Brauche Eruen Rat! Haben das Ergebnis bekommen!

[biene1975]

Hallo,

mein Vater ist heute nach einer kompletten Magenenfernung, Milzentfernung und einem Teil der Bauchspeicheldrüse aus dem Krankenhaus entlassen worden. Nun liegt uns das Ergebnis vor.

G3 pT4 pN3 L1 V1

anschließend stand noch mit dabei:

durch alle Wandschichten hindurch ins angrenzende Fettgewebe und greift über die Serosa hinaus auf das angrenzende Pankreas über. Von 36 regionären LK sind 31 tumorinfiziert.

Kann mir jemand helfen? Was heißt das genau. Was bedeutet das jetzt für Ihn? Sind total durch den Wind, hatten nicht gedacht das es schon so schlimm ist.

Wäre sehr dankbar für Eure Hilfe.
Sabine

[Kölner Leser]

Hallo Sabine,

also G3 ist der Grad der Differenzierung zu gesunden Zellen, Krebs unterscheidet sich von gesunden Zellen, das Grading G ist eine Maßzahl dafür. G3 sind im Vergleich zu gesunden Zellen schlecht differenzierte Zellen. N3 steht für den Befall von Lymphknoten, da es die Mehrzahl war die befallen ist wird die Stufe 3 angenommen. T4 gibt die Ausbreitung des Tumors durch die verschiedenen Schichten des Magens an.
Das andere sind Gefäße die befallen waren und ebenfalls entnommen wurden. Das kleine steht für post, post-op, also gesichertes Ergebnis.

Interessant wäre, wenn auch untergeordnet, ob Du irgendwo ein R0 oder R1, R2 oder einen Hinweis darauf findest, ob die Ränder sauber waren.

Soweit ich das verstanden habe, hat Dein Vater einen Teil der Bauchspeicheldrüse entfernt bekommen. Das ist gerade bei dieser Lage extrem wichtig. Sonst gibt es gerade da schnell Rezidive.

Du möchtest wissen, wie die Prognose ist. Die ist sicherlich ungünstiger als in einem vorangehenden Stadium. Aber sie hängt im Moment auch entscheidend davon ab, ob da noch ein kleiner Rest im Körper ist (s. Befund) oder nicht. Oder ob ein nichtsichtbarer Rest in Zukunft so früh herausgeschnitten werden kann, das es keine Gefahr wird.

Ich selber kenne einige Fälle mit ähnlichem Stadium. Einer lebt jetzt 6 Jahre danach noch mit guter Qualität, 2x nachresektiert, zwei haben gerade vier Jahre damit geschafft, mit jeweils einer Nachresektion und Chemo. Andere sind nicht so lange her seit der Erstdiagnose.

Meines Erachtens wichtig ist vor allem erstmal, daß Dein Vater wieder auf die Beine kommt und Ihr positiv nach vorne schaut. Dann, daß Ihr vor allem sehr gute Ärzte habt, die engmaschig kontrollieren und sich gut auskennen und handeln können. Was überhaupt nicht geht ist jetzt einfach den Kopf in den Sand zu stecken. Bei T4 gibt es eine 5-Jahres-Prognose von etwa 5% derzeit im Schnitt, nach R0 Operation. Die variiert aber ganz gewaltig zwischen den Kliniken und Ärzten. München, Rechts-der-Isar mit vollem Programm hat, glaube ich, >18%, Heidelberg mit allen Mitteln noch mehr, je weiter im Osten des Landes, desto weniger, grundsätzlich unter 5%.

Ich kann Dir nur ans Herz legen, Dich da von Freundlichkeit vor Ort nicht blenden zu lassen und diese Zentren zu kontaktieren.

[biene1975]

Danke für die schnelle und ehrliche Antwort.

