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  #1  
Alt 27.07.2007, 22:40
peper peper ist offline
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Registriert seit: 26.07.2007
Ort: Hamburg
Beiträge: 4
Beitrag Verzweiflung / Aussichtslosigkeit

Hallo, ich bin 33 jahre alt, einzelkind u. wohne bei meinen eltern. mein vater hat schon seit ein paar jahren ein paar "problemchen/schmerzen" gehabt ist aber nie zum arzt gegangen. wir konnten ihn auch nie dazu bewegen.

letzte woche hatte er solche schmerzen das er endlich einen internisten aufgesucht hat - das ergebnis war: op an der prostata. diese woche war er beim facharzt der feststellte das er schon seit ein paar jahren mit einem mega geschwür im unterleib rumlaufen würde u. eine op nicht mehr möglich sei.
seit dem geht hier zu hause gar nichts mehr!!! er schließt komplett u. erzählt nur noch das es alles keinen sinn mehr hat. auch wird aus dieser krankheit ein mega geheimnis gemacht u. bei freunden u. verwandten alles mögliche erzählt nur nicht die wahrheit!
wir (meine mutter + ich) sind mittlerweile auch mit den nerven am ende. es stehen zwar noch die nächsten wochen div. untersuchungen aus aber leider ist hier keiner bereit an ein wunder zu glauben oder zu kämpfen. (zumal die ärzte auch schon sagen das man ihn nicht mehr quälen soll da er wohl sehr starke schmerzen hat) meine kraft geht auch langsam zu ende. hat jemand einen ratschlag was man in einer solchen situation machen soll bzw. wie man sich in solch einer situation verhalten soll?
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  #2  
Alt 28.07.2007, 00:07
Rosa98 Rosa98 ist offline
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Registriert seit: 26.05.2007
Ort: Süddeutschland
Beiträge: 104
Standard AW: Verzweiflung / Aussichtslosigkeit

Hallo Peper,


leider schreibst Du nicht um welchen Krebs es sich handelt und welche Tumoreinstufung Dein Vater hat. Natürlich muß man erst einmal die kommenden Untersuchungen abwarten und selbst dann darf man die Hoffnung nicht aufgeben. Hoffnungsvoll und positiv erträgt man diese Krankheit wahrscheinlich besser als deprimiert und das Ende erwartend.
Bekommt denn Dein Vater ausreichend Medikamente für seine Schmerzen?
Dauerhafte Schmerzen nehmen auch die Kraft zum Kämpfen!!
Es ist nicht ungewöhnlich, daß ein Mann sich erst mal verschließt wenn er mit der Diagnose Krebs konfrontiert wird, ich spreche da aus Erfahrung. Laß ihm ein wenig Zeit.
Wichtig ist jetzt, daß Ihr Ihn zu den Untersuchungen begleited um ihm das Gefühl gebt, getragen zu sein. Ich glaube mit der Zeit wird er sich auch wieder öffnen. Deine Mutter wird wohl auch noch ein wenig Zeit brauchen um mit der Situation klar zu kommen. Das ist ja alles noch recht frisch bei Euch.
Mein Freund wollte zu Beginn der Erkrankung auch nicht, daß es Außenstehende erfahren. Und wenn mir vor lauter Angst und Sorge die Tränen kamen hat ihn das geärgert. Mittlerweile geht er ganz gut mit seiner Erkrankung um und versucht das Beste daraus zu machen. Unsere Prognose sieht auch nicht Hoffnung versprechend aus aber er kämpft und hat alle OPs und die Chemo bis jetzt recht gut hinter sich gebracht.
Wie alt ist Dein Vater? Habt ihr mit den Ärzten über Therapien wie Chemo oder Bestrahlung gesprochen?
In den ersten Wochen nach der Diagnose geht glaube ich in keiner Familie alles wie gewohnt. Alles steht Kopf, das Leben ist von einem Tag auf den anderen völlig auf den Kopf gestellt, die Gedanken kreisen nur noch um die Krankheit und alles was damit verbunden sein könnte. Und an geruhsamen Schlaf ist nicht mehr zu denken. Nachts hat man Alpträume und wenn man aufwacht merkt man, daß der Alptraum gerade weiter geht. Man weint, schreit, flucht und betet,betet, betet.
Schrecklich - aber man lernt auch damit zu leben. Gib Euch allen noch ein wenig Zeit. Eure Nerven werden sich wieder beruhigen und so werdet Ihr auch wieder Kraft bekommen.
Hier im Forum wirst Du auch immer jemanden finden, der Dir zuhört wenn Du Dir was von der Seele schreiben möchtest und Dir Ratschläge gibt in Bezug auf Therapien, Ärzte usw.
Wenn Du Fragen zur Erkrankung hast, frag im Forum für Betroffene und Du wirst umgehend Antwort bekommen.
Liebe Peper, ich wünsche Dir und Deinen Eltern viel Kraft, und das Deinem Vater schnell geholfen werden kann.


