsführer einer großen Baufirma behaftet. Vor gut einem Jahr ging er in die Selbstständigkeit. Er arbeitete auch wieder selbst.

Im Dezember vorigen Jahres hatte er sich an einer Tür schwer an der rechten Seite im Rippenbereich gestosen. Seit dem hatte er ständig Schmerzen an dieser Stelle. Man vermutete ein Hämatom. Man verordente Salben, Massagen - nichts half. Anfang Juni endlich Kontrolle der Blutwerte etc. alles ok. Mein Papa bestand dann auf ein CT, weil diese Stelle nach wie vor sehr schmerzhaft war. Die Auswertung ergab einen Tumor von einer Grösse 5 x 5 cm. Ob gut oder böse wusste bis dahin niemand. Wir waren ALLE so voller Hoffnung!!! Der Termin zur OP stand ziehmlich schnell (einem Privatpatienten stehen in Deutschland andere Türen offen - ich finde das sehr schlimm - bin ja selbst auch nur ges. versichert, aber in dem Fall für meinen Papa gut) Sie konnten den Tumor (ein Stück Rippe musste mit raus, weil darum gewachsen) mit sauberen (Schnitträndern???) entfernen. Der Befund dauerte ganze 5 Tage, meinem Papa ging es sehr gut, wir konnten in den Garten. War froh die Sache überstanden zu haben und konnte auch wieder von anderen Dingen sprechen.

Dann leider das böse Erwachen:

Der Tumor war bösartig - eine Metastase eines Nierenzellkarzinoms in der linken Niere (8 cm gross)!!!!

Was noch dazu kommt, er hat seit ungefähr Mai eine Beule am Kopf. Wir haben noch unsere Scherze gemacht (das letzte Einhorn, jetzt hat die Weisheit keinen Platz mehr.....)Heute schäme ich mich dafür. Die Ärzte gingen vor dem oben genannten Befund von einem harmlosen Lipom (Fettgewebegeschwulst????) aus. Jetzt nicht mehr. Das Schädel - CT hat ergeben das diese Beule eine ähnliche Struktur hat, wie der Tumor an der Rippe. Die Beule sitzt auf seiner Stirn, ist 2,5 cm nach vorn gewölbt und sieht von der Haut nicht anders aus und lässt sich auch hin und her schieben.

Er hat an diesem Tag (Befundmitteilung) um genau zu sein, am Donnerstag voriger Woche, aber auch erfahren, dass seine Organe frei sind und die Beule nur nach vorne gewachsen ist und der darunter liegende Knochen nur leicht oder auch garnicht befallen ist und sonst im Kopf nichts zu finden sei.

Heute ist mein Papa in eine Klinik für Urologie gekommen, wo dann morgen seine Niere enfernt werden muss, weil der Tumor schon zu gross ist. Der Tumor würde aber auch in einer Art Hülle liegen. Sie gehen davon aus, dass das der Primärtumor ist.

Seinen Kopf möchte er nicht operieren lassen, weil er Angst vor dem sogenannten Streuen bei der Entfernung hat.

Danach möchte er auch eine Misteltherpie machen und wird jetzt schon mit hochdosierten Vitaminen behandelt. Wer hat damit Erfahrung? Es heisst ja Chemo und Bestrahlung hätten bei der Art Tumor wenig Erfolg.

Und noch eine Frage zu einer Klinik (glaube Paracelius heisst die Klinik) in St. Gallen (Schweiz): ist diese Klinik jemanden bekannt? Praktizieren die Ganzheitmedizin. Ich weiss nicht ob man bei so einer Krankheit mit diesen Methoden allein Erfolg haben kann. Mein Papa ist davon überzeugt und denkt sehr positiv (was ja sehr wichtig ist). Bezahlt sowas die Krankenkasse? Und die Medikamente, die ja leider sehr, sehr teuer sind, muss das alles selbst getragen werden?

Wer hat Erfahrung mit Wobe Mugos E?

Bin jetzt wieder am Weinen und weiss ganz genau, dass Ihm das nicht hilft. In so einer Situation merkt man erst einmal wieder, wie wichtig einem die Eltern sind.

Ich hoffe er übersteht die Nierenentfernung gut. Wird er grosse Schmerzen danach haben?

Hat er überhaupt eine Chance?

Liebe Grüße an Alle die hier schreiben und lesen und versucht stark zu sein.

Freue mich über jede Antwort, über jeden Rat und Erfahrung, aber auch über Zuspruch.


