Chemo mit 80

[martina1964]

Hallo ihr Lieben,

bei meiner Mutter wurde 2009 im Alter von 73 Jahren ein metastasiertes Mammakarzinom diagnostiziert.
Es wurde Brusterhaltend operiert und IORT wurde ebenfalls gemacht.
Seitdem mehrere Bestrahlungen, als Therapie von 2009 - 2014 FEMARA und BISPHOSPHONATE. Viele Jahre war der Tumormarker ganz ganz niedrig, bis er vor einigen Monaten stetig explodierte.
Therapie wurde umgestellt auf ANASTROZOL und X-GEVA

Leider steigt der Tumormarker immer weiter, jetzt liegt er aktuell bei 261

Nach einer Tumorkonferenz wurde nun empfohlen/entschieden, dass meine Mama eine Chemo braucht. Diese besteht aus XELODA und AVASTIN.
Am 3.11. soll sie beginnen...

Wer hat Erfahrung mit dieser Kombination und kann etwas zu den Nebenwirkungen etc. sagen?

Ich habe große Sorge um meine Mama, die sich dazu entschieden hat, es zumindest zu versuchen. In dieser Zeit wird sie bei mir wohnen, damit ich sie unter Aufsicht weiß und so gut es geht unterstützen kann.

Vielen Dank schon mal und alles Gute an euch,
Martina

Sorry, habe ganz vergessen, die Metastasen sind "nur" in den Knochen, alle Organe sind nach letztem Stand 09/15 frei.

Ursprünglich waren es 3 Metastasen, jetzt sind sie aber im ganzen Körper in den Knochen verteilt

Martina

[la vie est belle]

Liebe Martina,

puh, das ist sicher eine schwierige Frage. Ich hab leider keine Vergleichswerte für dich, weiß aber von meinem Onkologen,,dass bei alten Patienten eine sanftere Chemo eingesetzt wird als bei jüngeren Frauen, wo der Tumor vielfach aggressiver ist.

Es ist sicher gut,dass deine Mutter es probieren will und du sie unterstützt.

Haben die Ärzte schon gesagt, worauf ihr euch einstellen müsst? Ich kenne beide Stoffe nicht und kann dir dazu nichts sagen - wobei eben auch Erfahrungen anderer nur bedingt weiterhelfen, da jede Chemo doch sehr individuell verläuft.

Ich wünsche deiner Mama in jeden Fall, dass sie gut durch die Zeit kommt und der Tumormarker zurückgeht.

LG

[Jule66]

Hallo Martina,

ich glaube wir kennen uns...
Kölner Weihnachtsmarkt...

Zur Sache: Respekt, da war die Situation lange stabil.
Xeloda ist eine eher sanfte Tablettenchemo.
Bekannteste Nebenwirkungen sind das Hand- Fußsyndrom, d.h. die Haut leidet an selbigen.
Es gibt spezielle Cremes dafür, habe auch mal was von Hanföl gehört.
Avastin gilt als recht gut verträglich, da habe ich von Bluthochdruck als NW gehört.

Ich drücke Euch die Daumen, dass die Situation unter der Therapie noch ganz lange stabil wird und bleibt.

Liebe Grüße, Jule (nun aus der Region Hannover)

[martina1964]

Vielen Dank für deine Worte

Die Ärzte halten sich ziemlich zurück, haben nur erwähnt, dass offene wunde Hände, Taubheitsgefühle in Füßen und Händen, sowie Ausdünnung der Haare passieren können.

Man kann das ja auch in der Tat mit den Nebenwirkungen nicht pauschalisieren, weil jeder Mensch anders reagiert.
Aber es gibt vielleicht Erfahrungswerte, aus denen man lesen kann, wie es sich mit der Häufigkeit der verschiedenen Nebenwirkungen verhält.

Hallo Jule,

jaaa, das war ein schöner Abend und der Glühwein hat geschmeckt
Hab gestern noch verzweifelt nach deiner Telefonnummer gesucht und nicht mehr gefunden.
Ich war längere Zeit nicht hier im Forum und hatte dann gestern Probleme beim LOGIN.

Ja, meine Mama hält sich tapfer, sie kämpft

Deine Worte beruhigen mich etwas und die Hoffnung stirbt sowieso zuletzt.
Da Mama schon 2 Thrombosen hatte, werde ich den Arzt noch darauf hinweisen, dass sie prophylaktisch Heparin bekommt.

Wie geht es dir? Hannover - wie schade, wo doch bald wieder Weihnachtsmarkt ist... Mit Dom-Blick

[Jule66]

Zitat von martina1964

Wie geht es dir? Hannover - wie schade, wo doch bald wieder Weihnachtsmarkt ist... Mit Dom-Blick

Mir gehts gut!
Allerdings vermisse ich Köln schon und natürlich auch meine Kinder, die in Köln geblieben sind.
Nach Hannover bin ich der wegen gezogen, das entschädigt doch einiges.
Deine Mutter hat das bisher so gut gemacht, sie schafft das auch weiterhin.
Hatte ich Dir doch seinerzeit schon prophezeit

Liebe Grüße nach Kölle, Jule

[Starlight_2013]

Hi Martina,
Ich habe aktuell Taxol und Avastin, von Avastin wurde mir auch lediglich Bluthochdruck als Nebenwirkung genannt. Bei mir hat er sich ein bisserl erhöht, aber nichts dramatisches. Würde er weiter raufgehen, dann würde dies medikamentös behandelt (normalerweise unproblematisch). Ansonsten keine NW bei mir.
Deiner Mutter alles Gute!
Herzlich
Nicky

[GlidingGeli]

Hallo Martina1968,

zu beiden Media kann ich wenig sagen, XELODA soll recht verträglich sein, der Antikörper Avastin hat doch einige Kritiker, da würde ich nochmal querlesen, es gibt einige gravierende NW, in den USA ist er MammaCa nicht mehr zugelassen.
Vielleicht hast du Gelegenheit dich schlau zu machen.
Deiner Mum alles Gute.

