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  #1  
Alt 09.01.2019, 01:15
catarry catarry ist offline
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Registriert seit: 09.01.2019
Beiträge: 1
Standard Diagnose - Brustkrebs - Sterbeangst - Sterbevorbereitung

Hallo,

ich bin Ende 30 - und erhlielt seit Ende Dezember die Diagnose Brustkrebs.
Zunächst dachte man das es sich nur um einen leicht aggressiven Krebs handelt .
Doch nun ist sicher, dass der Krebs auch aggressiv ist.

So dass ich eine Chemo bekommen muss.


Ich kenne mich damit nicht aus.
Ich fühle mich nur schlimm, schwindelig, matt.

Ich weiss nicht weiter, - ich habe schreckliche Angst.

lg

Geändert von gitti2002 (10.01.2019 um 00:55 Uhr) Grund: NB
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  #2  
Alt 09.01.2019, 09:57
Benutzerbild von wkzebra
wkzebra wkzebra ist offline
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Beiträge: 750
Standard AW: Diagnose - Brustkrebs - Sterbeangst - Sterbevorbereitung

Beruhige dich!

Was willst du mit einer "Sterbewahrscheinlichkeit" anfangen? So etwas nützt dir überhaupt nichts, weil du nicht wissen kannst, auf welcher Seite der Statistik du stehst.

Tipp Nr. 1
Fange nicht an, wild im Internet herumzusuchen. Du kennst die Details der "Einzelfälle" nicht und kannst daher nicht wissen, ob die Informationen, die du dir irgendwo anliest, zu deinen Tumordaten passen.
Du klingst panisch und da ist das Internet der falsche Ort, da viel zu viele Horrorgeschichten kursieren.

Tipp Nr. 2
Notiere dir alle Fragen, die dir einfallen und arbeite bei Arztgesprächen deinen Fragenkatalog ab.

Tipp Nr. 3
Nimm zu Arztgesprächen jemanden mit. 4 Ohren hören mehr als 2.

Tipp Nr. 4
Wenn du schon im Internet liest, dann behalte im Hinterkopf, dass die Erfahrungen nicht verallgemeinert werden können.

Tipp Nr. 5
Die Chemo ist nicht dazu da, dich fertig zu machen, sondern den Krebs. Natürlich sind das keine Smarties und keine Softdrinks, aber es gibt gute Möglichkeiten, Nebenwirkungen so gut wie möglich in Schach zu halten.
Sehe die Chemo als Unterstützung für dich gegen den Krebs und nicht als Belastung für dich.


Zu deinen Fragen. Ja, aggressiver Krebs kann geheilt werden. Und ob man an der Chemo sterben kann, weiß ich nicht. Man kann trotz Chemo sterben - man kann auch trotz Nicht-Chemo überleben. Das weiß im Vorwege niemand und hängt von unendlich vielen Faktoren ab: Tumordaten, eigene körperliche Verfassung, Ansprechen auf die Medikamente und und und. Hier sind Langzeitüberlebende trotz schlechter Prognose und andere mit eigentlich guter Prognose haben es nicht geschafft.

Ich habe die Chemo gut vertragen und durchgängig weiter gearbeitet (Vollzeit, Büro). Andere mit gleicher Chemo wurden von den Nebenwirkungen umgehauen. Wie gesagt, das weiß vorher niemand.
Die Ärzte versuchen, die richtige Balance zwischen "so viel Wirkung wie möglich" und "so wenig Belastung wie nötig" zu finden.
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  #3  
Alt 09.01.2019, 10:34
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Beiträge: 426
Standard AW: Diagnose - Brustkrebs - Sterbeangst - Sterbevorbereitung

Schau mal lieber in den Mutmachthread . Viele Grüße von einer, die mit Ende 30 ebenfalls die doofe Diagnose hatte und das volle Behandlungsprogramm, und jetzt Ende 40 ist.
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  #4  
Alt 09.01.2019, 11:03
Mumin Mumin ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: Diagnose - Brustkrebs - Sterbeangst - Sterbevorbereitung

Liebe Catarry,

ich bekam mit Anfang 50 die Diagnose Brustkrebs, gleich nach der Scheidung! Auch ich habe das volle Programm durchgemacht (OPs, Chemo, Bestrahlungen) und nehme jetzt noch Hormontabletten.

Mein Rat an dich ist auch, nicht im Internet herum zu surfen. Berate dich lieber mit deinen Ärzten und vor allen Dingen - hab Vertrauen. Fühle in dich hinein und suche dir Menschen, die dir beistehen.

Lass dich nicht verrückt machen - es gibt so unglaublich viele, denen es nach überstandener Krankheit wieder gut geht. Natürlich ist eine Chemo anstrengend aber lass dir keine Schauergeschichten erzählen. Jeder Mensch empfindet es anders. Ich zum Beispiel habe die Chemo Medis als meine Freunde angesehen.

