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  #1  
Alt 19.07.2017, 00:18
lena1234 lena1234 ist offline
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Unglücklich Fragen über Fragen

Hallo liebe Mitmenschen,

ich stöbere mich auf diesem Forum seit über einer Stunde durch, da meiner Mama seit letzten Dienstag schwarzer Hautkrebs diagnostiziert wurde. Leider habe ich auf viele meiner Fragen noch keine Antworten erhalten. Klar, Google und auch dieses Forum haben mich schon ein wenig weitergebracht, aber ich brauche einfach Antworten von jemandem, den genau dieses Thema betrifft.

Zuallererst möchte ich kurz unsere Situation erklären. Meine Mama hat, seit ich denken kann, einen relativ wulstigen, aber unauffälligen Leberfleck auf dem Dekolleté. Vor 2 Wochen kam sie dann zu mir und meinte, dass sie sich das Ding gerade rauskratzen könnte, weil es so sehr jucken würde. Mein Stiefvater wurde da direkt hellhörig (hatte selbst Hodenkrebs) und machte einen Termin beim Hautarzt, der dann auch direkt 2 Tage später stattfand. Inzwischen siffte das blöde Muttermal übrigens. Die Hautärztin machte gar nicht lange rum und gab ihr direkt eine Überweisung für's Krankenhaus.

Der Termin beim Hautarzt war Dienstags und der Termin im Krankenhaus erst nächste Woche Montag (also aktuell diese Woche). Hier schon meine erste Frage: ist eine Woche da nicht schon viel zu lange, um das Ding endlich rauszuschneiden? Im Internet konnte ich lesen, dass ein Muttermal, das sifft und blutet eine sehr schnelle Zellteilung hat. Also muss es doch schnellstmöglich entfernt werden, oder?

Seit dieser Woche Montag liegt sie nun also im Krankenhaus. Montags wurde der Leberfleck dann auch direkt mit jeweils einem Zentimeter Sicherheitsabstand entfernt und vorerst offen gelassen und mit einer Kunsthaut zugenäht. Darüber kleben aber natürlich auch sämtliche Pflaster. Davor wurde noch ein Hautscreening gemacht - alle anderen Muttermale waren unauffällig. Hier die nächste Frage: wofür die Kunsthaut? Meine Mama ist selbst Krankenschwester, kennt sich mit dieser blöden Krankeheit (egal welcher Art) aber selbst nicht besonders gut aus. Sie hat immer auf der Unfallchirurgie gearbeitet - Knochenbrüche sind also mehr ihr Ding. Trotzdem meinte sie zu wissen, dass Krebszellen möglichst keine Luft abbekommen sollten. Stimmt das? Deswegen die Kunsthaut?

In 4-5 Tagen bekommt sie den Befund, in welchem Stadium sie sich befindet. Erst dann werden Untersuchungen à la Blutuntersuchungen und MRT/CT? (sorry, kenne mich damit wirklich nicht aus) gemacht. Meine nächste Frage: wieso wartet man damit? So könnte man doch schon früher sehen, ob sich Metastasen gebildet haben, oder nicht? Laut einer Krankenschwester würden sie auch jetzt schon nach Antikörpern suchen. Das heißt also nichts Gutes, nehme ich mal an.

Nachdem sie ihren Befund hat wird entweder noch einmal nachgeschnitten oder direkt Haut transplantiert. Es wird ja die Haut transplantiert, die betroffen ist. Das ist zwar jetzt irgendwie eine ziemlich blöde Frage, aber die könnten meiner Mama doch nicht das gesamte Dekolleté wegschneiden, oder? Und kann es auch noch Probleme nach der Transplantation geben?

Was passiert, wenn die Lymphknoten betroffen sind? Die können ja, soweit ich bis jetzt informiert werden, alle rausgenommen werden, oder? Aber danach hat man ein Leben lang Probleme deswegen, oder? Denn die braucht man doch. Und wie viel Hoffnung besteht, falls schon Organe betroffen sind? Wie lange kann man damit leben und wie gut schlagen Chemotherapien oder Bestrahlung an? Noch eine kurze Frage zur Clark-Level-Tabelle: sind das die Grade des Krebs oder einfach eine Einstufung des Tumors? Also, wenn ich beispielsweise ein Clark-Level IV habe - bin ich dann im 4. Stadium? Sprich: die Organe sind mit Metastasen befallen?

Mein Kopf überläuft sich gerade einfach komplett. Auch während der OP sagten die Chirurgen, dass der Tumor wohl sehr groß war. Das Muttermal ist dann ja ein Tumor, oder? Jedenfalls war es größer, als sie dachten.

