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  #1  
Alt 19.11.2008, 17:00
JüMa JüMa ist offline
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Registriert seit: 29.09.2008
Beiträge: 3
Standard Endstadium Prostatakrebs m. Knochenmetastasen

Hallo, habe viele Eurer Themen gelesen und das für mich wichtige ( und das war viel ) rausgezogen. Kurz die Fakten: Mein Vater ist 86. Das bei ihm vor 2 jahren festgestellte Prostatakarzinom hatte bereits Metastasen in die Knochen geschickt, die aber lt. Aussage des damaligen Facharztes unbedenklich schienen. Was folgte war eine 2 jährige ( im Abstand von 5 Wochen ) verabreichte Spritze sowie Antihormone. Bis dahin war alles gut - wenn man das so nennen mag. Vor 6 Wochen klagte mein Vater dann über heftigste Schmerzen im Rücken, die auch wechselten und Richtung Leiste
strahlten. Vom Urologen und Hausarzt wurde dann entsprechend auf Palladon umgesattelt, die mein vater jetzt täglich nimmt. Aussage des Urologen war, dass der Krebs entsprechend weitergewandert ist und das man jetzt nur noch
versuchen könne, es so erträglich wie möglich zu machen. Es gab eine neue Tablettensorte und eine Infusion, alle 4 Wochen.
Weitere Untersuchungen fanden mit Rücksicht aufs Alter meines Vaters nicht statt. War das jetzt ein vorschnelles Aufgeben oder ist das die Erfahrung die der Arzt damit hat ( ich brauch den nicht zu fragen weil ich seine Antwort kenne )

Mittlerweile hat mein Vater keine Kraft mehr und auch keinen Appetit. Und das was er isst, bleibt auch nicht lange im Magen.
Die verordneten Tabletten schafft er auch nicht mehr. Heute hat er nur die Palladon genommen. Hier die Aufstellung der tabletten: Palladon, Metodura Znt, Furosemid 40, Lisinopril com 10 / 12,5, Ass100, Simvastin 40, Tamsulosin 0,4, Molsidomin AL 8mg und Bicalutamid Stada.

Ist diese körperliche Schwäche und die Appetitlosigkeit nun eine Folge der tabletten oder eine Folge der Krankheit?
Keiner spricht gerne über solche dinge - schon gar nicht wenn sie Angehörige betreffen - aber es würde mir helfen die Lage einzuschätzen. Auch um gegenüber meiner Mutter vernünftig reden zu können.

Bei den Ärzten werde ich fragen ob´s Palladon auch als Pflaster gibt und ob das nicht besser wäre. Dann fallen pro Tag schon mal 4 Tabletten weg.
Vielleicht kann hier ja auch einer von Euch was sagen ( es würde schon reichen wenn da steht, dass die Pflaster besser oder schlechter sind etc. ).

Zieht man in so einer Situation jetzt einen weiteren Spezialisten hinzu - einen Onkologen ? Genau diese untersuchungen wollte der Urologe vermeiden, aus Rücksicht aufs Alter und der evtl. auftretenden Nebenwirkungen und Belastungen.
Wenn ich meinen Vater so sehe, könnte ich heulen, da ich nicht weiss wie ich richtig weitermachen soll und wen ich fragen soll.

Danke für alle eure Tipps im Vorraus

JüMa
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  #2  
Alt 25.01.2009, 11:41
marzel14 marzel14 ist offline
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Registriert seit: 24.01.2009
Beiträge: 55
Standard AW: Endstadium Prostatakrebs m. Knochenmetastasen

Hallo JüMa,
also meines Wissens gibt es Palladon (Hydromorhon) nicht als Pflaster. Es wäre dann also ein Umstieg auf ein anderes Medikament nötig, wenn Dein Vater ein Pflaster bekommen soll. Es kann aber sein, dass- trotz Umrechnung der Dosis auf das neue Medikament- eine Anpassung der Dosis notwendig ist, bis eine zufriedenstellende Schmerzlinderung eintritt. Aber Pflaster sind nicht immer "das Gelbe vom Ei": so wird beispielsweise bei Fieber wegen der besseren Hautdurchblutung mehr Wirkstoff aufgenommen. Es macht auch einen unterschied, ob man sehr dünn oder etwas mehr "auf den Rippen hat", da gibt es auch Unterschiede in der Wirkstoffaufnahme.
Sprecht doch mit Eurem behandelnden Arzt, welche anderen Möglichkeiten es gibt. Ich würde ihn auch Fragen, ob Dein Vater momentan alle die aufgelisteten Herz- Kreislauf- Medikamente und Diuretika nehmen muss. Ich nehme an, wenn sich Dein Vater schlapp und erschöpft fühlt, wird auch sein Blutdruck nicht sonderlich hoch sein, so dass die Medikamente evtl. eine Zeit lang in geringerer Dosis gegeben werden könnten oder auch pausiert werden. Ebenso könnte vielleicht das Simvastatin pausiert werden.

Zitat:
Aussage des Urologen war, dass der Krebs entsprechend weitergewandert ist und das man jetzt nur noch
versuchen könne, es so erträglich wie möglich zu machen
Ich finde den ersten Teil dieser Aussage etwas schwammig.... Wie kommt der Urologe zu dieser Aussage, wenn es keine Untersuchungen gab? Oder geht er von seinen Erfahrungen aus? Ich finde, er sollte wenigsten sagen, wie er dazu kommt, die Aussage zu treffen. Mit dem "erträglich wie möglich machen" hat er recht (wobei ich so eine Formulierung auch bescheuert finde...). Ich finde es ist wichtig, dass Dein Vater nicht unnötig unter Beschwerden leiden muss, die gut therapiebar sind (z.B. Schmerzen). Wie wäre es mit einem Medikament gegen Übelkeit und Erbrechen- das kann auch von den Schmerzmitteln kommen.

Ich würde mich wahrscheinlich an einen Palliativmediziner oder Onkologen wenden. Falls Untersuchungen empfohlen werden, die Deinem Vater oder Dir zu belastend oder sonst was vorkommen, muss sie Dein Vater ja nicht machen lassen. Aber ich denke, man sollte doch die alle Möglichkeiten kennen, bevor man sich entscheiden kann.

Ich wünsche Euch weiterhin alles Gute und Kraft im Kampf gegen die Krankheit!

Viele Grüße,
marzel
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