Ich schicke dir viel Kraft und wünsche dir alles Gute

Martina
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  #5  
Alt 09.01.2019, 11:06
Benutzerbild von Ranja
Ranja Ranja ist offline
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Beiträge: 120
Standard AW: Diagnose - Brustkrebs - Sterbeangst - Sterbevorbereitung

Liebe Catarry!
Ich habe die Diagnose vor etwas über einem Jahr bekommen. Meine Therapie war erst Chemotherapie, dann OP, dann Bestrahlung. Das war keine schöne Zeit. Jetzt bin ich aber vollkommen geheilt und hoffe das das so bleibt. Mir hat es damals den Boden unter den Füßen weggezogen, aber ich hab mich nicht unterkriegen lassen. Du wirst das schaffen, sei zuversichtlich.
Lg
Ranja
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  #6  
Alt 09.01.2019, 12:07
Erzsi Erzsi ist offline
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Beiträge: 159
Standard AW: Diagnose - Brustkrebs - Sterbeangst - Sterbevorbereitung

Liebe Catarry,

Ich kann Dich gut verstehen: ich habe damals meinen Arzt angebettelt, mir zu sagen, welche Überlebenswahrscheinlichkeit ich habe. Ich dachte, wenn er sagt, dass die bei 80 Prozent oder mehr liegt, dann wird alles gut. Falsch. Mein Arzt hat mir erklärt, dass man natürlich eine Prognoserechnung anstellen kann. Aber wenn die ergibt, dass die Wahrscheinlichkeit bei 90% liegt, nützt es nichts. Denn wenn ich bei den anderen 10% bin, habe ich Pech gehabt. Klingt brutal, stimmt aber.
Ich habe Wochen damit zugebracht, Überlebensraten zu googeln. Habe ich eine "gute" gefunden, war ich tagelang glücklich. Habe ich eine weniger gute gefunden, war ich fix und fertig und habe mich sterben gesehen.

Der Rat, alle Fragen zu notieren und den Arzt zu befragen, ist der beste, den es gibt. Nur er kann Deine Fragen seriös beantworten, weil er Deinen Krankenakt kennt und mit seinen Kollegen im Tumorboard diskutiert hat. Und es ist sein Job.
Mir hat damals sehr geholfen, dass ich eine zweite Meinung eingeholt habe. Ich bin mit meinen Befunden zu einer anderen Onkologin spaziert. Die hat mir im Prinzip das gleiche gesagt wie mein anderer Arzt und ich war sehr beruhigt.

Zur Chemo: Mein Arzt sagte mir damals, man müsse heute nicht mehr leiden wie im Kino. Es gibt gute Begleitmedikamente. Ich kann Dir versichern: ich hatte Todesangst vor der Chemo. Und es war unnötig. Die Chemo ist kein Kinderspiel und ich weiß, dass es vielen Menschen schlechter geht als mir. Aber: Du bist jung und sonst gesund. Das ist schon mal ein Vorteil - besser als jemand, der noch andere gesundheitliche Probleme hat. Mir war während der Chemo nur ein paar Mal schlecht (und ich war gelegentlich selbst schuld wegen meiner Ernährung...). Ja, Haare weg (im Nachhinein war das sehr praktisch), ich habe ausgesehen wie ein Michelinmännchen, alles hat irgendwie fad, metallisch, komisch geschmeckt. Gelegentlich war mir übel, ich habe gefroren, hatte Wasseransammlungen im Körper, Polyneuropathie.... Aber es war nach 6 Monaten vorbei - und weit weniger schlimm als ich befürchtet habe.

Natürlich kann man an einer Chemo sterben. Du hast keine Abwehrkräfte, Dein Immunsystem liegt am Boden. Aber Dein Arzt wird Dich genau aufklären, was Du während der Chemo besser nicht machst - große Menschenansammlungen zB. Halte Dich daran und meide die Gefahrenquellen. Ich war zB während der Chemo zwar ständig erkältet, war aber sonst nicht krank. (Und ich habe es oft sehr übertrieben....) Und wenn Du Dich nicht gut fühlst, geh zum Arzt. Du bist während der Chemo ohnedies ständig unter Kontrolle. Aber wenn Du Dich dazwischen schlecht fühlst oder fragen hast, geh zum Arzt, ruf ihn an. Er ist dafür da!

Wichtig ist: sofern Du Dich dazu in der Lage fühlst, regelmäßig Bewegung zu machen. Das tut Dir gut und die Prognosen sind für Patientinnen, die regelmäßig Sport machen, besser. Warum konnte mir keiner erklären, aber es gibt Studien dazu. Und mir hat es sehr geholfen: ich war nicht so müde und ich hatte jedes Mal das Gefühl, dass ich beim Sport aktiv gegen den Krebs kämpfe.

Wenn Du noch etwas aus der Statistik hören willst: die weitaus meisten Menschen, die eine Chemo machen, überleben diese. Ich alleine kenne genug - auch Menschen, die im hohen Alter eine Chemotherapie gemacht haben und dann noch jahrelang bei hoher Lebensqualität gelebt haben.

Alles Gute!
Erzsi
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  #7  
Alt 09.01.2019, 15:58
Benutzerbild von allgaeu65
allgaeu65 allgaeu65 ist offline
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Ort: Düsseldorf
Beiträge: 1.424
Standard AW: Diagnose - Brustkrebs - Sterbeangst - Sterbevorbereitung

Liebe catarry,

ich habe in meiner Chemozeit weiter Karate trainiert und bin Motorrad gefahren. 3 Wochen nach meiner letzten Chemo habe ich den 2. Schwarzgürtel geschafft.

Fragen ???? Du siehst, jeder verträgt das anders und die Medis helfen. Keine Angst vor der Chemo. Der Kopf macht viel aus.

Alles Gute von Claudi die im 6. Jahr bereits ist
__________________
Das Leben ist schönund das lassen wir uns nicht kaputt machen
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