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Alt 08.06.2006, 17:13
Benutzerbild von Hagestolz
Hagestolz Hagestolz ist offline
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Registriert seit: 09.05.2006
Ort: Bamberg
Beiträge: 6
Standard Nierenzellkarzinom vor 4 Monaten operiert,

ich hatte auch schon meine erste Nachsorge und dort wurde aber lediglich ein Ultraschall der noch verbliebenen Niere gemacht. Nun ist es schon 4 + Monate her und ich renne wegen diversen Beschwerden, Kreislauf (wegen unspezifischer Herzrythmusstörungen konnte bei Langzeit - EKG und Blutdruck, nichts auffälliges gefunden werden) etc. von Arzt zu Arzt, dort können sie nichts finden. Nun heute habe ich früh schon stichartige Schmerzen im OP - Bereich, war dann vor lauter Panik beim Urologen, da ich jedoch keinen Termin hatte und ich nicht warten wollte, denn das Wartezimmer war voll, wurde ich auf morgen vertröstet.

Nun zu der eigentlichen Frage die ich in die Runde stellen wollte, können nach so langer Zeit zwischen OP und Zuhause noch grössere Probleme auftauchen, wenn man sich schonend verhalten hat, bis aus ausgedehnten Spaziergängen.

Zu meiner OP: Es wurde die gesamte rechte Niere entfernt, am nächsten Tag mussten sie mich noch mal öffnen, an der gleichen Stelle wegen Nachblutungen - ich habe 15 Konserven bekommen, angeblich soll eine Gerinnungsstörung schuld daran gehabt haben -, dann 3 Tage später haben sie nochmal operiert, wieder an der gleichen Stelle weil sie ein Blutggerinnsel ausschaben mussten. Nach dieser Prozedur war ich statt wie vorher angekündigt 8 Tage, 18 Tage in der Klinik. 2 Wochen später kam ich noch immer ziemlich geschwächt zur REHA für 4 Wochen, dort habe ich mich dann aufgebaut und könnte schließlich 7 km spazierengehen, danach war ich jedoch ziemlich erschöpft. Jetzt habe ich mich soweit das ich jeden Tag meine Runden drehe. Aber jetzt kommt gelegentlich Angst über mich, jedenfalls immer wenn ich mich nicht so recht fühle, eine Angst das ich möglicherweise schon wieder operiert werden muss, ich hatte vor kurzen eine Magenspiegelung bei der festgestellt wurde das ich irgendwas im Darm haben soll, kurzum ich muss noch eine Darmspiegelung durchführen lassen. Ich hoffe bloss das dabei nichts negatives herauskommt.

Zur Aktualisierung habe ich mal meine OP - Berichte eingestellt, vielleicht kann jemand sie entschlüsseln oder mich aufklären was da so alle schief gelaufen ist.
Die Berichte habe ich mir geben lassen weil ich nach wie vor Schwächegefühle habe und mir kein Arzt erklären kann was los ist.

Station: 11 A
Klinik für Urologie und Kinderurologie
Operationsbericht
Name des Pat.:
L., Reiner

Geb. am:
02.05.1961

OP Tag:
24.01.06

Operateur:
CA PD Dr. W., K.
Assistenz:OA R., M. K., M.
Anästhesie:
Siehe Narkoseprotokoll


Diagnose: Nierentumor rechts
Durchgeführte Operation:
Nierenfreilegung rechts, Tumornephrektomie und Adrenalektomie, Platzieren einer Bülau-Drainage
Bericht:
Lagern des Pat. in überstreckter Linksseitigenlage. Interkostalschnitt. im 10. ICR, dabei Eröffnen der Pleura, Einsetzen eines Finochietto-Rippensperrers, Eröffnen der Gerota'schen Fascie und Darstellen des Nierenturnors, um die Möglichkeit einer organerhaltenden Tumorresektion zu klären. Es findet sich ein im Durchmesser etwa 5-6 cm großer Tumor im Bereich des Nierenoberpoles rechts, der die Nebenniere mit einzubeziehen scheint. Dieser Tumor reicht weit bis in den Nierenhilus, so das> von einer organerhaltenden Nierentumorresektion Abstand genommen wird. Die Nierenstielgefäße werden isoliert, zwischen Overholtklemmen durchtrennt und nach zentral mit Ligatur und Durchstechungsligatur versorgt. Der Harnleiter wird zwischen Overholtklemmen durchtrennt und ligiert. Entnahme des gesamten Organpaketes (Niere mitsamt Fettkapsel und proximalem Harnleiter). Ein verbliebener Nebennierenrest wird gesondert entnommen und die zuführenden Gefäße zwischen Overholtklemmen durchtrennt und nach zentral mit Durchstechungsligatur versorgt.
Bei sehr, zarter Pleura ist eine Rekonstruktion durch Naht nicht möglich. Es wird eine Bülau-Drainage Charr. 20 eingelegt. Drainage der Nierenloge mit einem Ch. 20 Silikonlangrohrdrain, das über gesonderte Stichincision nach außen geleitet wird. Als dann schichtweiser Wundverschluss. Die Fascie wird mit Schlingennaht adaptiert. Subcutane Redondrainage, einige Subcutannähte. Intracutannaht der Haut.
Letztlich Fixieren sämtlicher Ableitungen mit nicht resorbierbarer Einzelknopfnaht an der Haut. Reinigen der Wunde, Desinfektion, steriler Verband.



