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  #1  
Alt 09.01.2008, 16:41
Khayyaam Khayyaam ist offline
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Standard Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Liebe Userinnen und liebe User,

bei meiner Frau (48) wurde Anfang Oktober 2007 in der onkologischen Abteilung der Lungenklinik in Hemer ein kleinzelliges Bronchialkarzinom - Klassifikation: T4 N2-3 M0 - diagnostiziert. Die CT-Thoraxaufnahme zeigte zu dem Zeitpunkt einen 6,6 x 5,8 x 10,5 cm großen Tumor links zentral in Höhe des 6. bis 10. Segmentes mit Ummauerung der Aorta sowie des Haupt- und Unterlappenbronchus links sowie mit begleitender poststenotischer Pneumonie im linken Unterlappen. Außerdem zeigten sich die Lymphknoten beidseitig hilär. Der Befund, insb. was die Infiltration der Aorta anbelangte, ließ also folglich keine operative Sanierung der Erkrankung zu, so daß sofort mit einer hochdosierten Polychemotherapie mit Carboplatin (AUC 5) i. v. Tag 1 /Etoposid 140mg/qm KO i. v. Tag 1.2.3 und Wiederholung Tag 22-29 begonnen wurde. Die Intervalle lagen aber bisher alle im dreiwöchigen Bereich. Bereits nach dem zweiten Zyklus stellte sich erfreulicherweise eine deutliche Remission des kleinzelligen Tumors ein, welches das erste Staging eindeutig unter Beweis stellte.

Meine Frau hat die Chemotherapie bisher ohne nennenswerte Nebenwirkungen sehr gut toleriert. Vor einer Woche ist sie von der Behandlung des 4. Zyklus entlassen worden, und bereits bei der nächsten Vorstellung soll ein Restaging stattfinden, dessen Ergebnis das weitere Prozedere bei der Therapie der Krankheit maßgeblich bestimmen wird. Anschließend wird sie auf jeden Fall eine angemessene Anzahl von Thorax- und prophylaktischen Kranialbestrahlungen erhalten, bevor sie, wenn alles gut geht, eine dreiwöchige REHA antreten wird.

Wir hoffen beide natürlich jetzt inständig auf eine Totalremission des Tumors, was zumindest schon einmal ein erster Teilerfolg bei der Behandlung des Krebses bedeuten würde.

Wir sind uns beide natürlich darüber völlig im Klaren, daß man möglicherweise nur von einem temporären Erfolg sprechen kann, da bekanntlicherweise Rezidive bzw. Fernmetastasen beim Kleinzeller nicht sehr lange auf sich warten lassen.

Daher hätte ich (50) sehr gerne von Einigen von Euch gewusst, ob es wirklich noch wirkungsvollere und sinnvolle Alternativbehandlungen (Alternativmedikamente, Alternativpräparate vielleicht auch in Verbindung mit einer wissenschaftl. Studie, Komplementärmedizin z. B. Mistelpräparate) zur Chemotherapie bzw. zur Strahlenbehandlung bei der erfolgreichen Bekämpfung von Kleinzellern gibt, die man bereits jetzt im Vorfeld voll ausschöpfen sollte, um das Leben meiner Frau vielleicht doch noch zu retten.

Ich habe jetzt schließlich irgendwo erfreulicherweise lesen dürfen, daß es eine geringe Anzahl an Kleinzeller-Patienten doch noch geschafft hat, zumindest 5 Jahre rezidivfrei zu bleiben.

Wir sind beide selbstverständlich aufgrund dieser schrecklichen Diagnose, die uns wie aus dem Nichts ereilte, nervlich völlig am Ende! Ganz besonders ich leide unter starken Verlust- und Existenzängsten.

Was ich auch noch nicht berichtet habe, ist die erfreuliche Tatsache, daß meine Frau bis jetzt, trotz der belastenden Chemotherapie, in den Intervallzeiten immer noch sehr aktiv ihrer geregelten Ganztagsarbeit nachgeht.