Noch kurz zu meiner Person und zu meiner Mama:
Ich bin 18 Jahre alt, heiße Lena und meine wundervolle Mama ist 44. In der Familie meiner Mutter liegt Krebs. Ihr Vater starb an Lungenkrebs und ihre Mutter hat wohl was böses am Darm, was ihr aber so keine Probleme macht. Auch die Ärzte hatten ihr wegen ihres hohen Alters von irgendwelchen Chemotherapien oder Sonstigem abgeraten. Von anderen Krebserkrankungen (ihrer Geschwister) weiß ich persönlich nichts.

Ich bitte einfach nur um Hilfe und ein paar Antworten, die mir meine Unwissenheit abnehmen. Ich bedanke mich jetzt schon und wollte auf gar keinen Fall irgendwelche blöden Fragen stellen. Für viele Fragen, die ich im Internet nachschauen wollte, fehlten mir einfach etliche Fachbegriffe, wie auch leider oft hier im Forum. Ich brauche einfach noch Zeit, um mich in dieses schwierige Thema einzulesen und reinzufinden. Auch über die Kunsthaut, die meiner Mama provisorisch angenäht wurde, konnte ich bis jetzt nichts finden.

Also danke vielmals im Voraus!!!
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  #2  
Alt 19.07.2017, 11:30
JulesWinfield JulesWinfield ist offline
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Standard AW: Fragen über Fragen

Hallo Lena,

ich komme selber aus dem Angehörigen Forum, meine Mutter hatte damals Brustkrebs und mein Onkel Hautkrebs.

Das allerwichtigste ist erstmal: Ruhe bewahren, auch wenn es schwer fällt.

Teilweise sind die Untersuchungen sehr diffizil und benötigen etwas Zeit. Mit dem Untersuchungsergebnis wird auch die Tumordicke nach Breslow und der Clark-Level mitgeteilt. Heutzutage ist der Clark-Level aber nicht mehr die entscheidende Größe in der Hautkrebs Diagnostik, wichtiger ist die Tumordicke nach Breslow. Eine verlässliche Größe ist das allerdings auch nicht zu 100%, da die Hautschichten an unterschiedlichen Stellen des Körpers in der Dicke stark variieren können: Die Haut auf dem Fußrücken ist dünner als bspw. am Oberkörper. Daher dringt ein Melanom am Fußrücken eher in die Blutbahn ein als am Oberkörper und ist somit gefährlicher.

Wartet die Ergebnisse der Untersuchung ab und dann kann man genauer bestimmen wie es weitergeht. Es gibt noch eine Reihe von Möglichkeiten, wie deiner Mutter geholfen werden kann. Ich drücke euch die Daumen dass deine Mama wieder gesund wird.
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  #3  
Alt 19.07.2017, 11:48
lena1234 lena1234 ist offline
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Unglücklich AW: Fragen über Fragen

Hallo und danke, für die liebe Antwort!

Zum Befund kann ich heute schon etwas mehr sagen. Wir wollten heute morgen um 10 Uhr losfahren, bis meine Mutter anrief und meinte, dass nochmal nachgeschnitten werden muss. Mehr hat sie leider noch nicht gesagt bekommen - das Gespräch dauerte noch nicht einmal 5 Minuten. Jedenfalls wird jetzt mit einem weiteren 1cm-Sicherheitsabstand nachgeschnitten. Wir warten alle nur darauf, dass sie zurückruft und uns sagt, wann wir zu ihr fahren können. Wann genau die heute operiert wird, weiß sie leider noch nicht.

Was mich auch wundert ist, dass bis jetzt wohl nur einer von vielen Befunden da wäre. Die weiteren Histologie-Ergebnisse lassen also auf sich warten.

Ich freue mich einfach meine Mutter später sehen zu können und hoffe, dass sie keine Schnerzen hat. Beim ersten Entfernen merkte sie nichts, aber da die Wunde seitdem ja offen war, denke ich, dass sie heute schon etwas Schmerzen haben wird...

Meine Mama bleibt aber, bei diesem ganzen geoßen Thema, sehr optimistisch :-)

Liebe Grüße
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  #4  
Alt 19.07.2017, 11:52
P. S. P. S. ist offline
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Standard AW: Fragen über Fragen

Zitat:
Zitat von JulesWinfield Beitrag anzeigen
Eine verlässliche Größe ist das allerdings auch nicht zu 100%, da die Hautschichten an unterschiedlichen Stellen des Körpers in der Dicke stark variieren können: Die Haut auf dem Fußrücken ist dünner als bspw. am Oberkörper. Daher dringt ein Melanom am Fußrücken eher in die Blutbahn ein als am Oberkörper und ist somit gefährlicher.

