Brustkrebs mit 23? Ärzte-Wirrwarr? Ich habe Angst...

[Phoenix246]

Hallo ihr Lieben,
Ich muss jetzt einfach mal ein paar Fragen loswerden...
Ich habe in den letzten Wochen festgestellt, dass meine linke Brust immer mehr gewachsen ist, wohingegen die rechte die ganz normale Größe behält. Vor zwei Wochen habe ich mich dann mal getraut zu tasten, tatsächlich eine längliche Verhärtung linksseitig. Sofort gingen die Alarmglocken, ich habe viele Brustkrebsfälle in der Familie gehabt sowieso auch andere Krebserkrankung, so dass ich das auch in so jungen Jahren abklären lassen möchte - ich bin gerade mal 23...
Heute war ich dann bei meinem Frauenarzt der die Verhärtung ertastet hat und gleich anschließend ein Ultraschall. Es ist deutlich etwas zu erkennen, aber ganz sicher nichts schlimmes, denn ich sei ja noch jung - so seine Worte. Im nächsten Atemzug machte er mir einen Termin bei seinem Kollegen der auf die Brust spezialisiert ist, der soll sich das am Montag nochmal anschauen und evtl noch Mammographie und dann entscheiden ob man es operieren und entfernen kann.
Äh...Wiederspruch in sich?! Ich bin jetzt völlig verunsichert...er garantierte mir, dass es kein bösartiger Tumor sein kann, da ich dafür noch viel zu jung sei. Aber aufgrund meiner familiären Vorbelastung muss man es auf jeden Fall genau untersuchen und entfernen.
Gibt es unter euch welche, die ähnliche verwirrende Arzttermine hatten? Ich werd noch irre bis Montag...
Gibt es unter euch derart junge Frauen mit Brustkrebs?
Ich freue mich über jede Antwort, die mein Gedankenchaos etwas lichten kann...
Liebe Grüße
Janina

[mmaajjaa]

Liebe Janina,
zur Beruhigung kann ich Dir sagen, dass die meisten Brustbefunde (ob Zyste, Fibroadenom, Brustentzündung...) gutartig sind. Da Du aber Brustkrebs in der Familie hast, würde ich es auf jeden Fall ganz gründlich abklären lassen: Ultraschall, Mammografie/Mrt und Biopsie. Lass Dich nicht mit "Kontrolle in 3 Monaten" abspeisen. Denn ja - es gibt durchaus Brustkrebs in so jungen Jahren - gerade bei familiärer Vorbelastung. Und genau bei diesen jungen Frauen ist er häufig schwer zu diagnostizieren weil in der Mammografie oft nicht darstellbar.

Nun hast Du erstmal wirklich noch keinen Grund panisch zu werden, denn es kann ja wirklich alles mögliche sein. Es ist nur wichtig, das Ding richtig abzuklären und die Krebsoption nicht außer Acht zu lassen. Dazu neigen aber leider immer noch viele Ärzte bei jungen Patientinnen.

Übrigens, scheint Dein Arzt sehr verantwortungsvoll mit dem Problem umzugehen und es spricht sehr für ihn, dass er eine weitere Abklärung veranlasst hat. Auch stimmt (rein statistisch) seine Ausage im Bezug auf Deinen Alter.

Bleib also dran aber mach Dich nicht verrückt.

Alles Gute wünscht Dir
Maja

[suze2]

hallo,
die aussage stimmt - grundsätzlich ist brustkrebs in deinem alter sehr seloten, aber eben nicht gänzlich unmöglich.

wenn du viele krebsfälle in der familie hast, würde dann vielleicht eine genetische beratung sinn machen?
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=47034

ich finde abklärung immer gut. besser einmal zuviel nachgeschaut, als womöglich etwas übersehen.

aber ich denke auch, es ist kein grund zur panik, auch wenn ich deine angst gut verstehe.

alles liebe und ich würde mich freuen, wenn du bescheid gibst, drücke dir jedenfalls die daumen, dass alles harmlos ist!
alles liebe,
suzie

PS.: ich hab gelesen, dass deine an darmkrebs erkrankt war im vorigen jahr? wie geht es ihr?

