EU-Rente bei BK

[mascha2600]

Hallo Ihr Lieben,
habe bereits einen neuen Strang im Bereich "Rechtliches usw." eröffnet. Leider hat mir dort niemand geantwortet.
Deshalb die gleiche Frage nochmals hier:

Wie Ihr ja wißt, bin ich im April 2007 an BK erkrankt (T2, G2, N0, M0). Behandlung: OP, 5 x FEC, Radiatio; Februar 08: Total-OP; seit 02/2008 AHT mit Arimidex.
Ich hatte schon seit Jahren Probleme mit der Brustwirbelsäule (zzgl. Bandscheibenprotrusion im LWS-Bereich). Seitdem ich Arimidex nehme, haben sich die Probleme in der BWS extrem verstärkt (zusätzlich noch starke Knochenschmerzen). Schlafen ist seit Mitte 08 fast nicht mehr möglich (ca. 3-4 Std./täglich). Außerdem leide ich am Barrett-Syndrom.

Auf Drängen meines Mannes hab ich jetzt im Dezember 08 Antrag auf EU-Rente gestellt.

Meine Frage nun: Hat jemand von Euch mit der o.g. Diagnose/oder ähnlicher Diagnose schon mal EU-Rente beantragt ? und wenn ja, wie ist das gelaufen (sprich wurde die bewilligt) ?
Mein Gutachtentermin ist bereits morgen Früh, deswegen wäre ich dankbar, wenn Ihr Euch schnell meldet.

LG von d'r Alb raa
Christiane

[Birgit49]

Liebe Chris

im Mai 2006 bin ich an BK operiert worden, dann Bestrahlung, AHT mit Trenantone und Tamoxifen. 2007 Beinthrombose unter Tamoxifen, deshalb Wechsel auf Femara. Starke Knochen und Gelenkschmerzen, deshalb Wechsel zu Aromasin.

Im Januar 2008 habe ich EU - Rente beantragt, Anfang April war die Begutachtung, Ende Mai hat mich der Arzt angerufen, dass er das Gutachten an die Rentenversicherung geschickt hat, Ende August habe ich meinen Rentenbescheid bekommen, dass ich rückwirkend seit 1.8. berentet bin.

Der Gutachtertermin hat über 2 Stunden gedauert. Soviel ich verstanden habe, kommt es nicht auf die Diagnose an , sondern wie eingeschränkt ein Mensch im Erwerbsleben ist. Kann vielleicht noch 4 Stunden am Tag gearbeitet werden? Sind die Probleme mit einer REHA (REHA vor Rente!) zu beheben? Ist ein Wechsel des Arbeitsplatzes möglich, sind bei Gelenkschmerzen z.B. viele Treppen zu steigen, wie sind die psychischen Belastungen des Berufes u.s.w.

Ich habe mir vorher alles notiert, was ich an gesundheitlichen Problemen habe, alle Arztberichte und Befunde mitgebracht.

Meine Ärzteliste mit Adressen und Telefonnummern hatte ich auch dabei, falls noch Befunde angefordert werden mussten.

Der Arzt hat sich sehr viel Zeit genommen und sich für meine Situation wirklich interessiert.

Wenn du mehr wissen möchtest, gerne über PN - nicht nur über Rosen


Liebe Grüße

Birgit

[Altmann]

Hallo,
also bei mir hat das nicht so gut geklappt. Ich hatte schon zwei
Gutachtertermine, obwohl schon bei der Reha auf 3-6 Stunden Arbeit
plädiert wurde. Ich bekomme weder halbe noch ganze Rente. Habe
BK, Rückenprobleme, Asthma bronchiale, psychische Probleme, hoher
Blutdruck und zusätzlich bin ich noch arbeitslos und Nichtleistungs-
empfänger. Hat alles nichts genutzt.
Brutal was?
Gruß Altmann

[mascha2600]

Hallo Altmann,
das tut mir sehr leid für Dich, dass das so gelaufen ist.
Meine Herrn, jetzt hab ich noch mehr Sch.... vor Morgen ! Um ehrlich zu sein, ich glaub ohnehin nicht, dass man mir eine Rente bewilligt. Ich machs hauptsächlich deswegen, dass mein Männe Ruhe gibt !
LG Chris

[Lisa52]

