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  #1  
Alt 22.08.2016, 16:19
mimi1979 mimi1979 ist offline
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Standard Hodgkin Neuling

Hallo ,
ich wollte mich kurz vorstellen. Ich heisse Michaela, 36 Jahre , verheiratet und Mutter von 2 Jungs (11 und 14 Jahre).

Letzte Woche erhielt ich die vorläufige Diagnose Morbus Hodgkin :/
Angefangen hat es im Mai diesen Jahres das ich einen vergrösserten Lymphknoten am Hals ertastete. Bin auch sofort zum Hausarzt, der verschreib mir Antibiotika weil er dachte es ist ein Virus. Nachdem das nichts brachte überwies er mich Gott sei dank an eine Fachärztin für Onkologie und Hämatologie. Diese veranlasste umfassende Bluttests. Da diese nicht schlüssig waren und der Ultraschall einige auffällige Knoten zeigten durfte ich ins CT.
Da wurde bestätigt das ich vergrösserte Lymphknoten in der Leiste, den Achseln und am Hals habe. Die Milz ist auch vergrössert.
Letzte Woche erhielt ich dann den 1. Befund des entfernten Lymphknotens mit der Diagnose Hodgkin. Jetzt warten wir noch auf den endgültigen Befund aus Würzburg und bereiten die Chemo vor. Morgen darf ich zum Lungenfunktionstest und am Mittwoch wird mir Rückenmark entnommen.

Jetzt meine Fragen die mir vielleicht jemand beantworten kann/mag:
Kann ich meinen Körper auf die Chemo vorbereiten? Irgendwelche tollen Säfte? Irgendwelche Tips die sich positiv auf mein Blut auswirken?
Und noch wichtig für mich: was brauche ich um die Chemo gut durchzustehen? Weiche Zahnbürsten werden organisiert.... Gibts sonst noch was ich vorher unbedingt organisieren sollte?

Danke fürs Mitlesen
Mimi
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  #2  
Alt 23.08.2016, 00:00
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Hodgkin Neuling

Hallo mimi1979,

freut mich für Dich, daß Du mental ganz gut drauf zu sein scheinst.

Leider weiß ich nicht, ob sich die Chemotherapien bei Morbus Hodgkin und (bösartigem) Non-Hodgkin-Lymphom großartig unterscheiden.
Denke aber, daß dies eher nicht der Fall ist, weil es in beiden Fällen darum geht, bereits vorhandene und wuchernde Krebszellen plattzumachen.
Jeweilige "Chemo-Zusammensetzungen" sind ohnehin auf den Einzelfall "abgestimmt".

Du sprachst von Deiner Familie:
Besteht die Möglichkeit für Dich, die Therapie ambulant durchzuführen?

Zitat:
Kann ich meinen Körper auf die Chemo vorbereiten? Irgendwelche tollen Säfte? Irgendwelche Tips die sich positiv auf mein Blut auswirken?
Und noch wichtig für mich: was brauche ich um die Chemo gut durchzustehen? Weiche Zahnbürsten werden organisiert.... Gibts sonst noch was ich vorher unbedingt organisieren sollte?
Ja, Du kannst Deinen Körper auf die Chemo vorbereiten indem Du bereits jetzt anfängst, ihn "hochzupäppeln".
Denn eine Chemo "kostet" permanent Kraft/Energie.
Iß das, worauf Du Lust hast reichlich.
"Tolle Säfte" kannst Du dabei "vergessen".

Meine Tochter brachte mir wohlmeinend mal welche mit.
Einen davon trank ich auch.
Schmeckte mir nicht, und als ich mir die kcal von denen ansah, waren das gerade mal ca. 300 kcal.
Da aß ich dann lieber Schokolade (100g <=> 550 kcal) und sagte meiner Tochter, daß ich mir die "tollen Säfte" aufhebe.
Für später, falls mir evtl. etwas nicht mehr so recht bekommt.
Der Fall trat aber nicht ein, und die Säfte liegen inzwischen irgendwo herum.
Trinken werde ich die bestimmt nicht mehr.

Positiv auf die Blutwerte wirken sich Vitamin-D-Pillen aus.
Denn da kann man "unterversorgt" sein.
Im Winter eher als im Sommer.

Das wichtigste, um eine Chemo gut durchstehen zu können, ist die innere Einstellung dazu:
Sie kann heilen und Dich "gesund" machen.

