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  #1  
Alt 30.10.2004, 15:45
Gast
 
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Standard Hospiz!

Meine Tante hat auch Speiseröhrenkrebs.
Sie war die letzten 3 WOchen im Krankenhaus zur Chemo, danach haben sie eine Fistel in der Speiseröhre festgestellt und bei einer Magenspiegelung gsehen das der Krebs weitergewachsen ist. Also wird keine Chemo g#mehr gemacht. Sie wurde quasi zum Sterben entlassen!!!
Jetzt ist sie in einem Hospiz.
So ganz wohl ist uns nicht bei der Sache. Aber sie muss in ärztliche BEtreeung da sie oft brechen muss und auch viel Schleim spuckt.
Im Krankenhaus sagten sie das es das beste für sie wäre.
Hat jemand Erfahrungen mit einem Hospiz gemacht???
Auf den ersten Eindruck hat alles ganz familiär ausgesehen.
Bitte schreibt mir Eure Erfahrungen.
Danke Gruß Sophia
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  #2  
Alt 01.11.2004, 13:11
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hospiz!

Liebe Sophia,

wie ich sehe hat dir noch niemand geantwortet...
Was möchtest du denn genau wissen??

Meinem Vater konnten die Ärzte auch nicht mehr helfen,er wurde Ende März nach Hause entlassen zum sterben,mein Vater wäre niemals in ein Hospiz gegangen,er hatte noch sehr viel Hoffnung,dass er wieder gesund wird.
Wir hatten das Glück,das unser Hospiz ambulante Pfelge anbietet.
Es ist eine wunderbare Einrichtung,sie gehen voll auf die Pat.ein und richten sich nach ihren wünschen,da mein Vater nie über das sterben gesprochen hat,haben sie ihm auch nie das Gefühl gegeben,das er sterben muß.
Mein Vater ist zu Hause gestorben im Beisein seiner Familie und dem Hospizpfleger,er hat nicht nur meinem Vater ein würdevolles und leichtes sterben ermöglicht sondern uns prima betreut,alleine hätten wir das nicht geschafft.

Seine Hausärztin war in den 8 Wochen,die er zu Hause war nur ca. 2 mal bei ihm,den Rest haben die Pfleger gemacht,in Absprache mit der Ärtzin sie sind ganz anderes ausgebildet als ein normaler Pflegedienst,sie mußten ihn Verbinden,nach der Morphinpumpe schauen und erneuern,seine PEG-Sonde spülen und vieles andere machen,was mein Vater und wir sehr wichtig fanden,das wir sie immer anrufen konnten 24 Stunden am Tag,sie kamen direkt.

Du schreibst,es sieht sehr familiär aus,bei uns war es auch so.....es war einfach wunderschön....

Wie du liest,bin ich sehr begeistert von dieser Einrichtund,ich finde was diese Leute leisten,ist kein ganz normaler Beruf sondern eine Berufung.

In den Trauerkarten bei uns stand auch drin,das Spenden an das Hospiz sind für uns wie Blumen zum Abschied.Die Kränze sind sehr teuer und verblühen und das Hospiz ist auf Spenden angewiesen,es arbeiten dort soviele ehrenamtliche Mitarbeiter...
Ich kann zu diesen Leuten nur sagen:"Hut ab"! ich könnte das nicht.

Ich wünsche dir und deiner Tante,das ich euch für den richtigen Weg entscheidet.
Alles Gute.....


Würde mich freuen,wenn du dich meldest und uns deine Erfahrung schilderst.


Liebe Grüße
Daniela
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  #3  
Alt 02.11.2004, 19:12
Gast
 
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Standard Hospiz!

Hallo Daniela!
Meine Tante ist jetzt genau eine Woche im Hospiz.
Sie wollte eigentlich nicht hin, aber es blieb uns eigentlich keine andere Wahl und das hat sie auc heingesehen. Sie lebt alleine, hat keine Kinder und keinen Mann.
Zu uns nehmen? Da war die Angstzu groß nicht helfen zu können, wenn etwas wäre.
Seit gestern abend geht es ihr sehr schlecht. Sie ist kaum ansprechbar und ist sehr schwach.
Wir waren den ganzen Tag bei ihr. Es ist schlimm einen geliebten Menschen so leiden zu sehen. Sie bekommt Beruhigungsmittel und Schmerzmittel damit sie nciht so viel mitbekommt. Wir sind sehr zufrieden mit den Schwestern und Ärzten. Sie haben einen ganz anderen Umgang mit den Patienten wie im Krankenhaus.
Mittlerweile bin ich froh das sie in dem Hospiz betreut wird, sie kümmern sich alle sehr gut um sie und auch um uns! Was die Schwestern und Pfleger betrifft kann ich mich Deinem Beitrag nur anschließen. Hut ab!!! Soetwas ist nicht einfach!
Danke für deinen Beitrag und deine Erfahrungen!
Gruß Sophia
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  #4  
Alt 06.11.2004, 13:09
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Standard Hospiz!

Hallo!
Meine Tante ist am Mittwoch, nach 8 Tagen im Hospiz
für immer eingeschlafen!
Wir sind unsagbar traurig, aber trotzdem so froh das wir in diesem HOspiz waren.
Die Betreeung von ihr und auch von uns war einmalig!

Am Donnerstag konnten wir uns in einer Aussegnungsfeier von ihr verabschieden.
Das haben auch die Schwestern und die evang. Pfarrerin organisiert.
Jeder konnte noch etwas zu ihr sagen und hat dann eine Kerze angezündet.

Man fühlte sich einfach nie allein dort!