Mir iritiert es etwas, das der Arzt ihn entläßt und meint er rät Ihm eine Chemo und soll nächste Woche zum Hausarzt. Was soll er beim Hausarzt? Wird er dann dort weiterüberwiesen? Kennt sich der aus? Oder wie läuft sowas ab.
Ich verstehe nicht, das da keinen konkreten Aussagen gemacht werden. Oder verheimlich uns mein Vater etwas? Manchmal habe ich echt das Gefühl.

Ich habe jetzt schon sehr viel von der Klinik Rechts der Isar in München gehört. Da ich mich da überhaupt nicht auskenne, kann man sich dann direkt dorthin überweisen lassen? Werden dann dort auch die Chemos gemacht?

Da bei uns relativ nah das Klinikum Ingolstadt liegt, werden Krebsfälle dorthin überwiesen und bekommen dort Chemo. Habe aber von dort noch nicht gehört obs dort gut oder schlecht sein soll.

Die Prognosen sind ja wirklich total unterschiedlich. Ich hoffe er hat die Kraft und die Energie das zu überstehen. Er hat Jahrelang schwer und hart gearbeitet und kommt nächstes Jahr in die Frührente und jetzt das? Er war immer gesund und fit, hatte keine Beschwerden nichts. Es ist echt unfaßbar für uns alle. Aber jammer hilft nichts. Jetzt muß das Beste daraus gemacht werden.

Nochmal danke
Sabine

[Barbara W.]

Hallo Sabine,

lasst Euch jetzt erst mal nicht unterkriegen, wie Du sagst, jammern hilft nicht. Ihr schafft das schon zusammen. Lasst Euch auch nicht von Prognosen abschrecken, denn was hilft Euch eine prognostisch gute Heilungschance, wenn sie dann nicht eintritt? Das hört sich total blöd an, aber wir versuchen noch heute, nicht an die Prognosen bei Magenkrebs zu denken und immer optimistisch nach vorne zu schauen.

Bei meinem Papa wurde im Anfang Juli 4/5 vom Magen entfernt und es geht ihm eigentlich sehr gut. Allerdings kam, eine Woche nachdem es nach der ersten Nachsorgeuntersuchung geheißen hat: "Alles ok, in einem Vierteljahr wieder", ein Anruf, dass ein Lymphknoten im Bauchraum angeschwollen wäre. Er war dann am Montag bei einer nuklearmedizinischen Untersuchung, allerdings haben wir noch kein Ergebnis. Wir haben also auch ganz große Ängste, aus dem gleichen Grund, der Dir die Erkrankung so schwer fallen lässt. Warum mein Papa? Er geht Ende diesen Jahres in Rente, er könnte es so schön haben, warum? Warum? Warum?

Die Ärzte nehmen die Formulierung "Ich rate Ihnen zu einer Chemo", da der Patient das selbst entscheiden muss. Die Ärzte können keine Chemo verordnen ohne Zustimmung des Patienten. Allerdings finde ich es komisch, dass Dein Papa zum Hausarzt muss. Bei meinem Papa wäre die Chemo in der Klinik durchgeführt worden, allerdings haben sich die Ärzte von selbst dagegen entschieden.

Ich möchte Euch auf jeden Fall ganz fest die Daumen die Drücken, Ihr schafft das ganz sicher.

Alles Liebe von

Babsi

[italy]

hallo sabine

tut mir echt leid was deinem vater passiert ist
bei meinem vater wurde ende august auch der magen entfernt im klinikum ingolstadt vom Dr.Hetzer
meinem vater ging es nach der op eigentlich ganz gut er hatte die diagnose
G3, Pt2b, N2, L1, R0
ich kann dir nur sagen das klinikum ingolstadt ist sehr gut mit sachen chemo und solchen operationen kann es nur empfehlen mein dad bekommt jetzt eine adjuvante radiochemotherapie nach macDonald und er hat bis jetzt echt keine probleme er verkrafftet sie sehr gut
im wurden insgesamt 25 sitzungen an bestrahlung und 4-5 Zyklen chemo verordnet, er hat nur noch 3 sitzungen von der bestrahlung zu machen und noch 2 zyklen chemo dann hat er es hinter sich endlich das wird so ca februar sein.
du wolltest wissen ob jemand gute erfahrungen gemacht hat mit dem klinikum ingolstadt gemacht hat.