Sie ist der Auffassung, daß sie sich jetzt keineswegs hängen lassen und aus dem Berufsleben zurückziehen und auf jeden Fall in jeder Hinsicht zur Normalität zurückkehren und auch weiterhin, so lange es ihr noch möglich ist, arbeiten sollte, was ihr bisher auch sehr, sehr gut gelungen und bekommen ist.

Über informative Beiträge, die uns therapeutisch als auch im Hinblick auf die sozial-psychologische Komponente weiterhelfen, würde ich mich wirklich sehr, sehr freuen.

Viele liebe Grüsse


Khayyaam

Geändert von Khayyaam (09.01.2008 um 18:57 Uhr)
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  #2  
Alt 09.01.2008, 21:08
anne101
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

guten abend.bin neu bei euch.weiß noch nicht wie alles funktioniert.bin auch im computerbedienen neu.habe schon länger dieses forum verfolgt.mein mann hat juni 2007 di diagnose kleinzelliges bronchialkarzinom.es folgten 4 chemos,die gut anschlugen.dann 2 zusätzlich.die aber nichts mehr brachten.die ersten 4 haben den tumor verkleinert.jetzt sollen bestrahlungen folgen.habe eigentlich angst davor.wer kann mir sagen ob die haare ausgehen,wachsen gerade wieder etwas nach.und ob sie wieder kommen.entschuldigt es soll eine zusätzliche kopfbestrahlung gemacht werden.glaub wenn er weiß das die haare nicht wiederkommen er sie nicht machen läßt.er meint ein bißchen lebensqualität möchte er noch haben.das ist erstmal eine frage die ich habe.werde mich jetzt öfter melden.es tut glaub ich gut mit betroffenen zu reden.muß mich erst zurechtfinden. anne
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  #3  
Alt 09.01.2008, 23:02
Khayyaam Khayyaam ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Guten Abend, Anne!

Ich denke, Du hast Dich in meinem Topic verirrt! Aber das macht natürlich nichts.

Ich heiße Dich zunächst einmal recht herzlich auf dieser Seite willkommen, auch wenn ich selbst noch ganz neu hier bin.

Ich denke, Ihr Beiden solltet Euch doch erst einmal darüber freuen, daß der Tumor von den verabreichten Zytostatika so gut remittiert ist. Ob die Haare ausfallen, ist doch völlig Nebensache! Die wachsen doch ohnehin hinterher wieder nach. Ja, auch unter der toxischen Auswirkung der Strahlentherapie wird Dein Mann wieder einmal seine Haare verlieren.

Hat er die Chemo denn bis auf den Haarausfall ansonsten gut vertragen, liebe Anne? Ich denke, das ist ja jetzt erst einmal die Hauptsache. Natürlich sollte man auch noch so viel wie möglich Lebensqualität behalten bzw. wieder zurückgewinnen können. Das ist ein ganz wesentlicher Aspekt, um die enorme Kraft und Energie aufbringen zu können, den weiteren Therapieverlauf zu unterstützen, um das Fortschreiten der schweren Erkrankung so weit wie möglich aufzuhalten bzw. im idealen Falle sogar zu stoppen.

Ich wünsche Dir und Deinem Mann auf jeden Fall alles, alles Gute!

Khayyaam

Geändert von Khayyaam (10.01.2008 um 12:20 Uhr)
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  #4  
Alt 10.01.2008, 13:24
Benutzerbild von destiny68
destiny68 destiny68 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Kayyaamm,

herzlich Willkommen hier im Forum, auch wenn der Anlass kein schöner ist.

Ich finde es ganz großartig, dass Deine Frau es trotz der Behandlung schafft, arbeiten zu gehen. Wenn sie das so gerne möchte, dann wird ihr das sicher auch gut tun und ein Stück Normalität und Kraft geben.

Es ist klasse, dass Ihr schon so ein gutes Zwischenergebnis von der Chemo bekommen habt und für das nächste Staging drücke ich die Daumen, vor allem aber auch dafür, dass Ihr danach ganz viel Zeit und Ruhe haben werdet und sie sich bei der Reha erholen kann.