Liebe Grüsse

Rosa

Geändert von Rosa98 (22.08.2007 um 22:47 Uhr)
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  #3  
Alt 28.07.2007, 01:17
Angela07 Angela07 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.06.2007
Ort: Kreis Böblingen
Beiträge: 141
Daumen hoch AW: Verzweiflung / Aussichtslosigkeit

Hallo peper,

nochmals willkommen im Forum . Hört sich bei euch so ziemlich konfus an. Hat man bei deinem Vater die Prostata-OP schon gemacht? Ich frage deshalb, weil er schon so schnell bei einem anderen Arzt ist wegen dem " großen Geschwür im Unterleib". Hat dein Vater sagen können was es für ein Tumor ist? Wie alt ist dein Vater? Und wie ist sein Allgemeinzustand?
Ich kann mir sehr gut vorstellen wie ihr euch fühlt. Uns ist es mit meinem Vater ähnlich ergangen. Bei meinem Vater wurde im April diesen Jahres ein kleinzelliges Bronchialkarzinom diagnostiziert. Durch die Größe und Lage des Tumors leider inoperabel und durch den schlechten Allgemeinzustand ( Demenz, Alter 75 ) wurde er nur "palliativ"( das heißt: lindernd ) behandelt. Es ist ziemlich schwer zu akzeptieren, daß eine Krankheit so sehr fortgeschritten sein kann, sodaß nur eine lindernde Therapie möglich ist. Bei meinem Vater bedeutete dies, daß die Ärzte die Chemotherapie, die normaler Weise nötig gewesen wäre, wegliesen und dafür zu einer Bestrahlung geraten haben um ihn nicht zu überfordern. Er wurde 28 mal an der Lunge bestrahlt. Wir hatten vorletzte Woche dann seine erste Kontrolluntersuchung. Der Tumor ist geschrumpft, die Blutwerte (Tumormarker) liegen im Normbereich und bei der Sonographie im Bauchraum wurden auch keine Metastasen festgestellt . Das einzige was mich stört ist, daß kein CT gemacht wurde. Zur nächsten Kontrolluntersuchung soll er dann in 8-10 Wochen wiederkommen, da sein Tumor sehr schnell wieder zurückkommen kann. Du siehst also, aus einer sehr hoffnungslosen Situation kann doch noch etwas positives entstehen. Meinem Vater geht es momentan relativ gut. Er steigt sogar wieder aufs Fahrrad, was meine Mutter gar nicht gerne sieht. Das Autofahren mußte er leider aufgeben , was ihm sehr schwer fällt. Er hat wieder sehr viel an Lebensqualität zurückbekommen, sogar die demenziellen Erscheinungen sind besser geworden. Ich kann mir zwar kaum vorstellen, daß die Erkrankung komplett zurückgeht, dafür ist die Diagnose und Prognose beim "Kleinzeller" zu schlecht, aber vielleicht gibt es doch ein Wunder, und solange die Lebensqualität unter einer Therapie, nicht deutlich schlechter wird, denke ich kann man sich vielleicht sogar damit arrangieren. Mein Vater selbst war sehr enttäuscht, daß der Tumor nur geschrumpft und nicht weg war bei der Kontrolle. Ich kann dir bloß dazu raten, daß du versuchen solltest deinen Vater zu den Arztbesuchen zu begleiten. Das haben wir machen müssen, weil er zu diesem Zeitpunkt sehr verwirrt war und seine Probleme nicht mehr richtig schildern konnte. Dabei gibt es einfach den Vorteil: 4 oder 6 Ohren hören einfach mehr und mehreren Personen fallen auch mehr Fragen ein. Es ist sehr wichtig für unsere Lieben, daß sie merken, daß sie nicht allein dastehen mit einer solchen Diagnose. Sie müssen danach so viel aushalten, da ist es schön wenn jemand mit einem kämpft und Mut machen kann. Versucht zusammen das Durcheinander zu entwirren, Schritt für Schritt. Daran kann man sich auch etwas festhalten. Übrigens meinem Vater fällt es auch sehr schwer sich zu seiner Erkrankung zu bekennen. Er möchte auch nicht, daß bekannt wird, wie krank er ist. Ich denke man macht es sich dadurch um vieles schwerer. Aber es ist einfach nicht so leicht über seinen eigen Schatten zu springen. Schreib doch wieder wenn du genaueres weißt über den Tumor, es gibt hier sehr viele im Forum, die dir verschiedene Tips geben können. Uns ist es auch sehr schwer gefallen das alles zu akzeptieren, aber es geht eben doch noch weiter und wir nutzen die Situation, jetzt wo es ihm besser geht. Ich wünsche euch sehr viel Kraft beim sortieren und aushalten. Melde dich bald wieder