Vielleicht Neben- und Nachwirkungen haben - das ja.
Doch was ist das schon?
Im Verhältnis dazu, ohne Chemo todsicher "abkratzen" zu müssen.

Wozu brauchst Du weiche Zahnbürsten?
"Geheim-Tip" zur Krebsbekämpfung?

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß Deine Therapie erfolgreich verläuft und Du das Glück hast, den Krebs überleben zu können.


Liebe Grüße
lotol
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #3  
Alt 23.08.2016, 09:11
mimi1979 mimi1979 ist offline
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Standard AW: Hodgkin Neuling

Danke Lotol für deine nette Antwort

Mental bin ich super drauf, denn für mich ist die Chemo meine Freundin die mir im Kampf gegen Mr. Hodgkin hilft. Ich kann es kaum erwarten das es endlich los geht. Natürlich habe ich Angst vor den Nach und Nebenwirkungen. Aber bei grossen Schlachten muss man mit Verlusten rechnen.

Ich habe die Möglichkeit die Behandlungen ambulant zu machen (Gott sei Dank) und von meiner Familie jede Unterstützung die man sich wünschen kann. Mein Problem ist eher das ich keine Hilfe annehmen kann :/ Ich bin da etwas eigensinnig. Aber ich glaube unter der Chemo kann ich nicht anders als um Hilfe zu fragen.

Vitamin D Pillen werden zu meiner liste "was besorg ich vor der Chemo "hinzugefügt, Schokolade ist in ausreichender Menge vorhanden und wird seit Jahren in Massen von mir vertilgt

Nebenwirkung der Chemo soll ja sein das die Schleimhäute in Mitleidenschaft gezogen werden, deshalb die weichen Zahnbürsten. Und wenn die weissen Blutkörperchen abk... soll man eine neue nehmen.

Abkratzen kommt für mich überhaupt nicht in Frage, ich hab mir fest vorgenommen das mein Leben und das meiner Familie trotz Mr. Hodgkin weitergeht. Lass mir doch davon nicht den Spass verderben. Ich hab mir fest vorgenommen das ich trotz Mr. Hodgkin noch arbeiten möchte (ich arbeite von zuhause aus, hab ein kleines Nagelstudio).
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  #4  
Alt 24.08.2016, 00:16
Veruschka Veruschka ist offline
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Standard AW: Hodgkin Neuling

Liebe Mimi,
schön, dass du dich hier meldest und schön, dass du so positiv und kraftvoll an die Sache rangehst!
Meine Tochter hat letztes Jahr die Chemo durchgestanden, auch Hodgkin: 6 Runden BEACOPP eskaliert.
Alles, was wir uns vorher überlegt haben, konnten wir vergessen! Anna hatte eine Zeitlang eine heftige Aversion gegen Kaffee, liebte aber Brezeln und Nutellabrote, dann konnte sie das wieder gar nicht sehen, dafür ging Nudelsuppe...
Wir haben einfach von Tag zu Tag und von Woche zu Woche gelebt!
Und es ging relativ "gut"!!! Anna ist fast jeden Tag ihre Runden spazieren gegangen und hat dann geschlafen, wenn sie müde wurde... Sie hat viel auf sich geschaut, mach das auch!
Und lass dir helfen!!
Was aus unserer Sicht sehr hilfreich war, war die Begleitung durch einen TCM-Arzt. Anna war regelmäßig bei der Akupunktur und ich glaube, dass ihr das wirklich geholfen hat. Außerdem hatte sie eine wunderbare Yoga-Gruppe, zu der sie auch fast immer gehen konnte.
Anna ist seit Juli letzten Jahres fertig mit der Behandlung und es geht ihr richtig richtig gut
Sie lebt und arbeitet ganz normal.
Bleib einfach nah bei dir und mit diesem kraftvollen Blick nach vorne!! M. Hodgkin hat so gute Heilungsaussichten!
Ich finde, man darf ruhig mal verzweifelt sein und weinen - und dann wieder Nase putzen und dem Krebs weiter kräftig in den Popo treten!
Alles Gute erst mal und lass wieder von dir hören.
Ich drück dich!
Vera
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  #5  
Alt 24.08.2016, 08:44
mimi1979 mimi1979 ist offline
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Standard AW: Hodgkin Neuling

Danke Veruschka für deine lieben Worte!

Freut mich das es Anna wieder gut geht und sie die Chemo so gut vertragen hat. Ich bin mir sicher, das ich die Chemo auch sehr gut vertragen werde.

