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  #1  
Alt 14.09.2004, 09:28
wallabie
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Standard Wer kennt den Chemowirkstoff Rubicin?

Guten Tag,
ich bin neu auf dieses Forum gestossen und möchte gleich mal loswerden, was mich umtreibt. Es geht um meine Muttter, sie hatte 1996 einen Brustkrebs, der letztes Jahr mit einer Lungenmetastase und Knochenmetastasen wiedergekommen ist. Bis jetzt wurde sie mit einem Knochenaufbaufmittel und Antihormonen behandelt, das schien erst mal ausreichend da sie bereits 78 ist. Der Krebs ist jetzt zwar nicht explodiert, macht aber deutlich weiter, sodass die Ärzte ihr zu einer "leichten Chemo" geraten haben. Ich mache mir natürlich jetzt große Sorgen, wird sie das gut verkraften, (bisher geht es ihr nämlich bis auf die Schmerzen - die aber für sie aushaltbar sind - noch ganz gut. Deshalb meine Fragen:
Gibt es tatsächlich sowas wie eine leichte Chemo?
Kennt von Euch jemand den Wirkstoff Rubicin und hat damit Erfahrung?
Sind Euch dabei die Haare ausgegangen (eine große Sorge meiner Mutter)?

Es wäre ganz toll Antworten zu bekommen, ich fühle mich mit meiner Angst um sie nämlich auch ganz schön alleine...
Herzlichen Gruß von Wallabie
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  #2  
Alt 14.09.2004, 13:06
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Standard Wer kennt den Chemowirkstoff Rubicin?

Ich habe im Apotheken-Programm Lauer-Taxe nachgesehen. Dort ist kein Medikament mit Namen Rubicin angegeben. Bitte frage noch mal nach, ob eventuell Epirubicin gemeint sein könnte?
Gruß Dorothee
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  #3  
Alt 14.09.2004, 14:30
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Standard Wer kennt den Chemowirkstoff Rubicin?

Hallo Dorothee,
danke für die Mühe, Du hast recht es ist Epirubicin.
Gruss von wallabie
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  #4  
Alt 14.09.2004, 14:57
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Standard Wer kennt den Chemowirkstoff Rubicin?

Hallo Wallabie,
habe ab Juni 2000 in der Uni-Frauenklinik Köln
an einer Studie mit 3 mal Epirubicin, 3 mal Taxol, anschl.Op, danach 6 mal CMF und 28 Bestrahlungen teilgenommen. Ich war damals 52 Jahre und hatte einen 8 großen Primärtumor und Metastasen in der re. Achselhöhle und eine 3 cm am re.Rippenbogen. Es war eine ganz ungünstige Prognose. Die Chemo mit Epirubicin war, wie die anderen Chemos, sehr hart. Von der 1. Epi-Chemo an gingen mir sofort die Haare aus. Ich habe mir dann sofort am nächsten Tag beim Frisör eine Glatze schneiden lassen. Ich habe nach jeder Chemo ab dem 3. Tag nur gebrochen.Hatte Geschwüre im Mund, so dass ich so gut wie nichts essen konnte.Dazu kamen Schluck- und Magenbeschwerden. Man hat mir in der Frauenklinik erklärt, dass die gesamte SChleimhaut im Ess- und Verdauungstrakt entzündet sei. Das Brechen habe ich auch nicht mit Tabletten in den Griff bekommen. Ich habe dann fast nur noch pürrierte Wassermelonen gelutscht. Es war eine sehr harte Zeit.In der Frauenklinik Köln hat mir niemand gesagt, dass Epi ein leichte Chemo sei, im Gegenteil.Deine Mutter muss aber nicht auch solche grossen Probleme haben. Habe dort auch Frauen getroffen, die das Epi. ganz gut vertragen haben. Lasst Euch von den behandelnden Ärzten genau aufklären, was auf Deine Mutter zukommen kann! Vielleicht ist das Epi ja in den letzten Jahren besser verträglich geworden.Zumindest hat sich die Schinderei für mich gelohnt, ich lebe noch.Bei jedem schlägt die Medizin eben anders an. Viel Glück und liebe Grüsse! Heidi
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  #5  
Alt 14.09.2004, 15:25
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Standard Wer kennt den Chemowirkstoff Rubicin?

Epirubicin ist alles andere als eine leichte Chemotherapie. Ich frage mich, wie ein Arzt so was behaupten kann. Mir ist es zwar deutlich besser ergangen als Heidi. Ich hatte auch mit Übelkeit zu kämpfen, habe aber nicht erbrochen. Ich war müde, erschöpft und hatte lange Konzentrationsprobleme. Die Haare gehen mit 100% iger Sicherheit aus. Ich habe gut 3 Monate gebraucht um mich halbwegs von der Chemo zu erholen. Mit 78 Jahren will eine solche Chemo gut überlegt sein.