Hallo Christiane,
ich habe eine ähnliche Diagnose wie du. Auch April 2007 OP; dann 6x Chemo danach 36 Bestrahlungen und nun Femara. Dieses hat meine Depis sehr verstärkt und sonstige Nebenwirkungen vom feinsten. Kann auch sehr schlecht schlafen bin daduch tagsüber wenig belastbar.
Habe eine gute Psychologin die mich schon viele Jahre kennt, nun hat sie mir bei meinem Rentenantrag sehr zur Seite gestanden.Ich habe im August den Rentenantrag gestellt, Anfang November war ich dann zur begutachtung. War 1Stunde bei der Ärztin und konnte danach nicht sagen wie sie entscheiden wird. Aber Anfang Dezember war der Antrag bewilligt und sogar rückwirkend.
Bin aber auch immer sehr erschöpft und kraftlos, obwohl ich alles mögliche vorher versucht habe. Das Schlafproblem wird von den Ärzten übrigens sehr ernst genommen. Wichtig sind aber auch die Berichte deiner behandelden Ärzte.
Möchte dir nur Mut machen für Morgen, und wenn der Antrag abgelehnt wird, kannst ja Einspruch erheben.
Drücke dir die Daumen für Morgen
Lieben Gruss
VON LISA

[Amazona]

Hallo Christiane,

ich drück Dir die Daumen, daß es morgen klappt. Falls nicht, laß Dir vom Sozialverband helfen und lege unbedingt Einspruch ein. Allein ist man doch immer ziemlich verraten und verkauft.
Laß`bitte von Dir hören, wie es gelaufen ist.

Liebe Grüße
Amazona

[patzi]

Ich habe auch EU-Rente nach BK bekommen, vor neun Jahren. Ich war damals 47.
Auch ich rate Dir dringend, Dich bei Problemen an den Sozialverband zu wenden. Den gibt es in allen größeren Städten. Die erste Beratung ist völlig kostenlos. Mir hat der SOVD schon seit vielen Jahren immer wieder geholfen, z.B. auch beim Grad der Schwerbehinderung.

Für morgen toi toi toi.

Elke

[Amazona]

Hallo Christiane,

der Vorteil sich vom SOVD helfen zu lassen, liegt auch darin, daß man kein "Einzelkämpfer" ist und von den zuständigen Stellen auch nicht so schnell "abgebügelt" wird.
Z.Zt. läuft bei mir auch gerade das Verfahren der Herabstufung bei dem Grad der Behinderung.

Liebe Grüße
Amazona

[mascha2600]

Guten Morgen Ihr Lieben !!!
Vielen, vielen Dank für Eure Antworten.
In einer Stunde gehts los. Wenn ich wieder daheim bin, melde ich mich gleich.
LG Chris

[mascha2600]

Hallo Mädels,
heute war also die "Begutachtung".
Was für ein Witz ! Ich war um pünktlich um 8.30 Uhr dort und hab zunächst 1 Stunde im Wartezimmer gewartet. Danach gabs eine Urinprobe u. Blutentnahme.
Die "Anamnese" wurde durch die Sprechstundenhilfe durchgeführt; danach wieder 1 Stunde warten. Sodann wurde ich ans EKG angehängt und.....Ihr erratet es....wieder eine 1 Stunde warten
Das eigentliche Gespräch mit dem "Arzt" (übrigens ein normaler niedergelassener Internist !) dauerte hingegen nicht mal 10 Minuten. Dafür hab ich jetzt noch einen Ultraschall vom Bauch. Bezügl. meiner Wirbelsäulenbeschwerden meinte er, ich solle doch froh sein, dass ich keine Metastasen dort habe, sondern "nur" einen M. Scheuermann u. Arthrose.
Bezüglich meiner (wirklich extremen) Schlaf- u. Gedächtnisstörungen sagte er mir lapidar, dass er sie zur Kenntnis genommen habe und "gegebenenfalls" in das Gutachten einfließen lassen.

@Birgit:
Die Liste mit den Adressen meiner behandelnden Ärzte wollte er nicht haben, weil er (Zitat): "...dort sowieso keine Befunde o.ä. anfordere. Das könne ja wenn Bedarf bestünde, die Rentenversicherung machen".