Romy

romy.74@gmx.de
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  #2  
Alt 29.07.2003, 17:47
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Standard Angst aber auch Hoffnung

Liebe Romy,
wenn ich sagen würde, Nierenkrebs ist nicht schlimm, dann wäre das nicht richtig.
Trotzdem kann ich von mir sagen: Ich habe mich nicht einen Tag krank gefühlt mit Nierenkrebs und Lungenmetastasen.
Der Tumor mit 8 x 10 cm wurde samt Niere, Nebenniere und Milz entfernt. Ich war 10 Tage im Krankenhaus, hatte nie Schmerzen. Wozu gibt es denn sonst die guten Schmerzmittel???
Ich bin körperlich durchaus nicht robust, habe mich schon einige Zeit schwach gefühlt, aber nie krank.
Am Tage der Klinikentlassung erfuhr ich von den Lungenmetastasen. Geheilt wurde ich wohl durch meinen Glauben an die Heilung und eine Misteltherapie.

Du hast recht, Chemotherapie und Bestrahlung sind bei Nierenzellkarzinom unwirksam.
Die Schulmedizin hat aber die Immun-/Chemo-Therapie anzubieten, die zwar ziemlich schlaucht, aber gar nicht selten hilfreich ist.
Prof. Atzpodien (Münster, Hornheide) spricht von 30 - 40%.

Folgendes darfst Du positiv sehen:
1. Dieser Krebs und seine Metastasen wachsen meistens! ziemlich langsam.
2. Die Organe sind frei, schreibst Du.
3. Die Beule (Metastase) am Kopf läßt keine Streuung erwarten. Es wäre ein ärztlicher "Kunstfehler", wenn der Tumor aufgeschnitten würde, er muß als ganzes entfernt werden, das weiß aber jeder Chirurg.
4. Mit nur 1 Niere kann man wunderbar leben. Da gibt es viele, viele Beispiele. Nicht nur mit Krebs als Ursache.

Mit ganzheitlichen Kliniken habe ich keine Erfahrung, auch nicht mit Enzym-Präparaten wie Wobe Mugos, auch nicht mit Vitaminen.
Meine Operation war vor fast 3 Jahren, damals war ich 64.

Tränen sind das Salz der Erde, ohne das der Mensch nicht leben kann.
Ich werde Dir noch direkt etwas mehr schreiben.
Liebe Grüße
Rudolf
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  #3  
Alt 29.07.2003, 21:36
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Lieber Rudolf,

danke für Deine Informationen und netten Worte. In der Zwischenzeit ist heute in der Klinik wieder einiges passiert :

Sie haben heute meinem Papa eröffnet, dass eine Urologe morgen 8.00 Uhr die Operation beginnt und die Niere entfernt. Ist diese Sache beendet führt ein anderer Chirurg die OP weiter und entfernt die Beule am Kopf. ( er hat sich überzeugen lassen) Ist das nicht ein bisschen viel auf einmal ??? Die Ärzte sind der Meinung dann wäre alles raus!!??

Bist Du heute gesund?

Liebe Grüße Romy

PS .: Wer hat Erfahrungen mit ganzheitlicher Medizin? Es ist alles so furchtbar neu und fremd, dass ich wirklich für jede Information dankbar bin.
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  #4  
Alt 30.07.2003, 17:06
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Hallo Romy,

erst einmal wünsche ich euch ganz viel Kraft und Glück. Ich hoffe, die OP ist gut verlaufen. Meinem Vater haben sie vor etwa 1 Monat auch eine Niere entnommen, und jetzt bekommt er eine Immuntherapie.Der Tumor hatte eine Größe von 8cm.Leider ist auch seine Lunge befallen.....
Die OP an sich hat mein Dad sehr gut gemeistert, und er hatte kaum Beschwerden. Wundschmerz und so ist ja normal...nur danach hatte er bis heute eigentlich erhöhte Temperetur bis Fieber.
Auch für uns ist das alles sehr neu und es ist schrecklig, wenn man nicht weiß, was auf einen zukommt.
Es ist wie eine Achterbahnfahrt.....man hofft und hofft, um dann wieder tief zu fallen....und das, damit man danach wieder nach vorn schauen kann und weiter hofft.Es ist wirklich sehr schwer und ich wünsche Dir und allen anderen, die das durchmachen ganz viel Kraft!!!!!
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  #5  
Alt 30.07.2003, 22:15
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Hallo Lalunchen,

Ja die OP ist gut verlaufen. Er liegt noch auf der ITS zur Beobachtung. Er ist überall verkabelt, konnte aber schon wieder lächeln. Trinken darf er drei Tage nix, ist wahrscheinlich normal?! Er hat auch kaum Schmerzen. Die Beule an seinem Kopf ist auch entfernt. Der Arzt sagte der Knochen darunter sei leicht angegriffen, was das auch immer heisen mag......

