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Alt 22.04.2004, 15:03
Tina NRW Tina NRW ist offline
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Standard MRT - Magnet-Resonanz-Tomographie

http://www.netdoktor.de/ratschlaege/...omographie.htm

Kernspin-Tomographie (Magnet-Resonanz-Tomographie)
Dr. med. Markus Kirchgeorg


Was ist die Kernspin-Tomographie?

Die Kernspin-Tomographie, auch Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) genannt, ist eine diagnostische Technik zur Darstellung der inneren Organe und Gewebe mit Hilfe von Magnetfeldern und Radiowellen. Das technische Prinzip wurde 1946 von Bloch und Purcell unabhängig voneinander entdeckt und bald in Physik und Chemie angewandt. 1952 erhielten die beiden Wissenschaftler den Nobelpreis für ihre Entdeckung. Die Weiterentwicklung zu einer Technik in der Medizin, mit Hilfe derer Bilder erzeugt werden können, wurde im wesentlichen durch Lauterbur und Mansfield im Jahr 1973 vorangetrieben. Dafür bekamn sie 2003 den Nobelpreis für Medizin. Praktisch verfügbar ist das Verfahren seit 1984.


Wie funktioniert die Kernspin-Tomographie?

Die Kernspin-Tomographie ist ein Verfahren, das im Gegensatz zu einer Röntgenuntersuchung nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit Magnetfeldern und Radiowellen arbeitet.

Die genaue Funktionsbeschreibung soll an dieser Stelle nicht erfolgen, da man dazu komplizierte physikalische Grundprinzipien genau erläutern müsste. Dennoch kann man ein Modell des Verfahrens beschreiben:

Der menschliche Körper besteht wie unsere Umwelt aus Atomen. Im Körper sind dies vor allem Wasserstoffatome, die man sich wie sehr viele kleine Kompassnadeln vorstellen kann. Die Wasserstoffatome sind normalerweise ungeordnet. Im Kernspin-Tomographen befindet sich ein sehr starkes Magnetfeld, das die Atomkerne in eine bestimmte Richtung zwingt. Dies ist vergleichbar mit einem Magneten, der die Kompassnadel ausrichtet. Die Atome, in unserer Beschreibung sind das die Kompassnadeln, stehen nun unter einer gewissen Spannung. Mit Hilfe von Radiowellen können sie aus ihrer aufgezwungenen Position ausgelenkt werden. Schaltet man die Radiowellen wieder aus, so springen die Atome wieder in die Richtung zurück, die ihnen von dem starken Magnetfeld vorgegeben wird. Dabei senden die Atome Signale aus, die durch hochempfindliche Antennen gemessen werden können. Ein Computer berechnet aus den Signalen mit Hilfe sehr komplizierter mathematischer Verfahren ein Schnittbild durch den Körper. Im Gegensatz zur Computer-Tomographie, bei der auch Schnittbilder erzeugt werden, können bei der MRT neben horizontalen Schichtebenen auch noch andere Schnittebenen dargestellt werden, ohne die Lage des Patienten zu verändern.


Wann wird eine Kernspin-Tomographie durchgeführt?

Die Gründe für die Durchführung einer Kernspin-Tomographie sind sehr vielfältig.

Ein Hauptgrund für ihre Anwendung ist, dass sie sehr genaue und differenzierte Darstellungen aller Körpergewebe liefert, vor allem nicht-knöcherner Strukturen, wie z.B. Weichteile, Organe, Gelenkknorpel, Meniskus und Gehirn. Schon geringfügige Veränderungen im Körper, beispielsweise kleine Entzündungsherde, können auf diese Weise entdeckt werden.

Strukturen, die einen geringen Wassergehalt haben, wie z.B. Knochen, oder luftreiche Regionen wie die Lunge können dagegen mit der MRT nicht gut dargestellt werden.


Was muss im Vorfeld der Kernspin-Tomographie beachtet werden?

Bei der Untersuchung muss der Patient in einer etwa 70 bis 100 Zentimeter langen Röhre liegen. Patienten mit Platzangst sollten dies vor Beginn der Untersuchung dem betreuenden Personal mitteilen, damit ihnen der Arzt ein Beruhigungsmittel spritzen kann.

Während der Untersuchung werden vom Gerät sehr laute Klopfgeräusche erzeugt. Deswegen wird dem Patienten eventuell ein Schallschutz-Kopfhörer aufgesetzt.

Wichtig ist auch, dass der Patient vor der Untersuchung alle Metallteile ablegt. Elektronische Gegenstände, Uhren, Kreditkarten und andere Chipkarten dürfen nicht in die Nähe des Gerätes gebracht werden, da sie davon unbrauchbar gemacht werden.

Von großer Relevanz ist außerdem, dass der Patient angibt, ob er einen Herzschrittmacher oder Herzklappen aus Metall im Körper hat. In diesem Fall darf die Untersuchung nämlich nicht vorgenommen werden.


