Dauerchemo.......Wie halte ich das bloß durch?

[Mice]

Hallo,

vor knapp 2 Wochen habe ich erfahren, dass ich Navelbine jetzt als Dauerchemo machen "darf" , solange sie wirkt oder bis ich aufgebe. Jetzt versuche ich, das zu akzeptieren und Wege zu finden, damit klarzukommen, körperlich wie seelisch.

Navelbine habe ich 2006 schon wegen einer Lymphangiosis carcinomatosa in der Lunge bekommen, nach 6 Kursen à 2 Chemos sah die Lunge wieder gut aus und die Tumormarker, die bei mir zum Glück sehr aussagefähig sind, waren wieder im Normbereich. Leider ging es wenige Wochen später wieder los, die Verdichtungen in der Lungen kamen wieder und die Marker stiegen kontinuierlich an. Im April habe ich darum wieder mit Navelbine begonnen, es waren wieder 12 Chemos geplant. Die Kontrolle nach Halbzeit sah gut aus, die Marker sanken gut wieder, die Lunge sah wieder besser aus und ich war total erleichtert, dass Nav wieder so gut wirkt.
Kurz vor dem geplanten Ende der Chemo meinte mein Onko, wir könnten ja noch ein paar Kurse dranhängen. Weil ich erst wissen wollte, wo ich stehe, haben wir die Marker kontrolliert. Ich war fest überzeugt, dass sie viel weiter gesunken sind.........Tja, denkste......sie waren weiter gesunken, aber nur wenig, vom Normbereich sind sie weit entfernt. Damit war die Frage nach Verlängerung beantwortet, nur ging es nicht mehr um ein paar Kurse, sondern um Dauerchemo .

Mein Onko sieht das ganz positiv, klar, es hätte schlimmer sein können. Die Marker sind immerhin unter der Chemo nicht gestiegen, sie wirkt also immer noch. So gesehen hat er ja recht, aber wirklich getröstet hat mich das nicht. Ich war so froh, dass ein Ende der Chemo in Sicht war, weil ich endlich mal wieder auf die Füße kommen wollte.

Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, dass ich eine Dauerchemo lange durchhalten kann. Insgesamt halten sich die Nebenwirkungen in Grenzen, Hauptproblem ist meine Erschöpfung und die Nervenschäden an Händen und Füßen, die ich unter Navelbine auch nicht loswerden kann. An die Nervenschäden habe ich mich schon fast gewöhnt, nur länger laufen kann ich damit nicht mehr. Die Erschöpfung kann ich immer weniger akzeptieren, je schlimmer sie wird, und der Gedanke, dass das unter laufender Chemo auch eher schlechter wird, ist einfach zum Heulen . Wo bleibt denn da die Lebensqualität???

Ich kann ja, wenn ich verschiedene andere Nachrichten hier lese, richtig froh sein, dass die Chemo immer noch wirkt und dass es, wenn sie irgendwann nicht mehr wirkt, noch einige Therapie-Optionen für mich gibt. Trotzdem geht mir so langsam auch die Kampfkraft aus. Außerdem ist es für mich eine ungewohnte Situation, bisher konnte ich nach allen Therapierunden sagen, ich habe die Runde gewonnen und hoffe auf eine lange Gefechtspause. Das soll nun vorbei sein ???? Wenn ich das schreibe, kommt es mir so vor, als würde es nicht um mich gehen, sondern um irgendwen, der gaaanz weit weg ist.

Seit ich die Nachricht bekam, habe ich mich fast nur mit Basteleien an meiner Homepage und meinem Shop abgelenkt, aber das ist ja keine Dauerlösung. Nur ab und zu habe ich zur Gitarre gegriffen und meine Songs gespielt und gesungen. Inzwischen mache ich das wieder öfter und setze mich auch wieder mit meinen Gefühlen auseinander, wie Ihr ja schon an diesem Text sehen könnt.

Am 23.8. habe ich eine höhere Dosis Navelbine bekommen, weil ich versuchen wollte, sie auf alle 14 Tage umzustellen. War keine gute Idee, das hat mich völlig umgehauen. Mal wieder Fieber (hatte ich schon ein paar Mal nach der Chemo), fiese Schmerzen im Kiefer, die wahrscheinlich von den Nervenbahnen kamen, die durch die Chemo gelitten habe, und meine Energie ist total abgesackt. Inzwischen komme ich langsam wieder durch, aber diese Woche mache ich trotzdem noch Pause. Dann stelle ich wieder auf das alte Schema (Tag 1, 8, Wiederholung Tag 21) um.