Deine Verlustängste kann ich mehr als verstehen. Das ist bei mir (meine Mutter ist betroffen seit Okt. 2006; ebenfalls Kleinzeller, aber bereits mit Fernmetastasen) auch sehr extrem. Manchmal nimmt es einem die Luft zum Atmen; natürlich vor allem dann, wenn mal wieder schlechte Nachrichten kommen. Aber irgendwie geht es immer weiter ... Als damals die Diagnose kam, dachte ich, das ich es niemals schaffen würde, aber irgendwie funktioniert man weiter, mal mehr, mal weniger gut.

Vielleicht magst Du Dir/Ihr Euch Hilfe in Form einer Therapie holen? War Deine Frage nach Tipps in der sozial-psychologischen Komponente darauf gerichtet?
Eventuell hilft Dir auch schon das Lesen und Schreiben hier im Forum oder andere Literatur. Es gibt ja Berge von Büchern über dieses Thema.

Lieben Gruß
Helga
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  #5  
Alt 10.01.2008, 18:55
Khayyaam Khayyaam ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Zitat:
Zitat von destiny68 Beitrag anzeigen

Vielleicht magst Du Dir/Ihr Euch Hilfe in Form einer Therapie holen? War Deine Frage nach Tipps in der sozial-psychologischen Komponente darauf gerichtet?

Lieben Gruß
Helga
Hallo, liebe Helga!

Zunächst einmal möchte ich mich erst einmal ganz herzlich bei Dir für Deine liebe Antwort auf meinen Beitrag bedanken.

Ja, Du hast vollkommen recht, ich sprach sowohl von alternativen medizinischen Behandlungsmethoden zur Chemotherapie und von "komplementärmedizinischen" Verfahren, wie z. B. von wirkungsvollen Naturheilverfahren als aber auch zu guter Letzt ganz besonders von der psycho-sozialen Komponente, was Du vollkommen richtig gesehen hast, liebe Helga.

Das Problem ist leider nur, daß man bei den niedergelassenen Psychologen und Psychiatern in unserer Nähe sehr schlecht innerhalb kürzester Zeit einen Termin bekommt.

Ich habe hier sämtliche Facharztpraxen abtelefoniert und niemand konnte mir einen Termin vor "wortwörtlich" einem "halben Jahr" anbieten!!!

So lange kann man aber bekanntlich bei einem Kleinzeller nicht zuwarten, wie ein jeder weiß. Also bin ich da ziemlich ratlos, zumindest was die rasche medizinisch-psychologische Betreuung bei einem Facharzt anbelangt.

Sicherlich gibt es noch die Möglichkeit, sich an die zahlreichen örtlichen Anlaufstellen, wie etwa an die Diakonie, zu wenden, was ich ja auch schon bereits getan habe, und die ja auch bis zu einem gewissen Grade eine psychologische Betreung von diplomiertem Fachpersonal anbieten kann. Aber Medikamente verschreiben, um akute schwere seelische Funktionsstörungen wie etwa Depressionen zu mildern, dürfen diese natürlich leider nicht. Vielleicht hat einer von Euch ja dahingehend einen besseren Vorschlag anzubieten, worüber ich wirklich jedem sehr dankbar wäre.

Was die naturheilkundlichen Verfahren anbelangt, habe wir uns jetzt zwecks intensiver Beratung bereits für Mitte Februar einen Termin bei einem Spezialisten in der Uniklinik in Köln geholt. Es handelt sich dabei um Herrn Prof. Dr. med Josef Beuth , der u. a. ein für Laien sehr verständliches Werk geschrieben hat, was ich mir gerade eben erst einmal über das Internet bestellt habe.

Der Titel lautet: J. Beuth, Krebs ganzheitlich behandeln (TRIAS Therapie Kompass).

