Tumor stark Progesteronrezeptor pos

[Ulli99]

Hallo,
ich habe noch eine Frage:

Mein Tumor ist stark Progesteronrezeptor positv, das 36,42-fache über dem Grenzwert.

Wenn ich das richtig verstanden habe, wirkt eine Tamoxifen - Therapie nur gegen den erhöhten Oestrogenrezeptor.

Ist noch jemand von Euch stark Progesteronrezeptor positiv und kann mir etwas über die Behandlung berichten?

Lieben Gruß,
Ulli

[Löwin]

Liebe Ulli,

Mein Tumor war Östrogen negativ aber stark Progesteron positiv.
Begann auch unmittelbar nach der Chemo mit Tamoxifen.
Hab damals auch sehr oft nachgefragt, da ich auch immer dachte, es hilft nur bei Östrogen positiv.

Sowohl meine Onkologin, als auch der Prof. im Brustzentrum versicherten mir, daß es wichtig ist, daß der Tumor überhaupt hormonabhängig ist; ob nun Östrogen oder Progesteron!!°

Nach prophylaktischer Eierstockentfernung bin ich inzwischen auf Armidex gewechselt.

Alles Liebe und Gute!
Löwin

[Annedore]

Liebe Ulli,

soweit ich mich erinnere, gab es einmal einen Therapieansatz für Progesteron positive Tumore. Jedoch waren die Nebenwirkungen sehr heftig, so daß man diesen Weg nicht weiter verfolgte. Mir ist keine aktuelle Therapie bekannt, die über diesen Weg läuft.

Daß Du trotz fehlender Östrogenrezeptoren mit Tam. behandelt werden sollst ist auch für mich schwer verständlich. Meine Überlegungen dazu sind folgende: Deine Tumozellen verfügen grundsätzlich über Hormon pos. Rezeptoren. Da wäre es doch möglich, dass auch Östrogen pos. Rezeptoren dabei sind, die nur nicht nachweisbar waren. Außerdem weiß man, dass Tumorzellen ihre Eigenschften ändern können und damit die Hormonsensitivität sich auch ändern kann. Das wäre meine Erklärung für Deinen Therapievorschlag

Liebe Grüße
Annedore

[Jobeth]

Hallo Ulli,

mein Progesteronrezeptor ist auch hoch (gleich dem Östrogenrezeptor) und ich stellte genau diese Frage 2x einer Ärztin während der Kur. Beim ersten Mal unter 4 Augen meinte sie ausweichend, es wäre nicht gut, so viel zu wissen und beim 2. Mal während einer Gesprächsrunde meinte sie, das hinge mit ganz vielen Mechanismen zusammen und keiner wusste damit etwas anzufangen.

Für mich ist das immer sehr befremdlich und ein ehrliches "nein, da gibt es derzeit nichts" wäre mir um Vieles sympathischer und vor allem seriöser. Über eine Freundin bekam ich dann die Antwort einer anderen Ärztin, die meinte, dass dazu mit einem bestimmten Medikament noch einige Zeit geforscht wird.

Alles in allem habe ich mich zwischenzeitlich gegen Tamoxifen entschieden und im November mit Trenantone angefangen. Wenn ich wieder bei meiner Ärztin bin, werde ich sie mal direkt danach fragen.

[Blümlein]

Hallo liebe Ulli, auch mein Tumor war Progesteronabhängig, aber der damalige Arzt sagte, das eine Hormontherapie nichts bringen würde, das war 2005. Obwohl die Ärzte vom Strahlenzentrum mir eine Hormontherapie geben wollten,habe ich nie eine gemacht.

Liebe Grüße
Simone

[Ulli99]

Hallo, erstmal ganz herzlichen Dank für Eure Antworten und lieben Wünsche!!

soweit ich mich erinnere, gab es einmal einen Therapieansatz für Progesteron positive Tumore. Jedoch waren die Nebenwirkungen sehr heftig, so daß man diesen Weg nicht weit verfolgte. Mir ist keine aktuelle Therapie bekannt, die über diesen Weg läuft.

Daß Du trotz fehlender Östrogenrezeptoren mit Tam. behandelt werden sollst ist auch für mich schwer verständlich.

Bei Gxxxgle habe ich bei unter Anti-Progestinen nur die Abtreibungspille gefunden.... Ja, da scheint es wirklich nichts zu geben.

Ich habe mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt, also derOestrogenrezeptor ist bei mir auch positiv, aber nicht so hoch.
Nächste Woche soll`s dann mit Tamoxifen losgehen, das ist schon sicher.

Bin mal gespannt, wie ich es vertrage......

Heute gab`s die erste Zometa-Infusion, bis jetzt ist alles ok.

