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  #1  
Alt 18.01.2011, 22:28
Nachvornguckerin Nachvornguckerin ist offline
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Standard Quo vadis? Wait&See? Chemo? Strahlentherapie?

Bei meinem Mann (Mitte 50) wurde eine Orchiektomie durchgeführt, wegen eines Tumors.
Tumormarker besser als gut. Also niedrigst.
Histo sagt, 3cm großer Tumor, Seminom, keine Infiltration des umgebenden Gewebes. Lymphknoten nicht befallen, sagt das CT. Stadium pT1 L0 VO Pn0.

Also alles in allem das Beste vom Schlechten.

Nun sitzen wir da und sollen entscheiden, ob wir nix machen, oder eine Chemo (1 Tag, eine Infusion) oder Bestrahlung (20 Dings, 2x5Tage).

Im Moment sind wir so weit, daß die Chemo ausscheidet, weil sie nicht so das Mittel der Wahl ist. Ich tendiere zu Wait&See, mein Mann eher zur Bestrahlung. Ich kann das auch akzeptieren.

Was habt Ihr gemacht? Habt Ihr Argumente?

Danke Euch.
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  #2  
Alt 18.01.2011, 23:09
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Quo vadis? Wait&See? Chemo? Strahlentherapie?

Holt Euch eine Zweitmeinung. Also die Empfehlung Eurer behandelnden Ärzte und dann mit den Befunden noch eine Meinung eines Tumorzentrums. Hier im Forum findet Ihr auch den Link zum Zweitmeinungszentrum, einem bundesweiter Zusammenschluss von HK-Experten.
__________________

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  #3  
Alt 18.01.2011, 23:24
Nachvornguckerin Nachvornguckerin ist offline
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Standard AW: Quo vadis? Wait&See? Chemo? Strahlentherapie?

Zweitmeinung? Wir haben schon mindestens 20 Meinungen. Je ein Drittel ist für nix machen, für Chemo, für Bestrahlung.
Wir denken wie im Möbius-Band.

Scheiße. Sorry.

Unser Trend geht zur Bestrahlung, aber die ist vielleicht überflüssig, Aber keiner weiß es. Au Mann.

Ich habe schon vorgeschlagen, zu würfeln...
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  #4  
Alt 18.01.2011, 23:43
Nachvornguckerin Nachvornguckerin ist offline
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Standard AW: Quo vadis? Wait&See? Chemo? Strahlentherapie?

Es gibt da dieses Zweitmeinungszentrum. Aber das muß der Doc machen. Warum eigentlich kann man sich da als Patient nicht anmelden? Das sieht ja so aus, als ob wir dem Doc nicht vertrauen. Dabei geht es nur um einen Impuls...
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  #5  
Alt 19.01.2011, 08:10
juergenmuc juergenmuc ist offline
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Standard AW: Quo vadis? Wait&See? Chemo? Strahlentherapie?

hi!

Blöde Entscheidung ja.
Bei mir hat gnz klar Arzt & Zweitmeinung zu "Wait&See" geraten.

Hatte mir den Termin bei Dr. Karl (Kl. Großhadern München) von zm-hodentumor.de ber selber geholt. Hatte ihn angemailt und ne Woche später nen Termin bei ihm.

Mein Arzt weiß nix davon...

Euch alles Gute!

Jürgen
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  #6  
Alt 19.01.2011, 08:24
Andree Andree ist offline
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Beiträge: 44
Standard AW: Quo vadis? Wait&See? Chemo? Strahlentherapie?

Vor genau der selben Frage stehe ich gerade jetzt auch.
Bei mir sehr ähnlich: Seminiom 1,6 cm, ohne Metastasen und Gefäßinvasion, CT und Tumormarker unauffällig - also Stadium 1. Also fast der selbe Befund.

Ok, Du tendierst zu Wait & See, genau wie meine Partnerin am Anfang auch. Das wäre ja auch das "einfachste" und schonendste. (Obwohl mehrere CT's im Jahr auch nicht ganz gesund sein kein können..)
Ich habe es meiner Partnerin so erklärt, dass wenn ich nur wait & see mache und mich in einem Jahr jemand fragt ob ich den Krebs besiegt habe, wüsste ich nicht wie ich darauf antworten soll. Ähhm, ja, die haben mir zwar ein Ei rausgenommen, aber ob der Krebs noch da ist... keine Ahnung.
Ich würde praktisch über Jahre ständig auf den Rückfall warten. Auf den nächsten Tumor, vielleicht an anderer Stelle.

