Schlechter Heilungsverlauf der Narbe?

Liebe Frauen,

im August wurde mir die rechte Brust abgenommen incl. 9 Lymphknoten. Anschließend folgten häufige Punktierungen, wegen Sekretansammlungen und ab Oktober 30 Bestrahlungen Bereich Schlüsselbein/Brustwand/Achsel. Die Haut nun ist wieder zielich reizfrei und ich salbe und massiere täglich. Trotz Krankengymnastik und vor der Bestrahlung auch zur Lymphdrainage habe ich den Eindruck, dass der ganze Bereich kein bißchen weicher wird. Es fühlt sich an wie am Rippenfell festgezurrt und kaum etwas bewegt sich mit nach oben, wenn ich den Arm hebe. Unterhalb der Narbe Richtung Achsel befindet sich noch immer ein dicker Wulst. Nach Belastung schwillt Dieser Bereich bis unter die Achsel ziemlich an, die Sehnen im Oberarm sind irgendwie zu kurz geworden und das Schultergelenk murrt auch bereits.

Vor einer Woche ist mir vorsorglich die linke Brust abgenommen worden, allerdings ohne Lymphknoten und die Wunde sieht ganz anders aus, zwar ziemlich bunt und geschwollen, aber längst nicht so tief eingekerbt, einfach oberflächlicher, besser.

Nun meine Frage an Euch: was kann ich tun und kann ich überhaupt etwas tun? Oder "wächst es sich zurecht"? Hat jemand Erfahrungen?

Liebe Grüße - Gerda

Liebe Gerda,

ich denke von selbst wird das wahrscheinlich nichts werden. Ab wann nach OP hattest du denn KG und Lymphe? Nach deiner Beschreibung hören sich deine Probleme nach narbigen Verklebungen an, die meines Wissens nur durch regelmäßige KG und Lymphe behandelbar sind. Bist du in guten Händen bei der Physiotherapie. Evtl. wäre ein Therapeutenwechsel angesagt, denn kein Therapeut behandelt wie der andere!

Alles Gute für dich
Regina

Hallo Regina,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich hatte mit der KG und Lymphdrainage gestartet, nachdem die Wunde soweit geheilt war, dass nicht mehr punktiert werden musste. Ich mache täglich mehrfach Dehnungsübungen mit dem Arm/Schultergelenk, habe aber immer Bedenken, zu weit zu gehen - prompt schwillt dann alles wieder an.

Nach der OP in der vergangenen Woche habe ich von einer Gruppe im hiesigen Brustzenrum gehört, die gemeinsam KG macht, dort kann ich mich auch zur Lymphdrainage anmelden. Bisher habe ich noch gezögert, weil ich im Laufe der Wochen schließlch ein "intimes Verhältnis" ;-) zu den Mitarbeiterinnen meiner behandelnden KG-Praxis entwickelt habe, aber nun versuche ich es dort.

Gruß - Geda

Hallo Gerda,

geht mir genauso; die Narbe ist wie festgebacken an den Rippen.
Mir hat man das so erklärt, dass der Tumor schon ziemlich in die Tiefe gewachsen sei und man sich deshalb entschlossen hat, so zu operieren.

Meine Narbe fühlt sich, wie bei dir, immer noch hart an und an einer Stelle habe ich bei Berührung starke Schmerzen (sind wohl Nervenschmerzen).

Ebenfalls habe ich ein Lymphödem, welches sich bis in den Rücken ausgebreitet hat und bei Belastung noch mehr anschwillt.

Ich bekomme Lymphdrainage, sie hilft auch etwas.
Ganz wird das Lymphödem aber wohl nicht verschwinden, jedenfalls wurde mir das gesagt.

Meine Op ist übrigens vor fast 3 Jahren gewesen; auch mit Entfernung von Lymphknoten (16 Stück).

Liebe Grüße
Norma

Liebe Gerda, ich hatte auch sehr lange Theater mit der Narbe, die fürchterlich geschwollen war. Auch mit der Sekeretion gab es viele Probleme. Nach Punktion lief sofort alles wieder voll, weil sich schließlich sogar eine Kapsel gebildet hatte. Ich glaube, ein Grund mit war, dass ich den Arm sofort wieder voll benutzt habe und auch nach der Operation gar nicht im Krankenhaus geblieben bin.
Aber ich hatte damals keine Ruhe, weil meine Lebenerwartung so gering war. Ich hatte eine Lymphangiosis karcinomatosa gehabt und dadurch eine sehr schlechte Lebenerwartung. Also praktisch keine. Die Operation war ohnehin nur sekundär. Erst war das Ding so gross, dass es gar nicht operabel war. Und ich wollte nicht meine letzten Tage oder Wochen im Krankenhaus verbringen.
Aber jetzt, zwei Jahre später, ist alles in Ordnung. Die Narbe sieht reizlos aus und es bildet sich auch kein Sekret mehr.
An der anderen Seite habe ich mich erst kürzlich operieren lassen, vorsichtehalber und weil ich mich symmetrisch einfach besser fühle. Und das ist noch geschwollen. Ich müsste es eigentlich auch punktieren lassen. Aber ich warte erst mal ab.
Also was ich sagen will, die Schwellung und Sekretion muss nicht Tumorwachstum heißen, sondern kann einfach auf einen schlechten Heilungsprozess hindeuten. Durch Bestrahlung, Chemo usw. und es kann in ein paar Monaten schon wieder besser aussehen. Und das wünsche ich Dir Elbetta!

Liebe Elbetta,
ich habe im Forum über Deine Krankheit Lymphangiosis... gelesen.
Vor einer Woche hat man es bei mir auch festgestellt.
Ich habe schon im Internet nachgeschaut aber nie viel davon gelesen, außer das es eine ziemlich schlechte Prognose hat.
Würdest Du mir etwas davon erzählen oder weißt Du Links darüber?Ich habe große Angst davor was auf mich zukommt.
Liebe Grüße
Bea

Hallo, Ihr Lieben,
die Narbenschmerzen, die Ihr schildert, hatte ich auch nach meiner Ablatio mit 4 Nach- OP's wegen einer Wundheilungsstörung. Die Narben waren wie festgeklebt und ich konnte den linken Arm nur eingeschränkt bewegen. Ich habe dann eine Neuraltherapie begonnen, die mich praktisch beschwerdefrei gemacht hat. Meine Ärztin hat mir einmal/Woche über einen Zeitraum von 1 1/2 Jahren Procain in das Narbengewebe gespritzt. Die Therapie ist wegen der lokalen Anwendung quasi frei von Nebenwirkungen. Leider mußte ich die Behandlung selbst bezahlen und zwar mit 12 Euro pro Sitzung. Aber sie war ausgesprochen wirksam und hat mir mehr geholfen als alle anderen Maßnahmen.
Herzliche Grüße Chris