Wir sind froh das sie die letzten Tage dort verbracht hat, denn ich glaube das auch sie sich auch von dieser Ruhe die dort herrscht anstecken ließ. Sie hat dort ihre innere Ruhe gefunden und konnte so friedlich für immer einschlafen, ohne Schmerzen, ohne Ängste.

Gruß Sophia
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  #5  
Alt 06.11.2004, 15:18
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Standard Hospiz!

Liebe Sophia,

mein herzliches Beileid. Schön, dass du die letzten Tage deiner Tante im Hospitz als positiv und angenehm empfunden hast, so behälst du sie immer in guter Erinnerung, und so bleibt Sie dann auch ein Stück weit lebendig - in Dir. Behalte Sie in deinem Herzen, wie sie vor der Krankheit war,

Alles Liebe Susanne
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  #6  
Alt 06.11.2004, 18:50
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ela68 ela68 ist offline
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Beiträge: 881
Standard Hospiz!

Liebe Sophia

auch von mit mein herzliches Beileid.Es ist schön,dass deine Tante ihre innere Ruhe finden konnte,in frieden und ohne schmerzen gehen konnte.

Für uns Hinterbliebene,ist es manchmal sehr schwer,dass alles zu akzeptieren und zubegreifen.
Aber Lieben heißt auch loslassen....

Ich wünsche euch für die kommende Zeit ganz viel Kraft...

Liebe Grüße
Daniela
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  #7  
Alt 10.11.2004, 10:35
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Standard Hospiz!

Vielen Dank für die lieben Worte!
Heute ist die Beerdigung! Bei uns ist alles weiß, es hat geschneit. Meine Tante hat diese Zeit geliebt! Der erste Schnee, die ersten Lichter in den Fenstern, die ersten Plätzchen!
Und heute wird sie beerdigt.
Es ist schwer das zu begreifen!
Ich kann es immer noch nicht glauben!

Sophia
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  #8  
Alt 10.11.2004, 11:24
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Standard Hospiz!

Liebe Sophia,

wenn deine Tante diese Zeit geliebt hat und auch den Schnee besonders gemocht hat, ist es dann nicht schön, wenn die Natur das Kleid anzieht, dass deine Tante so mochte!?

Viel Kraft heute für dich und alles Gute,
Susanne
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  #9  
Alt 28.04.2007, 04:37
Cody Cody ist offline
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Ausrufezeichen AW: Hospiz!

oh nein,
eine Krankenschwester! hat meinem Vater für meine Mutter nach dem Krankenhausaufenthalt auch das Hospitz vorgeschlagen. Er hat es sich angesehn, aber nein, das kam für meine Mutter nicht in Frage.
Das kommt ja einer Abschiebung gleich. das heißt, der Tod ist vorprogrammiert.
Aber die Hoffnung stirb zuletzt oder?!
Meine Mutter ist nun in einem sehr netten und guten Pflegeheim.
Wir hätten sie gern selbst gepflegt, aber sie benötigt rundumversorgung. also geht das leider nicht.
Sie hatte Speiseröhrenkrebs und nun hat der Krebs gestreut, im Kopf.
Ich wünsche allen anwesenden und leidtragenden alles Gute, viel Kraft und Hoffnung
Eure Cody
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  #10  
Alt 28.04.2007, 08:19
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ela68 ela68 ist offline
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Beiträge: 881
Standard AW: Hospiz!

Hallo Cody,

es tut mir sehr leid,dass es Deiner Ma so schlecht geht.

Ich muß dir widersprechen wenn du schreibst : Das kommt ja einer Abschiebung gleich. das heißt, der Tod ist vorprogrammiert.
Aber die Hoffnung stirb zuletzt oder?!

Wenn man euch ein Hospiz vorschlägt dann ist es wirklich so,dass es leider keine Hoffnung mehr gibt und eine Verlegung in ein Hospiz ist nicht wie eine Abschiebung,sie werden dort deiner Ma die restliche Zeit die sie noch hat so schön wie möglich gestalten und sie wird wenn es so weit ist in Würde sterben.

Ich weiß aus eigener Erfahrung,dass man das als Angehöriger nicht wahr haben möchte,aber es hilft dir leider nicht,wenn du die Augen vor der Realität verschließt,wie ich oben schon schrieb, mußte ich auch lernen meinen Vater loszulassen und das tut verdammt weh,aber lieben heißt auch loslassen

Du schreibst richtig,die Hoffnung stirbt zuletzt,die hatten wir auch bis zum Schluss sogar als das Sterben bei meinem Papa anfing dachten wir noch,vielleicht schafft er es nochmal dem Tod von der Schippe zu springen wie er es schon öfters tat....

Ich möchte dir keine Angst machen,aber wenn du es nicht akzeptieren kannst das deine Ma sterben muß (was verdammt schwer ist einen lieben Menschen gehen zu lassen,aber wir leider nichts dagegen unternehmen können) geht dir vielleicht sehr kostbare Zeit mit deiner Ma verloren.

Die letzten 8 Wochen die wir unseren Vater zu Hause gepflegt haben,dank der Hilfe des Hospizes waren die kostbarsten Wochen unseres Leben,viel intensiver als die Jahre davor, vorher war alles normal,er war da,gesund warum sollte man sich da mit dem Tod auseinander setzen?

Ich kann dir Bücher von Elisabeth Kübler Ross empfehlen sie haben mir damals geholfen meinen Vater loszulassen....

ich wünsche Euch alles Gute und eine schöne Zeit mit deiner Ma



Alles Liebe
Ela
__________________

Geändert von ela68 (28.04.2007 um 08:25 Uhr)
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