Wer gibt mir einen guten Rat?

[gaphimali]

Hallo, meine Mutter (67 J.) ist an BK erkrankt. Sie ist brusterhaltend operiert und inzwischen sind die histologischen Befunde da (pt1c, N0, M0, GIII, E+ Grad 4, P neg.) Der operierende Arzt rät zur Bestrahlung und einer Hormontherapie. Ein anderes Brustzentrum rät zusätzlich noch zu einer Chemotherapie. Die Entscheidung soll sie selbst treffen. Natürlich sind wir alle ratlos. Es geht wohl darum, wie hoch das Rückfallrisiko ist wegen GIII. War oder ist jemand in ähnlicher Situation mit dem ich mich austauschen könnte? Wäre schön!!!

[Brigitte Kirchner]

Hallo,
was ist mit den Lymphknoten?
Bei G III würde ich auf jeden Fall eine Chemo machen.

Gruss
Brigitte K.

[Wamper]

Zur Chemo mußt du wissen, dass sich die Überlebensrate statistisch gesehen um 10% erhöht. Das ist eine Menge. Aber die Chemo ist anstrengend und die Erholungszeit oft recht lang.

Ich will mal die einzelnen Punkte mal nach günstig / ungünstig aufbröseln

Alter: Mit zunehmenden Alter wächst der Krebs meist langsamer, günstig
Tumorgröße: < 2cm, der Krebs ist noch relativ klein, günstig
g3: der Tumor ist wahrscheinlich relativ schnell gewachsen, ungünstig
E+: ich gehe mal davon aus, dass dies die Östrogenrezeptoren sind, der Tumor spricht auf Hormonmittel an, günstig
Lymphknoten: nicht befallen, günstig
Metastasen: nicht vorhanden, sehr günstig

Ich würde dazu tendieren, keine Chemo zu machen. Aber ich würde mir noch eine weitere Meinung einholen. Es gibt da eine gemeine Frage an die Ärzte: "Wenn das Ihre Mutter wäre, würden Sie ihr dann zur Chemo raten?"

Mit liebem Gruß
Dorothea

[Paloma]

Liebe Gaphimali,

ich würde auf jeden Fall für Chemo plädieren. Hatte auch G3, wurde aber nicht brusterhaltend operiert (1996) und habe eine CMF Chemo erhalten. War erträglich! Haare wurden nur dünn, fielen aber nicht vollends aus.

Bei BET Brusterhaltender Therapie ist Bestrahlung und Chemo internationaler Standard. Alle Ärzte, die ich dazu befragt hatte waren derselben Meinung: Dass die Therapie goldrichtig ist. Meine lange Überlebenszeit ohne Rezidiv und Metastasen scheint das zu bestätigen.

[Chauchat]

Hallo!

Wie ist denn der Allgemeinzustand Deiner Mutter? Hat sie Vorerkrankungen, nimmt sie Medikamente, wie sieht es mit dem Herz aus? Das alles müsst ihr bei eurer Entscheidung mit bedenken.

Ich will Dich damit nicht erschrecken, aber mit 67 wird Deine Mutter die Chemo vielleicht nicht mehr so gut wegstecken können wie eine jüngere Frau. Meine Mutti ist jetzt 69 und hat allerlei Wehwehchen. Ich sage Dir ganz ehrlich: Bei einem Befund wie bei Deiner Mutter würde ich ihr von der Chemo abraten, die würde sie nur schwer verkraften. Ob sich nicht auch die Lebenserwartung reduziert, wenn die Chemo Schäden am Herz oder an anderen Organen anrichtet?

Wie die anderen schon geschrieben haben, holt euch doch noch weitere Meinungen ein.

Alles Gute für Deine Mutter!
Chauchat