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  #1  
Alt 13.04.2007, 11:17
Micky4321 Micky4321 ist offline
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Registriert seit: 13.04.2007
Beiträge: 13
Standard Wer kann mir weiterhelfen??

Hallo,

bei meiner Mama ist vor 2 1/2 Wochen Magenkrebs festgestellt worden
und es wurde auch schnellstmöglich operiert. Der zunächst klein
entdeckte Tumor hat sich leider als größer herausgestellt
(Eine Ärztin hat im Nachhinein gemeint T3).
Der komplette Magen, die Bauchspeicheldrüse und die angrenzenden/
zugehörigen Lymphknoten wurden entfernt. Nach der Laboruntersuchung
hat sich leider rausgestellt, dass einige der Lymphknoten bereits
befallen waren.
Es war ein rießiger Schock für uns.
Erst hat uns der Arzt gesagt, es muss auf jeden Fall eine Chemo
gemacht werden und er kann keine Heilung versprechen.
Dann ein paar Tage später hat sich ein Ärztekomittee nach
Beratung entschieden - sie braucht keine Chemo.
Jetzt kommt sie auf Kur und soll zu Kräften (Physisch und
Psychisch kommen). Diese Kur ist auf jeden Fall gut für
sie. Ich habe aber große Angst durch die fehlende Chemo
eine Chance zu verschenken ihr zu helfen?
Kennt sich jemand aus in diesem Fall? Die Ärzte haben
gemeint, dass bei Magenkrebs eine Chemo meist nicht
wirklich wirksam ist?!?!

Bitte helft mir - ich hab große Angst.
Grüße Micky4321
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  #2  
Alt 13.04.2007, 22:16
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
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Registriert seit: 12.10.2006
Beiträge: 319
Standard AW: Wer kann mir weiterhelfen??

Hallo,

ich glaube diese Frage mit der Chemotherapie wird hier sehr kontrovers diskutiert. Ich habe oft den Eindruck, daß hier sehr viele adjuvante (= nach Operation) Chemotherapie erhalten.

Wenn man sich durch wissenschaftliche Studien liest, stellt man fest, daß dort das Thema ebenso zwiespältig aufgefasst wird. Aus eigener Erfahrung gibt es Unterschiede in den behandelnden Krankenhäusern.

Ich habe bislang eine Studie gesehen, die einen Vorteil in der adjuvanten Therapie sieht. Dieser war wohl so, daß von 16 Patienten mit R0 (also ohne Tumorrest) operierten Patienten bei denen Lymphknoten befallen waren 1 profitiert. Ich meine aber auch öfter zu lesen, daß diese Studien pro adjuvante Therapie aufgrund zu kleiner Patientekollektive nie eine ausreichende Gewichtung bekamen.

Andererseits hängt es vom Tumor ab - die obige Studie bezog sich auf Adenocarcinome - und vom Lymphknotenstatus ab.

Ich finde immer die Seite www.pubmed.gov interessant für solche Fragen. Dort findest Du zahlreiche Studien zu genau dieser Frage auf Basis von 5FU Schemata. Du wirst jedoch feststellen, daß mehrheitlich gegen die Chemotherapie nach der OP gezählt wurde, d.h. beide Arme einer solchen Studie ähnlich abschnitten (anders als bei Pankreaskarzinomen bspw.).
Fragt sich, warum trotzdem soviele Patienten zu einer Chemo geraten wird.

Deine ursprüngliche Frage ist damit sicherlich nicht beantwortet, ich würde mir aber keine zu großen Gedanken machen, wenn gegen eine Therapie gesprochen wird. Vielleicht holst Du Dir aber eine zweite und dritte Meinung anderer Onkologen ein und entscheidest dann?

Aus dem Bauch heraus, und auch wenn ich hundert gegenteilige Statistiken lese, würde immer eine Chemotherapie bei einem Familienangehörigen anstreben. Aber es ist eben aus dem Bauch heraus und ohne umfassendes Hintergrundwissen und damit eben nicht wirklich eine brauchbare Einstellung. Aber man hat das Gefühl, alles mögliche zu tun, eben auch die Chemotherapie.

Viele Grüße,
KL
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  #3  
Alt 14.04.2007, 16:15
elkeklein elkeklein ist offline
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Registriert seit: 01.10.2006
Beiträge: 61
Standard AW: Wer kann mir weiterhelfen??

Hallo,

mir wurde vor gut 23 Jahren der ganze Magen wegen Magenkrebs entfernt. Ich hatte ein Adeno-Karzinom.

Vor der OP habe ich mit meinem Arzt besprochen, was denn passiert, wenn der Krebs schon weiter ist, ob ich dann eine Chemo bekommen würde. Er hat dies verneint und gesagt, dass es in diesem Falle nicht viel Sinn machen würde. Aber wie gesagt, das war vor gut 23 Jahren.