Ich weiß, daß die Behandlungsweisen der Naturheilmedizin als komplementäre Komponente zur Schulmedizin bei der Krebsbehandlung von den meisten Ärzten, wie Onkologen, Pulmologen als auch Pneumologen, sehr kritisch betrachtet wird. Aber als ein vom Krebs Betroffener bzw. in meinem Fall als ein Angehöriger einer vom Krebs betroffenen Patientin greift man wirklich nach jedem Strohhalm in der Hoffnung, daß er vielleicht Hilfe bringen könnte. Ich meine, Schaden bringen kann es in der Regel ja wohl hoffentlich nicht, obwohl auch da wiederum die Meinungen weit auseinandergehen. Manche sind so der Auffassung, was den gesunden Zellen gut tue und das körpereigene Imunsystem stärke, tue natürlich auch den bösartigen, entarteten Krebszellen gut, denen man plausiblerweise lieber sämtliche Nährstoffe entziehen sollte.

Wir werden uns dahingehend Mitte Februar erst einmal intensiv beraten lassen und erst danach entscheiden, wie wir schließlich bei der Krebsbekämpfung meiner Frau weiter vorgehen sollen und werden.

Hat noch jemand von Euch vielleicht einen Tipp, was wirkungsvolle, alternative medizinische Behandlungsmethoden zur Chemotherapie beim kleinzelligen Bronchialkarzinom anbelangt?

Beim "nichtkleinzelligen" Bronchialkarzinom gibt es da ja eine ganze Menge weiterer Möglichkeiten, wie etwa den Aktivimpfstoffen, der Antiangiogenese (Wirkstoff: Bevazizumab) oder etwa auch den bekannten Kinase-Hemmern. Gegen das "kleinzellige" Bronchialkarzinom scheint aber, bis auf die Vergabe von Zytostatika und der parallelen bzw. sequentiellen Strahlentherapie, bisher noch kein wirkungsvolles Kraut gewachsen zu sein, zumindest habe ich bei meinen zahlreichen Recherchen im Internet absolut nichts gefunden.

Die einzige Methode, die gelegentlich noch "zusätzlich" zu der klassischen Standardbehandlung angewandt wird, die jedoch auch erst im fortgeschrittenen Krankheitsstadium zum Tragen kommt und eingesetzt wird, ist die autologe Stammzellentransplantation, die bisher in ihrer Wirkung aber auch nicht sehr erfolgsversprechend zu sein scheint.

Vielleicht habe ich ja etwas überlesen und jemand von Euch Lieben kann mir da noch einen heißen Tipp geben, worüber ich jedem von Euch wirklich sehr, sehr dankbar wäre.

Viele liebe Grüsse gehen an Euch Alle


Friedrich (Khayyaam)

Geändert von Khayyaam (10.01.2008 um 19:02 Uhr)
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  #6  
Alt 10.01.2008, 19:35
Michael_D Michael_D ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Lieber Friedrich,

ich gehe davon aus, dass Deine Frau in einer Klinik behandelt wird. Dort müsste es auch eine psychoonkologische Betreuung geben - diese kümmern sich in der Regel auch um nahe Angehörige. Dort könntet Ihr zusammen hingegehen, aber auch jeder für sich allein - was manchmal auch sehr sinnvoll ist, weil das Erleben der Erkrankung für Patient und Angehörigen schon sehr verschieden ist. Wenn Eure Klinik keine psychologische Unterstützung anbietet, müssten Euch trotzdem die Klinik Ansprechpartner in Eurer Nähe nennen können.

Was die akute Behandlung von Stresssituationen anbelangt müsste Dir eigentlich schon der Hausarzt weiterhelfen können. In milder Form könnte Johanniskraut helfen, bei größeren Problemen kann man auch mal zu Beruhigungsmitteln (Benzodiazepine) greifen - bei aller gebotenen Vorsicht - oder zu Antidepressiva. Da wäre der Hausarzt nicht der schlechteste Ansprechpartner.