[Cori87]

Die Aussage "das ist nichts böses, Sie sind noch so jung" finde ich unverantwortlich. Es gibt leider viele solche Fälle in diesem Alter, mich selbst hat es auch mit 24 erwischt... Drücke dir natürlich die Daumen dass bei dir alles harmlos ist!

[paddi]

Mich hat man zwei Jahre lang nicht ernst genommen. Ich war bei 3 verschiedenen Ärzten. Alle meinten immer: Sie sind viel zu jung um Krebs zu haben. Ich dachte ehrlich gesagt auch selber nicht an Krebs. Aber ich wollte den Knubbel der immer grösser wurde los haben.
Kurz vor meinem 25. Geburtstag wurde operier und es kam dann doch die Diagnose BK.

Bei einer sehr guten Freundin lief es ähnlich. Bei ihr wurde so lange gewartet, bis der Tumor die Haut durchbrach

Unmöglich ist es also def. nicht. Aber schon eher selten.
Grundsätzlich ist es gut, dass Dein Dok Dich weiter schickt. Er nimmt es also ernst.
Manchmal kann ein Arzt anhand eines Ultraschallbilder auch schon was erahnen. AUCH dass etwas eher harmlos aussieht. Bei meiner Schwester war sich die Gyn dafür nur anhand des US Bildes ziemlich sicher dass es Krebs war. Und sie hatte Recht.

Lass Dich nicht verrückt machen. Es ist gut, dass es gründlich abgeklärt wird. Und manchmal ist es auch wirklich besser, einen nicht klaren Knubbel zu entfernen, bevor daraus irgend wann mal was entstehen kann.

Kopf hoch und ruhig bleiben. Ich drück Dir die Daumen!

[Phoenix246]

Danke für eure vielen Antworten! Man fühlt sich gleich etwas weniger allein!
Gleich mal vorweg: verrückt mache ich mich absolut nicht. Klar kann alles harmlos sein, das wünscht man sich ja natürlich auch, aber man muss sich auch drauf einstellen, dass es eventuell nicht so gut ausgehen kann...
Wie ich an meiner Mama gesehen habe kann Krebs in jedem Alter auftreten, sie ist letztes Jahr mit 47 an Darmkrebs erkrankt, das ist auch noch kein Alter...
Ja Suze, hast du richtig gelesen, danke für die liebe Frage! Ihr geht es momentan etwas besser, sie ist derzeit endlich zur Reha, ich hoffe es wird ihr gut tun! Sie ist mit Op und Chemo vorerst durch, jetzt hoffen wir dass die 3monatigen Kontrolluntersuchungen unauffällig bleiben und kein Rezidiv auftritt.

Ich fühle mich einfach so furchtbar unwohl mit dem Teil, die Brust wird immer größer, alle Bh's werden zu klein und es fühlt sich an wie ein Fremdkörper. Komme was wolle, ich möchte das abgeklärt wissen, die Angst bleibt natürlich bestehen...
Ich muss mich das Wochenende über unbedingt ablenken bis zum Termin am Montag aber es tut auch unheimlich gut dadrüber mal reden zu können. Ich werde es auch meiner Mutter vorerst verschweigen, die hat genug mit sich selbst zu tun...
Danke fürs Zuhören und Mut machen! Ihr seid toll!
Ich wünsche euch allen nur das allerbeste!