Ich würde mir eine 2. Meinung einholen. Vielleicht kommt eine andere Chemo in Frage. Oder die Antihormontherapie kann umgestellt werden.

Gruß Dorothee
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  #6  
Alt 14.09.2004, 16:35
wallabie
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Standard Wer kennt den Chemowirkstoff Rubicin?

Hallo Heide, hallo Dodrothee,
danke für Eure Antworten, wenn Sie mich ganz schön erschreckt haben. Könnte es vielleicht sein, dass die Dosierung den Unterschied macht? Sorry, wenn Euch meine Fragen vielleicht dumm erscheinen, aber ich musste mich damit bisher eben noch nicht so auseinandersetzen.
Lieben Gruss von Wallabie
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  #7  
Alt 14.09.2004, 16:36
wallabie
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Standard Wer kennt den Chemowirkstoff Rubicin?

Sorry, Ihr Beiden,
vor lauter Aufregung habe ich jetzt auch noch Eure Namen falsch geschrieben, oh Mann ich Schussel!!
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  #8  
Alt 14.09.2004, 17:12
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Standard Wer kennt den Chemowirkstoff Rubicin?

hi, liebe wallabie, ich hatte fast pünktlich zu meinem 5o. geburtstag die diagnose brustkrebs mit 2 4cm großen tumoren in der linken brust. ich bekam sofort eine neoadjuvante ec-chemo, die die tumore vor der op verkleinern oder sogar ganz vernichten sollten, damit brusterhaltend operiert werden kann. ich bekam bei der ec-chemo 197mg epirubicin und 986mg cyclophosphamid. zusätzlich bekam ich noch gegen überkeit u. schutz der schleimhäute u. der blase usw. vor der chemo navoban, uromitexan, fortecortin u. vomax a . also mir fielen auch nach der ersten chemo die haare aus u. ansonsten hatte ich nur leichte übelkeit u. sehr selten leichte reizungen an schleimhäuten, die ich mit lakritz u. salbeipräparaten in den griff bekam. die ärzte in der klinik hatten mich aber intensiv über alles aufgeklärt, so daß ich nicht überrascht wurde bei versch. nebenwirkungen.
habe eine adresse für dich gefunden, da findest du alles, was du wissen möchtest. http://home.t-online.de/home/koubene...lkylantien.htm da gehst du unter inhalt u. auf chemotherapie bzw. behandlungsschemata.
ich habe das alles im oktober 3 jahre hinter mir u. fühle mich gut. habe mir immer auf dem weg ins chemozimmer eingeredet, so jetzt bekommt mein untermieter die nächste ladung und verschwindet wieder ein stück mehr aus meinem leben. egal wie mies es mir während der chemo manchmal ging, ich habe immer an diesen satz denken wollen.
liebe grüße von ulla
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  #9  
Alt 14.09.2004, 17:58
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Standard Wer kennt den Chemowirkstoff Rubicin?

Natürlich macht auch bei der Chemo die Dosis das Gift. Wenn bei der Chemo eine geringe Dosis zur Schmerzbekämpfung eingesetzt werden soll, sollte das der Arzt mit deiner Mutter besprechen. Übrigens sind deine Fragen nicht dumm. Dumm wäre nur, sie nicht zu stellen und alles dem Arzt zu überlassen. Gruß Dorothee
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  #10  
Alt 14.09.2004, 18:02
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Helli Helli ist offline
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Standard Wer kennt den Chemowirkstoff Rubicin?

Hallo Wallbie,
ich habe ebenfalls Epirubicin als Chemo bekommen und zwar 1x 120 mg und dann aufgrund von Fieber nach der 1.Infusion wurde es auf 90 mg gesenkt. Diese 90 mg habe ich dann noch 3 mal erhalten und 4 x Taxol (alles in 14-tägigem Abstand im Rahmen einer Studie). Auch ich habe Navoban sowie Zofran und Dexamethason bekommen.
Ich habe alle 8 Chemos ohne Übelkeit überstanden, lediglich nach 5 Tagen konnte ich kein Essen mehr sehen und stand nervlich irgendwie neben mir. Das hielt so etwa 2-3 Tage an und dann ging es wieder bergauf für eine Woche bis zur nächsten Chemo. meine Haare habe ich nach der 1.Epirubicin-Chemo nach etwa 10 Tagen innerhalb von 3 Tagen fast komplett verloren(bis auf einige hartnäckige Haare, die ich bis zum Ende der Chemo behalten habe und dann erst abrasiert haben) Am 05.07.04 war meine letzte Chemo und seit 4 Wochen zeigen sich meine Haare wieder, sie sind jetzt etwa 5 mm lang und seidenweich.
Bezüglich des Epirubicin muß ich noch sagen, daß es meinen Venen nicht gut bekommen ist, sie sind sehr schlecht dadurch geworden. Ansonsten schließe ich mich bezüglich der Nebenwirkungen den anderen an.
Liebe Grüße und alles Gute für Deine Mutti
Helli
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  #11  
Alt 14.09.2004, 21:12
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Standard Wer kennt den Chemowirkstoff Rubicin?