Was eine komplementärmedizinische Behandlung des (kleinzelligen) Bronchialkarzinoms anbelangt gibt es eine ganze Palette von Möglichkeiten, die jedoch einen gravierenden Fehler haben - sie helfen allesamt nichts. Sicherlich ist bei der Komplementärmedizin noch zu differenzieren. Die in Deutschland so beliebte Misteltherapie wird sogar von der Krankenkasse übernommen. Einen Wirkungsnachweis gibt es leider nicht, wohl aber signifikante Nebenwirkungen. Will man sich bzw. seiner Angehörigen das noch ZUSÄTZLICH zumuten? Wir (meine Mutter hat einen Nicht-Kleinzeller) haben uns bewusst dagegen entschieden. Ähnlich ist es bei Hyperthermie: durch die Erwärmung des Körpers auf 40-44°C soll Chemo oder Bestrahlung besser wirken. Vielleicht stimmt dieser Zusammenhang, jedoch ist die Hyperthermie zugleich auch sehr belastend. So ließe sich die Liste beliebig fortsetzen. Dass Du intelligent genug bist, nicht auf Wunderpülverchen, Heilpilze und Tees aus dem Internet hereinzufallen, setze ich voraus.

Ich kann gut verstehen, dass man sich in so einer Situation an jeden Strohhalm klammert. Doch zugleich gebe ich zu bedenken, dass man kostbare Zeit nicht mit allerallerhöchstwahrscheinlich sinnlosen Therapien und dem Rennen von Arzt zu Arzt vergeuden sollte. Macht lieber das Beste aus der Situation, fahrt in den Urlaub usw.

Das AUC-Schema ist sicher ein sinnvoller Weg. Es gibt eine ganze Reihe von Schemata zur Bekämpfung des Kleinzellers, und keines ist den anderen wirklich überlegen. Setzen wir voraus, dass sich Eure Ärzte etwas bei der Wahl des AUC-Schemas gedacht haben.

Es besteht die Chance, dass Deine Frau zu den wenigen Glücklichen gehört, die eine (dauerhafte) Vollremission haben. Bis zum Beweis des Gegenteils darf man durchaus darauf hoffen.

Falls es zu einem Rezidiv kommt - was, wie Du ja weißt, leider sehr wahrscheinlich ist - käme als Zweitlinienbehandlung Topotecan (Hycamtin) in Frage.

Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute.

Michael
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  #7  
Alt 10.01.2008, 21:35
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gwenda gwenda ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Friedrich,

Du hast das Thema "alternative Behandlungsmethoden" angesprochen. Auch wir haben nach zusätzlichen Möglichkeiten gefragt. Es ist Vorsicht geboten beim Kleinzeler. Es kann zu Wechselwirkungen kommen. Ausserdem beschleunigt Mistel anscheinend die Bildung von Metastasen.

Egal wie es weitergeht und wie die Behandlung anschlägt - genießt jede mögliche Minute und redet miteinander.
Wir waren, nachdem der Tumor nach der 6. Chemo so gut wie nicht sichtbar war, zur Tagesordnung zurückgekehrt. Jetzt ist der Tumor wieder da und die Verlustangst ist schlimm ja fast unerträglich.

Ich wünsche Euch eine lange Zeit ohne Rückfall.

Liebe Grüße

Sigrid
__________________

Die Hoffnung stirbt zuletzt -
Sie starb am 18.06.08 genau ein Jahr nach der Diagnose
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  #8  
Alt 11.01.2008, 00:06
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destiny68 destiny68 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Lieber Friedrich,

ich kann Dich sooo gut verstehen. Ich habe nächtelang im Internet gehangen und jede Menge Bücher gelesen in der Hoffnung, irgendetwas zu finden, was unterstützend wirkt. Meine Mama ist jedoch ein Mensch, der sich lieber nur auf die Medizin verlässt - und das musste ich akzeptieren.

