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  #1  
Alt 28.12.2003, 14:17
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Standard Pfeifferisches Drüsenfieber - Umfrage

Liebe Forumsbesucher,

nach meinen Recherchen gibt es einige Hinweise darauf, dass Pfeifferisches Drüsenfieber (Barr Epstein Virus) als eine der Ursachen für Leukämie und Lymphomerkrankungen ist. Jedoch konnte ich bisher keine Statistik darüber finden.

Wer hat als Kind Pfeifferisches Drüsenfieber gehabt? (0-18 Jahre)
Wer hat als Erwachsener Pfeifferisches Drüsenfieber gehabt?
(19-30 Jahre), (30-50 Jahre)
Wie oft habt Ihr die Erkrankung gehabt, ein oder zweimal?
Ist die Erkrankung behandelt worden?
Welche Erkrankung liegt jetzt vor?

Viele Grüße
Susanne
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  #2  
Alt 28.12.2003, 14:39
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Standard Pfeifferisches Drüsenfieber - Umfrage

Epstein-Barr Virus back to the roots

Gammaherpesvirus

Das Epstein-Barr-Virus (EBV)-Genom hat eine Länge von 172kb und codiert für etwa 100 verschiedene Genprodukte. Die Prävalenz von EBV in der menschlichen Bevölkerung liegt bei ungefähr 90%. Dieses Virus kann B-Lymphocyten immortalisieren. Immortalisierte Zellen sind in der Lage, eine unbegrenzte Zahl von Zellteilungszyklen zu durchlaufen, während normale Zellen eine begrenzte Replikationskapazität aufweisen.




Viraler Lebenszyklus des EBV


EBV infiziert entweder Epithelzellen des Mund- und Rachenraumes oder B-Zellen. Während der Rezeptor für den viralen Eintritt in die Epithelzellen noch nicht mit Sicherheit bestimmt ist, steht im Fall der B-Zellen fest, daß das Virus an den Komplementrezeptor Typ 2 (CD21/CR2) bindet und durch rezeptorvermittelte Endocytose in die Zelle gelangt. Nach erfolgreichem Eintritt wird die virale DNA zirkularisiert und kann entweder einen lytischen oder latenten Lebenszyklus einleiten, wobei latente Infektionen häufiger vorkommen.


Latenz

Es können drei Stadien der Latenz bei EBV angenommen werden. Beim latenten Zyklus liegt die zirkuläre DNA meist episomal vor --in seltenen Fällen kommt es zur Integration-- und es wird nur eine kleine Zahl von Genen exprimiert. Als Folge der Expression des EBNA-1 (Epstein-Barr virus nuclear antigen-1) Genproduktes wird die virale DNA ausgehend vom viralen ori P repliziert. Dies läuft parallel zur Replikation der zellulären DNA ab. EBNA-1 transaktiviert auch die Transkription vom EBNA-Promotor aus und beeinflußt somit sowohl seine eigene Expression als auch die der anderen EBNA-Gene. Zellen, die nur EBNA- 1 exprimieren, werden als im Latenzzustand I bezeichnet.




Während des Latenzzustandes II werden zusätzlich zu EBNA-1 die zwei viralen Latenzmembranproteine LMP-1 und LMP-2 exprimiert. Diese Genprodukte werden an der Zellmembran exprimiert und rufen B-Zell- Proliferation hervor. Es konnte gezeigt werden, daß die LMP-1-Expression in B-Zellen zu einer Überexpression von bcl-2 führt; dies verhindert den programmierten Zelltod (Apoptose). Bis jetzt konnte gezeigt werden, daß die Expression des LMP-1 Gens Fibroblasten transformiert. Dies beruht wahrscheinlich auf der Fähigkeit von LMP-1 durch Modulation der zellulären Genexpression, das Endstadium der Differenzierung zu hemmen.


Der Latenzzustand III wird durch die zusätzliche Expression von EBNA-2, -3 und -LP charakterisiert. EBNA-2 transaktiviert durch positives Feedback die LMP- und EBNA-Promotoren, was zu einer vermehrten Produktion all dieser Proteine führt. Während die EBNA- 3-Genfamilie bei der frühen Phase der Immortalisierung involviert zu sein scheint und auch als Regulator der zellulären und viralen Genexpression dient, sind die EBNA-2- und LP-Proteine gemeinsam direkt bei der Induktion von Cyclin D2 beteiligt, und damit auch an der Auslösung der Zellimmortalisierung. Durch Immortalisierung von B-Zellen entstehen langfristig stabile B-lymphoblastoide Zellinien, die nur die Gene des Latenzzustandes III exprimieren.


Lytischen Zustand

Sowohl Wirtszellfaktoren, als auch eine Zahl von viralen Proteinen verursachen den Übergang des Virus von einem latenten zu einem lytischen Zustand. Auch hier ist der virale lytische Zyklus durch die frühe Expression von Genen, die an Regulation beteiligt sind, gefolgt durch die späte Expression von Strukturgenen, charakterisiert. Lytische DNA-Replikation führt zur konkatemeren Amplifikation des EBV-Genoms, das später geschnitten wird, um die Genstruktur auszubilden, die im Virion verpackt ist. Die terminalen Wiederholungsstrukturen auf dem EBV-Genom spielen während dieser Prozesse eine kritische Rolle.


