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  #1  
Alt 28.06.2006, 09:37
Lexx Lexx ist offline
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Registriert seit: 28.06.2006
Beiträge: 21
Frage vorbeugend Chemo oder nicht?

Hallo!

Ich interessiere mich für Erfahrungen zu diesem Thema. Vor allem von jungen Frauen. Wie habt ihr Euch entschieden und warum?

Ich selbst bin 30 Jahre und habe die Diagnose seit knapp 4 Wochen. Ich bin inzwischen brusterhaltend operiert und seit einer Woche wieder zuhause.

Nun liegen alle Ergebnisse vor und es geht um die weiteren Therapien. Empfehlung ist quasi alles: Hormon-, Strahlen, Chemo- und Her2-Therapie. Und das ganze dann nur vorbeugend. Das erscheint mir ziemlich viel auf einmal. Wie ein unüberwindlicher Berg. Und ich muß auch zugeben, dass ich Angst vor den Nebenwirkungen und Spätfolgen habe.

Ich denke, wenn jemand gesagt hätte ich muß das machen um zu leben (z.B. wg. Metastasen) wäre die Entscheidung einfacher. Aber selbst abzuwägen ob ich das vorbeugend machen möchte oder nicht finde ich super schwierig! Mußtet ihr das auch selbst entscheiden?

Vielen Dank für Eure Erfahrungen hierzu.

Viele Grüße
Lexx
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  #2  
Alt 28.06.2006, 11:30
Benutzerbild von BarbaraO
BarbaraO BarbaraO ist offline
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Standard AW: vorbeugend Chemo oder nicht?

Hallo Lexx,

diese Therapien sind immer nur vorbeugend. Niemand kann eine Garantie bekommen. Leider.
Es ist auch immer die eigene Entscheidung, sie zu machen. Zwangstherapien gibt es nicht.
Allerdings wird bei den meisten Frauen dringend dazu geraten. Warum das bei Dir nicht gemacht wurde, weiß ich nicht.
Gerade bei so jungen Frauen ist das Risiko einer Neuerkrankung größer als bei uns alten Tanten , bei denen sich die Zellen nicht mehr so schnell erneuern.

Die Nebenwirkungen können heftig sein. Eine Neuerkrankung ist es auf jeden Fall. Wenn das geschieht und Du keine Therapien gemacht hast, wirst Du ein großes Problem mit Dir selbst bekommen.
Du hast nur dieses eine Leben. Tu was Du kannst, es zu erhalten.

Lieber Gruß

Barbara
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  #3  
Alt 28.06.2006, 12:23
sonnenstrahl sonnenstrahl ist offline
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Standard AW: vorbeugend Chemo oder nicht?

Hallo Lexx,

ich kann mich den Worten von Barbara nur anschließen, auch bei mir wurde chemo, Strahlentherapie und Hormontherapie alles nur prophylaktisch gemacht, auch wenn ich mit 40 Jahren 10 Jahre älter war als Du. Herceptin habe ich nicht bekommen, obwohl ich zuerst sollte. Mir wurde schon im Krankenhaus gesagt, auf Grund meines Alters alles an Therapien, was möglich ist.
Sicher ist es für dich schwer so eine Entscheidung zu treffen, ist das alles richtig, was dir vorgeschlagen wurde. Aber für mich wäre es auch ein Problem, wenn der Krebs wieder auftritt und ich müsste mir dann sagen "Hätte ich doch nur ..."
Es wird dir auch keiner raten können, was du tun sollst, die Entscheidung musst du selber treffen, weil du mit ihr leben musst.
Wenn Dir Herceptin vorgeschlagen wurde, ist dein Tumor ja Her2neu + gewesen, was als aggresiv eingestuft wird. Deine anderen Tumordaten kenne ich nicht, wüsste auch nicht, ob man bei bestimmten Daten sagen könnte, ohne Therapien ist alles ok. Man weiß ja nie, ob nicht noch irgendeine zelle schon im Körper rumschwirrt, die da nicht hin gehört.

Möchte dir auch empfehlen, tu alles um dem Krebs keine chance mehr zu geben.

