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  #1  
Alt 02.10.2004, 15:06
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Standard BSDK, LM, Anastomose, Verdauungsstörungen

Hallo Ihr Lieben!

Ottmar hat vor einigen Wochen eine "Augsburger Schlinge" bekommen, weil der Tumor den Magen abgedrückt hat! Da wurde der Dünndarm hoch gezogen und der Magen aufgeschnitten und mit dem Darm verbunden. Auch die Galle wurde ein Stück weiter hinten mit dem Darm direkt verbunden, um den Stent zu umgehen, der ständig verstopft war!

Leider nimmt er weiterhin an Gewicht ab und verdaut seine Nahrung nicht richtig! Der Stuhlgang ist hell und schaumig und er hat Bauchschmerzen!

Gegen seine Rückenschmerzen bekommt er Durogesic 75 Schmerzpflaster und b. Bed. Sevredol 20mg (Morphin) oder Paracetamol, wenn es nicht ganz so schlimm ist!
Seit einer Woche bekommt er gegen seine Schlafstörungen noch Stangyl 25, aber die hauen ihn so um, daß er sie nur noch viertelt und nicht jeden Tag nimmt.

Er hätte wirklich Appetitt, aber das Essen gleibt entweder gleich gar nicht drin oder es wird dann eben nicht gut verdaut!

Kennt jemand das Problem?

Liebe Grüße
Stefanie
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  #2  
Alt 02.10.2004, 15:38
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Standard BSDK, LM, Anastomose, Verdauungsstörungen

Nimmt er Säureblocker für den Magen ein? Das könnte evtl. helfen. Ansonsten vielleicht noch Lefax und die Dosis an Pankreasenzymen erhöhen.
Gruß,
Heiko
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  #3  
Alt 02.10.2004, 16:14
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Standard BSDK, LM, Anastomose, Verdauungsstörungen

Hallo Heiko!

Er bekommt Pantozol 20 1-0-1 und Laktulose für den Stuhlgang! Sein Heilpraktiker hat ihm jetzt noch was gegeben, was die Darmtätigkeit anregen soll und die Gallenflüssigkeit reguliert!

Reicht denn eine Panzytrat 40.000 nicht zum Essen?

Liebe Grüße
Stefanie
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  #4  
Alt 02.10.2004, 16:37
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Standard BSDK, LM, Anastomose, Verdauungsstörungen

gerade die substitution mit pankreasenzymen scheint wohl eine trial and error odysee zu sein. Auf der Website http://www.pankreasinfo.com/de/therapien.html#exokriner stehen infos dazu. Hab mal gelesen dass es am besten ist, wenn man die erste Tablette nach einem drittel des Essens, die zweite nach einem weiteren drittel und die dritte nach dem essen nehmen sollte, allerdings vielleicht nicht gleich 3*40.000 (es gibt auch 25.000). Manchmal hilft es auch auf ein anderes Präparat umzusteigen (Kreon,Pankreatan) weil diese an unterschiedlicher Stelle des Darmes aufgelöst werden. Vielleicht bringt auch der Versuch etwas, die Kapsel vorher zu entfernen und die Kügelchen so zu schlucken (Die Kapsel dient dazu die Kügelchen vor der Magensäure zu schützen, da die Magensäure durch das Pantozol veringert worden ist könnte es vielleicht eine Auswirkung haben).
Gruß,
Heiko
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  #5  
Alt 02.10.2004, 17:01
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Leider kann ich euch keinen weiteren Rat zu den Verdauungsstörungen geben, jedoch zu den Schlafproblemen. Stangyl gibt es auch in Tropfenform. Lasst euch die verschreiben, die kann man besser und individuell dosieren, so dass man dann morgens nicht so "abgeschossen" ist.

Ich wünsche euch alles Gute!

