Dcis

[Elke44]

Hallo, ich bin neu hier. Vor 2 Wochen wurde meine linke Brust amputiert - die ganze Brust war voll mit DCIS 10x8x2 cm Größe. Allerdings hatte ich Glück im Unglück alles war Grading 1. Ich habe bisher auch nicht erfahren, ob meine Hormonwerte bestimmt wurden. Heute abend werde ich mit meiner Frauenärztin telefonieren. Hat jemand ähnliche Befunde? Bei mir wird eigentlich gar nichts mehr gemacht - außer, dass ich engmaschig kontrolliert werden soll, da ich eine stark familiäre Vorbelastung habe. Bin ich so auf der sicheren Seite???
Morgen fahre ich zur Reha nach Bad Salzuflen liebe Grüße Elke

Hallo Elke,

ich versteh' jetzt leider nicht so ganz, warum nix mehr gemacht wird bei Dir?
Keine Chemo, keine Strahlentherapie und wie war der Hormonrezeptor -
positiv oder negativ? Der Arzt hat Dir keinerlei Befunde erklärt, bzw. dokumentiert?

Ich wünsche Dir einen schönen und erholsamen Aufenthalt in der Reha, daß Du voller Elan und Tatendrang wieder zurückkehrst.

Liebe Grüße und alles Gute wünscht Dir
Leni

[Elke44]

Hallo Leni,
nein, sehr viel wurde mir nicht erklärt und ich versuche jetzt mich selbst ein bisschen weiter zu bilden. Die Ärzte sagten mir, dass es eine Vorstufe war und nichts mehr gemacht werden brauch. Ob die Hormonwerte bestimmt werden, erfahre ich gleich von meiner Ärztin. Deswegen bin ich auch unsicher - ich selbst habe ja die Mammographie gewünscht, meine Frauenärztin hat mich für verrückt erklärt, dass ich so viel Angst habe und eine Mammographie machen wollte. Dazu - meine Mutter hatte mit 51 BK im fortgeschrittenen Stadium - deswegen mein Gedanke rechtzeitig zur Mammographie zu gehen.
Ich habe zwar einen Bericht von der Pathologie aber da steht auch nicht so viel drauf.
Gruß Elke

[Vanilla]

Liebe Elke,

ich kann dir dazu nur sagen, dass mir meine Ärztin damals erklärt hat, dass bei DCIS in den meisten Fällen außer der Brust-OP nichts weiter gemacht werden müsste. Angeblich würden auch die wenigsten Frauen danach noch einmal an Krebs erkranken. Mehr weiß ich darüber leider nicht, da es bei mir leider kein DCIS mehr war und ich mich deshalb auch nicht weiter darüber informiert habe.

Löchere aber ruhig deine Ärztin, wenn du dich nicht richtig aufgeklärt fühlst, ich habe mir vorher immer einen Zettel mit meinen Fragen geschrieben, weil man im Gespräch dann doch nicht an alles denkt.

Alle Liebe für dich!

Vanilla

[zimtstern]

Liebe Elke,

wenn die wenigsten Frauen nach einem DCIS nochmal an Krebs erkranken, dann gehöre ich leider zu den wenigen. Ehrlich gesagt, glaube ich es auch nicht. Für mich ist ein DCIS ein gerade noch rechtzeitig entdeckter Krebs, der wahrscheinlich ausgebrochen wäre.

Ich hatte 2002 ein DCIS in der linken Brust und ebenfalls Ablatio. Tumorklassifikation: pTis, pN0 (0/10), G2, RO, hormonrezeptorpositiv (Östrogen 6, Progesteron 6), HER2/neu: 1. Im Juli letzten Jahres hatte ich dann einen Knoten in der rechten Brust (6 cm) diesmal pT3, pN3a (10/13), MX, L1, entsprechend einem Stadium IIIc, G2, hormonrezeptorpositiv (Östrogen 4, Progesteron 0), HER2/neu: 1. Wieder Ablatio!