Liebe Grüße Anett
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  #4  
Alt 28.06.2006, 12:44
Tilo Tilo ist offline
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Ort: Nähe Potsdam
Beiträge: 124
Standard Schön wäre es...

wenn die ganze Sache mit einer OP erledigt wäre...

Hallo Lex,
ich bin 37 also nur ein wenig älter als Du. Mich als Mann hat es auch mit dem Sch...zeug erwischt. Eins war mir aber von vornherein klar, ich will das volle Programm. Mit dem Gedanke eventuell nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben könnte und will ich nicht umgehen. Das unbesorgte Lebensgefühl welches Du bestimmt auch vor der Diagnose hattest wird es so nicht mehr geben, weil Dir selbst nach allen Therapien niemand eine Heilung bescheinigen kann. Erst wenn Du als Oma mit Deinen Enkeln spielst, dann ist es relativ unwahrscheinlich dass da noch etwas kommt.

Frage mal Deine behandelnden Ärzte. Da die jeden Tag mit so etwas zu tun haben legen die sich auch ihre persönliche Strategie für den Fall der Fälle zurecht... Alle die ich gefragt habe, haben nicht lange überlegt...

Alles was Du jetzt in der Hand hast sind Histo-Infos zu Deinem raus geschnittenen Tumor und optische Befunde darüber dass keine Arzt irgendwo was sehen kann, z.B. CT usw. Das Sch..zeugs ist aber heimtückisch und die Operation ist leider keine Versicherung, dass da nicht doch irgendwo eine fiese Zelle übrig geblieben ist.

Viele Grüße
Tilo

Geändert von Tilo (28.06.2006 um 13:02 Uhr)
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  #5  
Alt 28.06.2006, 12:58
bastl bastl ist offline
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Standard AW: vorbeugend Chemo oder nicht?

Hallo Lexx,

um genauer auf Deine Frage eingehen zu können, müsste man die Spezifikationen Deines Tumors kennen. Grundsätzlich kann ich mich aber Barbara nur anschließen: Krebs ist eben keine Krankheit, die man mit einer Operation so einfach aus der Welt schaffen kann. Niemand weiß, ob nicht einzelne Krebszellen noch irgendwo im Körper umherschwirren. Niemand kann deshalb zum gegenwärtigen Zeitpunkt sagen, ob Du wirklich geheilt bist oder nicht. Genau aus diesem Grund sind Dir jetzt diese ganzen Therapien empfohlen worden. Sie verbessern Deine Heilungschancen doch erheblich. Die Nebenwirkungen können zwar durchaus heftig sein (müssen aber nicht), aber was sind diese Nebenwirkungen im Vergleich mit dem eigentlichen Gegner.

Meine Frau stand vor einem dreiviertel Jahr vor einer ähnlichen Situation wie Du. Ihre Prognose war eigentlich recht gut (T1b (< 1cm) N0 M0 G2 R0 V0 L0, Her2neu 1+, ER/PR 12/12). Dennoch wurde Ihr vorbeugend (bis auf Herceptin) das gesamte Therapieprogramm empfohlen. Die Chemotherapie (FEC) war schon hart, aber sie ist jetzt vorüber und die Nebenwirkungen auch. Die Strahlentherapie ist ohnehin weit weniger belastend und mit der Antihormontherapie (Tamoxifen) kommt meine Frau bisher ganz gut klar.

Ich kann die Ängste, die Du im Moment hast, sehr gut verstehen. Aber vielleicht hilft es Dir, wenn Du die Sache einmal von einer anderen Seite betrachtest: Die Therapien sind ja auch Deine stärksten Verbündeten im Kampf gegen den Krebs. Und wer sagt denn, dass das mit den Nebenwirkungen bei Dir so schlimm wird? Auf jeden Fall aber solltest Du Dich aber sehr gründlich informieren, bevor Du Deine Entscheidung triffst.

Ich wünsche Dir alles Gute

bastl
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  #6  
Alt 28.06.2006, 13:17
Benutzerbild von Heike 1963
Heike 1963 Heike 1963 ist offline
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Standard AW: vorbeugend Chemo oder nicht?