Ja Du sagst es, es ist furchtbar nicht zu wissen was wird. Man versucht immer stark zu sein, aber vielleicht sind manchmal Gefühle zu zeigen doch nicht so falsch.

Macht Dein Dad die Immuntherapie stationär? Was heisst Immuntherapie? Hoffe Deinem Dad geht es gut.


Liebe Grüße
Romy
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  #6  
Alt 30.07.2003, 23:37
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Rudolf Rudolf ist offline
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Liebe Romy,
ja, ich bin heute gesund.
Allerdings läuft die Misteltherapie weiter, 2 x wöchentlich. Die Lungenmetastasen waren nach etwa 8 Monaten verschwunden.

Die Entfernung der Beule am Kopf Deines Vaters war sicher die wesentlich kleinere Sache gegenüber der Nieren-Op. Ich stelle mir vor, daß das nicht viel anders als das Aufschneiden einer Furunkel ist.
Du schriebst, daß die Beule unter der Haut frei beweglich war. Das spricht nach meiner Vorstellung dafür, daß der Tumor keinen "malignen" Kontakt mit dem Knochen hatte, möglicherweise wurde aber rein mechanisch etwas Druck auf die Knochenhaut ausgeübt.

Nach dem, was Du geschrieben hast, müßte jetzt wirklich alles raus sein! Ich bin da sehr optimistisch.
Wurde von Lunge und Bauchraum ein CT gemacht? Röntgen und Ultraschall reichen da nicht aus.

Die Verkabelung kenne ich auch, die wurde am nächsten Tag entfernt. Trinken ist zwar nicht nötig, da man über Infusionen ausreichend Flüssigkeit bekommt, aber einen trockenen Mund kann man schon bekommen. Da helfen dann süßlich getränkte Wattestäbchen zum Auswischen.

Immuntherapie wird gemacht mit Interleukin und Interferon. Das sind zwei Stoffe, die der Körper auch selbst erzeugt zur Abwehr. Diese Arzneimittel sollen also die Abwehr unterstützen, sie wirken nicht direkt auf Krebszellen ein. Aber so ganz leicht zu verkraften sind sie trotzdem meistens nicht. Sie wird meistens zuhause gemacht, man kann sich selbst spritzen.

Gefühle zeigen, stark sein - das ist kein Widerspruch.

Liebe Grüße
Rudolf
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  #7  
Alt 31.07.2003, 14:09
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Liebe Romy,

schön, daß er die Op gut überstanden hat. Ja, das mit dem Trinken ist wirklich ne blöde Sache. Mein Dad hat die Krise deswegen bekommen, und er durfte auch 4 Tage oder so nix essen.
Aber du wirst sehen, wie gut es ihm mit den Tagen gehen wird.

Mein Dad war die erste Woche der Therapie im Krankenhaus. Sie wollten halt schauen, wie er es so wegsteckt. Scheint gut geklappt zu haben.
Danach war er zu Hause und plötzlich ging es ihm sehr schlecht. Kannst du nachlesen, wenn du magst. Also war er wieder im Krankenhaus....habe ihn heute wieder abgeholt. Wir hoffen, daß es jetzt erstmal so bleibt, damit er zu Hause in Ruhe entspannen kann.
Er fühlt sich schrecklich kaputt und fiebert....aber all das gehört wohl dazu.
Er ist übrigens 58, und war immer sehr gesund und aktiv. Vor 6 Jahren hatte er allerdings 2 Herzinfarkte. Deswegen mach ich mir auch große Sorgen. Habe Angst, daß sein Herz die ganzen Strapazen nicht mitmacht.
Ich habe versucht, alles zu verdrängen in den 2 MOnaten....und als ich ihn vor ein paar Tagen gesehen hab als er diesen Luftnotanfall bekommen hat.....es war so schrecklig. Gefühle zeigen ist auf keinen Fall eine Schwäche. Das hat Rudolf ja schon gesagt...und es tut wirklich sehr gut. Irgendwoher müssen die Angehörigen ja auch Kraft schöpfen, um dann die Lieben erfolgreich zu unterstützen.
Drücke Euch ganz fest die Daumen!!!!!!!!!
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  #8  
Alt 31.07.2003, 22:39
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Lieber Rudolf,

vielen Dank für Deine Aufklärung. Die ganzen Schläuche haben mich schon sehr verunsichert.