LG, Britta
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  #6  
Alt 02.10.2004, 21:46
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Standard BSDK, LM, Anastomose, Verdauungsstörungen

was wohl auch vorkommen kann ist dass es zu unzureichenden Bewegungen im Magen-Darmschlingenbereich kommt (stasis syndrom). MCP-tropfen könnten helfen. Ansonsten sollte das ein Arzt mal abklären.
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  #7  
Alt 03.10.2004, 09:20
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Standard BSDK, LM, Anastomose, Verdauungsstörungen

Hallo Heiko!

Also der Heilpraktiker hat gemeint, daß die MCP-Tropfen eher zuviel waren, da sie nicht ausreichend aufgenommen wurden bzw. angereichert sind, bewirken sie manchmal das Gegenteil!

Gestern habe ich ihm dann mal die Panzytrat-Kapsel aufgemacht und er hat gleich die Hälfte verschüttet. Aber im Prinzip leuchtet ihm Deine Erklärung schon ein. Vor allem wäre er froh, wenn es mit so einfachen Mitteln zu beheben wäre und nicht wieder was Organisches dahinter stecken würde!

Es war halt in den letzten 9 Monaten seit der Diagnose immer so, daß irgend was blödes immer dazu kam (Thrombose, Gastritis, Vorspülung nicht vertragen, Stent verstopft...)!

Viele Grüße
Stefanie
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  #8  
Alt 03.10.2004, 20:22
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Standard BSDK, LM, Anastomose, Verdauungsstörungen

Muss mich korrigieren, die Kapsel ist nicht säurefest und löst sich unabhängig vom PH-wert auf:

Kreon - dürfen die Kapseln geöffnet werden?

Kreon ist ein säuregeschütztes Pankreatinarzneimittel welches als Kapsel in verschiedenen Stärken, als Granulat und in Pellet-Form für Kinder vorliegt. Der Säureschutz der Enzyme wird durch eine Ummantelung der in allen Darreichungsformen enthaltenen Pellets erreicht.

Bei Kreon Kapseln dient die Kapselhülle aus Gelatine lediglich zur Portionierung und leichteren Handhabung. Nach dem Einnehmen löst die Kapsel sich nach wenigen Minuten pH-unabhängig auf und setzt die säurefesten Pellets frei.

Wenn gewünscht, darf jede Kreon Kapsel geöffnet und die Pellets ohne Kapselhülle eingenommen werden. An der Wirksamkeit ändert sich dadurch nichts.

Beachtet werden sollte hier, ebenso wie bei der Einnahme der ungeöffneten Kapsel, dass Kreon nicht zerkaut oder gelutscht werden darf. Zusätzlich sollte bei Einnahme der Pellets ohne Kapselhülle darauf geachtet werden, dass die Mundhöhle mit genügend Flüssigkeit nachgespült wird, um zu verhindern, dass Pellets in den Backentaschen oder z.B. unter einer Zahnprothese verbleiben.

Freigesetzte Enzyme können an der Mundschleimhaut zu Irritationen bis hin zur Geschwürsbildung führen. Werden die Pellets intakt geschluckt (auch ohne Kapselhülle) sind derartige lokale Nebenwirkungen ausgeschlossen.

Gruß,
Heiko
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  #9  
Alt 03.10.2004, 20:24
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Standard jedoch:

Was ist der Unterschied zwischen Kreon und Pankreon?

Kreon ist ein säurefest ummanteltes Pankreatinarzneimittel. Die Ummantelung verhindert eine Inaktivierung der Enzyme durch Magensäure. Erst ab einem pH-Wert von ca. 5,5 löst sich der Säureschutz. Die Enzyme werden freigesetzt und können im Duodenum den Verdauungsprozess einleiten.

Kreon ist indiziert bei allen Patienten mit exokriner Pankreasinsuffizienz und intakter Magensäurebildung.

Im Gegensatz dazu besitzt Pankreon keine säurefeste Ummantelung. Patienten nach Magenresektion oder mit aus anderen Gründen gestörter Magensäureproduktion sollten zur Therapie der exokrinen Pankreasinsuffizienz Pankreon Granulat erhalten.

