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  #1  
Alt 13.02.2003, 20:51
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Standard retroperitoneale Lymphadenektomie ( OP ) allgemein

Hi Leute!

In Kürze steht mir nun doch die berühmt berüchtigte Lymphknoten OP (RLA) bevor.
Nun, um ehrlich zu sein hab ich ziemlich Schiss davor, weil jeder Doc was anderes erzählt, über die Risiken mein ich jetzt.
Also, soweit ich weiss soll es nervenschonend gemacht werden.

Wer hat auch diese OP bekommen? Wie geht es einem danach (starke Schmerzen)? Wieviel Drainagen bekommt man? - Hatte ich nämlich noch nie, bei der Hoden OP waren keine. Wie lange bleiben die drinnen? Wie lange ist man im Krankenhaus? Worauf ist zu achten? Tipps/Tricks?

Bitte seid ehrlich, ich will wissen, was auf mich zukommt.
"nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird", dass kann ich jedesfalls fuer alle zur Chemo saqen(ich:3x PEB).
Gilt diese goldene Regel auch hier?

Bitte antwortet schnell, die OP ist nächste Woche schon!

Gruss

Stefan
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  #2  
Alt 13.02.2003, 21:44
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Standard retroperitoneale Lymphadenektomie ( OP ) allgemein

Hallo Stefan,

das Schlimmste hast Du mit Sicherheit schon überstanden (Chemo). Eine RLA gehört in einer Uniklinik zur Routine. In einer andern Klinik würde ich diese OP allerdings nicht durchführen lassen.

1. Bei mir hat diese OP der Professor persönlich durchgeführt.
2. Die Schmerzen waren ziemlich schlimm für mich, ich bekam aber sehr starke Schmerzmittel, damit ging es dann. Ab dem 4. Tag wird es besser. Schmerzempfinden ist aber immer subjektiv, vielleicht bin ich ja auch ein Weichei. .
3.Ich hattte eine Drainage und einen Katheder. Dieser kam am nächsten Tag raus.
4. Ich war genau 8 Tage im Krankenhaus.

Du schaffst das schon, da bin ich mir total sicher.

Thomas
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  #3  
Alt 14.02.2003, 10:03
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Standard retroperitoneale Lymphadenektomie ( OP ) allgemein

Hallo Stefan,
vor 2 Wochen wurde bei mir die mod. nerverh. RLA durchgeführt. Ich hatte mich für das BW-Krankenhaus Hamburg entschieden, dort werden wohl europaweit die meisten Hodentumore behandelt, deshalb ist die RLA dort sowas wie eine Routine-OP.
Bei mir war es so:
Di OP ca. 3-5 Stunden, danach bis Do vormittag auf Intensivstation (Wird dort grundsätzl. gemacht zwecks besserer Überwachung).
Die ersten 2-3 Tage sind schon zieml. fies, aber mit jedem Tag ging es mir dann wesentlich besser. Das Schmerzmittel konnte ich selbst per Fernbedienung dosieren, habe aber nur die ersten 2 Tage davon Gebrauch gemacht. Überhaupt fand ich die Schläuche unangenehmer als die Schmerzen, aber nach und nach wird man davon befreit (1.Tag: Magensonde, Blasenkatheder, nach ein paar Tagen Venenkatheder und Drainageschlauch). Am 3. Tag war ich wieder auf den Beinen. Am 11.Tag wurden die Klammern entfernt und ich konnte nach Hause.
Mir hatte man zur Wahl gestellt, gegen die Schmerzen eine PDA legen zu lassen. Hatte mich wegen mögl. Komplikationen dagegen entschieden, die selbstbedienbare Pumpe über den Venenkatheder war für mich völlig o.k.
Ich glaube, psychisch ist die OP einfacher, weil es Dir von Tag zu Tag besser geht. Mach Dir nicht zuviel Sorgen, wichtig ist, das Du erfahrende Ärzte hast, zu denen du Vertrauen hast.
Ich muß am Montag zu 2 Kursen Chemo antreten. Wenn Du noch Fragen hast, melde dich nochmal.
Alles Gute
Sven
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  #4  
Alt 14.02.2003, 13:13
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Standard retroperitoneale Lymphadenektomie ( OP ) allgemein

Hi Leute

Danke erstmal fuer die Antworten. Thomas Müller schreibt, er habe nur einen Katheder und eine Drainage bekommen.
Sven schreibt er habe auch noch einen Blasenkatheder und eine Magensonde bekommen.
Ist das mit der Magensonde üblich?
Was ist eine PDA?

Gruss

P.S.: Alles Gute für die Chemo Sven, das wird schon.
Tipp: Wenn Dir übel wird, sag den Ärzten du möchtest "Dexa", die wissen was gemeint ist. Das ist ein Cortison- Präparat und hilft super.
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  #5  
Alt 14.02.2003, 14:00
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Standard retroperitoneale Lymphadenektomie ( OP ) allgemein

sorry, die Magensonde habe ich vergessen. Diese wurde mir aber sofort nach der OP entfernt, da ich dadurch gebrochen habe.

