Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Leukämie

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 22.07.2009, 17:21
silvia3 silvia3 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.07.2009
Beiträge: 14
Unglücklich Leben nach der Chemo

Hallo
Ich habe am 23.12.08 als Weihnachtsgeschenk die Diagnose AML bekommen und den selben Tag mit der Chemo begonnen.Nun habe ich die Behandlung abgeschlossen und bin wieder@ home.Müsste eigendlich glücklich sein,aber
irgendwie bin ich in ein Loch gefallen.Meine Kinder 17 und 19 mussten schnell
erwachsen werden und ich hab das Gefühl meine Mutterrolle ist nicht mehr da.Irgendwie komme ich hier zu Hause nicht richtig an.(Es wirkt alles fremd und anders)Und die Angst vor einem Rückfall frisst mich auf. Hat jemand gleiche Erfahrungen gemacht und vllt. ein Tip für mich das alles in den Griff zu bekommen???
Susi
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 22.07.2009, 17:27
Nice Nice ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.06.2009
Ort: Hessen, KS
Beiträge: 25
Standard AW: Leben nach der Chemo

tipps zu geben is immer schwierig, jenachdem wie du gestrickt bist. mir persönlich hat es viel geholfen darüber zu reden, ich habe viele intensive gespräche mit familie und freunden geführt.

was mir noch einfallen würde, wären selbsthilfegruppen oder therapeutische behandlung, hört sich doof an, aber man muss nicht immer ne "klatsche" haben um zum psychatar o.ä. zu gehen.

die angst, das man ein resediv erleidet bleibt wahrscheinlich ein leben lang. ich geh auch immer mit einem mulmigen gefühl zur monatlichen kontrolle, denek dieses ist auch normal, da man ja nicht unbedingt an einer grippe leidet.
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 22.07.2009, 17:39
silvia3 silvia3 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.07.2009
Beiträge: 14
Standard AW: Leben nach der Chemo

Ja,vllt sollte ich das wirklich tun,professionelle Hilfe zu holen.

Ich bin immer shr stark gewesen,bin auch gut durch die Chemos gegangen.
SO kenne ich mich nicht,habe das Gefühl meine Familie zu sehr zu belasten
weil mir laufend die Tränen kommen und ich aus dieser Lethagie nicht mehr rauskomme
Aber vielen Dank für die Hilfe
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 23.07.2009, 16:00
Corinna1965 Corinna1965 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 13.10.2005
Beiträge: 7
Standard AW: Leben nach der Chemo

Liebe Sylvia, dein Lebensweg hört sich wie mein eigener an. Ich habe im November 2002, einen Tag vor meinem 37. Geburtstag, die Diagnose ALL bekommen und musste sofort stationär aufgenommen werden. Mein Zustand muss zu diesem Zeitpunkt lebensbedrohlich gewesen sein, denn sofort am nächsten Tag, also meinem Geburtstag, wurde die Chemotherapie eingeleitet. Insgesamt blieb ich bis April im Krankenhaus, unterbrochen von wenigen, kurzen Wochenendaufenthalten zu Hause. So lange von meinen Lieben getrennt zu sein, meinen Vati am Telefon weinen zu hören, hat mir fast das Herz gebrochen. Meine Tochter war zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre alt. Ich konnte nie mit ihr darüber reden, auch heute nicht. Es war eine wahnsinnige Belastungsprobe für die ganze Familie. Mir hat damals ein Arzt den Rat gegeben, ich solle mich auf mich selbst konzentrieren und muss hinten anstellen, wie die Familie mit meiner Erkrankung klar kommt. Das hat aber eine ganze Weile gedauert. Als ich dann genesen war und zur Kur gefahren bin, fiel ich in ein riesengroßes Loch. Ich konnte mit dem Umstand, wieder gesund zu sein, überhaupt nicht umgehen. Ich habe nur geweint und hatte natürlich panische Angst vor einem Rückfall. Glücklicherweise fand ich in meinem Mann und meinen Schwestern geduldige Zuhörer und Gesprächspartner. Richtig zur Ruhe kam ich aber erst viel später. In der Universitätsklinik Magdeburg wurde damals ein Projekt gestartet: Psychoonkologische Betreuung. Man hatte nämlich festgestellt, dass diese Art der Betreuung im Krankenhaus und auch danach völlig auf der Strecke bleibt. Damals kam eine Mitarbeiterin zu mir nach Hause, um im Rahmen dieser Studie bzw. dieses Projektes ein Interview mit mir zu machen. Ich war eine von vielen Teilnehmern. Was soll ich dir sagen? Nachdem ich einer wildfremden Frau, die einiges jünger war als ich, mein Herz ausgeschüttet habe und dabei wieder viele Tränen flossen, ging es mir deutlich besser und von da an bergauf. Sie hat mir bestätigt, dass bisher alle Teilnehmer ihr bisheriges Leben (Kindheit, Jugend, Ehe) sehr kurz umrissen darstellten und die Erkrankung einen Riesenplatz einnahm und alles andere verdrängte. Heute geht es mir gut. Ich bin zwar aufgrund von weiteren Erkrankungen infolge der Chemotherapie (Hüftkopfnekrose, d. h. künstliche Hüftgelenke waren notwendig) in meiner Lebensqualität eingeschränkt, bin aber dennoch voll berufstätig und plane nicht mehr in Jahrzehnten. Du wirst noch eine ganze Weile brauchen, bis du alles verarbeitet hast und nicht mehr täglich daran denkst und deine Angst vor einem Rezidiv nachlässt. Nimm dir dafür Zeit und wenn es nicht anders geht, psychologische Hilfe! Ich wünsche dir alles Liebe und drücke dir ganz fest die Daumen. Es wäre doch gelacht, wenn wir diese Sch.....krankheit besiegt haben und uns danach unterkriegen lassen.

Geändert von Corinna1965 (23.07.2009 um 16:03 Uhr) Grund: war nicht vollständig
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:00 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55