Wie läuft die Kernspin-Tomographie ab?

Während der Untersuchung liegt der Patient auf einer Liege im Gerät. Wichtig ist, dass er absolut ruhig liegt und gleichmäßig atmet, damit die Aufnahme nicht gestört wird.

Um die Aussagekraft der Bilder zu erhöhen kann es für bestimmte Fragestellungen notwendig sein, ein so genanntes paramagnetisches Kontrastmittel zu verabreichen. Der Patient bekommt dieses Kontrastmittel kurz vor der Untersuchung in eine Vene gespritzt. Dieses Kontrastmittel ist im Allgemeinen gut verträglich.

Die Untersuchungsdauer hängt stark von der zu untersuchenden Region ab, beträgt im Durchschnitt aber 30 Minuten.

Während der Untersuchung hält der Patient eine Klingel in der Hand, mit der er sich jederzeit bemerkbar machen und, falls notwendig, die Untersuchung abrechen kann.


Welche Komplikationen können bei der Untersuchung auftreten?

Bei der Kernspin-Tomographie handelt sich um eine sehr sichere Untersuchungsmethode. Allerdings darf sie auf Grund des Magnetfeldes bei Patienten Metallteilen im Körper, wie z.B. Spirale, Akupunktur-Nadeln, Metallprothesen, Gefäßclips, Granatsplitter, nicht angewendet werden. Ausserdem beeinflussen die Magnetfelder auch die Funktion eines Herzschrittmachers. Daher wird eine Kernspin-Tomographie bei Patienten mit Herzschrittmacher selten und nur unter intensiver Überwachung durchgeführt.

Schädliche Nebenwirkungen durch die Kernspin-Tomographie konnten bisher nicht nachgewiesen werden.


Welche alternativen Untersuchungsmethoden gibt es?

Es ist sicherlich schwer, eine alternative Untersuchungsmethode zur Kernspin-Tomographie zu finden, da es sich hier um eine Ergänzung zu anderen Methoden handelt, die meist aussagekräftiger ist als ihre Alternativen. Dementsprechend kommt der Kernspin-Tomograph erst zum Einsatz, wenn andere diagnostische Techniken wie Ultraschall, Röntgen oder Computer-Tomographie keine bzw. nur unzureichende Aussagen erlauben.

Im Bereich der knöchernen Strukturen und der Lunge sind dagegen das klassische Röntgen und die Computer-Tomographie überlegen.

Redaktion Dr. med. Katharina Larisch
Aktualisierung 21.02.2004
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  #2  
Alt 23.04.2004, 10:13
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Beiträge: n/a
Standard MRT - Magnet-Resonanz-Tomographie

Hallo Tina,vielleicht ein Tio für alle MRT-Untersuchungen.Fragt,ob es okay ist,wenn Ihr jemanden mitbrigt an die Röhre.Ich gehe seit 10 Jahren regelmäßig (Hirntumor)zu dieser Art Untersuchung und kann jemanden mitbrigen.Es hilft ungemein,wenn einem z.B.das Fußgelenk festgehalten wird,es beruhigt nicht allein und in der Röhre "ausgeliefert"zu sein.Den Tip bekam ich damals von einer Freundin ,die immer mit ihrem Sohn zum MRT mußte.Viele liebe Grüße,Susanne
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  #3  
Alt 23.04.2004, 15:53
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard MRT - Magnet-Resonanz-Tomographie

Hallo, Platzangst kriege ich nicht in der Röhre. Ich bekomme per Kopfhörer meine Lieblingsmusik "reingedröhnt", das hilft ungemein!

Liebe Grüsse
Anita
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  #4  
Alt 03.05.2004, 09:45
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Ort: Im Süden
Beiträge: 3.321
Standard MRTvorbereitung - anaphylaktische Schockreaktion

Kontrastmittel/Vorbereitung

Es ist sehr wichtig, die Ärzte VORHER von bekannten Allergien zu informieren - z.B. Allergie auf Penicillin, Histamine, Laktose usw. -

Ich bekam letzten Montag ein Mittel, welches Mannitol enthält. Innerhalb weniger Sekunden schwoll mein Körper an, Atemnot, Hautausschlag - ein anaphylaktischer Schock -.
Mein MRT wurde im KH durchgeführt, und somit konnten sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Auch ein Medikament zur Gegenmaßnahme erzeugte sofort eine neue Reaktion mit epileptischen Anfällen, da es die Gehirnschranke durchbrach.

Die Ärzte legten mir nahe, sofort einen aufwendigeren Allergiepaß ausstellen zu lassen. Das Mittel Mannitol (oder die Zusammensetzung) ist in sehr vielen Medikamenten enthalten, welche auch in der Onkologie benutzt werden.

liebe Grüße
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