LG und die besten Wünsche für Euch,

Ulli

[PetraK]

Hallo ihr Lieben,

ich hatte 2001 einen östrogennegativen und progesteron mittelpositiven Tumor. Nach Chemo bekam ich Tamoxifen und monatlich Zoladex. Weil das Zoldex nicht wirkte, ließ ich mir ein Jahr später die Eierstöcke entfernen, und hab dann nach ein paar Monaten auch mit dem Tamoxifen aufgehört. Jetzt hatte ich letztes Jahr ein Lokalrezidiv das sowohl Östrogen- als auch Progesteron sehr stark positiv war...nehm jetzt Femara (noch!!!).
Mir wurde damals gesagt, dass ein Tumor als hormonpositiv gilt, auch wenn nur Progesteronrezeptoren nachgewiesen werden........

Liebe Grüße

Petra

[susaloh]

Meine Theorie hierzu:
Es gibt doch diese Schläferzellen - die können doch gut noch die Ur-Eigenschaften des Ausgangstumors haben, von dem sie sich vor langer Zeit mal abgesetzt haben, wie z.B. Hormonabhängigkeit, auch wenn der eigentliche Brusttumor oder bereits vorhandene Metastasen diese Eigenschaft inzwischen schon -fast- verloren hat. Es kann doch sein, dass diese Schläferzellen nicht vomTamoxifen erwischt werden können. Wenn also eine von diesen Schläferzellen dann irgendwann "aufwacht" und ein Rezidiv oder eine Metastase zu wachsen beginnt, kann es daher doch auch gut möglich sein, dass diese wieder hormonabhängig ist.

Nach dieser Logik käme es dann gar nicht so sehr darauf an, ob der Tumor jetzt viele oder wenige Hormonrezeptoren besitzt, sondern ob er sie mal besessen hat!

[Ulli99]

Hört sich schlüssig an.....
Hast Du das mal einen Fachmann gefragt?

LG,
Ulli

[Jule66]

Hallo,
der Fachmann hat zu diesem Thema leider was ganz anderes gesagt: nämlich,dass wandernde Tumorzellen meistens triple negativ sind-siehe auch "Augsburgthread-wandernde Tumorzellen".
LG,Jule

[Jobeth]

Hallo Ulli,

Progesteron produziert man (hauptsächlich) nur so lange wie man einen Eisprung hat. Deswegen war bei mir die Überlegung, die Eierstöcke ruhig zu stellen. Vielleicht wäre das auch für dich eine Option?

[Ulli99]

Ja, stimmt.
Ich war heute erstmal zur Gyn, um meine Hormonwerte im Blut und Vit. D-Status bestimmen zu lassen.
Ich habe erstmal nur ein Rezept für Tamoxifen mitbekommen, alles weitere bestimmt erst nach den Werten.

LG,
Ulli

[Annedore]

Liebe Jule,

für mich sind wandernde Tumorzellen jene, die sich vom Ausgangstumor gelöst haben, im Körper herumschwimmen und Metastasen auslösen können. Sind wir da gleicher Meinung?

Wieso sollten dann wandernde Tumorzellen vorwiegend triple neg. sein? Diese dürften doch wohl in jedem Fall die Eigenschaften des Ursprungstumors haben. Sonst könnte es ja so gut wie keine Metas. geben mit Hormon pos. Eigenschaften. Und ich kann Dir versichern, die gibt es, nicht nur bei mir sondern auch bei einer Vielzahl von Frauen hier im Forum.

Liebe Grüße
Annedore

[Jule66]

Liebe Annedore,
ich verstehe das selbst nicht so ganz und gebe nur wieder,was Frau Prof.T.F. in Augsburg zum Thema wandernde Tumorzellen gesagt hat.Und sie hat wortwörtlich gesagt,dass wandernde Tumorzellen meistens triple negativ sind.
Was ich weiß,ist,dass diese Zellen dann als Metastase sich dem Organ,in dem sie sich (leider) absiedeln,anpassen.Also dort wieder Hormonrezeptoren bilden oder auch Her2 neu Rezeptoren.
Wenn es Dich brennend interessiert,gebe ich Dir per PN den vollen Namen der Frau Prof.,damit Du sie evtl.selber kontaktieren kannst.
LG,Jule

[Annedore]

Liebe Jule,

wenn ich mir die Ausagen dieser Ärztin zu den wandernden Tumorzellen durch den Kopf gehen lasse, so klingt das für mich, als hätten die Tumorzellen Eigenschaften wie eine Chamäleon, nämlich die Fähigkeit sich ständig und offensichtlich kurzfristig anzupassen.

Na, ich will es dabei belassen! Ich werde dem nicht weiter nachgehen, da es für mich nicht wirklich von so großer Bedeutung ist. Aber es ist ein interessanter Gedanke.

Liebe Grüße
Annedore