Grüße Angela 07
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  #4  
Alt 28.07.2007, 22:12
peper peper ist offline
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Registriert seit: 26.07.2007
Ort: Hamburg
Beiträge: 4
Standard AW: Verzweiflung / Aussichtslosigkeit

vielen dank für die tröstenden worte. hier noch ein paar infos.
mein vater wird morgen 67 jahre alt. erst hieß es bei ihm er hätte eine "überlaufblase" u. dann als die blutuntersuchung einen psa wert von 1000 ergab sollte an der prostata opieriert werden. 3 tage später war er beim urologen der dann meinte eine op wäre nicht mehr möglich da es sich nicht ausschließlich um ein prostata problem handelt vielmehr hätte er einen tumor im unterleib der auf die nieren drückt (was wohl auch schon zu einer fehlfunktion der nieren führt) u. die harnröhre blockiert. man wollte ihm erst einen kartheter legen aber das wollte er nicht bzw. der arzt meine dann nur "stimmt warum soll man sie noch unnötig quälen" (was ist das bitte für eine aussage!!). den vorschlag einer chemo lehnt er z.zt. noch immer ab das einzige wofür er eventuell bereit wäre sei eine hormonbehandlung (??). jetzt werden noch mehr blutuntersuchungen durchgeführt u. am montag wird ein ct gemacht. die knochstärke will man auch noch messen und seine prostata soll gestanzt werden.
aufgrund der schlecht blutwerte machten uns die ärzte leider nicht viel hoffnung.
meinem vater haben sie sehr starke schmerzmittel mit nach hause gegeben die ihn irgendwie total fertig machen (ihm ist immer schlecht u. er will nur noch liegen). uns (meiner mutter u. mir) wollte man noch starke beruhigungsmittel geben - aber wird wollten nicht (noch nicht - brauchen wir bestimmt noch früh genug).
wir wohnen übrings in hamburg. ich habe gehört das in der uniklinik eppendorf wohl sehr gute spezialisten sein sollen was das thema krebs betrifft. nach abschluß der untersuchungen werden wir ihn natürlich auch nochmal mit den ergebnissen dorthin bringen.
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