Thomas
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  #6  
Alt 15.02.2003, 12:19
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Standard retroperitoneale Lymphadenektomie ( OP ) allgemein

Hallo Stefan,
mach Dir um die Katheder keine Gedanken. Wenn Du nach der Narkose aufwachst, sind sie halt da und Blasenkatheder und Magensonde wird dann auch kurzfristig entfernt. Der Drainageschlauch mußte bei mir ein paar Tage drin bleiben, weil noch Flüssigkeit abgelaufen ist. Der Drainageschlauch hat aber wie der Venenkatheder null Schmerzen verursacht. Ich habe auch nicht auf ein schnelles Ziehen der Drainage gedrängt, denn wenn Sie zu früh gezogen wird, hast du Lymphansammlungen im Bauch (Lymphozele) ! Vor der OP müsstest Du ein Gespräch mit dem Narkosearzt haben, der kann Dir das mit der PDA erklären ( das Schmerzmittel wirkt dann wohl gezielter auf den Bauchraum, bei der selbstdosierbaren Pumpe wirkt das Schmerzmittel auf den ganzen Körper: man ist etwas "stoned", was in den ersten 2 tagen auch garnicht schlecht ist). Wie gesagt, ich bin ohne PDA gut zurecht gekommen.
Ach so, mir hatte man nicht gesagt, das ich mehr als 24h vor OP nicht Essen soll, deshalb mußte ich den Tag vor der OP ein unangenehmes Abführmittel nehmen - besser hungern !
Also, kein Grund für Pessimismus, das klappt bei Dir auch - wir können ja froh sein, das die Medizin heute soweit ist.
Alle Gute für Deine OP
Sven
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  #7  
Alt 15.02.2003, 21:23
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Standard retroperitoneale Lymphadenektomie ( OP ) allgemein

hallo, bei meinem freund steht kommenden freitag die op RAL an. ich muß sagen, mit jedem tag an dem die op näher rückt bekommen ich mehr panik denn je. er sieht das alles sehr locker und ist der meinung das die op nicht schlimmer sein kann als die vier peb zyklen die er schon hatte. ich mach hingegen sorgen, dass vielleicht doch was schief laufen kann. wenn ich eure berichte so lesen, dann baut mich das auf. wie ist es denn euch so ergangen vor der op oder euren freundinnen/frauen?
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  #8  
Alt 16.02.2003, 11:53
Sven Sven ist offline
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Standard retroperitoneale Lymphadenektomie ( OP ) allgemein

Hallo Melanie,
natürlich können immer irgendwelche Komplikationen auftreten und jeder macht sich vor so einer OP seine Gedanken. Aber ich denke, dein Freund hat schon die richtige, weil POSITIVE Einstellung. Es ist alles einfacher zu ertragen, wenn man fest daran glaubt, das alles gut wird, und dafür stehen die Chancen bei Hodenkrebs recht gut. Ich habe auch schon schlimme "Grübel-Phasen" hinter mir, es lief darauf hinaus, das ich dann gedanklich die schlimmsten Fälle erwartet habe: Das macht einen richtig krank und bringt einen zur Verzweiflung.
Also, auch wenn wir eine schwere Zeit durchmachen: Wir schaffen das, nur das gute Ergebnis zählt !

Viele Grüße
Sven
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  #9  
Alt 19.02.2003, 21:00
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Standard retroperitoneale Lymphadenektomie ( OP ) allgemein

hallo sven. ich denke, dass man das ganze wirklich mit einer positive einstellung angehen sollte. morgen geht er ins krankenhaus und übermorgen ist die op. bitte drück die daumen.... . warst du zur kur? wenn ja wo? gruß melanie
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  #10  
Alt 27.02.2003, 10:38
Sven Sven ist offline
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Standard retroperitoneale Lymphadenektomie ( OP ) allgemein

Hallo Melanie,
war noch nicht bei einer Kur, weil die Chemo noch nicht abgeschlossen ist (stecke gerade zw. 1. und 2. Zyklus). Werde aber die nächsten Tage nutzen, mal im WEB zu recherchieren, mir wurden Bad Reichenhall/Metnau Bodensee, St. Peter Ordin und Weimar genannt. Habe gehört, das es wegen der schnelleren Genehmigung besser als Anschlußheilbehandlung statt als Kur beantragt werden soll.
Für Tipps von anderen Forumteilnehmern zum Thema Kur/AHB wär ich auch sehr dankbar !
Grüße
Sven
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  #11  
Alt 01.03.2003, 01:00
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Standard retroperitoneale Lymphadenektomie ( OP ) allgemein