Hallo,
es stimmt nicht immer, daß alle Haare ausfallen. Meine Frau hat bisher 13 mal Epirubizin in 50-mg-Dosen bekommen, ihr Haupthaar ist zwar etwas lichter geworden, aber einen Totalausfall der Haare hat sie nicht. Der Arzt wundert sich auch, da ansonsten die Chemo angeschlagen ist und die Lebermetas sich verkleinert haben.
Liebe Grüße
Wolfgang
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  #12  
Alt 14.09.2004, 22:44
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Standard Wer kennt den Chemowirkstoff Rubicin?

Hallo Wallabie,
ich habe gerade meine Unterlagen der Studie noch mal rausgekramt. Es ist richtig, ich habe eine neoadjuvante dosisintensivierte Chemo bekommen. Es gab aber auch in dieser Studie eine Standarddosierung und für alle galten die gleichen Nebenwirkungen.
Auszug aus dem Begleitbogen:
Als mögliche Nebenwirkungen unter der Therapie von Epirubicin können folgen Symptome auftreten.
-Zeitweiliges Absinken der Zahl der Blutzellen,was zu einem erhöhten Risiko von Infektionen und/oder Blutungen führen kann.
-Die Toxizität auf das Herz kann sehr ausgeprägt sein.Deshalb wird während und nach der Behandlung die Herzfunktion sorgfältig überwacht, um das Risiko einer Schädigung des Herzens frühzeitig zu erkennen.(Mein Herz wurde regelmäßig per Ultraschall kontrolliert)
-Zu den selten auftretenden Nebenwirkungen gehören Übelkeit,Erbrechen und Schleimhautentzündungen.
-Der Übertritt geringer Mengen Epirubicin ins umliegende Gewebe kann Schmerzen,Nekrosen und Ulzerationen verursachen. Daher wird auf eine sorgfältige Applikation geachtet.
-Eine herabgesetzte Verkehrstauglichkeit nach der Infusion kann nicht ausgeschlossen werden.
Durch meine Vorbehandlung ist der Primärtumor sowie alle Metastasen völlig verschwunden.Im histologischen Befund war kein Krebs mehr feststellbar. Ich denke, dass Du nun durch alle Mädels hier im Forum gut unterrichtet worden bist.Egal, wie Deine Mutter sich entscheidet, ich wünsche Ihr und Dir ganz viel Kraft.Ganz liebe Grüsse aus "Kölle".Heidi
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  #13  
Alt 17.09.2004, 15:53
wallabie
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Standard Wer kennt den Chemowirkstoff Rubicin?

Nochmals an alle, die mir geantwortet haben. Vielen Dank für Eure Mühe!
Ich weiss inzwischen auch noch etwas mehr. "Leichte" Chemo kommt daher, dass meine Mutter nur einen Wirkstoff, eben dieses Epirubicin bekommen soll und dies wohl auch nur in einer geringeren Dosis als üblich. Na ja mal sehen, da müssen wir jetzt eben den Ärzten vertrauen.
Lieben Gruss von Wallabie
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  #14  
Alt 17.09.2004, 22:48
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Standard Wer kennt den Chemowirkstoff Rubicin?

Hallo Wallabie
Epirubicin bewirkt meist Haarverlust leider. Nebenwirkungen sind nicht ohne, aber sie haben schon viele gute Medikamente dagegen. Du hast ja so viele Tipps bekommen, daher nur noch schnell: Sollte sich Deine Mutter sehr mit der Uebelkeit plagen, so gibt es ein neues Medikament auf dem markt, welches EMEND heisst. Gehört nicht zum normalen Prozedere, drum danach fragen, wenn nötig. Hoffentlich bleibt dieser Tipp unnötig...
Alles Gute
Barbara
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  #15  
Alt 18.09.2004, 07:10
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Standard Wer kennt den Chemowirkstoff Rubicin? - @ Ulla

Hallo Ulla,
leider bekomme ich den link nicht auf. Er hätte mich auch sehr interessiert.
Liegt es an mir?
Liebe Grüsse, Bille
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