Mistelspritzen hat sie damals während der ersten 6 Zyklen Cisplatin/Etoposid auch bekommen und zwar Lektinol. Der Doc meinte zwar, es wäre ihm lieber, wenn die Misteln erst in der Chemopause gegeben würde, aber sie hat sie trotzdem damals genommen. Die Chemo damals hat sie sehr gut vertragen, obwohl sie in einem schlechten Allgemeinzustand war - und sie hat auch gut angeschlagen. Leider wuchsen der Tumor und die Metas ein paar Monate später wieder. Zwei andere Chemos schlugen bisher nicht an und Mistelspritzen will sie im Moment nicht mehr.

Es ist schwierig, eine Entscheidung zu treffen, was man versuchen will und was nicht. Manchmal denke ich auch, dass Michaels Rat, die Zeit so gut wie möglich zu genießen und nicht bei Ärzten und in Wartezimmern, das Beste ist. Aber jeder Mensch ist anders und für viele ist es vielleicht einfach wichtig, das Gefühl zu haben, selbst etwas tun zu können, um zu unterstützen, sei es nun mit Mistel, Selen, Ernährungsumstellung, leichte Sportarten ...
Man wird vermutlich immer Gegner und Befürworter finden und muss einfach das Für und Wider und die Risiken gegenüber dem möglichen Nutzen abwägen.

Michaels Tipp mit dem Psychoonkologen finde ich prima. Gibt es so etwas bei Euch? Ich vermute mal, dass man dort auch eher Termine bekommt als bei herkömmlichen Therapeuten. Vielleicht kann Dir auch der Krebsinformationsdienst einen Therapeuten empfehlen oder aber auch Eure Krankenkasse. Ich habe das Gefühl, dass Dir das seelische Befinden sehr am Herzen liegt und ich persönlich bin fest davon überzeugt, dass es sehr wichtig für den Umgang mit der Krankheit und auch für eine Besserung oder gar Heilung ist.

Hast Du schon mal von O. Carl Simonton (amerik. Arzt) gehört? Er arbeitet mit einem Therapiekonzept von Visualisierungen, gerade bei Krebspatienten. Es gibt ein Buch inkl. CD: "Wieder gesund werden" - erschienen im rororo-Verlag. Eine weitere Hilfe könnte die Doppel-CD von Dr. med. Hanns Grün "Innere Heilkraft wecken" sein. Ich weiß nicht, wie Ihr zu solchen Hilfen steht (für viele ist das ja Mumpitz), aber ich persönlich glaube, dass es dem Unterbewusstsein einfach gut ist und - was ein wesentlicher Punkt ist: Es gibt keinerlei Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen dabei. Soweit ich weiß, gibt es in größeren Städen sogar Gruppen, die nach der Simonton-Methode arbeiten und in vielen Reha-Kliniken wird es ebenfalls angeboten.

Es ist eine enorme Stress- und Belastungssituation für Deine Frau, aber auch für Dich. Und Entspannung ist gerade jetzt so wichtig und gleichzeitig so schwer zu erreichen. Viele schwören auch auf Yoga, gerade weil man die Übungen entsprechend seines körperlichen Zustandes machen kann und sich dabei nicht überlastet. Vielleicht mögt Ihr das mal ausprobieren. Ein gutes Buch hierzu ist "Yoga für die Seele" von Ursula Karven, dass die Seele wieder ins Gleichgewicht bringen soll. Ihr könntet zusammen üben und hättet bestimmt auch Spaß dabei.

Wie schon gesagt, ist das nicht jedermanns Sache, aber vielleicht ist es einen Versuch wert und man spart sich Antidepressiva. Medikamentös kann Euch sicher der Hausarzt ansonsten unterstützen oder aber auch ein Psychiater oder Neurologe, bei denen schneller ein Termin zu bekommen sein wird als bei einem Therapeuten (Psychotherapeuten dürfen ja sowieso keine Medikamente verschreiben).

So, jetzt hab ich Dich aber auch zugetextet! Sorry

Lieben Gruß
Helga
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  #9  
Alt 12.01.2008, 19:26
Khayyaam Khayyaam ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Ihr Lieben!