Pfeiffersche Druesenfieber

EBV (Epstein-Barr-V) auch HHV 4 (humanes herpes virus 4) gehört zu den Gammaherpesviren. Als Gammaherpesviren sind sie lymphotrop (befallen B- oder T- Lymphozyten). Angeblich haben sie ein sehr enges Wirtsspektrum, ich konnte allerdings keine Information darüber finden, ob EBV nur human-spezifisch ist. Da ich aber einige Tiermediziner (mich eingeschlossen) kenne, die sich zu Beginn des Studiums mit EBV ansteckten (Mononukleose, Pf. Drüsenfieber auch 'kissing-disease') vermute ich eine bedingte Übertragung (Anatomiestudium an mehr oder WENIGER frischen Tierleichen!!??). Schmier- und Tröpfcheninfektion,

Inkubationszeit 8- 21 Tage.

Durch EBV-Infektionen bei immundefizienten Mäusen (thymusaplastische Nackt- und Scid-Mäusen) konnten wichtige Erkenntnisse gewonnen wurden. Diesen wurde zuvor humanes lymphoides Gewebe implantiert.

Daneben ist EBV mit weiteren Faktoren für das Burkitt-Lymphom verantwortlich. Es befällt die B-Lymohzyten und kann nach einer weiteren Latenzzeit zu Neoplasien führen.

Übrigens haben ca. 70% der Europäer schon einmal eine EBV-Virusinfektion durchgemacht. Dabei muß es nicht immer zum Ausbruch der Mononukleose kommen bzw. ist die Infektion so schwach, daß sie nicht immer als Mononukleose erkannt wird. Eine zeitunabhängige Zweitinfektion mit EBV kann in wenigen Fällen zu einem sogenannten 'hämatophagozytären Syndrom' führen, d.h. daß das hämatopoetische Gewebe (Knochenmark) aufhört, neue Zellen zu bilden bzw. direkt phagozitiert wird. Dies betrifft nach und nach alle Blutzellen.

Therapie: Schnelle und hochdosierte Cortisonbehandlung kombiniert mit Chemotherapie.

Dank an Herrn Oliver F. Strauch!
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  #3  
Alt 28.12.2003, 17:11
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Standard Pfeifferisches Drüsenfieber - Umfrage

Hatte Pf. Drüsenfieber mit ca. 5 Jahren, wurde mit Antibiotika behandelt.
Bin jetzt 18 und hatte dieses Jahr Morbus Hodgkin.
Hab auch schon öfter den konkreten Zusammenhang herauszufinden versucht!
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  #4  
Alt 29.12.2003, 15:29
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Standard Pfeifferisches Drüsenfieber - Umfrage

Hallo,

ich hatte den Pfeiffer mit 19, Non Hodgkin mit jetzt 35 Jahren.

Gruß, Volker
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  #5  
Alt 29.12.2003, 16:44
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Standard Pfeifferisches Drüsenfieber - Umfrage

Liebe Susanne!
Bei mir wurde der Epstein Barr Virus im Blut festgestellt- also liegt die Warscheinlichkeit nahe, dass ich diese Krankheit irgendwann unbemerkt hatte. Bin nun 48J. und habe seit zwei Jahren die Diagnose NHL. War immer sehr müde und unbelastbarund hatte oft Halsschmerzen. Bekam Labo Life verordnet (hom. Kapseln)die ich über ein Jahr eingenommen habe- nun wird immer wieder nachgetestet.
Liebe Grüße! Doris
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  #6  
Alt 29.12.2003, 18:07
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Standard Pfeifferisches Drüsenfieber - Umfrage

Hallo Doris,

wofür genau bekamst du die Kapseln? Und was für ein NHL hattest du?

Liebe Grüße Steffi
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  #7  
Alt 29.12.2003, 18:40
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Standard Pfeifferisches Drüsenfieber - Umfrage

Liebe steffi!
Gegen den Epstein Barr Virus der nicht ausgeheilt im Blut bestehen bleibt (ist ein Interleukinepräperat)Hatte ein B-zell Lymphom niedrigmaligne Stad. 3 im Bauch und machte im Winter 2001- 2002 4 Chop Zyklen und im Frühsommer danach 4 Rituximab Immuntherapiezyklen. Die Chemos habe ich äußerst schlecht vertragen und musste daher nach der 4. abbrechen- vorgesehen waren 6. Habe einen leichten Herzmuskelschaden vom Doxirubicin behalten.
Jetzt geht es mir bis auf Erschöpfungszustände und Kurzatmigkeit bei Anstrengung recht gut.
Liebe Grüße! Doris
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  #8  
Alt 31.12.2003, 08:56
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Standard Pfeifferisches Drüsenfieber - Umfrage

Danke Doris.

Ich dachte die Kapseln wären "für oder gegen" NHL. (Als Nachsorge)

Alles Gute fürs Neue Jahr

Liebe Grüße Steffi
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  #9  
Alt 31.12.2003, 09:17
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Standard Pfeifferisches Drüsenfieber - Umfrage

Liebe Steffi!

Es gibt verschiedene Labo Life Kaps.Habe zwei Arten davon genommen. Die gegen den Virus und die gegen Lymphome. (Weiß ehrlich gestanden nicht mehr die genaue Bezeichnung- erstere waren glaube ich die Lbv?) Bekam dann aber ziemlich arge Wasseransammlungen in den Beinen und die Müdigkeit wurde schlimmer.Hat halt alles Nebenwirkungen.
Liebe Grüße und ein schönes Neues Jahr an euch alle!
Doris
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  #10  
Alt 31.12.2003, 13:30
Cocolady Cocolady ist offline
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Registriert seit: 27.08.2003
Beiträge: 121
Standard Pfeifferisches Drüsenfieber - Umfrage

Hallo!
Auch bei mir wurde der Epstein Barr Virus festgestellt, daher hatte ich wohl schon Pfeifferisches Drüsenfieber, aber unbemerkt. Hatte MH von anfang 04/03 bis ende 10/03
Corinna
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