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  #1  
Alt 24.07.2006, 21:38
DOH DOH ist offline
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Registriert seit: 24.07.2006
Beiträge: 11
Standard Ratschläge/Hilflosigkeit

Hallo!
Ich hoffe mir kann hier jemand helfen, bzw. ein wenig die Angst nehmen. Meinem Vater wurde vor vier Monaten der Magen entfernt. Anfangs schien alles gut zu laufen, er konnte kleine Portionen essen und erholte sich schnell von der schweren OP. Doch schon in der Kur traten erste Propleme auf, er aß immer weniger und muss nun jeden zweiten Tag über den Port mit einer kalorienreichen Infusion versorgt werden. Ich wüßte gerne mal wie lange so etwas dauert bis sich der Körper erholt? Er ist gerade in einem Zustand, der mir große Angst bereitet, immer wieder bekommt er hohes Fieber und ist in kaltschweiß gebadet... dazu spricht er kaum mit seiner Familie und Freunden und scheint ständig abwesend zu sein. Was kann ich tun, ich habe Angst!!!
Vielleicht kennt jemand die Situation und kann mir helfen wie ich damit klar kommen kann oder was diese Reaktion seines so schwachen Körpers zu bedeuten hat...
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  #2  
Alt 25.07.2006, 18:32
Eisbaer74 Eisbaer74 ist offline
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Registriert seit: 25.07.2006
Beiträge: 8
Standard AW: Ratschläge/Hilflosigkeit

Hallo!

Leider kann ich Dir keinen Ratschlag geben. Dennoch möchte ich Dich auf diesem Wege wissen lassen, dass auch in unserer Familie die Krankheit zugeschlagen hat. Mein Vater hat einen bösartigen Tumor im Magen. Und diese Angst die Du erwähnst tritt auch bei mir auf. Ich kann nachempfinden was Du fühlst!
Du bist nicht alleine!

Viele liebe Grüße
Der Eisbär
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  #3  
Alt 05.08.2006, 17:36
KarinH KarinH ist offline
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Registriert seit: 05.08.2006
Beiträge: 1
Standard AW: Ratschläge/Hilflosigkeit

Hallo,

ich kann deine Hilflosigkeit und Ratlosigkeit sehr gut nachempfinden. Mein Vater hat ebenfalls Magenkrebs, der Tumor ist inoperabel. Er kann nichts mehr essen, sondern wird 5x die Woche künstlich über den Port ernährt. Er schläft fast den ganzen Tag, spricht sehr wenig und hat absolut kein Interesse an seiner Umwelt. Es ist sehr schwer damit umzugehen, weil man seinen Vater nun als einen anderen Menschen kennenlernt. Allerdings muss es furchtbar schwer sein mit der Erkenntnis umzugehen, dass man sterben wird. Ich denke die Tumorkranken wissen und spüren es und wir können Ihnen helfen, indem wir ihr Verhalten akzeptieren auch wenn es uns als Angehörige sehr schwer fällt. Sie können nicht anders, denn die Krankheit raubt Ihnen alle Kraft und das muss furchtbar sein. Versuche Deinem Vater etwas positves zu vermitteln, vielleicht kannst du noch einmal gemeinsam mit ihm lachen oder lasse ihn Deine Nähe spüren, ich weiß, dass dies helfen kann.
Ich wünsche Dir für diese schwierige Zeit viel Energie und Kraft, damit Du Deinen Vater unterstützen kannst.

Ganz liebe Grüße
KarinH
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  #4  
Alt 06.08.2006, 10:36
PapasKind PapasKind ist offline
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Registriert seit: 31.01.2006
Beiträge: 177
Standard AW: Ratschläge/Hilflosigkeit

Hallo,
auch mein Vater leidet an einem inoperablen Magenkrebs. Die Reaktion ist die selbe wie bei euch. Er ist sehr müde und schläft viel. Wir sagen, er zieht sich zurück. Er macht sich unsichtbar. Will nicht mehr weggehen und alte Freunde und Bekannte und Verwandte sehen. Er hat mit seinem Leben abgeschlossen.
Wir (seine Familie) geniessen noch die letzte Zeit mit ihm und versuchen, sie ihm so angenehm wie möglich zu machen und noch viel Erinnerung zu speichern.
Ich weiss zwar nicht, liebe(r) DOH, ob es bei deinem Vater inoperabel bzw wieder zurückgekehrter Krebs ist, hoffe jedoch, dass es nur eine Phase ist. Der Körper läuft einfach denke ich am untersten Limit.
Auch mein Vater nimmt ständig ab. Er kann zwar noch essen (wenn auch nicht viel), aber er wird ständig schwächer. Aber vielleicht ist es für ihn angenehmer, an Herzversagen aus Schwäche zu sterben, als am Krebs. Jedoch weiss niemand, woran er sterben wird. Auf jeden Fall, sehen wir, dass die Zeit, wo er bei uns ist, immer weniger wird.
Das Schlimmste für uns Angehörige ist, wie du sagst, das wir das Verhalten akzeptieren müssen. Wir müssen loslassen und sie in Frieden ziehen lassen. Wir können sie leider nicht halten und ihnen leider nicht mehr helfen, so weh es auch tut.

Es ist ein schwerer und schmerzvoller Kampf für alle.

Silvia
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  #5  
Alt 06.08.2006, 18:40
Mike_Köln Mike_Köln ist offline
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Registriert seit: 06.08.2006
Beiträge: 1
Frage AW: Ratschläge/Hilflosigkeit

Hallo DOH,
ich erlebe mit meinem Vater exakt dasselbe. Ich hätte Deinen Aufruf kopieren können und hier einstellen können. Bis auf das Fieber - das hat er nicht. Das Problem befasst mich nun auch schon ne Weile, weil er seit der ersten Chemo alle möglichen Entzündungen, Durchfall etc... hat. Leider nimmt er nicht mal mit der künstlichen Ernährung zu. Eher noch ab! Er war mal drei Tage zu Hause. Das ging gar nicht. Ich habe mir gedacht, es muss doch eine Zusatznahrung in Tablettenform geben, die tierisch viele Kalorien hat?! Denn da er ja keinen Appetit mehr hat, knabbert er höchstens eine Ecke von nem Brötchen ab ... das war's dann aber auch schon! Aber die scheint es nicht zu geben. Ihm ist ja auch schon so ein Energiedrink zuwider. Das ist zuviel Masse für ihn und hat eh nur 300 Kalorien. Ich bin auch völlig ratlos... . Und suche weiter...
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  #6  
Alt 06.08.2006, 18:55
DOH DOH ist offline
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Registriert seit: 24.07.2006
Beiträge: 11
Standard AW: Ratschläge/Hilflosigkeit

Hallo alle zusammen!
Danke für die Rückmeldung. Ich komme gerade von meinem Vater - leider muss er morgen wieder ins Krankenhaus. Wir haben das ganze Wochenende viel geweint, ich weiß einfach nicht weiter und würd so gerne wissen was er denkt und fühlt. Am meisten erschreckt mich immer wieder seine Vergesslichkeit, alles was mehr als ne Stunde zurückliegt hat er vergessen. Das tut weh und oft weint er auch deshalb, weil er dann denkt das wir ihn für doof halten. Er sagt Dinge die mir sehr nahe gehen, versucht mir aber trotzdem seine Liebe als Vater zu geben!

Ich wünsche allen viel Kraft, das ist wirklich nicht leicht und zerrt sehr an der Substanz.

-> Ich bin kein Mensch mehr - ich funktioniere nur noch und frage mich täglich "warum?"

Gruß,
Doreen
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