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  #1  
Alt 26.09.2014, 01:28
jules21 jules21 ist offline
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Registriert seit: 26.09.2014
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Standard aufheiternde worte gesucht

Hallo ihr alle,
ich lese hier schon seit ein paar Wochen still mit (und finde dieses Forum übrigens toll!!).
Mein Papa (49) hat vor mehr als einem Monat die Diagnose Hodenkrebs (Nicht-Seminom, embryonales Karzinom) bekommen. Gespürt hat er den "Knubbel" schon länger, er ist aber erst nach 3 Wochen damit zum Urologen gegangen, der hat ihn dann sofort ins KH überweisen, wo ihm der rechte Hoden abgenommen wurde.
Es hat sich dann herausgestellt, dass ein Lymphknoten im Bauchraum (irgendwo in Nierengegend) schon befallen ist, ansonsten hat er keine Metastasen. Er bekommt jetzt drei Zyklen PEB-Chemo, im Moment befindet er sich am Anfang vom zweiten Zyklus.
In seinem Befund steht außerdem:
pT2 R0 L1 V1
T2 N1 M0 IIa

Kann mir das jemand genauer erklären?

Die Chemo verträgt er bis jetzt sehr gut. Haare hat er fast noch alle, nur die am Kopf sind ein bisschen weniger geworden außerdem schmeckt ihm das Essen am Zyklusanfang nicht besonders gut und er schläft dann viel. Am Ende vom 1. Zyklus sind seine Blutwerte rapide abgefallen und die Chemo wurde um einen Tag verschoben, das hat sich dann aber wieder normalisiert.

Ich tu mir nach wie vor schwer damit, zu begreifen, dass mein Papa, der immer total gesund war, Krebs hat. Und ich habe total Angst, dass die Chemo nicht anschlägt...
Wär toll wenn sich hier vielleicht jemand melden würde, der auch ein Nicht-Seminom gehabt hat und dem es jetzt gut geht - wäre sehr beruhigend zu hören

LG

Geändert von jules21 (26.09.2014 um 01:31 Uhr)
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  #2  
Alt 26.09.2014, 15:59
Dusty Dusty ist offline
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Standard AW: aufheiternde worte gesucht

Ich hatte auch ein Nicht - Seminom, ein äußerst aggressives noch dazu. Und bei mir sah es zwischenzeitlich alles andere als rosig aus und man hat mich trotzdem wieder hinbekommen. Lasst euch da nicht unterkriegen. Selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Chemo nicht anschlagen sollte, gibt es noch genug alternativen! Also macht euch da mal nicht verrückt!
__________________
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Johann Wolfgang von Goethe

http://diagnose-hodenkrebs.jimdo.com/
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  #3  
Alt 26.09.2014, 22:14
stevos stevos ist offline
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Beiträge: 34
Standard AW: aufheiternde worte gesucht

Moin Jules,

ich war bis dato auch stiller Mitleser und habe mir aus den teils recht umfangreichen Berichten/Threads viel Mut angelesen.

Deinen Aufruf finde ich klasse, deshalb habe ich mich entschlossen, hier auch mal was zum Besten zu geben. Ich verstehe deine Ängste, da ich als Betroffener viele Sorgen meiner Angehörigen zu hören bekomme habe. Insbesondere von meiner Freundin, die aktuell mit unserem zweiten Kind schwanger ist.

Auch wenn ich selbst noch in der Behandlung stecke (Montag geht's in PEB Runde 3) und damit nicht ganz deiner Zielgruppe der Genesenen entspreche, möchte ich dennoch die Gelegeheit nutzen und dir schreiben was mir bis dato Hoffnung gemacht hat.

Vom Stadium sind dein Vater und ich recht ähnlich, allerdings habe ich - wenn man das so nennen kann - die Nase sprichwörtlich vorne: Nichtseminon Stadium II b mit hohem Teratomanteil. Dafür bin ich etwas jünger, und treffe mit 31 Jahren und Hodenhochstand in Jugendjahren volle Kanne die Statistik.