Hallo Lexx,

bin etwas älter als Du, hatte einen 8 mm Tumor, G2, keine Lymphen befallen, Her2 negativ, keine Hormonabhängigkeit. Die vorgeschlagene Chemo und Bestrahlung waren für mich ein Schock. Doch ich habe mich dafür entschieden, denn für mich sind diese beiden Therapien die einzige Chance, eventuell verbliebene schlafende Zellen zu erreichen.

Es hängt von Deinem Sicherheitsdenken ab. Könntest Du wirklich mit der Angst leben?

Die Chemo ist ein harter Weg, ohne Zweifel. Doch bei nur zwei Zyklen gings mir richtig besch..., sonst war es auszuhalten. Die Bestrahlung dagegen ist ein Spaziergang gewesen.

Höre in Dich hinein, informiere Dich und treffe DEINE Entscheidung!

Wünsche Dir alles Gute dabei!

Heike
__________________
Ich habe nicht mit Krebs gerechnet,
der Krebs hat nicht mit mir gerechnet.
Nicht mit meiner Phantasie,
meiner Lernfähigkeit,
meinem Überlebenswillen...

Ursula Goldmann-Posch
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  #7  
Alt 28.06.2006, 14:23
Benutzerbild von Ritschy
Ritschy Ritschy ist offline
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Standard AW: vorbeugend Chemo oder nicht?

Hallo Lexx,

ich hatte meine Erstdiagnose im Juni 2004 mit 34 Jahren. Ablatio, Chemo und Bestrahlung wurden durchgeführt. Es gab damals für mich keine Alternative, da ich mehrere Tumorherde hatte, der Tumor als sehr aggressiv eingestuft wurde und die Brust auch noch eine Lymphangiosis carcinomatosa (Lymphgefäßeinbrüche darstellte). Ich habe die Therapie recht gut hinter mich gebracht und bin bald wieder in mein "altes Leben" eingestiegen.

Dieses Jahr hat es nun die 2. Brust erwischt. Da es diesmal nur ein kleiner Tumor war und keine Metastasen vorlagen war ich sicher, dass die OP alleine genügen würde. Allerdings hat der erneute Tumor auch wieder negative Hormonrezeptoren und G3, so dass mir alle behandelnden Ärzte empfahlen, die Chemo erneut durchzuziehen. Auch wurde die Brust wegen des erhöhten Rezidivrisikos wieder abgenommen.
Der Schock über die erneute Chemo war riesig. Aber inzwischen habe ich gelernt, warum sie so wichtig für mich ist. Es gibt nicht die Möglichkeit einer Anti-Hormon-Therapie, der Tumor war wieder sehr aggressiv mit einer Zellteilungsrate von über 60%, so dass die Chemotherapie sehr vielversprechend scheint.
Den wichtigsten Punkt hat aber mein Onkologe angesprochen. Er meinte, jetzt hätte ich die Möglichkeit mit Hilfe der Chemo den Behandlungserfolg der Operation zu sichern, jetzt habe ich die Möglichkeit, völlig gesund zu werden. Sollte ich lieber abwarten wollten, bis "wieder was kommt", dann wären das mit Sicherheit Metastasen, da ich ja kein Brustgewebe mehr habe und dann wäre die Heilung nicht mehr möglich.

Ich möchte jetzt gesund werden und bleiben, das war der Grund für die Chemo!

Ich wünsche dir eine gute Entscheidung und viel Glück
herzlichst Regina
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  #8  
Alt 28.06.2006, 17:37
BillyGirl BillyGirl ist offline
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Standard AW: vorbeugend Chemo oder nicht?

Hallo Lexx,

bin seit Dez 2005 an BK erkrankt, nachdem ich im März brusterhaltetnd operiert wurde, hat man mir auch aufgrund meines "jugendlichen" Alters (36) eine Chemo empfohlen (neben Strahlen und Antihormontherapie).
Da ich Nodal-negativ bin, habe ich nach Rücksprache mit mehreren Ärzten, welche sowohl für als auch gegen die Chemo gesprochen haben, mich entschieden, die Chemo abzulehnen.