Insbesondere bei operierten Patienten ist in jedem Fall die Darreichungsform als Granulat bzw. Pellets zu bevorzugen. Das Pankreatin aus monolithischen Darreichungsformen verteilt sich bei beschleunigter Magen-Darm-Passage nicht genügend mit dem Nahrungsbrei und kann daher nicht richtig wirken.
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  #10  
Alt 03.10.2004, 20:26
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Standard ein letztes:

Kreon - Dosierung

Die Dosierung von Pankreasenzymen hängt zum einen von der Schwere der exokrinen Pankreasinsuffizienz ab, zum anderen ganz wesentlich von der Menge und dem Fettgehalt der aufgenommenen Nahrung.

Diese Variabilität wird bereits in der Pankreatin-Monographie deutlich. Als allgemeine Richtdosis werden 20000 bis 40000 Einheiten Lipase pro Mahlzeit genannt, mit dem Hinweis, dass die erforderliche Dosis auch erheblich darüber liegen könne (5).

Differenziertere Angaben finden sich in der aktuellen Fachliteratur. Empfohlen werden z.B. bei chronischer Pankreatitis 20000 bis 75000 Einheiten Lipase pro Hauptmahlzeit und etwa 5000 bis 25000 Einheiten Lipase pro Zwischenmahlzeit (1). Ältere pankreasinsuffiziente Kinder und Erwachsene mit cystischer Fibrose benötigen im Schnitt 1000 bis 3000 Einheiten Lipase pro Gramm Nahrungsfett (3). Diese Empfehlung deckt sich in etwa mit der für Patienten mit chronischer Pankreatitis, legt man eine tägliche Aufnahme von ca. 100g Nahrungsfett zugrunde.

Als einfache Faustregel kann daher gelten:

pro Gramm Nahrungsfett werden ca. 2000 Einheiten Lipase benötigt.

Um die Wirkung adäquat zu entfalten sollte ein Pankreatinarzneimittel direkt und wenn möglich fraktioniert während der Mahlzeit eingenommen werden (4).

Insgesamt sind alle Dosierungsempfehlungen als Richtwerte zu betrachten. Bei einer großen individuellen Variabilität kann der tatsächliche Enzymbedarf sowohl unter als auch über oben angegebenen Richtwerten liegen (1-4).



Lit.:
1. Bruno M.J.: Treatment of Exocrine Pancreatic Insufficiency in Chronic Pancreatitis. In: Lankisch P.G., DiMagno E.P.(Eds.): Pancreatic Disease. State of the Art and Future Aspects of Research. Springer, Berlin 1999:121-131
2. Layer P., Keller J.: Enzyme Treatment in Chronic Pancreatitis. In Johnson C.D., Imrie C.W. (Eds.): Pancreatic Disease towards the Year 2000. Springer, London 1999:189-198
3. Koletzko S., Koletzko B., Reinhardt D.: Aktuelle Aspekte der Ernährungstherapie bei cystischer Fibrose. Monatsschr Kinderheilkd 1994; 142: 432-445
4. Löser C., Fölsch U.R.: Differentialtherapie der exokrinen Pankreasinsuffizienz — Aktuelle Aspekte und zukünftige Perspektiven der Substitutionstherapie mit Pankreasenzymen. Z Gastroenterol 1995; 33: 715-722
5. Bundesgesundheitsamt, Hrsg.: Monographie Pankreatin. Bekannt gegeben 20. Juni 1989. Veröffentlicht im BAnz vom 11. August 1989
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  #11  
Alt 04.10.2004, 10:01
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@Stefanie: besorge für Ottmar unbedingt STANGYL TROPFEN. Sie lassen sich vieel besser und genauer dosieren.
Die kann er jeden Abend nehmen und dann sorgen sie nur für guten Schlaf.
LG, SOnja
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