Wenn Du eine starke familiäre Vorbelastung hast, ist es sehr gut, wenn Du halbjährig statt ganzjährig untersucht wirst. Allerdings reicht auch manchmal das nicht, wie ich bei mir selbst erlebt habe, da Krebs sehr schnell wachsen kann! Wegen meiner ebenfalls starken familiären Vorbelastung (Mutter mit 45 BK, später Eierstockskrebs, Tante mit 55 an Krebs gestorben, ich mit 44 erstmalig an BK erkrankt) habe ich im Dezember beim Genetischen Institut eine Blutuntersuchung machen lassen. Leider liegt das Ergebnis noch nicht vor, aber die vorläufige Risikoeinschätzung allein auf Grund der Anamnese lautet wie folgt:

" Entsprechend den internationalen Kriterien wird der dringende Verdacht auf das Vorliegen einer autosomal dominant erblichen Tumorerkrankung ausgesprochen, wenn mindestens zwei erstgradig verwandte Frauen der Familie mit Brust- und/oder Eierstockskrebs erkrankt sind, wobei mindestens eine Frau zum Zeitpunkt der Erkrankung unter 50 Jahre alt gewesen ist. Dieses Kriterium ist bei Ihnen erfüllt." - Auch die weiblichen Verwandten wie Schwestern und Cousinen sind gefährdet und sollten sich halbjährlich untersuchen lassen.

Eine Chemo brauchte ich damals auch nicht zu machen, anscheinend wird das nur bei invasiven Krebs gemacht. Aber ich sollte eine 5-jährige Tamoxifen-Behandlung machen. Jedenfalls solltest Du dich genau darüber informieren, wie Dein Befund ist und ob Du etwas tun kannst, damit der Krebs nicht wieder kommt. Leider habe ich selbst aus Angst nicht immer alles gemacht, was mir die Ärzte vorgeschlagen haben. Diesmal will ich es besser machen.

Ich wünsch Dir Glück und alles Gute! Viel Spaß und gute Erholung bei der REHA.

Liebe Grüße
Andrea

[Marsa]

hallo elke,
ich hatte auch im oktober eine ablatio wegen DCIS. auch ich habe keine nachbehandlung. chemo fällt bei DCIS sowieso weg. bestrahlung wäre nötig, wenn der tumor zu nah an der brustwand wäre. antihormon-therapie wird dann empfohlen, wenn der tumor eben hormonabhängig ist. um zu wissen, ob das der fall ist, mußt du dir unbedingt den histologischen befund geben lassen, bzw. von deiner ärztin erklären lassen. mein DCIS war hormon-unabhängig, aber her2neu positiv. was her2neu bei DCIS bezüglich der prognose bedeutet, ist laut meiner ärztin nicht erforscht. anscheinend gibt es weniger fälle, in denen der tumor gar nicht auf hormone reagiert, deshalb ist es wahrscheinlich nicht so häufig, dass man gar keine nachbehandlung braucht. ich finde jedenfalls, dass ich diesbezüglich großes glück habe und du scheinbar auch. und ich wünsche uns, dass es weiter so bleibt.
reha finde ich super, als "nachbehandlung"!
alles gute und liebe grüße
marsa

[Elke44]