Die Argumente von Heike, Ritschy, bastl und allen anderen sind aber nicht von der Hand zu weisen.
Wenn Du Dich gegen eine Chemo entscheidest, heißt das auch, dass Du die Konsequenzen tragen musst und Dir bei einem eventuellen Wiederauftreten der Erkrankung dann keine Selbstvorwürfe machen darfst!

Eine Chemo (übrigens auch die Antihormone und die Strahlen) ist keine Garantie, den Krebs zu besiegen!
Aber wer nichts von alldem tut, muss sehr starke Nerven haben!

Ich wünsche Dir, dass Du die richtige Entscheidung triffst! Du musst damit leben können!! Das ist ganz wichtig!

Liebe Grüße

Patty
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  #9  
Alt 28.06.2006, 18:02
PetraK PetraK ist offline
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Standard AW: vorbeugend Chemo oder nicht?

Hallo Lexx,

ich bin 2001 an BK erkrankt: Tumor 1,6 cm, brusterhaltende OP, hormonpositiv (Östrogen schwach, Progesteron stark), HER 2neu+++, aber alle entnommenen Lymphknoten frei, und auch durch Knochenmarkspunktion, Knochenszintigramm, div. CT´s und MRT´s keine Metastasen nachweisbar. Ich bin nach der OP von den Ärzten ein bischen überfahren worden, das ich auf jeden Fall eine EC-Chemo machen solle, schließlich wäre meine Tochter erst 6 Jahre alt und der Tumor sei agressiv und schnellwachsend gewesen (invasiv-duktal). Da ich ganz schnell beginnen sollte, war auch kaum Zeit sich Infos zu besorgen, zumal mein Mann und andere mich drängten. Die Chemo habe ich damals auch relativ gut vertragen, anschließend kam die Strahlentherapie (deren Sinn ich auch völlig einsah). Danach kam die AHT mit Tamoxifen und monatliche Zoladex-Spritzen, die bei mir jedoch nicht wirkten, deshalb ließ ich mir ein Jahr später die Eierstöcke entfernen und beendete auf eigenen Wunsch die Tamoxifen-Einnahme, da ich inzwischen viel im Internet recherschierte und immer wieder las, dass Tamoxifen bei HER 2 neu+++ sogar schädlich sein kann. Bei meiner zweiten Reha bestätigte mir ein sehr kompetenter Onkologe, dass ich eigentlich übertherapiert sei und lieber gar nichts mehr nehmen soll, wenn mein Bauchgefühl damit einverstanden sei. Wörtlich meinte er, bei mir wäre "mit Kanonen auf Spatzen geschossen worden". Inzwischen leide ich an Osteoporose, Arthrose, Sehstörungen, Herzrhythmusstörungen, habe einen Leberschaden und diverse Kilos Übergewicht, alles Dinge, die laut meiner Fachärzte späte Nachwirkungen der Chemo seien........
Bitte, bitte, jetzt nichts falsch verstehen, es kommt immer auf die genaue Diagnose an und wirklich bereuen tue ich die Chemo auch nicht, ich frage mich nur immer häufiger, ob ein bischen mehr Lebensqualität, sich mit 47 Jahren nicht schon wie eine alte Frau fühlen (meine Arbeit habe ich auch verloren, da ich auch jetzt, nach über 5 Jahren immer noch nicht wieder voll fit bin) nicht sehr viel wert wäre..........
Aber das ist wie gesagt nur meine ganz persönliche Meinung, niemand kann dir deine Entscheidung abnehmen, es ist aber wichtig, wirklich kompetente Ärzte zu haben und selber hinter seiner Entscheidung zu stehen.

Ich hoffe, ihr anderen hier seid mir jetzt nicht böse, aber Lexx wollte ehrliche Meinungen.....

Liebe Grüße aus HH

PetraK
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  #10  
Alt 28.06.2006, 20:16
Benutzerbild von Brigitte A.
Brigitte A. Brigitte A. ist offline
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Standard AW: vorbeugend Chemo oder nicht?