Um körperlich und seelisch wieder Kraft zu schöpfen, werde ich versuchen, einen stationären Aufenthalt in der Habichtswaldklinik bewilligt zu bekommen. Dort war ich schon mehrmals und es hat mir immer geholfen. Ich hoffe sehr, dass es klappt. Ich will weiterkämpfen, ich darf doch noch nicht aufgeben!!!!! Ich habe inzwischen so vieles aufgebaut, was wird daraus, wenn ich nicht mehr kann??? Ich muss also unbedingt Wege finden, wie ich wieder Kraft schöpfen kann, um durchzuhalten. Denn je länger ich durchhalte, umso mehr steigen die Chancen, dass es wieder neue Therapie-Optionen gibt.

Wer hat schon Erfahrungen mit Dauerchemo gemacht, vielleicht auch mit Navelbine, und kann mir ein bißchen erzählen, welche Wege es gibt, damit umzugehen? Wie kommt man unter laufender Therapie wieder zu mehr Energie? Was kann ich noch tun, um wieder mehr Lebensqualität zu bekommen? Ich mache so viel schöne Sachen wie möglich, aber es scheitert so oft an der mangelnden Energie. Immerhin war ich am WE mal wieder auf einem Gig von "unserer" Band, hat Spaß gemacht, auch wenn ich danach nur noch ins Bett gefallen bin und heute noch total durchhänge. Sowas geht bei mir dann nach dem Motto "Das war´s wert!".

So, genug geschrieben, mein Bett ruft !

Liebe Grüße und danke für´s "Zuhören",
Mony

[Ullala]

Liebe Mony!

ich habe seit Anfang 2005 Brustkrebs, aber meine erste Chemo erst dieses Jahr angefangen.
Nachdem ich fünf Zyklen Taxotere und Epirubicin in Kombination mit Herceptin gemacht habe, musste ich wegen der Nebenwirkungen abbrechen. Die ganze Geschichte kann ich vielleicht irgendwann mal an anderer Stelle erzählen.

Seit drei Monaten nehme ich nun wöchentlich Navelbine oral, die ich bis jetzt ganz gut vertrage.
Ich habe lediglich am ersten Tag nach der Einnahme Durchfall und dauerhaft kleine Bläschen an den Händen.
Ist aber Gewohnheitssache momentan.
Weiterhin gibt es dreiwöchentlich Herceptin und Bondronat.
Ab nächste Woche kommt noch Bestahlung dazu, da sich ein neuer Knoten an meiner "Restbrust" gebildet hat.
Ist also eigentlich auch alles nicht so lustig.

Ich habe schon einige Male auf Deiner homepage gestöbert, unter anderem, weil ich auch ein Nager-Fan bin.
Allerdings komme ich eher aus der "Ratten-Ecke" und habe auch schon lange keine kleinen Pelzler mehr gehabt, aber meine Liebe zu den Langschwänzern ist ungebrochen.

Ich finde es toll, wieviel Aktivitäten Du noch machst - Du meine Güte, soviel Energie hatte ich nicht mal, als ich noch gesund war!

Aber ein Hobby vermisse ich bei Dir:
PFLANZEN!
Ich habe jede Menge Zimmerpflanzen, einen großen Balkon mit allerlei "Grünzeug" und diese Saison noch eine Ackerparzelle mit eigenem Biogemüse gepachtet.
Schau im Netz doch mal unter www.gartenglueck.info, da findest Du alles darüber.

Was ich damit sagen will:
Du hast nach Ratschlägen, wie Du das alles überstehen kannst gefragt.
Was soll ich Dir "altem Krebshasen" neues erzählen?
Vielleicht nur soviel:
Natur tut unglaublich gut, egal in welcher Form!
Und mit den Händen (und wenn es auch nur mit Handschuhen ist) in der Erde zu wühlen und sich sozusagen "selbst zu erden" ist wunderbar.
Eine schöne Art der Meditation und vor allem SELBSTVERGESSENHEIT.

Ab und an "vergesse" ich mich nämlich recht gerne...

Vielleicht würde Dir das auch gut tun?!