Heute ist meine Rückenmarksuntersuchung. Der Lungenfunktionstest gestern war unauffällig ( obwohl ich seit 22 Jahren 1 Schachtel verqualme).
Ich bin ein Mensch der gerne plant und organisiert ( bei 2 Kindern, nem Job Haus und Hof ein absolutes muss) und auf alle Eventualitäten vorbereitet sein will.

Was mir zur Zeit am meisten zu schaffen macht ist wie mein Umfeld reagiert. Ich habe Kundinnen die sitzen mit Tränen in den Augen vor mir. Aber hey, ich lebe und habe gut Chancen.

Meinen Kindern habe ich es so schonend beigebracht wie möglich. Das böse K. Wort möchte ich in meinem Haus nicht hören. Das bekommt auch jeder zu hören der über meine Türschwelle tritt. Das böse Wort ängstigt meine Kinder. Denn sie verbinden damit automatisch Tod. Und nachdem meine Chancen so gut stehen möchte ich ihnen nicht ihre Kindheit zerstören.

Liebe Grüsse
Mimi
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  #6  
Alt 25.08.2016, 01:58
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Hodgkin Neuling

Hallo mimi1979,

Deine mentale Einstellung ist schon mehr als "die halbe Miete", den ganzen Sums überstehen zu können.

Zitat:
Zitat von Veruschka
Alles, was wir uns vorher überlegt haben, konnten wir vergessen! Anna hatte eine Zeitlang eine heftige Aversion gegen Kaffee, liebte aber Brezeln und Nutellabrote, dann konnte sie das wieder gar nicht sehen, dafür ging Nudelsuppe...
Wir haben einfach von Tag zu Tag und von Woche zu Woche gelebt!
Und es ging relativ "gut"!!! Anna ist fast jeden Tag ihre Runden spazieren gegangen und hat dann geschlafen, wenn sie müde wurde... Sie hat viel auf sich geschaut, mach das auch!
Kann ich nur bestätigen.
Es ist tatsächlich so, daß während der Chemo "Essens-Gelüste" entstehen, die völlig unkalkulierbar sind.
Der Körper "schreit" geradezu nach irgendetwas, das er haben will.
Schau auf Dich und sorg dafür, daß Dein Körper das bekommt, was er haben will.
Denn er kämpft für Dein Überleben parallel zur Chemo.
Alleine würde er das niemals schaffen können.
Also gib ihm, was er haben will.
Deck Dich dazu mit allem nur Möglichen ein.
Und selbst wenn Du davon ggf. etwas wegschmeißen mußt:
Spielt alles keine Rolle.

Zitat:
Was mir zur Zeit am meisten zu schaffen macht ist wie mein Umfeld reagiert. Ich habe Kundinnen die sitzen mit Tränen in den Augen vor mir. Aber hey, ich lebe und habe gut Chancen.
Dachte, Du betreibst ein Nagelstudio.
Traktierst Du dabei Deine Kundinnen so, daß die Tränen in den Augen haben?

Naja, Du sprachst von Haus und Hof.
Evtl. ländliche Umgebung, wo sich nichts "verheimlichen" läßt.
Ja, Du hast gute Chancen, weiterhin leben zu können.

Zitat:
Meinen Kindern habe ich es so schonend beigebracht wie möglich. Das böse K. Wort möchte ich in meinem Haus nicht hören. Das bekommt auch jeder zu hören der über meine Türschwelle tritt. Das böse Wort ängstigt meine Kinder. Denn sie verbinden damit automatisch Tod. Und nachdem meine Chancen so gut stehen möchte ich ihnen nicht ihre Kindheit zerstören.
Will nicht gerade sagen, daß Krebs zum Leben dazu gehört.
Den können wir auch weglassen.
Aber wenn wir ihn schon mal haben, verstehe ich nicht so ganz, was daran ein "böses Wort" sein sollte.

Die Realität ist nun mal, daß Du einen Krebs hast.
Kinder, auch Deine beiden Jungs, 11 und 14 Jahre alt, wollen wissen, was "Sache ist".
Denn sie sind in das "eingebettet", was ihnen Sicherheit gibt:
Die Familie.
Denke, es ist Dein Job, Deinen Kindern die Angst "wegnehmen" zu können, daß
mit "Krebs" "automatisch" der Tod verbunden ist.

Wie kommst Du darauf, daß Du mit Offenheit ihre Kindheit "zerstören" könntest?
Wem denn sonst als ihren Eltern sollten Kinder vertrauen können?