[suze2]

gib bescheid, wenn du etwas weißt und alles ALLES gute, auch an deine mutter!

suzie

[Phoenix246]

Hallo ihr Lieben,
Ich bin völlig verzweifelt und aufgelöst...ich hatte heute den Termin bei dem Kollegen und er schickte mich nachhause, ich soll mir keine Sorgen machen, das können wir, wenn ich möchte, jährlich kontrollieren. Ist zwar ne Veränderung zu sehen aber das ist in dem Alter ja normal, dass da ab und an mal was ist, ist nichts behandlungsbedürftiges...
Ich weiß gerade nicht wo oben und unten ist, warum sagt der eine dies und der andere das und nimmt das absolut nicht ernst.
Ich bin gerade ratlos...

[Tati P.]

Hallo Phoenix,
hat dein Arzt denn gesagt, um was für eine vönderung es sich handelt? Wenn er sich so sicher ist, kann er die Veränderung doch sicher auch benennen...
Tat meine Ärztin damals auch nicht. Das sei in meinem Alter normal.
Ich war bei ersterkrankung 32 und meine FÄ, sowie mein HA hat mich wie bei paddi 2 Jahre damit vertröstet, dass man in meinem Alter kein Brustkrebs bekommt.
Mein Rat: wende dich an ein zertifiziertes Brustzentrum, schilder die Lage und sag, dass du Gewissheit brauchst.

[Phoenix246]

Danke Tati für deine Antwort! Nein er konnte die Veränderung nicht benennen. Das wäre in meinem Alter schonmal so, dass sich sowas entwickelt, das geht auch wieder weg. Als ich ihm sagte, dass ich das schon seit einem halben Jahr beobachte und es nicht im geringsten verschwunden ist, meinte er, das würde schon noch passieren, es bedarf keiner Behandlung.
Ich bin völlig verunsichert und einfach nur traurig, dass eine so ernst werdende Sache einfach so abgetan wird obwohl man sich sorgt, nur weil man jung ist.
Bei uns in Lübeck ist ein zertifiziertes Brustzentrum in der Uni Klinik. Kann ich mir dort selber ein Termin machen oder muss das durch Überweisung eines Arztes geschehen?

[suze2]

mist sowas. ich hasse solche ärzte, die sorgen und ängste ignorieren.
in ö ist es so, dass man eine überweisung brauchst für ein brustzentrum, die kann aber auch vom "normalen" hausarzt stammen.
einerseits ist es ja beruhigend, dass er sich so sicher ist, andererseits gibt es leider doch fälle, wo diese sicherheit trügerisch war.
was wurde denn nun gemacht? hat er nur "geschaut" oder getastet?
wusste er bescheid über deine familiengeschichte?

ich tät mir schwer, alles auf sich beruhen zu lassen, kannst du ev. mit einem menschen deines vertrauens einen anderen arzt aufsuchen? vier ohren hören mehr als zwei und oft ist es auch für eine begleitperson leichter, klarzustellen, dass erklärungsbedarf entsteht.

wie gesagt: es ist unwahrscheinlich, dass es krebs ist, aber unmöglich ist es nicht.

ich hoffe, dass du entwarnung bekommst und vor allem, dass ernsthaft untersucht wird und es sich als "okay" herausstellt.

herzlich
suzie

[Flusskrebs]

Hi Phönix,
guter Name! Du kannst einfach im Brustzentrum anrufen und einen Termin vereinbaren. Ich nehme an, daß sie dort eine Überweisung brauchen. Das kannst Du ja am Telefon erfragen. Stimmt, das kann auch der Hausarzt machen. Dafür brauchst Du keinen Gynäkologen.
Du machst das ganz richtig! Verlass Dich auf Dein Gefühl.
Liebe Grüße
Michaela

[Rose2013]

Hallo,
ich habe selbes Problem wie du.Ich werde auch nicht ernst genommen aufgrubd des Alters.
Ich habe heute im Brustzentrum angerufen weil ich Gewissheit brauchte,die brauchen eine Überweisung des Frauenarztes.Die vom Hausarzt reicht nicht aus.