Bis bald und liebe Grüße,

Ullala

[Elli]

Hallo Mony,

lass Dich mal ganz doll drücken.
Dauerchemo,das Wort hört sich ganz schlimm an.Ich habe mich auch schon oft gefragt,wie würde ich es schaffen,wenn es heißt jetzt Chemos zu bekomen.ohne Ende in Sicht. Bei mir war es eigentlich immer so,das die Chemos immer irgendwann aufhörten. Zwar nicht für lange,aber ich hatte wenigstens mal ein paar Monate zu durchatmen.Ich kriege jetzt seit Oktober 2006 Chemos. Ende ungewiss.Zwar ist jetzt nur noch eine geplant,aber ich denke das wird ein Wunschtraum meines Docs sein. Werde einfach mal abwarten.
Mich nervt auch dieses "nicht mehr so belastbar sein",kleinste Steigungen(beim spazierengehen) machen mir im Moment Probleme.
Die Welt dreht sich einfach langsamer für mich. Einzig das "wühlen" in meinem Garten gibt mir etwas von meiner Energie zurück.dort kann mich dann so richtig austoben,und meine ganze Wut und meinen Frust rauslassen.
Ich möchte mich da Ullala anschließen,vielleicht helfen Dir Blumen um aus dem Tief herauszukommen und neue Energie zu tanken.
Ich wähle z.B. ganz genau aus,wöfür ich meine Energie einsetze.Aber ich denke das tust Du auch. Das Du nach einem Wochenende mit Deiner Band ,total müde bist,ist doch normal.
Hör Dich einfach mal bei den "Normalos" um,was die schon aus den Puschen haut ist doch oft wirklich lächerlich. Da wird doch schon gejammert,wenn mal ein Pups quersitzt. Über diese Sachen lachen wir doch eigentlich.
Liebe Mony,uns allen soll docherstmal einer die Leistung ,die wir vollbringen erstmal jemand nach machen.Glaube da bleibt von den " Normalos" niemand übrig.
Also Kopf hoch (ich weiß-doofer Spruch) geh einfach Schritt für Schritt,auch wenn es kleine Schritte sind. Die bringen Dich auch ans Ziel.
Ich habe mich inzwischen an die "kleinen Schritte " gewöhnt. Hat zwar lange gedauert,aber es geht.

Liebe Grüsse
Elli

[Marienkäfer1346]

Liebe Mony,
ich bin voller Bewunderung für deine Kraft, deinen Mut, für die Art, dich mitzuteilen.
Ich möchte nicht das berühmte Lächeln eines Kindes oder Singen eines Vogels zitierten. Es ist irgendwie zu abgegriffen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es nur so geht: im Moment, im Jetzt zu leben und das, was du tust, mit aller Bewusstheit zu tun.
Ich bin gerade ganz enttäuscht über mich selbst, weil ich fühle, wie sehr es mich drängt, dir Trost zuzusprechen, und dabei bin ich sehr hilflos.
Von Herzen und mit Liebe
Marienkäfer (Reinhild)

[Susi04]

Liebe Moni

Auch von mir ein riesengroßes Kraftpaket.
Ich bewundere dich für deine Kraft, mir hast du immer wieder Mut gemacht, wenn ich am Boden lag.

Meine Tochter kennt jemanden, der seit Jahren an Leukämie erkrankt ist und ebenfalls eine Dauer Chemo bekommt. Trotz der Krankheit hat er es geschafft, deutscher Bodybuilding Meister zu werden.
Olav Stamatis kämpft gegen seine Krankheit , genau wie du.
Auch wenn du nicht solche Muskeln hat wie er.........nee, glücklicherweise hast du die nicht, seine Kraft hast du auch. http://www.olaviraklisstamatis.de.tf/
Dafür bewundere ich dich, seit ich hier im Forum bin.
Deine Musik und deine Hobbies geben dir immer wieder Kraft, auch diesmal, davon bin ich überzeugt.
Unsere Moni läßt sich doch von so einen blöden Krabbeltier nicht unterkriegen

Liebe Grüße
Susi

[Sonnenhunger]

Liebe Mike,

dein Bericht stimmt mich einerseits sehr traurig, andererseits bin ich froh, dass du so gerne leben möchtest und auch bereit bist, dafür zu kämpfen.