Ich wundere mich heute auch, wieviele Betroffene sich nach der Magen-OP einer Chemo unterziehen sollen oder müssen. Vielleicht hat sich ja auch in all den Jahren dahingehend einiges verändert und man ist zu dem Schluss gekommen, dass eine Chemo heutzutage doch sinnvoll ist.

Zum Glück war es bei mir dann nicht so! Durch die Entfernung des Magens konnte der Krebs entfernt werden - ein Restrisiko bestand aber noch. Doch nach drei Jahren sagte mir mein Arzt, dass ich die erste schlimmste Zeit überstanden hätte und dass mir noch viele Jahre beschieden werden könnten. Es läge nun an mir, was ich aus meinem Leben machen würde.

Aber wenn ich so zurückdenke, hätte ich damals auch "nach jedem Strohhalm" gegriffen, um evtl. wieder gesund zu werden.

Ich wünsch euch alles Gute!

Elke
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  #4  
Alt 14.04.2007, 19:16
Benutzerbild von Christian S.
Christian S. Christian S. ist offline
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Beiträge: 451
Standard AW: Wer kann mir weiterhelfen??

Zitat:
Zitat von Micky4321 Beitrag anzeigen
Hallo,

bei meiner Mama ist vor 2 1/2 Wochen Magenkrebs festgestellt worden
und es wurde auch schnellstmöglich operiert. Der zunächst klein
entdeckte Tumor hat sich leider als größer herausgestellt
(Eine Ärztin hat im Nachhinein gemeint T3).
Der komplette Magen, die Bauchspeicheldrüse und die angrenzenden/
zugehörigen Lymphknoten wurden entfernt. Nach der Laboruntersuchung
hat sich leider rausgestellt, dass einige der Lymphknoten bereits
befallen waren.
Es war ein rießiger Schock für uns.
Erst hat uns der Arzt gesagt, es muss auf jeden Fall eine Chemo
gemacht werden und er kann keine Heilung versprechen.
Dann ein paar Tage später hat sich ein Ärztekomittee nach
Beratung entschieden - sie braucht keine Chemo.
Jetzt kommt sie auf Kur und soll zu Kräften (Physisch und
Psychisch kommen). Diese Kur ist auf jeden Fall gut für
sie. Ich habe aber große Angst durch die fehlende Chemo
eine Chance zu verschenken ihr zu helfen?
Kennt sich jemand aus in diesem Fall? Die Ärzte haben
gemeint, dass bei Magenkrebs eine Chemo meist nicht
wirklich wirksam ist?!?!

Bitte helft mir - ich hab große Angst.
Grüße Micky4321
Hallo Micky4321,

es tut mir sehr leid für deine Mama. T3 besagt das dass Tumorstadium sehr weit fortgeschritten ist, man konnte allerdings den Primärtumor entfernen der schon gestreut hat, die Chemotherapie versucht freie Krebszellen zu erwischen. Das ist eine gewisse Routine die bei Lymphknotenbefall getan wird. http://www.aco-asso.at/pub/consens/magen/inhalt.html schau dir diese Seite an, sie wird dir viel erklären und hilft dir den Patientenschlüssel zu verstehen den deine Mama im Patientenbrief bekommen hat.

Nun wird sie sicher drei Zyklen harter Therapie durch stehen müssen. Leider herrscht hier in Deutschland immernoch kein wirklicher Standard wie und mit was bei welchen Fällen therapiert wird.

Dann beginnt die Maschinerie der Nachsorgebehandlungen was immer wieder aufs Neue Angst bedeutet. Kann dass leider nicht anders bezeichnen da es mir auch sehr viel Stress bereitet zum CT oder zur Sonografie zu müssen.

Warte einfach mal die Behandlung ab, wenn deine Mama in einer guten körperlichen Verfassung ist, dann kann sie die Zyklen relativ gut überstehen.

Alles Gute für deine Mama.

Christian S.

Geändert von Christian S. (19.04.2007 um 20:40 Uhr)
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  #5  
Alt 19.04.2007, 09:49
Micky4321 Micky4321 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.04.2007
Beiträge: 13
Standard AW: Wer kann mir weiterhelfen??

Ich bin jetzt völlig verzweifelt. Habe im Vorsorgepass meiner Mama
die Klassifikation gelesen.
pT3, pN3, pL1, V1, pMX diffuser Typ nach Lauren.

Was soll ich jetzt machen? Da steht im Internet, dass die
5-Jahres-Überlebensrate bei 0% steht!!! Das kann doch nicht
sein. Ich soll jetzt einfach aufgeben? Das schaffe ich nicht.
Wer kennt sich denn bei diesem Tumor aus? Kann mir kein
Arzt weiterhelfen?

Micky4321
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