.
Kann man so nicht verallgemeinern. Da am Fuß weniger Lymphgefäße sind als z.B. am Oberkörper ist die Gefahr, dass es auf diesem Wege streut, geringer. Meines ist am Fußrücken, aber lt. allem, was ich gelesen habe, sind Melanome am Oberkörper und Kopf viel gefährlicher, so dass ich mir wenig Gedanken darüber mache.

@ Lena: Dir wird leider nichts anderes übrig bleiben, als zu warten. Erst wenn der Befund des Melanoms da ist, kann man entscheiden, wie es weitergeht (welche Staging-Untersuchungen, Entnahme des Wächterlymphknotens oder gleich mehrerer Lymphknoten, welche Behandlung .....).
Drücke dir die Daumen, dass der Befund doch nicht zu schlecht aussieht.
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  #5  
Alt 19.07.2017, 15:20
Karin M Karin M ist offline
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Standard AW: Fragen über Fragen

Hallo Lena. Ich musste 2 WOCHEN auf das Ergebnis warten. Montag wurde nachgeschnitten, jetzt wieder 2 Wochen warten. In den letzten Jahren hat sich die Therapie sehr verbessert. Es gibt immer mehr Menschen mit schwarzem Hautkrebs. Wünsche euch viel Kraft. L.G Karin
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  #6  
Alt 19.07.2017, 18:00
P. S. P. S. ist offline
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Standard AW: Fragen über Fragen

@ Karin: Es kommt immer darauf an, wie klar die Auswertung ist. Bei unklarem Befund, z.B. wenn dann ein Referenzlabor eingeschaltet wird, kann es noch länger dauern. Bei mir waren es über vier Wochen.
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  #7  
Alt 19.07.2017, 19:47
lena1234 lena1234 ist offline
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Beiträge: 7
Frage AW: Fragen über Fragen

Danke für eure Antworten!

Um euch auf dem Laufenden zu halten und wieder ein paar Fagen mehr stellen zu können, heute Abend die Fortsetzung...

Eigentlich sollte heute nochmal mit 1cm nachgeschnitten werden. Da heute allerdings so viel los war auf der Tumorstation wurde das mal eben auf morgen verschoben, wie meine Mama um 16 Uhr erfuhr.

Weil sie das ganze Thema rund ums Nachschneiden nicht in Ruhe gelassen hat, hat sie sich mit einer Ärztin unterhalten. Ums kurz zu machen: der Leberfleck, um den es eigentlich ging, war wohl doch nur oberflächlich und im Stadium 0. Krebszellen wären zwar da, aber eben nicht fortgeschritten. Was viel wichtiger sei, sei ein kleiner Pigmentfleck nebendran. Der sei ziemlich tief verwachsen (deswegen eigentlich heute der Nachschnitt), aber anscheinend auch erst in Stadium 1. Deswegen soll sie jetzt auch wohl keine Interferon-Therapie bekommen, obwohl es von anfang an hieß, dass sie diese auf jeden Fall bekommen würde. Ins MRT kommt sie auch nicht, Blutuntersuchung auch nicht. Sie soll nur einmal jährlich zum Hautarzt und ein Hautscreening machen lassen.

Da sträuben sich mir natürlich direkt wieder die Haare zu Berge. Wie gesagt, wir waren bis dato zum Glück noch nie von dem Thema betroffen, ich habe somit also auch wirklich keine Ahnung, ABER wenn doch Krebszellen da sind, sollte man doch zumindest mal ins MRT geschoben werden, um nach Metastasen schauen zu können. Jetzt auf einmal fällt auch die Interferon-Therapie flach, obwohl sie von Anfang an verordnet wurde. Außerdem habe ich auch von vielen gelesen, die erst, wie meine Mama, mit einem blauen Auge davon gekommen sind und zwei Monate später wurden doch Metastasen festgestellt. Von einem jährlichen Hautscreening würde man Metastasen ja überhaupt nicht entdecken.

Also nochmal - ich möchte wirklich nicht den Teufel an die Wand malen oder irgendwie als Hypochonder dastehen, aber erst hieß es, das und das wird gemacht und am Ende wird davon gar nichts umgesetzt? Kommt mir irgendwie komisch vor. Was meint ihr?

Liebste Grüße
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Stichworte
clark, hautkrebs, melanom, schwarzer hautkrebs


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