2. OP
Station: 050
Klinik für Urologie und Kinderurologie
Operationsbericht
Name des Pat.:
L., Reiner

Geb. am:
02.05.1961

OP Tag:
25.01..06

Operateur:
CA. Dr. W.
Assistenz: OA R., M. H., M.
Anästhesie:
Siehe Narkoseprotokoll


Diagnose:
Transfusionsbedürftige Nachblutung nach Tumo rnephrektomie und Ad renalektomie rechts
Durchgeführte Operation: Hämatomausräumung und Wundrevision
Bericht;
Die Indikation zur Revision war gegeben aufgrund einer in den frühen Morgenstunden bemerkten Blutung über die Bülau-Drainage, die mit instabilen Kreislaufverhältnissen einherging. Der Pat. Wurde passager auf die Intensiv-Station und von dort direkt in den O P verbracht. Nach sterilem Abwaschen und Abdecken erfolgt der Zugang über die vorhandene Interkostalincision rechts: Ausräumen von etwa 2 Nierenschalen geronnenen Blutes. Es findet sich keine distinkte Blutungsquelle. Die Nierenstielgefäße sind sicher versorgt. Aus dem Lymphgewebe entlang der Vena Cava und der Muskulatur nach Zwerchfelincision besteht eine leichte Sickerblutung, die umstochen wird: Ebenso zeigt sich an dem Peritonealüberzug des Leberunterrandes eine flächige Sickerblutung. Diese wird mit Tachosil verklebt. Zusätzlich wird Tachosil auf das umstochene Lymphgewebe paracaval aufgebracht und ein kleines Tachasilvlies im Bereich der Nebennierenloge eingebracht. Bei der Darstellung der Nebennierenloge akzidentell eingerissene kleine Lebervenen werden zwischen Overholtklemmen durchtrennt und ligiert, respektive nach zentral mit Durchstechungsligatur (4/O Prolene) versorgt. Ausgiebiges Spülen des OP-Gebietes mit steriler Kochsalzlösung. Dabei im Bereich des Nierenhilus und der ehemaligen Nebennierenloge keine Blutung„ Einzig auffallend ist, dass unter Spülen aus dem noch offenen Pleuraspalt immer wieder blutig-tingierte Flüssigkeit läuft. Soweit einsehbar ist. im Bereich der Lunge und Pleura, respektive Zwerchfell oder lateraler Thoraxwand keine Gefäßläsion erkennbar. Insgesamt besteht gegen Ende der OP der Eindruck einer diffusen Bluttingsneigung, möglicherweise durch eine infolge des Blutverlustes resultierende Gerinnungsstörung. Übergabe der OP an Frau OÄ Roos, die den Wundverschluss durchführt.
Der Pat, wird in stabiler Kreislaufsituation auf die anästhe iotog. Intensiv-Station verlegt.
P. S.
Anamnestisch war von der Mutter des Pat. zu erfahren, dass offenbar im Rahmen einer Dünndarmteilresektion ebenfalls eine Nachblutung aufgetreten ist. Möglicherweise besteht auch bei bekanntem myeloproliferativem Syndrom eine Blutungsneigung.