Hallo an alle, erstmal vielen Dank für die Antworten. Bin zwischenzeitlich wieder zurück aus der Reha und habe viele Arztbesuche. Nächsten Monat komme ich wieder ins Krankenhaus zwecks Wiederaufbau mit Silikon. Der Stand meiner Nachbehandlung ist gleichgeblieben - was mich auch verunsichert mittlerweile. Ich gebe mal meine genaue Diagnose ein: Tumor Klass. pTis G1
Rez. Status ER 90% Score 12 und PR 40% Score 6
Mamma Amputat links mit weiteren herdförmigen Residuen des vordiagnostizierten DCIS low grade vom Zylinderzell Typ. Keine invasive Komponente. Minimaler Resektionsrand dorsal 0,3 cm Unter Berücksichtigung des Vorbefundes handelt es sich um ein ca. 10x8x2 cm großes DCIS low grad. Keine antihormonelle Therapie trotz positivem Rezeptorstatus bei regelmäßegem Zyklus. Laut Ansicht unserer Radiologen ist bei im Gesunden resiziertem DCIS low grade trotz der Ausdehnung eine Radiatio derzeit nicht indiziert. FA Mutter mit 51 an BK erkrankt Tante mit 64 an BK erkrankt. Die gesunde Brust ist stark mastopatisch und hat Zysten. Engmaschige Kontrollen, also alle 3 Monate Ultraschall und 1x im Jahr Mammografie der gesunden Brust. Was haltet ihr von dieser Nachsorge, die bei mir gemacht wird? Mir wurde gesagt, dass die Gradzahl, also G1 dafür sehr entscheidend ist, dass bei mir nicht viel gemacht wird - außer Frauenarzttermine. Ich kann mir gar kein Bild davon machen, welches Risiko ich eigentlich habe,wieder was zu bekommen.
Über Antworten wäre ich dankbar
Liebe Grüße Elke

Liebe Elke,

ich würde mir, wie Paloma schon riet, eine Zweitmeinung einholen, denn auch ein DCIS kann sich ohne Nach-Behandlung im Körper unbemerkt ausbreiten und Metastasen streuen, wir hatten schon mal so einen Fall hier unter dem Thread "Carcinoma in Situ" von Manuela, die leider aufgrund allzu sorgloser Ärzte im März 2005 gestorben ist, weil ihr Körper voller Metastasen war.

Nicht nachlassen und mehrere Meinungen dazu einholen und vor allem die
gesamten Arzt-Berichte von allen Ärzten kopieren lassen.

Ich wünsche Dir natürlich weiterhin alles Liebe, Gute und in Zukunft eine
"krebsfreie Zeit"!!!

[Elke44]

Hallo,
vielen Dank für deine Antwort. Ich war heute bei einem zweiten Arzt und habe mir eine andere Meinung geholt. Der hat genau dasselbe gesagt. Bei mir wurde ja auch die ganze Brust amputiert. Wie meinst du dann, kann sich Dcis im ganzen Körper ausbreiten??? Ich wurde im Krankenhaus auch nicht weiter behandelt, als die Diagnose der Pathologie kam. Es wurde keine Chemo, keine Tumormarker etc. bei mir gemacht. Wie sieht überlicherweise eine Nachsorgunteruchung aus, wenn man keine Metastasen hat und keine Chemo bekommen hat. Ich bin allerdings mittlerweile am Überlegen, ob ich vorsichtshalber die gesunde Brust ganz amputieren lasse - weil ich nicht weiß, ob ich mit der Angst leben kann.
Ich wäre dankbar für eine Antwort
Elke

[loulilein]

Hallo, ich möchte auch noch meinen "Senf" dazu geben. Ich hatte auch ein Dcis (G1)- allerdings eine brusterhaltende Therapie, 28 Bestrahlungen und anschl. 5 Jahre Tamoxifen (ich war damals 42). Fast auf den Tag genau wurde ich auf dieser Seite sechs Jahre später erneut operiert. Ablation und 12 x FEC-Chemo + Femara.
Meinerseits möchte ich Dir nur den guten Rat geben, die "Zweitmeinung" unbedingt von einer Uniklinik bzw. einem BRUSTZENTRUM erfolgt sein (geht aus Deinen Zeilen nicht eindeutig hervor). Du hast alle guten Karten mit einem Dcis (und der Ablatio) in der Hand. Diesen Vorteil heißt es gut zu hüten.
Ein schönes Wochenende wünsche ich Dir
Loulilein

[Elke44]

