Ausdauer des Resthoden

[Jim_Pansen]

Hallo alle zusammen,
ich habe eine Frage bezüglich der Ausdauer des Resthodens. Man kann sagen, dass ich vermutlich einer der wenigen bin, die Unglück im Glück hatten. Vor 3 Jahren wurde bei mir Hodenkrebs diagnostiziert, zumindest hat das jeder angenommen. Es war ein recht großer und harter Knoten zu fühlen und der Ultraschall hat sogar noch einen zweiten Knoten offenbart. Ich also ab ins Krankenhaus und operiert worden, nur um festzustellen, dass ich nie Krebs hatte, sondern es nur zwei Zysten waren, wofür ich natürlich unglaublich dankbar bin!
Bis vor ca. 4 Monaten schien auch alles in Ordnung gewesen zu sein, aber seitdem scheint meine Libido extrem zurückgegangen zu sein. Ich habe nur noch sehr selten Erektionen (meistens nur wenn ich aufwache) und wenn, dann sind sie sehr viel schwächer als früher. Jedoch hab ich keine der anderen Symptome, wie Stimmungsschwankungen, Schweißausbrücke etc.
Nun ist meine Frage, wie lange bei euch der Resthoden so durchschnittlich durchgehalten hat/durchhält und ob meine ca. 2 1/2 Jahre normal sind, oder die fehlende Libido möglicherweise psychologische Probleme sind, von denen ich gar nichts weiß? Der operierte Hoden ist noch vorhanden, aber von dem erwarte ich keinelei Testosteron oder Spermien mehr.
Und mit der Seltenheit meiner Erektionen stellt sich mir noch eine andere Frage: Man liest ja im Internet, dass Mangel an Testosteron auch zur leichten Schrumpfung des Penises führen kann. Ist dies nur der Fall, wenn man gänzlich keine Erektionen mehr hat oder auch schon, wenn sie sehr viel seltener vorkommen?
Der Grund, warum ich Frage ist der, dass ich mich noch für ca. 2,5 Monate in Australien befinde und ich somit nicht wirklich zum Arzt gehen kann. Meint ihr ich muss mir, bis ich zu Hause bin, ernsthafte Gedanken machen, oder sollte ich einfach die letzte Zeit hier genießen (so gut es geht) und mich dann zu Hause darum kümmern?
Vielen Dank für jegliche Antworten im Voraus! (Falls ich nicht gleich antworte, bin ich vermutlich irgendwo im Busch zu finden )

[Markus87]

Ich kenne mich mit den Auswirkungen von hk auf die testosteronproduktion nicht so aus, habe aber vorher schon über die testosteronproduktion gelesen und geplant gehabt mit dem Arzt über Supplementierung zu sprechen wenn ich älter werde. Ich hoffe dass bei mir alles mit einem Hoden so bleibt wie zuvor wie es viele sagen. Hört sich nicht gut an wenn du von durchhalten des hodens sprichst. Wie alt bist du denn? Schlicht gesagt Ohne Testosteron kannst du kein Sex haben und noch vieles mehr wird durch Testosteron beeinflusst.

Die Testosteronproduktion nimmt in den 30ern ab um 1-3%jährlich. Du kannst dem entgegenwirken mit training und Ernährung, nichtrauchen, kein alkohol, Gewichtsverlust, stresskontrolle. Bei schweren Grundübungen wie Kniebeugen, Kreuzheben und Bankdrücken wo große muskelgruppen trainiert werden ist die Testosteronproduktion am grössten. Am meisten wenn man kurz und intensiv trainiert. Deswegen bekommst du durch Kniebeugen einen muskulöseren Oberkörper obwohl du dabei die Beine hauptsächlich trainierst. Nicht länger als eine Stunde trainieren und viel schlafen (8h). Bei Ernährung viel Proteine essen, wenn Kohlenhydrate dann komplexe und wenig einfachzucker, viel Gemüse, omega3 Fettsäuren durch fisch.

Darf ich fragen wieviel du davon umsetzt? Hat sich vlt aufgrund der Krankheit sich etwas in diesen Bereichen negativ verändert?

Was ich empfehlen kann zu lesen ist das buch von dr life. Er geht sehr oft auf das Thema Testosteron und Libido ein und gibt selbst ein top Beispiel ab.

Er spritzt sich zusätzlich zum oben genannten wöchentlich Testosteron. Er sagt die normale Bandbreite von Testosteron ist zwischen 300 und 1000 nanogramm pro Deziliter. Ärzte in den USA würden sagen bei 100-200, das man im normalen Bereich wäre. Er sagt für Gesundheit und Sex will er aber im oberen Bereich von 900,1000 oder sogar 1100 sein.

Was ist dein wert dort und was war er früher?

[1994]

Also mit zusätzlichem Testosteron Spritzen wenn es nicht medizinisch indiziert ist wäre ich ganz vorsichtig. Das hat die Natur so nicht vorgesehen. Ebenso wie exzessive Vitaminzufuhr. schadet mehr als da es nützt. Hodenkrebs wird unter anderem durch Hormone ausgelöst, wenn Geschädigte Zellen vorliegen.

[MezzoCastrato]

Zitat von Jim_Pansen

Bis vor ca. 4 Monaten schien auch alles in Ordnung gewesen zu sein, aber seitdem scheint meine Libido extrem zurückgegangen zu sein. Ich habe nur noch sehr selten Erektionen (meistens nur wenn ich aufwache) und wenn, dann sind sie sehr viel schwächer als früher. Jedoch hab ich keine der anderen Symptome, wie Stimmungsschwankungen, Schweißausbrücke etc.
Nun ist meine Frage, wie lange bei euch der Resthoden so durchschnittlich durchgehalten hat/durchhält und ob meine ca. 2 1/2 Jahre normal sind, oder die fehlende Libido möglicherweise psychologische Probleme sind, von denen ich gar nichts weiß?

Höchstwahrscheinlich hat Deine (zur Zeit!) geringe Libido NICHTS mit Deinem "Resthoden" zu tun. So lange der gesund ist, hält er auch durch - als wäre nichts gewesen. Wenn Du eine Hand verlierst, altert die "Resthand" ja auch nicht irgendwie schneller ...

Schwankungen in der Libido sind ab einem gewissen Alter (so ab Mitte/Ende 20 würd' ich sagen ) völlig normal. Ganz normaler Streß kann ein Grund dafür sein, daß Du weniger Erektionen hast als früher. Ich würd' mir da mal keinen Kopf machen und beim Arzt zunächst mal gucken lassen, ob der Testosteronpegel nicht normal ist. Meine Vermutung: alles im grünen Bereich; es gibt tausende Gründe, warum die Libido und sexuelle Ansprechbarkeit mal zwischendurch weniger wird ... kein Grund zur Sorge, Männer sind ja (so ab Mitte 20 jedenfalls) keine Sex-Maschinen ...