also mein vater und unsere ganze familie ist sehr froh das wir den dr.hetzer bei der op gehabt haben er genießt einen sehr guten ruf und wird als bester chirurg gezeichnet. das bestrahlungsteam ist auch sehr gut sehr freundliches personal und sie wissen echt was sie tun.
ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen im bezug von der klinik

ich drück euch die daumen das alles wieder gut wird und laßt den kopf bitte nicht hängen ich weiß wie mann sich fühlt bei so einer sache aber mann darf die hoffnung nicht verlieren.

wir kommen aus ingolstadt und ich dachte mir auch zuerst das ich meinen dad rechts der isar hinfahre aber dann wurde mir von unserem hausarzt das klinikum empfohlen und wir haben ein sehr großes vertrauen zu unserem hausarzt da wir ihn sehr lange schon haben und wir bis jetzt immer gut mit ihm gefahren sind.

wenn du weitere fragen hast frag ruhig mir wurde hier in diesem forum auch sehr geholfen. dafür bin ich allen hier dankbar von ganzen herzen.


LG
angelo

Zitat von biene1975

Danke für die schnelle und ehrliche Antwort.

Mir iritiert es etwas, das der Arzt ihn entläßt und meint er rät Ihm eine Chemo und soll nächste Woche zum Hausarzt. Was soll er beim Hausarzt? Wird er dann dort weiterüberwiesen? Kennt sich der aus? Oder wie läuft sowas ab.
Ich verstehe nicht, das da keinen konkreten Aussagen gemacht werden. Oder verheimlich uns mein Vater etwas? Manchmal habe ich echt das Gefühl.

Ich habe jetzt schon sehr viel von der Klinik Rechts der Isar in München gehört. Da ich mich da überhaupt nicht auskenne, kann man sich dann direkt dorthin überweisen lassen? Werden dann dort auch die Chemos gemacht?

Da bei uns relativ nah das Klinikum Ingolstadt liegt, werden Krebsfälle dorthin überwiesen und bekommen dort Chemo. Habe aber von dort noch nicht gehört obs dort gut oder schlecht sein soll.

Die Prognosen sind ja wirklich total unterschiedlich. Ich hoffe er hat die Kraft und die Energie das zu überstehen. Er hat Jahrelang schwer und hart gearbeitet und kommt nächstes Jahr in die Frührente und jetzt das? Er war immer gesund und fit, hatte keine Beschwerden nichts. Es ist echt unfaßbar für uns alle. Aber jammer hilft nichts. Jetzt muß das Beste daraus gemacht werden.

Nochmal danke
Sabine

[der_weg]

Hallo Sabine,

wenn der arzt ihn entlässt und sagt er soll zum hausarzt chemo machen gehen, dann scheint es in der klinik keine onkologie zu geben, wo er weiter behandelt werden kann. wahrscheinlich war der arzt ein chirurg; und dessen kompetenz endet meistens (leider) nach der OP. ihr solltest sehen, dass ihr an eine größere klinik geht, wo es auch eine onkologie gibt und onkologen und chirurgen besser zusammen arbeiten.
der hausarzt wird wahrscheinlich - sofern er keine onkologe ist - auch nichts anderes tun, als euch zu einem onkolgen oder in die onkologie einer klinik zu überweisen.
er muss bei dem befund unbdingt eine chemo nach der OP machen, da man davon ausgehen kann, dass noch resttumorzellen im körper sind, die durch die chemo im idealfall abgetötet werden.
ein neueres konzept (was man an einem größeren tumorzentrum wahrscheinlich auch angewendet hätte) ist schon vor der OP chemo zu machen um den tumor zu verkleinern, dann OP und dann nochmal chemo.

alles gute !
sophie