ERstmal vielen Dank für Eure Antworten. Die Zweitmeinung war ein Frauenarzt - aber ich werde nach Ostern sowie wieder operiert ( Aufbau) und hier in Bremerhaven ist das Krankenhaus Reinkenheide ein anerkanntes Brustzentrum - dort habe ich auch einen Gesprächstermin. Auf jeden Fall geht im Moment meine Tendenz dahin, dass ich meine zweite Brust abnehmen lasse. Wenn ich Euch alle richtig verstanden habe,ist es so, dass häufig was in der anderen Brust nachkommt. Und zwar kann es auch gleich ein schlimmeres Stadium sein. Ich habe immer gedacht, das erst Grad 1, dann Grad 2 ..... also, dass ein Krebs immer mit Vorstufen anfängt. Das ist wohl falsch - deswegen bringt eine Mammografie ja dann doch nicht viel. Viele haben unter der Gabe von Tamoxifen doch wieder was bekommen und letztendlich habe ich eine familiäre Belastung - die Neigung dazu wird immer im Körper sein - so denke ich- und wenn jetzt eine Brust ab ist, dann wird sich der Krebs eben die zweite suchen. Sehe ich das falsch - oder seht ihr das auch so??
Alles Liebe Elke

Hallo Elke,

die vierteljährlichen engmaschigen Untersuchungen mit Ultraschall, Abtasten auch selber und die halbjährliche Mammographie ist schon ok. Was ich aber in
jedem Fall raten würde, daß jährlich ein Thorax-CT oder ein Ganzkörper-CT
gemacht wird, ebenso ein Lebersono, daß rechtzeitig eine evtl. Metastasierung
entdeckt werden kann, denn leider sagen bei der vierteljährlichen Blutkontrolle die Tumormarker nicht so viel aus, die müssen bei Metastasen nicht unbedingt erhöht sein.
Auch Unterleib regelmäßig untersuchen lassen, wie Eierstöcke und Gebärmutter, denn auch da besteht durchaus die Gefahr, daß sich eine
andere Krebserkrankung einstellen kann.

Wünsche Dir alles Liebe und Gute, immer das richtige Bauchgefühl für Deinen Körper und vor allem, daß Du künftig gesund bleibst.

[Elke44]

Liebe Magdalena,
das verstehe ich nicht. Wieso Ganzkörper Ct und Leberuntersuchung etc. ? In meinem Stadium hat es keine Metastasen gegeben - das haben mir alle Ärzte gesagt und es wurde auch kein Tumormarker bei mir gemacht. Können Metastasen einfach so kommen? Ich dachte immer, dass Metastasen aus einem Tumor kommen. Bin jetzt total verunsichert. Im Krankenhaus wurde ich gleich nach dem Befund entlassen - keine weitere Untersuchung etc. Wenn das Risiko bestanden hätte, hätten die doch sofort gucken müssen. Hier das Krankenhaus ist ein Brustzentrum - dann hätten die es dort doch sofort machen müssen und nicht erst in einem Jahr. Gesagt wurde mir nichts von Tumormarker etc. Jetzt ist ja alles weg und ich dachte, dass es jetzt wichtig ist, falls ein neuer Tumor kommt, den rechtzeitig zu entdecken - bevor es Metastasen gibt und nicht andersrum! Bitte erkläre es mir, im Moment verstehe ich überhaupt nichts mehr.
Bis dann Elke

[Wamper]

Ehe hier die Panik ausbricht:

Ich habe mir eben die Empfehlungen für Ärzte im Tumorzentrum München angesehen. Die Wahrscheinlichkeit für Metastasen ist äußerst!! gering. Eine Chemo wird abgelehnt, eine Strahlentherapie nach Brustamputation ist nur in Ausnahmefällen nötig. Eine Antihormontherapie kann sinnvoll sein. Sie bewirkt, dass ein Brustkrebs der anderen Seite seltener auftritt. Unklar ist, ob DCIS (=Carcinoma in situ) seltener auftreten.

Nachzulesen unter http://www.krebsinfo.de/ki/empfehlun...makarzinom.pdf (Seite73ff, leider alles auf Ärzte-Chinesisch)

Gruß Dorothea