Hallo Lexx,

ich bin 32 und für mich war völlig klar, daß ich das komplette Programm fahre, um die kleinen Scheißer total plattzumachen. Ich will noch mindestens 40 Jahre leben und die Chancen erhöhen sich mit den Therapien.
Ich weiß nicht, wie es prozentual aussieht bei der Chemo, aber die Strahlenärztin sagte mir vorgestern, daß ohne Bestrahlung das Rezidiv-Risiko bei 20-25% liegt, mit Bestrahlung sinkt es auf unter 6%.
Finde ich überzeugend!
Und man muß auch nicht durch die Hölle gehen bei Chemo. es kann auch (wie bei mir) fast ohne Nebenwirkungen durchlaufen.
Ich weiß, daß es Frauen gibt, die auf alles verzichten und bei denen nie wieder was auftaucht, aber ich selber könnte mit der Angst, nicht alles getan zu haben nicht leben!

Halt die Ohren steif, Du wirst schon das für Dich richtige tun!

LG, B.A.
__________________
http://brustkrebs.blogger.de/
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  #11  
Alt 29.06.2006, 23:54
Lexx Lexx ist offline
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Standard AW: vorbeugend Chemo oder nicht?

Hallo!

Ich danke Euch für die ehrlichen Antworten. Mir ist klar, dass ich diese Entscheidung absolut allein treffen muß, aber andere Erfahrungen sind dabei sehr hilfreich. ich freue mich auch wenn noch mehr Erfahrungen geschrieben werden. Ich werde immer wieder schauen.

Ganz ohne Therapie kann ich mir das auch nicht vorstellen. Und damit könnte ich sicher später auch nicht gut leben. Ich werde in der kurzen Zeit die mir bis zur Entscheidung noch bleibt versuchen weiterhin viele Informationen zu sammeln und dann auch auf mein Bauchgefühl hören. Und hoffen das es richtig war.

Ich wünsche Euch allen weiterhin die Stärke und den Mut den ich hier gelesen habe!!! Ihr seid toll!

Liebe Grüße Lexx
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  #12  
Alt 06.07.2006, 07:55
Eli01 Eli01 ist offline
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Standard AW: vorbeugend Chemo oder nicht?

Liebe Lexx,
Ich bin zwar ein wenig älter als du, 42, hab im März meine Diagnose mit OP und Ablatio bekommen und bin jetzt mit meiner Chemo fast fertig (5 von 6), hab dann noch Bestrahlung und Herceptin sowie die OP zum Brustaufbau vor mir.
Ich kann dich gut verstehen, ich hab ähnliche Gefühle und Gedanken im Kopf gehabt und sie kommen auch immer wieder. Sicherlich ist die Therapie nicht schön, und ich hab trotz Komplimentärmedizin einige Nebenwirkungen,die hinterher betrachtet harmlos waren, aber in den Momenten, in denen sie da waren schon schlimm. Oft genug hab ich Gedanken wie "ich brech das alles ab" gehabt und sie werden auch wieder kommen.
Auf der anderen Seite mach ich natürlich weiter, weil ich. genau wie alle anderen hier, mir hinterher nicht vorwerfen will, nicht alles versucht zu haben. Wenn man noch jung ist, teilen sich die Zellen noch so schnell, dass ich das Risiko nicht überblicken kann. Sicherlich gibt es Frauen, die ohne Behandlung gesund bleiben und leider auch welche, die mit Behandlung neu erkranken, und ich hab gelernt, dass ich ja scheinbar kein Recht darauf habe, zu denen zu gehören, die immer nur Glück im Leben haben.
Sicherlich ist das jetzt keine schöne Zeit, aber sie geht vorbei, und bei all den unangenehmen und auch traurigen Momenten gibt es auch in der Behandlungsphase viele schöne Augenblicke, die ich, und sicher auch jede andere Frau, genießen kann. Ich denke, ich will alles tun, was ich kann.
Du schaffst den Berg sicher auch!
Liebe Grüße,
Eli

Geändert von Eli01 (07.07.2006 um 10:10 Uhr)
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  #13  
Alt 07.07.2006, 15:59
nubi21 nubi21 ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: vorbeugend Chemo oder nicht?