Vielleicht helfen dir folgende Ideen weiter:

Ich weiß nicht, wie groß deine Krebsherde sind. Vielleicht kannst du sie "verkochen" lassen. In Frankfurt gibt es eine Klinik, in der solche Eingriffe durchgeführt werden. Es sollen zwar nur maximal fünf Metastasen in einer Behandlung eliminiert werden können, ich weiß aber, dass diese Methode auch mehrere Male hintereinander eingesetzt werden kann.
Ich stelle mir diese Art der Krebstherapie in Kombination mit deiner Chemo vor.
Wenn du diese Klinik nicht findest, kannst du mir dies mitteilen. Ich kann nachfragen; die Recherche dauert dann allerdings noch eine Weile.

Die Wirkung der Chemotherapie kann durch die lokale Tiefen-Hyperthermie verstärkt werden. Inzwischen übernehmen auch einige Krankenkassen diese teure Behandlung der komplementären Krebstherapie. Du müsstest dir das natürlich vorher schriftlich geben lassen. Eine Klinik/Praxis, die biologische Krebstherapien durchführt, findest du doch wohl hoffentlich in deiner Nähe. Tipp: die Komplettkosten schriftlich festlegen - es gibt so viele "schwarze Schafe".
Ich selbst habe mit Tiefenhyperthermie gute Erfahrung gemacht, allerdings nur in Kombination mit Chemotherapie.

Grundsätzlich rate ich dir, ergänzend zur schulmedizinischen Behandlung komplementäre Krebstherapien einzusetzen. Du wirst allerdings dabei vorwiegend zum Selbstzahler.
Wichtig ist: Schaffe deinem Körper alle möglichen Voraussetzungen, um siegen zu können. Das heißt: Übergewicht ade, falls vorhanden. Ernähre dich ganz oder fast fleischlos; viel Obst und Gemüse, ballaststoffreich, fettarm, gute Fette usw.

Was sagen denn die pathologischen Untersuchungen aus ? Hat dein Krebs Rezeptoren ? Gibt es Studien, die für dich vielleicht geeignet sind ? Werden in der onkologischen Praxis, in der du dich behandeln lässt, überhaupt Studien durchgeführt ? Hast du dir eine zweite Arztmeinung eingeholt ?

Vielleicht habe ich dir Denkanstöße geben können.

Liebe Grüße
Sonnenhunger

[Gabriele/44]

Hallo liebe Moni,

mir wurde die Nachricht von der Dauerchemo schon letztes Jahr in der Uniklinik Frankfurt beigebracht.Ich kann deine Panik nachvollziehen.Ich wußte auch nicht wie ich das verkraften soll.Nun habe ich mich damit abgefunden und versuche halt jeden guten Tag zugenießen.Meine Kinder und mein Mann haben mir ein Elektroauto gekauft,da kann ich nun jeden Tag mit meinem Golden Retriever lange Spazierfahrten unternehmen und das ohne die großen Anstrengungen beim Laufen.Ich habe leider ziemliche Luftprobleme bei der geringsten Anstrengung.
Also Moni,irgendwie geht es auch mit den Dauerchemo weiter,hauptsache sie wirkt und du bekommst wieder Lust am leben.Ist nicht immer leicht,aber du bist so eine starke und tapfere Frau,du bekommst das auch hin.Hast in der Vergangenheit doch auch so vieles schaffen müßen.
Viel Kraft und neue Lebensenergie schickt dir Gabi

[Ina N.]

Liebe Mony,
so schöne Mitteilungen hast du bekommen......
Ich kann deine trübe Stimmung so gut nachvollziehen. Gestern hatte ich die erste von unendlichen Chemos. Letztes Jahr 6x FEC, dann Xeloda ca. 1/2 Jahr, dann waren die Metas wieder alle da, als wäre nichts gewesen, also von Ende April bis Mitte August 6x Taxol mit Avastin und nun Taxol (allerdings in reduzierter Form, aber dafür wöchentlich) Tag 1.,8., 15, dann eine Woche Pause und dann alles wieder von vorn. Open End nennt man wohl so etwas.
Aber weißt du, liebe Mony, so blöd wie die Sache ist, es verlängert die Lebenszeit und das ist doch was..... Ich hatte eine Frau in meiner Krebsgruppe, die bekommt jetzt, ich meine sie sagte Navelbine im 3. od.4. Jahr. Erst als Infusionen, dann wurde was anderes ausprobiert, ging aber nicht gut und seit dem nimmt sie Navelbine in Tablettenform und seit 2 Jahren hat sich überhaupt nichts verschlechtert. Sie hat allerdings auch keine Nervenstörungen, aber vielleicht lässt sich das bei dir ja noch durch eine Dosisverringerung oder so was, verbessern? Leider ist sie nach Magdeburg gezogen, sodass ich sie nicht mal kurz fragen kann.
Schwierig ist, zu akzeptieren, das alles anders ist. Keine langwierigen Pläne, manche Dinge sind einfach zu anstrengend, lange Spaziergänge und walken geht leider nicht mehr, ...... und so könnten wir beide weiterschreiben. Aber wir können rausgehen, kurz für 10min oder 15min durch den Wald gehen, tief die gute Luft atmen, mal nach Pilzen gucken, ein wenig in den Garten, mal in Geschäften stöbern, einen kleinen Ausflug machen, Freunde besuchen.... auch da könnte ich noch weiterschreiben. Alles ist anders, aber es ist nicht alles schlechter. Liebe Mony, lass uns die guten Dinge suchen und machen. Wir müssen wohl ein wenig öfter spontan entscheiden, was geht und.... wir schaffen das schon.
Ich denk oft an dich und wünsche dir von Herzen alles Liebe,
Ina