Was mir bisher Mut gemacht hat:

- die hervorragende Heilungsaussicht die man hier und in sämtlichen Schriftenreihen lesen kann, da kann man nur gute Laune (den Umständen entsprechend) bekommen

- all die Geschichten hier, die es nach drei Zyklen PEB geschafft haben. Ich denke da an HanSolo, Wolfi und Johannes86 (als Beispiele). Allerdings habe ich festgestellt, dass auch hier überwiegend die Fälle ausführlich beschrieben werden, die eher schwierig waren. Gerade Dustys Geschichte hat mich extrem berührt und ich ziehe vor diesem Mann meinen Hut. Alter Verwalter. Das erdet mich dann immer wieder mal

- als super aufbauend empfinde ich immer wieder die Art und Weise, wie die Ärzten mit mir umgehen und was sie sagen. Auch wenn dir während der Behandlung keiner eine Absolution in Sachen Heilung erteilt (immer schön auf die Ergebnisse warten), merke ich trotzdem wie positiv die Leute mit mir umgehen. Ich denke, stünde da etwas auf Messers Schneide, würde man das am Verhalten merken. Wenn ich frage, wann das letzte Mal eine RLA nach der Chemo notwendig war und als Antwort bekomme, dass man selbst (eine Ärztin die seit drei Jahren dort ist) das noch nicht erlebt hat, dann finde ich das doch recht förderlich für mein Gemüt. Da ich an einer Uniklinik bin, die zig Fälle im Jahr behandelt, empfind ich diese Aussage als echt hilfreich

- Zu guter Letzt bleibt der Punkt, der am wichtigsten ist: meine Familie braucht mich, genauso wie ich sie. Um das auch in Zukunft so gestalten zu können, muss ich wieder gesund werden. Mein Wille das zu Schaffen ist dementsprechend ausgeprägt, so dass mein Fokus auf der Heilung liegt. Auch ich habe selbstverständlich meine Zweifel und Ängste, allerdings selten und wenn, dann nur in kurzen Phasen. Ich glaube, diese Einstellung hat mich bisher auch gut durch die Therapie getragen, da hatte ich schon schlimmere Kater

Am Ende liegt die Wahrheit auf dem Platz. Ich arbeite gedanklich immer von Schritt zu Schritt, so mache ich mir nicht unnötig Gedanken über ungelegte Eier. Im Prinzip müsst ihr jetzt erst Mal durch Zyklus 2. Was wie anschlägt oder nicht erfahrt ihr dann bei Zwischenstaging (der nächste Schritt bei mir). Bis dahin könnt ihr bezüglich des Therapieverlaufs aktiv eh nichts machen - ich weiß wovon ich spreche.

Also positiv bleiben, nicht den Teufel an die Wand malen und dem guten Ausgang entgegenarbeiten.

Alles Gute für euch,

Stevos
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  #4  
Alt 26.09.2014, 22:43
eistee eistee ist offline
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Beiträge: 288
Standard AW: aufheiternde worte gesucht

Ich setze noch einen drauf - IIc mit Metastasen im Bauchraum und in der Lunge

Habe die Diagnose letztes Jahr im August bekommen. Nach Resektion und 4 Zyklen PEI folgte eine offene RLA und zwei Lungen-OPs. Übrig geblieben ist nichts ausser einigen Ziernähten
Nun - 14 Monate später - geht es mir hervorragend und ich gehe wieder 3x die Woche zum Sport - alles bestens

Dein Dad schafft das locker!!
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  #5  
Alt 29.09.2014, 13:31
jules21 jules21 ist offline
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Registriert seit: 26.09.2014
Ort: Österreich
Beiträge: 3
Standard AW: aufheiternde worte gesucht

Danke danke danke für die lieben Antworten! Die haben mich wirklich aus einem "Loch" rausgeholt tut irrsinnig gut, so viel Zuspruch und positive Erfahrungen zu hören.

Das Zwischenstaging steht demnächst eh vor der Tür, wir sind schon ganz hibbelig deswegen.
Der behandelnde Arzt meinte zuletzt, dass man mit Hodenkrebs den "Jackpot" unter den Krebsarten gezogen hätte, vor allem wg der guten Heilungsaussichten. Das klingt zwar zunächst ein wenig seltsam, macht aber auch Mut
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  #6  
Alt 29.10.2014, 01:01
jules21 jules21 ist offline
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Registriert seit: 26.09.2014
Ort: Österreich
Beiträge: 3
Standard AW: aufheiternde worte gesucht

Hallo ihr Lieben,
Ich kann freudig verkünden, dass mein Papa heute seine letzte Bleo-Ration hatte und ein CT in der Früh ergeben hat, dass die Metastase verschwunden ist!!!

Jetzt kommt noch ein großes Blutbild und dann gehts ab in die Nachsorge und das wars hoffentlich

Liebe Grüße und vielen Dank für den guten Zuspruch!
eine sehr erleichterte und glückliche Tochter
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  #7  
Alt 06.11.2014, 13:36
Dogg Dogg ist offline
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Registriert seit: 27.06.2012
Beiträge: 59
Standard AW: aufheiternde worte gesucht

Zitat:
Zitat von jules21 Beitrag anzeigen
eine sehr erleichterte und glückliche Tochter
Dann herzliche Gratulation und Töchter ist das, was sich Hodenkrebs-Patienten wünschen...
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