Hallo,
bin 33 Jahre alt gewesen, als bei mir BK festgestellt wurde. Hatte Ablatio mit wiederaufbau, und genau wie bei Dir vorgeschlagen das ganze Programm (als Sicherheit, da kein Lymphknotenbefall) Chemo, Strahlentherapie, Antihormone und Herceptin.
Ich mache alles und bin gerade in den letzten Zügen der Strahlentherapie.
Mir ist es schon wichtig zu wissen, alles probiert zu haben, auch wenn es keine Garantie gibt.
Ich fand die ganzen Sachen auch nicht so schlimm, wie man das am Anfang empfindet. Ich habe einen Schritt nach dem anderen gemacht. Erstmal eine Chemo nach der anderen und jetzt halt jeden Tag Bestrahlung, aber es geht schneller voran als ich dachte....


LG nubi21
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  #14  
Alt 16.07.2006, 00:23
Lexx Lexx ist offline
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Registriert seit: 28.06.2006
Beiträge: 21
Daumen hoch Ich habe mich entschieden

Hallo zusammen!

Eure Erfahrungen haben mir geholfen. Aber auch viele Gespräche mit Ärzten und INfos aus den verschiedendsten Quellen.

Am Ende habe ich vor allem auf mein Bauchgefühl gehört. Ich werde keine Chemo machen. Allein mit dem Gedanken an mögliche Spätfolgen und dauerhafte Nebenwirkungen, von denen mir keiner sagen konnte in wie weit das für mich zutreffen könnte, konnte ich das einfach nicht positiv in meinen Kopf bekommen. Ich habe es wirklich versucht. Aber ich kam damit einfach nicht klar. Und dazu haben mir dann fast alle Ärzte gesagt, dass ich wenn ich nicht hinter der Therapie stehe es doch lieber lassen sollte. Wenn sich innerlich alles dagegen sträubt, bekommt man wohl alle Nebenwirkungen und Probleme die es so gibt.

Ich wurde toll von den Ärztrn beraten und habe viel sehr lange Gespräche geführt. Auch mit Freunden um wirklich nochmal meine innere Einstellung zu klären.
Alle haben jetzt, nachdem ich mich entschieden habe, meine Entscheidung respektiert und akzeptiert und stehen voll hinter mir. Das hilft mir sehr.

Ich glaube fest das ich mich für mich selbst richtig entschieden habe und es auch mit der Strahlentherapie und der Antihormonbehandlung schaffen werde.

Auf jeden Fall habe ich mir genau aufgeschrieben warum ich mich jetzt so entschieden habe. Sollte ich das jemals bereuen, was ich nieee hoffe, kann ich mir zumindest immer anschauen was mich genau zu dieser Entschgeidung geführt hat. Ich glaube das ich so auf jeden Fall damit klar kommen werde.

Ich danke Euch auf jeden Fall nochmal allen für Eure Hilfe und wünsche Euch allen weiterhin die Stärke die Ihr habt und alles, alles Gute!

Liebe Grüße
Lexx
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  #15  
Alt 16.07.2006, 11:23
BillyGirl BillyGirl ist offline
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Registriert seit: 20.04.2006
Beiträge: 45
Standard AW: vorbeugend Chemo oder nicht?

Hallo Lexx!

Toll, dass Du Dich jetzt entschieden hast! Ich habe vor 10 Wochen die gleiche Entscheidung gefällt...auch ich habe lang hin und her überlegt...!
Die Begründung für meine Entscheidung deckt sich 100% ig mit dem, was Du hier zuletzt aufgeschrieben hast!!!

Ich wünsche Die eine gute Zeit...Du (und wir alle hier!!) wirst es schaffen! Die Therapie ist sicher kein Spaziergang, aber mit einer positiven Einstellung wird vieles einfacher! Blöder Spruch, aber er stimmt.

Ganz viele Grüße

Patty
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