[Elke FD]

Liebe Mony,
sei erstmal ganz liebevoll in den Arm genommen. Natürlich ist es ein Schock und Dauerchemo hört sich nicht ermutigegend an. Ich versuche große Berge in kleine Abschnitte zu unterteilen und bestimmte Begriffe schon in meinem Kopf umzuformulieren und dann hoffentlich zu denken. Wie wäre es mit Chemo zur Erhaltung?
Ich weiß nicht, ob Du psychoonkologische Begleitung vor Ort hast. Diese hat mir in den letzten Jahren sehr geholfen und auch jetzt habe ich einen Antrag auf Verlängerung gestellt, um ein sicheres Netz zu haben. Kassel war für Dich ja eine gute Adresse, wo Dir bisher immer gut geholfen wurde. Ich habe mir überlegt, ob evtl. auch mal die Klinik für Tumorbiologie in Freiburg eine Alternative sein könnte. Wichtig dabei ist doch, das Du für Dich eine annehmbare Lebensqualität spürst. Das bedeutet auch, sich von manchem zu verabschieden. Ja, ich merke auch mein Radius wird kleiner und der Körper braucht lange, um sich einigermaßen zu erholen und auch dann kann ich einiges nicht mehr. So war es schon nach meiner 1. Erkrankung, wo ich meinen Lieblingssport aufgeben mußte. Aber das war 1993, und mein allergrößter Wunsch, meine Söhne lange zu begleiten, hat sich erfüllt. Jetzt setze ich mir meine nächsten Ziele und formuliere meine Wünsche.
Du liebst Deine Musik. Lass Dich von Deiner Musik trösten. Mach Dir eine lange Liste, was Dir alles gut tun könnte und Dir im Moment Spaß macht. Deine Tiere, deine Fotographie. Schau, was Du da noch ausbauen könntest. Du hast so schöne Fotos geschossen, mach weiter, dann kommen Ideen von ganz alleine.Schieb den Chemoblock ein wenig an die Seite und schau, was der Tag Dir bringt und was Du Dir Schönes gönnen kannst. Ich glaube, dass eine stabile Psyche ein wichtiger Faktor im Leben mit dieser Sch...erkrankung ist. So gehe ich weiter regelmäßig zu meinem Chinesen zur Akupunktur und es tut mir gut. Ob es hilft, ja, meiner Stimmung und die ist mir sehr wichtig geworden. Liebe Mony, ich lese nur noch selten im KK und schicke Dir meine mail-Adresse. Wenn Du Lust hast, schreib mal.
Fühl Dich gedrückt.

[Moonlady]

Liebe Mony,

Du weißt, mit Dauerchemo habe ich (glücklicherweise) keine Erfahrung ... aber mit Erschöpfung und (eigentlich damit eng verbunden) mit Geduld bzw. Ungeduld.

Es ist schwierig zu akzeptieren, dass vieles, was früher ganz einfach war, jetzt eine Herausforderung darstellt, dass die Kräfte eingeteilt werden müssen und dass Aktivitäten sorgfältig geplant werden müssen.

Und deshalb kann ich auch verstehen, dass Du momentan nicht sehr optimistisch in die Zukunft schaust und Dich fragst "wie lange halte ich das alles durch".