Denk bitte mal darüber nach.
Mit Deiner Einstellung wirst Du schon die richtigen Worte finden können, um Deinen Kindern den Sachverhalt erklären zu können.
Denn die sind ja schließlich - wie alle Kinder - nicht doof.
Sondern exzellente Beobachter.
Oder glaubst Du im Ernst, daß Deine Jungs die Veränderungen, die Du während der Chemo "durchmachst" (z.B. Haarausfall) nicht wahrnehmen und sich darüber (evtl. ängstigende) Gedanken machen?

Bereite sie bitte auf das vor, was todsicher kommen wird.
Sowie auf das, was höchstwahrscheinlich kommen wird:
Das Überleben.
Beide Erklärungen bist Du Deinen Kindern schuldig.
Wirst das schon hinbekommen.


Liebe Grüße
lotol
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung

Geändert von lotol (25.08.2016 um 02:12 Uhr) Grund: Rechtschreibungs-Fehler
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  #7  
Alt 14.03.2017, 18:35
mimi1979 mimi1979 ist offline
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Hallo ihr lieben,

nach erfolgreichem Abschluss meiner Chemo und dem ´bestandenem´CT wollte ich mich mal wieder melden. Ich hab es tatsächlich geschafft und hab die Chemo überstanden. Als ich vom CT nach Hause gefahren bin musste ich erst einmal heulen wie seit der Diagnose nicht mehr. Ich bin tageweise in ein tiefes Loch gefallen, mit der Frage nach dem sinn. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben... Ich fühlte mich ... ja... leer. Alles ist abgefallen von mir und die Gefühle die ich lange verdrängt habe um gut durch die Chemo zu kommen holten mich wieder ein.

Ich habe seit Beginn der Diagnose insgesamt 12 kg zugenommen. Ich fühle mich total unwohl, wie ein kleiner dicker Frosch. Meine Haut spannt und juckt. Meine Kleidung passt auch nicht mehr. Mich frustriert das ohne Ende. Egal was ich mache oder nicht mache... Die Kilos bewegen sich nicht mehr von der Stelle. Hat jemand von euch einen Tip? Oder muss ich einfach geduldiger werden?

Hoffe euch allen geht es gut und ihr könnt den Frühling geniessen <3
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  #8  
Alt 14.03.2017, 23:26
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Hodgkin Neuling

Hallo mimi1979,

ich freue mich sehr mit Dir.
Gratuliere.

Zitat:
Ich bin tageweise in ein tiefes Loch gefallen, mit der Frage nach dem sinn. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben... Ich fühlte mich ... ja... leer. Alles ist abgefallen von mir und die Gefühle die ich lange verdrängt habe um gut durch die Chemo zu kommen holten mich wieder ein.
Welche Frage nach dem Sinn?
"Leer" im Sinn von irgendwie "abgekämpft" fühlte ich mich nach der erfolgreichen Therapie auch.
Doch gleichzeitig auch unendlich froh und glücklich über das "Wunsch-Ergebnis".
Ist das bei Dir denn anders?


Zitat:
Ich habe seit Beginn der Diagnose insgesamt 12 kg zugenommen. Ich fühle mich total unwohl, wie ein kleiner dicker Frosch. Meine Haut spannt und juckt. Meine Kleidung passt auch nicht mehr. Mich frustriert das ohne Ende. Egal was ich mache oder nicht mache... Die Kilos bewegen sich nicht mehr von der Stelle. Hat jemand von euch einen Tip? Oder muss ich einfach geduldiger werden?
Naja, Du hast das mit der Fresserei ja fast noch exzessiver betrieben als ich.
Zitat:
Zitat von von Dir, anfangs
Apropos abgemagert.... mein Körper hat irgendwelche Pläne die ich nicht verstehe... ich (sorry den Ausdruck) FRESSE Schokolade Kiloweise und nehme dementsprechend natürlich zu. Ich hab, würde ich behaupten, eine sehr weibliche Figur (ohne Busen, die haben mich 2 Stillkinder gekostet) dafür Bauch (oder schon Wampe), Hüfte und Hintern. Und das `weibliche`wird immer mehr. Wahrscheinlich denkt mein inneres Ich : Kalorien Kalorien Kalorien...
Wenn ich so lese nimmt man während der Chemo ab. Nur ich werd mich wahrscheinlich nach der Chemo kugeln können.
Herzhaftes lässt mich kalt... Bevor ich einen Schweinebraten esse, hau ich mir lieber 2 Kilo Rahmmandelschokolade rein..
2 kg Schokolade = 20 Tafeln Schokolade!
Mit nur drei bis höchstens vier Tafeln (je ca. 500 bis 600 kcal) kannst Du "locker" Deinen Tagesbedarf an kcal abdecken.
Wenn Du das wirklich - auch nur zeitweise - wie genannt, betrieben hast, kannst Du froh sein, nur 12 kg zugenommen zu haben.