Geändert von Hagestolz (25.09.2008 um 13:24 Uhr) Grund: leichte Rechtschreibfehler und falsche Reihenfolge der OP
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Alt 09.06.2006, 16:13
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Hagestolz Hagestolz ist offline
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Ort: Bamberg
Beiträge: 6
Standard AW: Nierenzellkarzinom vor 4 Monaten operiert,

Danke für die Beruhigung, ich war heute beim Urologen der hat mich auch beruhigt, er hat gesagt ich werde wohl noch länger immer wiederkehrende Beschwerden haben, da ich ja 3 x operiert wurde und da ist das normal.
Ich bleibe aber dennoch am Ball, wegen Untersuchungen, habe auch schon überlegt den Hausarzt zu wechseln, da der nur Weitervermittler zu Fachärzten geworden ist und mich nicht selbst richtig untersucht, ist aber ein bischen schwierig weil ich schon so lange bei ihm bin.
Heute habe ich wieder so eine kleine Panik bekommen als ich beim Räuspern im dabei hochgekommenen Schleim Blutbeimengung, nicht viel und eher dunkel, hatte, habe dann versucht die Fachärztin die bei mir letzte Woche eine Magenspiegelung vorgenommen hat anzurufen, leider war da die Praxis schon zu da es 14 Uhr war und sie in der nächsten Woche in Urlaub ist. Habe mich etwas hingelegt und nun geht es schon etwas besser. Sind schon blöd solche Panikanfälle, aber die kommen halt einfach, man wird scheinbar nach solchen OP´s dünnhäutiger.

Hier die dritte OP als Forsetzung von oben.

3. OP
Station: 050
Klinik für Urologie und Kinderurologie
Operationsbericht
Name des Pat.: L., Reiner
Geb. am: 02.05.1961
OP Tag: 26.01.06
Operateur: CA PD Dr. med. K. W. Assistenz:
Anästhesie: Siehe Narkoseprotokoll
Diagnose:
Erneute Hämatombildung bei Zustand nach Tumornephrektomie rechts, Zustand nach Revision und Hämatomausräumung, aktuell Verdacht: auf frische arterielle Blutung aus einem Interkostalgefäß
Durchgeführte Operation:
Wundrevision, Hämatomausräumung und Umstechung einer Interkostalarterie
Bericht:
Lagern des Pat. irr Linksseitigenlage. Desinfektion der Haut.. Abdecken mit sterilen Tüchern. Entfernen des Nahtmaterials. Nach Eröffnen der Wunde findet sich teils geronnenes, teils flüssiges Blut. Mit dem Sauger werden etwa 1000 ml abgesaugt und eine Nierenschale voll Koagel ausgeräumt. Übereinstimmend mit dem praeop. CT-Befund findet sich im Bereich des abgelösten Zwerchfellschenkels eine frische Blutung aus einer Interkostalarterie. Diese wird mit 2/0 Vicryl umstochen und damit die Blutung vollständig zum Stillstand gebracht. Die gesamte Wunde wird mit steriler Kochsalzlösung gespült und sorgfältig nochmals die gesamte Wundfläche auf mögliche Blutungen inspiziert. Über einen kleinen Peritonealdefekt im Bereich der Leberpforte entleert sich immer wieder wässrigblutige Flüssigkeit. Zum Ausschluss einer aktiven Blutung wird deshalb das Peritoneum eröffnet und inspiziert. Dabei zeigt sich, dass keine frische oder fortbestehende intraperitoneale Blutung vorliegt, sondern es sich um Flüssigkeit im Sinne einer Diapedese Blutung handelt. Das Peritoneum kann aufgrund der sehr zarten Gewebsverhältnisse nicht wieder verschlossen werden und wird breitflächig offen gelassen. Ebenso wird der Interpleuralspalt inspiziert und gespült. Es finden sich keine weiteren Blutungen, so dass nach Durchspülen der Bülau-Drainage und der einliegenden tiefen Wunddrainage erneut die Wunde verschlossen wird (Allschichtnaht der Muskulatur, die Fascie wird mit Schlingennaht adaptiert). Subcutane Redondrainage, einige Subcutannähte, die Haut wird mit Einzelknopfnähten in Donati-Rückstichtechnik adaptiert. Letztlich
Fixieren sämtlicher Ableitungen mit nicht resorbierbarer Einzelknopfnaht an der Haut. Reinigen der Wunde, Desinfektion, steriler Verband.

Geändert von Hagestolz (25.09.2008 um 13:24 Uhr) Grund: falsche Reihenfolge beim sichern.
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