Aber, Mony, in Dir stecken - wie in uns allen, die wir vom Krebs betroffen sind - ungeahnte Kräfte (vor allem geistige!). Wenn das Gefühl aufkommt "ich kann nicht mehr", dann werden diese Kraftpotenziale aktiv, ganz unbemerkt, auch bei Dir. Aber sei auch geduldig mit Dir und mit Deinem Körper, denn Du hast (körperlich und seelisch) viel zu verkraften und zu verarbeiten. Das braucht Zeit - und natürlich die besagte Geduld.

Ganz sicher wirst Du Dich wieder "zusammenklauben" und es schaffen, Dir jeden Tag irgendetwas Schönes zu gönnen. Etwas Schönes, das Deine Seele beflügelt. Und auch klitzekleine Dinge können die Seele zum Fliegen bringen, selbst wenn der Körper nicht so will wie man es gerne möchte.

Ich wünsche Dir, dass Deine Seele bald wieder Flügel bekommt (und ich bin sicher, sie bekommt sie, so gut meine ich Dich zu kennen). Bis es aber soweit ist, schicke ich Dir ein megadickes Kraftpaket, das so lange halten soll, bis Du Deine eigenen Kräfte wieder mobilisiert hast.

Ich drücke Dich ganz feste und sende Dir tausend liebe Grüße


Babsi

[Ellen 04]

Liebe Mony,

ich bewundere Dich sehr, wie Du Dich mit Deiner Krankheit auseinandersetzt, welch wundervolle Homepage ( und die Idee mit dem Amazonen-Shop ! Ja, ich bin auch eine ! ) wie kreativ, und lebensbejahend Du bist ! Dein Schicksal macht mich sehr betroffen, ich wünsche Dir ganz viel Glück und viel Kraft !

Ellen

[Iris46]

Liebe Mony und liebe Anett!
Mony's Geschichte verfolge ich schon sehr lange, wenn auch meistens als stille "Leidensgenossin" - ich habe eine absolute Mäuse- und Rattenphobie - trotzdem habe ich die Homepage besucht! Ich wünsche Dir ganz viel Kraft - Du hast sooo viel geschafft- ich hoffe, Du kannst weiterhin sooo stark sein!!! Anett - Daß Du mit Deinem schweren Schicksal noch hingehst um anderen Mutzumachen - verdient sehr viel Bewunderung!! Aber Du hast ja Mice's Berichte auch verfolgt ... sie läßt sich niemals unterkriegen und hat Deine - wirklich tolle Unterstützung!!! (ich hoffe, daß Du sie auch von anderen Menschen bekommst!!) wirklich verdient!!! Ich bewundere Euch und hoffe, daß Ihr weiterhin sehr viel Kraft habt!!! Alles Liebe für Euch!!!
iris

[Ellen 04]

Ach was, eine Nagerphobie ?! Die sind doch total süß !!!
Ich glaube auch, dass Mony viel Kraft und Freude aus ihren Tieren zieht, Tiere können einem so viel geben. Wir hatten ganz putzige Rennmäuse, namens Reinhild und Clara ... in diesem Sinne einen schönen Gruß an Marienkäfer !

[Optimistin43]

Liebe Mony ,

von mir nur ein kurzes Zitat aus dem Buch
Sorge dich nicht - lebe von Dale Carnegie
das mir in schlimmen Zeiten immer geholfen hat.

Achte gut auf diesen Tag, denn er ist das Leben.
Das Leben allen Lebens.
In seinem kurzen Ablauf, liegt alle Wirklichkeit und Wahrheit des Daseins.
Die Wonne des Wachsens, die Herrlichkeit der Kraft.
Denn das Gestern ist nur ein Traum
und das Morgen nur eine Vision.
Das heute jedoch - recht gelebt -
macht das Gestern zu einem Traum voller Glück.
Und das Morgen zu einer Vision voller Hoffnung.
Darum achte gut auf diesen Tag !!

In diesem Sinne wünsche ich dir die Kraft für viele visionen voller Hoffnung .
Lass dich bitte nicht unterkriegen
Marietta

[Gloria-Beetle]

Liebe Moni,

mir fehlen die richtigen Worte. Aber ich bin mir sicher, dass Du das schaffst. Du bist eine Optimistin und Kämpferin wie ich auch. Zwischendurch zu zweifeln und zu verzweifeln ist ganz normal.

Hol mal tief Luft und dann durch.

Hört sich alles dumm an, was ich so geschrieben habe, wenn ich dagegen die Beiträge meiner Vorschreiberinnen lese, aber ich hoffe Du verstehst was ich meine.


Ganz ganz liebe Grüsse und toi toi toi


Gloria