Hallo Sven!
Ich hab das ganze jetzt glücklicherweise seit einem Jahr hinter mir. Ich hab meine RLA in Berlin in der Charite bekommen. Da sie das ganze minimalinvasiv gemacht haben, konnte ich nach 10 Tagen schon wieder raus.
Wegen AHB/Kur: Die AHB muss noch im Krankenhaus beantragt werden. Dafür gibt es in jedem Krankenhaus einen Sozialberater, der auch ans Bett kommt. Der kann einem bei allen Fragen weiterhelfen. Ich habe eine Kur gemacht und zwar 2 Monate nach der OP, eher um wieder auf die Beinen zu kommen, als die OP zu verkraften. Ich war in der Rhön in der Sinntalklinik in Bad Brückenau. Die kann ich auch nur weiterempfehlen.
Meistens kann man beim Beantragen an LVA oder BFA "anmerken", in welche Ecke Deutschlands man am liebsten möchte. Auch der beantragende Arzt kann darauf etwas Einfluss nehmen. Aber die Entscheidung liegt halt doch beim Amt.
Ansonsten kann man beim Sozialamt nach einer Hodenkrebserkrankung einen Schwerbehindertenausweis ausstellen lassen. (Gibt Steuerfreibetrag, erhöhten Kündigungsschutz, eine Woche Urlaub mehr etc.)
Halt die Ohren steif, die Zyklen werden leider immer härter und sind schwerer zu ertragen.
Ich hatte drei Zyklen PEB und die letzte war die schlimmste.
Jetzt, ein Jahr danach ist es seltsam, wie sehr man das ganze verdrängt, bzw. vergisst. Glücklicherweise kommt man schnell wieder in das "normale" Leben herein.

Viel Erfolg
Bastian
bg747400@aol.com
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  #12  
Alt 04.03.2003, 11:41
Sven Sven ist offline
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Standard retroperitoneale Lymphadenektomie ( OP ) allgemein

Hallo Bastian,
danke für die Tipps. Habe gehört, das St. Peter Ordin auch gut sein soll, das Krankenhaus will mir ein Attest schreiben und mich beim Antrag der AHB bei der BFA unterstützen.
Hoffe, das ich auch schnell drüber wegkomme und das normale Leben wie früher geniessen kann. Meine ersten Zyklus habe ich leider nicht so gut vertragen, habe allergisch reagiert. Die deshalb notwendigen Kortisongaben belasten wohl noch zusätzlich. Der kommende 2. Kurs ist aber der letzte. ich zähle die Tage....
Viele Grüße
Sven
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  #13  
Alt 04.03.2003, 18:44
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Standard retroperitoneale Lymphadenektomie ( OP ) allgemein

Hi Leute,

wollte Euch nur mitteilen, dass ich jetzt die RLA hinter mir habe. War alles halb so wild, bin schon wieder zuhause.
Falls jemand diesbezüglich Fragen hat, kann er sich gerne an mich wenden.
Zu Bastian&Sven: Ich will euch jetzt weiss Gott keine Panik machen oder so, aber mir haben sie nach der Chemo gesagt, dass man als junger Patient, und das seit ihr wahrscheinlich ja auch noch, keinen Anspruch auf eine AHB hat.
Eine "normale" Kur ist möglich, muss aber mit der KK selbst verhandelt werden, d.h. länge Vorlaufzeiten.
Sven,wegen Deiner allergischen Reaktion: Die hatte ich auch beim ersten Mal, das ist normal. Das wird aber jetzt besser. Der 2. Zyklus war dann (bei mir) nicht mehr so schlimm.
Grüsse und alles Gute

Stefan
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  #14  
Alt 04.03.2003, 22:29
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Standard retroperitoneale Lymphadenektomie ( OP ) allgemein

Hallo!
Ich bin 27 Jahre jung, habe auch das komplette Programm hinter mir (Hodentumorentfernung, RLA und 2x PEB Chemo. Habe danach aber auch eine AHB bekommen. Kleiner Tip für junge Leute: Ich war in Bad Wildungen (bei Kassel). Die Anwendungen waren okay, aber im Ort nur alte Leute. Keine Mädels !!!!
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  #15  
Alt 05.03.2003, 17:49
Sven Sven ist offline
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Beiträge: 17
Standard retroperitoneale Lymphadenektomie ( OP ) allgemein

Hi,
war heute im KH, um meine Ladung BLEO abzuholen. Mein Arzt hat mir gleich tel. einen Aufnahmetermin in St. Peter Ordin festgemacht. Er meint, bei der Genehmigung der AHB (bei mir BFA) sind keine Probleme zu erwarten (bin 35 und habe Frau und 3 jähr. Tochter).
Stefan, höre gern, das bei die der 2.Kurs besser war (Allergie), macht mir gleich mehr Mut. Am Montag ist Wiederaufnahme, Voruntersuchungen, am Dienstag ZVK, ab Mittwoch 5 Tage die Giftbeutel...
Viele Grüße
Sven
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