Ich darf mich ganz, ganz herzlich bei Euch Allen für Eure lieben und vor allem informativen Beiträge auf meine Postings bedanken!!!! Sie haben mir bzw. natürlich uns beiden alle sehr, sehr geholfen! Momentan denke ich aber, daß es wohl besser sein wird, jetzt erst einmal alles sacken zu lassen! Das mit der psychoonkologischen Betreuung war selbstverständlich auch meiner Frau und mir bereits bekannt! Fast jede renommierte Klinik, die eine onkologische Abteilung/Station hat, hat auch mindestens einen Psychoonkologen angestellt. Bisher haben wir seine Betreuung aber noch nicht benötigt und daher auch noch nicht in Anspruch genommen. Erst jetzt, die letzte Zeit über, stellen sich sowohl bei meiner Frau als auch bei mir schwere bis mittelschwere psychische Beschwerden und Depressionen ein, die unbedingt von fachkundiger Hand behandelt werden müssen. Ich habe auch sofort Ende letzter Woche für uns beide einen Termin besorgt, um die Sache sofort anzugehen.

Bei uns beiden hat sich momentan das Problem eingestellt, daß wir einfach nichts mehr darüber hören und lesen wollen und können! Wir wollen also einfach nicht mehr darüber reflektieren und permanent mit der Krankheit konfrontiert werden. Irgendwann braucht ja schließlich auch jeder Mensch einmal Ablenkung und auch eine kleine Pause und Ruhe. Überall bei den Recherchen im Internet finden sich zur Therapie des kleinzelligen Bronchialkarzinoms nur Hiobsbotschaften, kein helles, hoffnungsfrohes Licht am Ende eines langen und schwarzen Tunnels! Momentan geht es meiner Frau aber gesundheitlich noch sehr, sehr gut! Sie verkraftet die Chemotherapien ausgezeichnet und wird hoffentlich auch mit den Belastungen einer sich anschließenden Strahlentherapie fertig werden. So hoffen wir beide zumindest! Was hinterher "vielleicht" einmal kommen könnte, kann lediglich der liebe Herrgott wissen! Wir beide beten und hoffen, daß meine Frau zu den wenigen Glücklichen zählt, - wie Michael schon ganz recht geschrieben hat! - bei denen sich eine dauerhafte Vollremission einstellen und sich der Krebs schließlich verkapseln wird. Wenn nicht, kann und muß man sich leider hinterher immer noch Sorgen bereiten und weitere intensive Überlegungen anstellen, was nun weiter zu tun sein wird. Das man sich aber schon im Vorfeld graue Haare wachsen lassen und permanent nur Unkenrufe ausstossen sollte, halten wir beide mittlerweile für vollkommen verfehlt. Wir beide sind durch diese übliche Herangehensweise an die schlimme Erkrankung ja mittlerweile seelisch vollkommen am Ende und finden fast keine Nacht mehr ausreichend Schlaf! Die Onkologen der Klinik in Hemer sind ja ebenfalls der Auffassung, daß man keineswegs in den Wahn verfallen solle, sich an die zahlreichen Horrorstatistiken im Internet zu halten und sich durch diese seelisch abbauen und herunterziehen zu lassen, da eben halt jeder Krebs individuell sei.

Viele liebe Grüsse

Friedrich

Geändert von Khayyaam (12.01.2008 um 19:55 Uhr)
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  #10  
Alt 12.01.2008, 19:41
Olli_EU Olli_EU ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo Friedrich,
der Krebs darf nicht das alleinige Thema in der Familie sein.
Geniesst lieber das schöne Leben, gönnt Euch was und wenn es was verrücktes ist. Macht Sachen die Spass machen und kehrt den Humor nach oben.
Freundlichen Gruß
Wolfgang
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  #11  
Alt 12.01.2008, 20:06
Michael_D Michael_D ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Ich kann Dich nur sehr zu dieser Einstellung beglückwünschen, Friedrich.

Michael
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