Du fragst danach, wie Du die (unerwünschten) kg wieder abbauen kannst.
Mir fällt dazu nur ein (Rangreihenfolge):

1) Körperlich arbeiten => Fettverbrennung + Muskelaufbau
War da nicht etwas mit Holzvorräte für den Winter anzulegen?
"Maloch" dabei einfach mit.
Natürlich nur, ohne Dich damit zu überlasten.
(Denn es dauert, bis man nach einer Therapie wieder körperlich "voll auf der Höhe" ist.)
Ist m.E. sinnvoller als in der Gegend herum zu radeln oder zu laufen.
2) "Grünfutter" zuführen => macht voll, hat aber kaum kcal.
Fisch ebenso.
3) FdH abwandeln => F1/4
4) Intermittierend oder länger fasten.
Grünfutter-Zufuhr "juckt" dabei nicht.
Mögliche "Auswege":
http://www.n-tv.de/archiv/Als-die-Bi...icle71969.html
Ist aber besser, man bleibt wirklich bei Fisch als "Augenwischerei" zu betreiben.
(Eine Dose Ölsardinen hat ca. 280 kcal. Da kannst Du Dir dann auch schon mal ein Bier dazu "genehmigen". Oder auch zwei.
Mit nur einem Toastbrot dazu liegst du ungefähr auf der "gleichen Rille":
http://www.idealgewicht.com/kalorien...alorien-toast/ )
5) Wenn Du eine gute Leber hast:
Öfter mal (evtl. auch gemischt mit anderen Vorgehensweisen) einen Tag einlegen mit früh mittags und abends:
3 hartgekochte Eier + 1/2 Grapefruit dazu. "Haut" durchschnittlich garantiert 1 kg "weg".
Getränke dazu: Kaffee und/oder Tee - soviel Du davon trinken willst.
(Das ist übrigens der Beginn einer höchst effektiven "Abnehm-Diät", die man aber nirgendwo mehr findet. )

Viel Glück mit Allem beim Abnehmen.

Bei mir läuft immer noch das genau umgekehrte "Programm":
Zunehmen, bis ich ca. 80 kg wiege.
Vor ca. 1 Jahr fing der ganze Mist mit dem Lymphdrüsenkrebs bei mir an.
Zu Beginn der Therapie hatte ich Untergewicht (unter 70 kg, bei 1,87 m Größe).
Bisher konnte ich mir gerade mal ca. 10 kg "hinfressen".

Zunehmen ist zwar angenehmer als Abnehmen, aber Du wirst das mit dem Abnehmen schon schaffen können.
Ist ja - wie so Vieles - ein reiner Willensakt.
Rauchst Du noch oder gelang es Dir, das zu beenden?


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #9  
Alt 15.03.2017, 12:59
mimi1979 mimi1979 ist offline
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Standard AW: Hodgkin Neuling

Mahlzeit

das Loch kann ich gar nicht so beschreiben... Irgendwie leer, ausgelaugt, nervlich am ende, depressiv. Welchen Sinn hat das Leben. Jetzt hab ich den Scheiss Krebs in der Arsch getreten, gekämpft, gelitten und was kommt jetzt? Weiss nicht ob du verstehst was ich meine. Freude hatte ich bis jetzt noch keine. Wahrscheinlich kommt die erst wenn ich meine erste Antikörper Spritze bekommen habe. Mal sehen wie ich die vertrage....

Zu meiner Leber sag ich besser nix. Die werte sind schon immer erhöht, und nein ich bin nicht Alkohol krank.

Das Gewicht schiebe ich aufs Kortison und hoffe das es wieder weggeht. Ich habe schmerzen an der Bauchdecke und der Brust, weil die Haut so spannt. Das macht mich ganz kirre. Habe mir jetzt low carb verordnet.