Liebe Grüße
GlidingGeli

[martina1964]

@Jule66,
ich dachte mir schon, dass du der Liebe wegen weggezogen bist, was sonst bewegt einen aus der schönsten Stadt am Rhein Liebe ist gut für dich und ich freu mich sehr, dass es dir gut geht. Klar fehlen die Kinder, aber ich hoffe, ihr seht euch in regelmäßigen Intervallen.
Was meine Mama angeht, hast du absolut Recht gehabt mit deinen Worten damals. Nach der Diagnose 2009 hat sie wirklich keinen Tag gejammert, sie sagt immer: "Es ist, wie es ist, da muss man durch". Seit Monaten hat sie Schmerzen in der Hüfte und neuerdings ganz akut in einer Schulter.
Zur Zeit bekoche ich sie, dass sie vor der Chemo vielleicht noch 1-2 kg drauf kriegt.

@starlight2013,
ich wünsche dir von Herzen, dass keine weiteren NW auftreten und du Erfolg mit deiner Therapie hast. XELODA soll eine sanfte Chemo sein, (hoffentlich dennoch aggressiv genug gegen die Krebszellen) die meiste Angst habe ich vor dem Avastin. Da tut es gut, zu lesen, dass du "nur" Bluthochdruck hast. Ich hoffe, dieser steigt nicht weiter, so dass du noch mehr Medikamente einnehmen musst.

[martina1964]

Hat noch jemand ein paar Erfahrungswerte mit AVASTIN für mich?
Habe mich mal etwas schlau gemacht und die möglichen Nebenwirkungen sind teilweise ganz schön erschreckend...

Und wie ist das mit der Gewichtsabnahme während einer Chemo?
Meine Mutter nimmt zur Zeit nicht zu, obwohl ich sie seit 10 Tagen sehr abwechslungsreich bekoche. Sie schafft es so gerade, ihr Gewicht zu halten.
Wenn sie nun ab 3.11. mit der Chemo beginnt, habe ich Sorge, dass sie pro Woche vielleicht mehrere Kilo abnimmt.
Dann käme sie sehr schnell ins Untergewicht. Momentan hat sie Normalgewicht.

Dann anschließend noch die Frage, ob man sich in der Pause der Chemo erholt oder ob die Nebenwirkungen dauerhaft sind. Meine Mama hat in der Pause ihren 80. Geburtstag und ich wünsche so sehr, dass es ihr dann gut geht.
Hab hier niemand, der sich auskennt und die Ärzte können einem auch nicht viel sagen. Mein Bruder hatte eine Chemo als ich noch Kind war, allerdings erinnert er sich auch nicht mehr. Mit den Medikamenten von früher, sind die heutigen auch sicher nicht mehr zu vergleichen.

Martina

[GlidingGeli]

Hallo Martina,

du kannst die Suchfunktion nutzen unter der Eingabe von Avastin nutzen. Im Unterforum Eierstockkrebs oder bei den "Austausch von Usern mit fortgeschrittener Erkrankung" gibt es einige Beiträge zu dem Präparat.
Alles Gute
GlidingGeli

[martina1964]

Hallo ihr Lieben,

nach längerer Zeit melde ich mich mit nicht so guten Neuigkeiten zurück.
Zwischendurch hatte ich nicht so die Zeit und Möglichkeit
Nach dem 3. Zyklus mit Xeloda und Avastin, ist meine Mutter hier bei mir in einen komatösen Zustand gefallen, kam ins Krankenhaus, war total verwirrt, erkannte mich nicht mehr, konnte nicht mehr laufen, schlucken, sich artikulieren etc
Ursache wurde nicht wirklich gefunden, es hieß zuerst sogar, sie sei dement...
Dement? Von heute auf morgen?
Ich bin auf die Barrikaden gegangen, denn ich habe Erfahrung mit Demenz und weiß, dass diese sich über einen längeren Zeitraum entwickelt.
Ich habe 9 Jahre meine Oma mit dieser Erkrankung, bis zu ihrem Tod, hier bei mir gepflegt.
Nach mehreren Untersuchungen wurde bei meiner Mutter dann ein extremer Salzmangel festgestellt und dadurch war die Verwirrtheit entstanden.

Die Chemo musste abgebrochen werden und auch das Avastin.
Meine Mutter ist nun seit Feb wieder bei mir und im Kopf wieder vollkommen klar.
Der Tumormarker war gut abgesunken nach der Chemo, jedoch haben wir vorgestern erfahren, dass sie nun eine Metastase in der Leber hat.
Seit 2009 das Mamma Ca operiert wurde, hatte sie bisher "nur" Knochenmetas.

Nun wird erneut eine Chemo empfohlen, meine Mutter und auch der Rest der Familie habe aber große Bedenken, ob sie es körperlich schafft. Wer ist oder war in ähnlicher Situation und kann mir etwas dazu sagen?

Der Strahlentherapeut nimmt sich nie die Zeit einfühlsam etwas zu erklären und gestern der Onkologe hielt sich mit Aufklärung, etc auch sehr bedeckt.

Ich bin so verzweifelt und dankbar für jede Antwort, Tipp o.ä.

Liebe Grüße,
Martina