War heute wieder im Krankenhaus. Er hat gefiebert und hatte einen so schnellen Puls, dass sein Schlauch im Kopf (für Wundsekret) richtig mit pulsiert hat. Man sagte er brauche sehr viel Ruhe, er wollte aber auch nicht das gehe.

Er durfte heute eine geringe Menge trinken, über was er sich sehr gefreut hat.

Das CT von Lunge und Bauchraum wurden gemacht, da war nix zu finden. Ausser eben die Metastase an der Rippe ( wahrscheinlich verursacht durch den Stoss - verletztes Gewebe), die in der ersten OP (mit sauberen Schnitträndern?!) inkl. eines kleinen Rippenteils entfernt wurde.

Ja mit der Beule am Kopf habe ich auch gedacht - keine grosse Sache, aber er hat trotzdem einen dicken Verband und wie gesagt einen Schlauch für das Ablaufen des Wundsekretes.

Jetzt kommt es noch auf die Befunde an. Damit kann ich auch garnichts anfangen. Ich dachte gut oder böse. Es gibt da noch verschiedene Stadien. Oder?

Laut den CT - Bildern und Ärtzen ist alles raus. Ist das Risiko sehr hoch, dass jetzt ständig Metastasen entstehen. (Da ist wieder die Angst)

Lieber Rudolf, ich freue mich sehr, dass Du heute gesund bist. Du machst mir sehr viel Hoffnung mit Deinen Worten. Mein Papa hat auch mit der Misteltherapie begonnen.

Liebe Grüße Romy


Liebe Lalunchen,

ich habe die Geschichte von Deinem Dad schon gelesen, da habe ich mir noch nícht getraut hier zu schreiben.

Ich würde Dich gern in den Arm nehmen.......

Alles andere zu meinem Papa von heute, kannst Du gern oben lesen. Er hat eben auch dieses Fieber. ( das habe ich schon bei Dir lesen müssen)


Liebe Grüße, viel Kraft und Hoffnung


Romy
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  #9  
Alt 31.07.2003, 23:29
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Hi Romy!

Hört sich doch alles erstmal ganz gut an bei deinem Dad. Schön, daß bei ihm soweit keine Metastasen in der Lnge und so waren. Ich bin natürlich auch nur ein Laie, aber ich denke, daß das echt supi ist.
Mach dir keine Gedanken.
Ich versuch auch in allem etwas Gutes zu sehen....anders geht es wohl auch gar nicht.
Es ist echt so schwer....
Du bist 29, richtig? Ich bin 28 und immernoch Daddys Baby.....
ich weiß auch nicht, wie das in Zukunft aussehen soll.
Wenn man bedenkt, wie plötzlich alles kam.
Jedenfalls drück ich dich auch ganz doll und sende dir viel Kraft!


byeeee
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  #10  
Alt 01.08.2003, 01:47
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Standard Angst aber auch Hoffnung

Liebe Romy,
wie groß die Gefahr ist, daß noch einmal Metastasen irgendwo auftauchen, kann niemand einschätzen.
Nach gängiger medizinischer Vorstellung entstehen Metastasen durch einzelne Krebszellen, die sich vom Tumor ablösen, ins Blut gelangen und sich irgendwo niederlassen (am häufigsten in der Lunge), um ihrerseits wieder Tumoren zu bilden, die dann irgendwann auch wieder Zellen absondern. Die einzelnen Krebszellen können aber auch irgeneinen verborgenen Winkel finden, wo sie jahrelang unauffällig weiterleben, ohne sich zu vermehren, bis sie es nach vielen Jahren vielleicht doch tun.
. . . wenn nicht das Immunsystem als biologische Polizei diese Terroristen erkennt und erschießt. Aber in Zeiten körperlicher oder psychischer Schwäche können schon mal solche Ausreißer übersehen werden.

Zwei Möglichkeiten gibt es in der Situation Deines Vaters:
1. nachdem alle sichtbaren Krebsgebilde beseitigt sind, ist wirklich keine einzige Krebszelle mehr im Körper. Aber das kann niemand erkennen.
2. Es sind noch irgendwo Krebszellen versteckt. Von dieser Situation muß man ausgehen, solange man nicht das Gegenteil beweisen kann. Und das kann man nie! Also fängt jetzt die "Vorsorge" an.