Rauchen konnte ich nicht komplett aufhören...
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  #10  
Alt 16.03.2017, 01:55
lotol lotol ist offline
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Hallo mimi1979,

Zitat:
Irgendwie leer, ausgelaugt, nervlich am ende, depressiv. Welchen Sinn hat das Leben. Jetzt hab ich den Scheiss Krebs in der Arsch getreten, gekämpft, gelitten und was kommt jetzt? Weiss nicht ob du verstehst was ich meine.
Ich verstehe leider wirklich nicht, was Du meinst.

Habe ich vielleicht etwas falsch verstanden?
Du hast doch nun eine erfolgreich "gelaufene" Therapie hinter Dir.
Und die zwei AK-Spritzen (sicherheitshalber) wirst Du schon auch noch gar "verdauen".
Genau so, wie Du die vorhergehende "Chemie-Zufuhr" mehr oder weniger problemlos "weggesteckt" hast.

Was soll also da noch groß daherkommen können?
Zumal Du ja - wie wir alle - regelmäßig ca. 5 Jahre lang nachuntersucht wirst.
Oder meintest Du etwas anderes?


Daß Dich Gewichtszunahme (wie alle Frauen) "belastet", verstehe ich schon.
Das kann Dir aber doch zunächst mal völlig wurscht sein - Hauptsache, der Krebs ist plattgemacht.
"Pfunde" plattmachen kannst Du ja immer noch dann, wenn Du auch mit den AK-Spritzen "durch" bist.

Und Dich auch wirklich wieder von der Therapie erholt hast und wieder "auf der Höhe" bist.
Was aber "dauert".
Ich fragte mal meine Onkologin, ob meine Schätzung, daß es ungefähr so lange "dauert" wie der gesamte Zeitraum "Erste Wahrnehmungen eines Krebses bis zur Beendung von ihm", richtig sei.

Ihre lakonische Antwort:
Ja, mindestens.
Meistens sogar länger.

Ich kann Dir versichern:
Es ist keineswegs so, daß man nach einer Therapie sehr schnell wieder "auf der Höhe" ist.
Danach ist es nun mal nicht so, wie vorher.

Und ja, ich denke, Du solltest diesbzgl. tatsächlich geduldiger sein.
Weil eine Therapie einfach "schlaucht" und es irrsinnig wäre, danach etwas "über's Knie biegen" zu wollen.


Wenn Du nach dem Sinn des Lebens fragst, brauchst Du nicht lange zu suchen:
"Der Sinn des Lebens besteht darin, glücklich zu sein." (Dalai Lama)

..."leer, ausgelaugt, nervlich am ende, depressiv." klingt ja nun nicht gerade danach.
Nimm Dir bitte ganz rigoros die Zeit, die Du brauchst, um wieder glücklich sein zu können.
Denn wenn das so mit Dir weitergehen sollte, wirst Du m.E. daran "kaputt gehen".

Zitat:
Freude hatte ich bis jetzt noch keine.
Offengestanden "erkenne" ich Dich gar nicht wieder.
Nicht mal mehr Freude daran, Deine Kundinnen "quälen" zu können?

Ist mir schon klar, daß das nicht so ernst gemeint war.
Doch immerhin "schimmert" da die Freude durch, weiterhin das praktizieren zu können, was Du tun willst und kannst.
Wirklich keine Freude mehr daran??

Und wie sieht es denn mit Deiner anfänglichen Entschlossenheit aus:
Zitat:
Abkratzen kommt für mich überhaupt nicht in Frage, ich hab mir fest vorgenommen das mein Leben und das meiner Familie trotz Mr. Hodgkin weitergeht. Lass mir doch davon nicht den Spass verderben. Ich hab mir fest vorgenommen das ich trotz Mr. Hodgkin noch arbeiten möchte (ich arbeite von zuhause aus, hab ein kleines Nagelstudio).
"Schlappst" Du derzeit ab??
Läßt Dich womöglich einfach (mental) "hängen" oder wie oder was??

Sollte das der Fall sein:
Warum denn eigentlich??
Das "Gröbste" hast Du doch - wenn ich mich nicht irre - erfolgreich "überstanden".

Mach also unbeeindruckt von dem ganzen Sums damit weiter, was dazu geeignet ist, Dich glücklich machen zu können.
Und wenn das nicht mehr ganz so geht, wie in "alter Frische", macht das auch nichts.
Die "neue Frische" wird sich schon nach und nach einstellen.
Mit Sicherheit - auch das kann ich Dir versichern.
Ist nur eine Frage der Zeit, und weiter gar nichts.


Liebe Grüße
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2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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