Ich wünsche Dir viel Kraft

[OrangeFlower]

Liebe Phoenix,

ich hab so mit dir gefiebert heute. Tut mir leid, dass du an so einen blöden Arzt geraten bist. Ich bin selbst erst 27 Jahre alt und hatte gsd mehr Glück mit meinen Ärzten. Auch bei meinem Frauenarzt herrschte nach dem Ultraschall Unsicherheit und ich bin ihm sehr dankbar, dass er mich sofort in ein zertifiziertes Brustzentrum geschickt hat, auch wenn "es sicher nichts schlimmes ist in Ihrem Alter." Mit dieser Entscheidung hat er dazu beigetragen, dass ich mich jetzt behandeln lassen kann und hoffentlich wieder gesund werde.

Mach dir einen Termin und lass es abklären. Ich drücke dir alle Daumen der Welt, dass du ganz schnell etwas Konkretes erfährst (das Warten ist immer das Schlimmste) und dann am besten einfach Entwarnung bekommst.

Alles Gute.
Flower

[Phoenix246]

Danke ihr lieben für eure Antworten...
Ich war heute nochmal zum kurzen Gespräch bei meinem Frauenarzt. Er fragte mich, weshalb ich nochmal gekommen bin, sein Kollege hätte doch gesagt, dass es nichts schlimmes ist. Als ich ihm sagte, dass ich mich nicht ernst genommen fühlte und ich das einfach nochmal gern mit ihm besprechen würde, kam er mir ziemlich krum, das ist ein Nogo finde ich...
Sein Kollege ist da manchmal etwas komisch und kurz angebunden weil er gestern noch viel im Kreissaal stand und gestresst war aber sein Befund sei eindeutig und dem soll ich vertrauen - so seine Worte! Es ist nichts bösartiges und bedarf keiner Behandlung. Ich soll alle 6 Monate zur Kontrolle kommen.
Dass er selbst letzte Woche die Sache noch ganz anders beurteilte begründete er mit dem Zyklus, letzte Woche sah das ganze im Sono und in der tastuntersuchung vielleicht noch ganz anders aus, das sei völlig normal, gerade in meinem Alter. Jede weitere Untersuchung oder gar Operation würde das ganze nur verschlimmern. Ich soll aufhören immer wieder zu tasten und mich verrückt zu machen. Eine Überweisung ins Brustzentrum stellt er mir nicht aus, weil er dafür keinen Grun sieht, sein Kollege habe das immerhin abgeklärt. Überweisung vom Hausarzt reicht aber nicht aus, habe schon nachgefragt.

Mir geht heute die Kraft aus mich mit dem Thema noch weiter zu beschäftigen, scheinbar ist sich da jemand seiner Sache ziemlich sicher und ich bin nur wohl nur paranoid und bilde mir das Drama nur ein...
Ich mache jetzt einen Haken drunter und versuche zu verdrängen und zu vergessen. In diese Praxis setze ich auf jeden Fall auch keinen Fuß mehr, vielleicht suche ich mir nächstes Jahr mal einen anderen Frauenarzt meines Vertrauens, der kann sich das dann nochmal ansehen...

Ich bin traurig und enttäuscht von der Welt der Ärzte. Ich habe schon mehrfach mit ansehen müssen wie so ernste Krankheiten verharmlost und auf die leichte Schulter genommen wurden. Auch bei meiner Mama hat es ewig gedauert, bis ihr mal jemand eine Darmspiegelung geraten hat. Das hat sie nun ihren gesamten Enddarm gekostet, da der Krebs schon in den Schließmuskel gewachsen war. Meine Oma ist damals am Brustkrebs elendig zu Grunde gegangen, da es viel zu spät erkannt wurde und schon im gesamten Körper gestreut hat und sowohl Lunge, Knochen und Blut befallen waren.

Ich möchte euch nochmal für eure lieben Worte und euren Beistand danken! Ich wünsche euch, dass ihr alle wieder gesund werdet und möglichst wenig leiden müsst! Fühlt euch mal ganz lieb umarmt!

Phoenix