Ihr macht das mit einem Mistelpräparat, die Schulmedizin empfiehlt in der Regel die Immuntherapie. Beide sollen das Immunsystem stärken und ihm helfen, Krebszellen zu erkennen und unschädlich zu machen.
Ich hoffe, daß ihr die Mistel als Gesamtextrakt verwendet, wie z.B. Iscador, Helixor, Abnoviscum. Mein Mistel-Doc hält jedenfalls nichts von einem einzelnen Wirkstoff aus der Mistel.

Was ich nicht ganz verstehe, ist, daß Dein Vater Fieber hat. Mag sein, daß es eine vorübergehende Reaktion auf die zahlreichen Manipulationen am Körper ist. Ich gehe davon aus, daß zur Verhinderung einer Infektion ein Antibiotikum i.v. über 3 Tage gegeben wird.

Es mag gutartige Geschwülste an der Niere geben, das NZK (Nierenzellkarzinom) ist immer bösartig, wenn auch von wenig böse bis viel böse. Wenn Du die Klassifizierung hast mit T G N M und Zahlen dazu, kann ich sie Dir übersetzen.

Für heute nun erstmal gute Nacht. Und schlafe unbesorgt.
Rudolf
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  #11  
Alt 01.08.2003, 23:43
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hallo Rudolf,

meine Mutter hat ein "Nierenzell-Ca. links celebral u. adrenal metastasiert PT3 pN0 M0 klarzelliges Ca. G2" mit momentan 1 Hirn-Metastase und einem "Rest" einer Hirn-Metastase nach OP. Wäre für eine Übersetzung dankbar.
Gruß Kiki
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  #12  
Alt 02.08.2003, 02:23
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Hallo Kiki,
bist Du sicher, daß die Angaben so stimmen?

Verständlich ist:
Nierenzellkarzinom links, mit Metastasen in Hirn und Nebenniere.
Klarzelliges Karzinom ist die häufigste Form des Nierenkrebses.
T3 - der Tumor ist über die Niere hinausgewachsen, aber nicht sehr weit.
No - keine Metastasen in den Lymphknoten in der Nähe der Niere.
G2 - Tumor mäßig aggressiv wachsend (G4 ist das aggressivste Stadium).

Unverständlich:
Mo - heißt eigentlich: keine Fernmetastasen, aber es sind doch Metastasen vorhanden!
Deine Beschreibung läßt vermuten, daß eine Hirn-Operation durchgeführt wurde, bei der eine Metastase teilweise entfernt wurde, die andere gar nicht. Ist mir unverständlich.

Die Niere selbst mit Tumor wurde wohl entfernt, nehme ich an, auch wenn Du es nicht schreibst. Warum wurde die Nebenniere nicht gleich mitentfernt? Das ist die normale Vorgehensweise.