Es geht in diesem Stadium, ohne erkennbare Metastasen, eigentlich nur noch darum, das Rückfallrisiko zu minimieren. Mit Wait & See wären das so 25-30%, mit Bestrahlung 4-5% und mit Chemo 3-5%.

Ich denke immer, wegen der Entscheidung mehrere Ärzte zu fragen dürfte nicht viel bringen. Mein Arzt sagt, er kann mich lediglich aufklären welche Behandlungen beim Stadium I für mich in Frage kommen und welche Risiken bestehen, aber am Ende muss ich doch selbst entscheiden. Er sagt nur, mit Wait & See kann die Behandlung aus medizinischer Sicht schon ausreichend sein und abgeschlossen werden.

Bestrahlung kommt für mich gar nicht in Frage, weil da werden, soweit ich informiert bin, wohl vorsorglich nur die Lymphknoten am Bauch bestrahlt, weil sich dort Tumorzellen aus dem Hoden als nächstes angesiedelt hätten, bzw. für das CT noch unsichtbar, schon angesiedelt haben. Das wäre also nur eine "punktuelle" Behandlung, auf einen Bereich beschränkt.

Auch wenn es mir schwer fällt, tendiere ich selbst dann eher zu einer Chemo. Beim Stadium 1 wäre das bei mir auch ambulant 1 Tag in der Arztpraxis.
Nun muss ich nur noch dem Doc bescheid geben das ich die Chemo will und dann leitet er alles in die Wege.
Sozusagen will ich meinen Körper von der Chemo 1x komplett "reinigen" lassen. Erst dann hätte ich das Gefühl, etwas wirksames gegen den Krebs getan zu haben. Erst nach einer Chemo würde ich mich als "geheilt" fühlen, zumal die Heilungschancen bei mir wie bei Deinem Mann wegen des ohnehin schon frühen Stadiums sehr sehr gut sind.

Ich möchte zumindest versuchen, alle Tumorzellen überall im Körper mit der Chemo zu erwischen und danach kann ich "gefühlt krebsfrei" wieder von vorn anfangen und durchstarten.

Meine persönliche Meinung ist, was bringt mir eine vorsorgliche Bestrahlung der Lymphknoten, wenn ich schon mikroskopisch kleine Tumorvorläuferzellen ganz woanders im Körper habe..?

Nach langer Rede und kurzem Sinn, muß sich Dein Mann allein zu der Behandlung entscheiden, mit der ER sich langfristig am besten fühlt.
Die Versuchung der simplen Wait & See-Strategie ist auch bei mir groß - niemand lässt sich gern verstrahlen oder vergiften - aber dann wäre der Krebs nicht nur für die 5-Jahres-Beobachtungszeit, sondern auch noch lange Jahre darüber hinaus für mich allgegenwärtig. Man sagt ja, nach 5 Jahren Wait & See ist die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls schon äußerst gering, alledings halte ich mir immer vor Augen, dass ich hier schon von Hodentumor-Fällen gelesen habe, die ohne Chemo oder Bestrahlung, nach z.B. 8 Jahren einen neuen Tumor am 2. Hoden hatten oder nach 10 Jahren an der Schilddrüse.

Alles erdenklich gute für Euch!

Andree

Geändert von Andree (19.01.2011 um 13:03 Uhr)
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  #7  
Alt 19.01.2011, 14:12
Nachvornguckerin Nachvornguckerin ist offline
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Beiträge: 28
Standard AW: Quo vadis? Wait&See? Chemo? Strahlentherapie?

Hallo Andree,
danke für die Antwort.
Die Chemo scheidet für uns eigentlich aus. Das ist, wie positiv man es auch betrachtet, ein Zellgift, das in die DNA eingreifen kann. Den "Krebs irgendwo" putzt es auch nicht weg, weil Carboplatin nur Seminomzellen frißt.
In so einem frühen Stadium ist das Risiko, daß solche Zellen schon weit gewandert sind, eher gering. Seminome breiten sich sehr planmäßig step by step die Lymphbahnen entlang aus. Wenn also schon Zellen weitergewandert sind (vllt. zu 15%), gehen wir davon aus, daß sie höchstens in den nächsten Lymphknoten sind. Die kriegt man dann mit den Strahlen.
Ob ein Schilddrüsentumor nach 10 Jahren von dem Seminom ausging, wäre auch noch zu beweisen.
Alles Gute für Dich.
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