Fazit: Ich gehe davon aus, dass ich keinesfalls "Positiv" begutachtet wurde; eigentlich hatte ich mir vorher überlegt, dass ich - falls der Antrag abgelehnt wird - die Sache auf sich beruhen lasse.
Aber nach diesem "Begutachtungs"-Termin heute werde ich sicherlich vorm Sozialgericht klagen, wenn der Bescheid abgelehnt wird.

LG von d'r Alb

Chris

[patzi]

Wenn Du dann klagst, dann nimm Dir aber die Hilfe vom Sozialverband. Die stellen Dir, wenn Du Mitglied bist, einen kostenlosen Rechtsbeistand. Die Mitgliedschaft kostet pro Monat 5 €.

Also, diese Begutachtung war ja wirklich merkwürdig. Wenn ich da an meine Untersuchung bei der Gutachterin denke ...

Ich glaube, die hat mich 1 1/2 Std. in die Mangel genommen, wollte alles, wirklich alles wissen: Wieviele Geschwister? Ob ich im Kindergarten war. Wann meine Eltern gestorben sind. Was ich den ganzen Tag so mache. Ob ich mir regelmäßig Essen koche. ..... Die hat mich ausgequetscht wie eine Zitrone. Vorher ist nur eine Gehirnschrift gemacht worden.
Das war aber auch keine Internistin, sondern eine Neurologin.

patzi

[patzi]

Hallo Amazona,

das habe ich auch durch. Mit Hilfe des SOVD, der 2 1/2 Jahre einen harten Kampf gegen das Versorgungsamt geführt hat, hat man mich auf nur 50 % herabgesetuft; ursprünglich sollten es 30 % sein.

Und noch ein Erfolg: Ich werde nie mehr überprüft. Diese 50 % behalte ich nun für immer!

patzi

[Birgit49]

Hi Chris,

wirklich sehr merkwürdig!

Allerdings hatte ich nach meiner Begutachtung auch keinen blassen Dunst, wie mich der Arzt beurteilen würde. Also heißt es erstmal abwarten. An deiner Stelle würde ich auch klagen, wenn die Berentung abgelehnt wird.

Bei mir haben sie die Berentung auf ein Jahr befristet und ich habe am Freitag einen Termin bei der Rentenberatung, weil ich einen Verlängerung der Rente beantragen möchte. Man hat ja sonst nix zu tun ...

Ich wurde von einem Internist und einer Neurologin begutachtet.

Der Termin bei der Neurologin war sehr seltsam. Eine Arzthelferin mit sehr starkem Akzent sprach mir in rasendem Tempo einige unverständliche Zahlenreihen vor, die ich nachsprechen sollte. Als Logopädin bin ich zum Glück ganz gut im Analysieren von Sprachstörungen und habe doch einige Ziffern verstanden. Nach 5 Zahlenreihen sagt sie : Si habe Intelligenz hoch von 136, steht auf meine Zettel. Auf meine Bemerkung, sie habe jetzt bestenfalls mein Hörgedächtnis getestet, aber keinesfalls meine Intelligenz, reagierte sie ausgesprochen sauer. Bei der anschließenden Hirnstrommessung klebte sie mir die Elektroden brutal an den Haaren fest - das ziepte beim Abnehmen ... und die anschließenden Messung der Nervenleitung im Arm war heftig ...

Merke: Ärgere nie eine Arzthelferin, wenn sie mit Strom hantiert oder eine Spritze in der Hand hat.

Chris, ich drücke dir die Daumen,

liebe Grüße von

Birgit, die sich sofort bei der "mensa" anmeldet

[mascha2600]

@Liebe Birgit,
trotz allem mußte ich doch lachen, als ich Dein Post las.
Künftig werde ich alle Arzthelferin mit "Samthandschuhen" anfassen.
@alle:
Vielen lieben Dank für Eure Posts. Ich werde Euch berichten, wie es mit meiner Sache weitergeht.

LG von d'r Alb raa
Chris

[mascha2600]

Guten Morgen Mädels!
Wollte mal kurz den Stand der Dinge berichten:

Der erste Gutachter (ein Internist) hatte mich ja "negativ" begutachtet. Beim zweiten war ich letzte Woche, und was soll ich sagen, endlich mal ein Arzt der so Sachen wie "Schlafstörungen, Knochenschmerzen etc" ernst nimmt. Hier wird das Gutachten positiv ausfallen. Jetzt steht mir noch der dritte Doc/Gutachter bevor und dann schaun mer mal !
LG Chris