Wenn Du weitere Hilfe brauchst, bin ich gern bereit dazu, soweit ich es kann.
Gruß
Rudolf
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  #13  
Alt 02.08.2003, 11:26
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Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ja, die erste Metastase wurde per OP entfernt, ist jedoch innerhalb von 8 Wochen nachgewachsen, dazu gibt es jetzt noch eine neue. Die Niere selbst wurde in Oktober entfernt, eine erneute Metastase an dieser Stelle wurde vor 4 Wochen entfernt. Übrigens zusammen mit der Nebenniere, die vorher nicht mitentfernt wurde, was bei den Ärzten in Münster auch unverständlich war. Die Tumorklassifizierung, die Du netterweise übersetzt hast, bezieht sich ja auf den Nierentumor, der bereits entfernt wurde und sagt gar nichts über die Metastase aus. Ist das nicht ungwöhnlich, da ich die Angaben aus dem Bericht der letzten Kopfuntersuchung habe. Gibt es auch Klassifizierungen für Metastasen? Außerdem wurde in dem Bericht ein "palliative" Bestrahlung mit anschließender Immunchemotherapie vorgeschlagen. Heißt palliativ, daß die Ärzte nicht davon ausgehen, daß noch eine Chance auf Heilung besteht? Bisher hatten wir immer große Hoffnungen, aber im Moment macht sich die Verzweifelung breit. Es tut gut mit anderen Betroffenen zu sprechen. Vielen Dank für Deine Hilfe.
Kiki
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  #14  
Alt 02.08.2003, 11:52
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Hallo Kiki,
die Klassifizierung bezieht sich immer auf die Gesamtsituation. Es kann natürlich sein, daß Eure Klassifizierung ganz am Anfang erstellt wurde, als von den Metastasen noch nichts bekannt war. Dann müßte die Klassifizierung geändert werden, aber das ja nicht so wichtig, Ihr wißt auch so, woran Ihr seid.
Wenn Ihr in Münster bei Prof. Atzpodien (Hornheide) seid, dann seid Ihr in besten Händen.
"Palliativ" heißt, das Behandlungsziel ist die Linderung der Beschwerden.
"Kurativ" heißt, das Behandlungsziel ist die Heilung.
Bisher habe ich immer gehört, daß Bestrahlung und reine Chemotherapie beim Nierenzellkarzinom unwirksam sind.
Die Immun-Chemotherapie (mit einem geringen Chemo-Anteil) ist allerdings eine große Chance mit einer Heilungsquote bis zu 40%.
Mir selbst allerdings war das zu wenig. Ich habe voll auf die Mistel gesetzt. Aber auch das ist keine Garantie.
Ich betrachte mich als 100%ig geheilt, falls es sowas gibt. Trotzdem werde ich Mistel voraussichtlich lebenslänglich spritzen. Auch 100% sind keine Garantie.
Lies doch auch mal, was ich unter "Niere raus...Tumor raus..." ab Februar 2003 geschrieben habe.
Euch alles Gute.
Rudolf
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  #15  
Alt 09.08.2003, 15:39
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Hallo Ihr Lieben,

möchte Euch auf den neusten Stand bringen und aber auch wieder ein paar Fragen los werden.

Also mein Paps ist wieder zu Hause. Sehr müde und auch ein bisschen schlapp. Am Donnerstag musste ich mit Ihm nochmal in die Klinik zu Klammern entfernen. Da sagte man uns, dass das Müde und Schlapp sein von dem doch relativ großen Blutverlust mit käme und er nicht vergessen solle, dass er zwei große Eingriffe innerhalb von zwei Wochen hatte.

Am Freitag musste er sich in einer weiteren Klinik wegen der IMT vorstellen. Leider lief das alles weniger toll:

Es ging da zu wie am Fliesband!!!!!!!! Der erste Hammer: Die Metastase am Kopf wurde nur zum Teil enfernt. (waren keine Neurochirurgen - dachten die Sache ist nicht mit dem Knochen verwachsen, deshalb haben Sie die nur die Hälfte entfernt und hat jetzt ein kleines Loch im Knochen) Also entweder jetzt nochmal Neurochirurgie, Bestrahlung oder die IMT hilft ohne Eingriff. Er hatte bis dahin davon nichts gewusst und sackte das erste Mal in sich zusammen!

Danach erklärte Ihm die Ärztin in brutalster Form, was auf Ihn an Nebenwirkung bei der Behandlung mit Interleukin und Interferon zukommen könnte : Gelenkentzündung (bis zum chronischen Verlauf und kann im Rollstuhl landen!!!!!), Fieber sowieso, eingeschränkte Lebensqualität dabei - aber auch durchaus danach........ etc.

Er hat danach entschieden, dass er so sich nicht behandeln lassen möchte. In Grunde genommen hat er auch recht wenn er sagt, er macht ja schon eine IMT mit Mistel (Iscador), Selen, Wobe Mugos E usw. Vor allem, an die andere Sache kann und glaubt er nicht, hat keine positiven Gedanken dafür. Was er eventuell machen lassen will, ist die Bestrahlung am Kopf. Aber er hofft, dass er das so in Griff bekommt. Ob das alles richtig ist weiss leider keiner.

Er möchte gern nach Freiburg an das Tumor biologische Zenrum für ein paar Wochen um das alles begreifen und verarbeiten zu können: Ernährungsumstellung, Stressbewältigung, Seele streicheln und vor allem mal wieder zu Wort kommen lassen....

Hat jemand Erfahrung mit der Klinik? Oder wäre da auch die Hufelandklinik geeignet?

Lieber Rudolf,

Du bist meinem Paps ein großes Vorbild, wie Du die Sache gemeistert hast. Du hast doch auch die IMT der Schulmedizin abgelehnt? Wenn Du noch mehr Tips und Ratschläge hast - würde mich sehr freuen.


Sende an Alle viel Kraft und Hoffung :-)

Romy
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