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  #1  
Alt 10.10.2004, 12:38
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Hallo liebe Leser.
ich habe einige eurer Beiträge durchgelesen und mir fehlen fast die Worte.
Soviele hier haben einige Schicksalschläge über sich ergehen lassen müssen,sind selbst Betroffen,oder anghörige oder beides,haben geliebte menschen verloren und doch,und doch strahlenn sie noch solch eine kraft und mut aus.Ich finde es sehr bewundernswert.
Ich bin auch Angehörige und ich gehe sehr schlecht damit um.
Vielleicht helfen mir eure beiträge anders damit umzugehen.

Ylva
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  #2  
Alt 10.10.2004, 13:12
Benutzerbild von Jeany
Jeany Jeany ist offline
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Hallo Ylva,
Bevor ich selber krank wurde, war ich auch "nur" Betroffene, da meine Mutter an Lungenkrebs gestorben ist und mein Vater kam nicht klar, obwohl ich versucht habe immer für ihn da zu sein, es hat nichts genützt, er hat sich das Leben genommen. Bevor ich selber krank wurde kam ich mit der Situation gar nicht klar!Ich hatte damals gar keine Lust mehr zu Leben oder besser gesagt, ich hatte panische Angst vorm Leben, vor dem, was noch auf mich zukommen könnte. Als ich dann den Knoten fühlte, wusste ich sofort, dass es Krebs ist, ich habe es zuerst verdrängt, bin nicht zum Arzt gegangen!!Aber irgendwann sass ich mit meinem Mann und mit meinen Freunden zusammen, es war so schön und ich dachte mir, dass ich das gerne immer wieder erleben würde. Als mein Mann dann kurz darauf den Knoten fühlte, bin ich dann sofort zum Arzt, dann ins Krankenhaus. Die Diagnose traf mich wie ein Hammerschlag, obwohl ich doch schon lange wusste, dass ich Krebs habe. Ich wurde brusterhaltend operiert, dann kam die Chemo und ich träumte von einem Leben ohne Schmerzen, ein Leben, wo ich ganz viel erleben und unternehmen konnte. Ich habe jetzt die Chemo, 30 Betrahlungen hinter mir und befinde mich mitten in der Antihormontherapie. Manchmal bin ich traurig, dann vermisse ich mein altes Leben, aber ich bin auch oft sehr gut drauf. Das Leben ist oft so schön, ich geniesse es viel mehr, ich freue mich schon alleine darüber, dass ich mit meinen Hunden spazieren gehen kann, wenn die Sonne scheint habe ich immer ein unbeschreibliches lebensgefühl, aber selbst den Regen liebe ich auf meiner Haut oder den Wind, all diese alltäglichen Dinge eben!!Klingt ziemlich sülzig, was ich hier geschrieben habe, aber ich fühle mich heute einfach sehr gut. Ich würde mich freuen, wenn ich dir ein klein wenig von diesem Lebensgefühl übermitteln konnte!!
Wenn du willst, kannste mir ja auch an meine private eMailaddi schreiben :JeanyRO@web.de
Ich bin übrigens 35 Jahre alt!!

Liebe Grüsse
von Jeany
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  #3  
Alt 10.10.2004, 18:36
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Liebe Ylva,

ich bin Betroffene und bin immer wieder traurig darüber, dass ich von meinen Angehörigen (Mutter und 3 Schwestern) überhaupt keine Anteilnahme erfahre.
Es tut verdammt weh!!!

Seit vier Wochen ist Funkstille; niemand fragt mal nach, wie es mir geht, niemand ruft mal an.

Und ich, ich will sie nicht belästigen...

Jeder lebt sein Leben und will mit Krankheiten nichts zu tun haben.

Dabei habe ich eigentlich bisher nicht viel gesagt; jammern liegt mir sowieso nicht.

Ich ertrage es nur nicht, wenn man mir von Bluthochdruck erzählt oder von einem Magen-Darm-Infekt.
Wie gerne würde ich nämlich tauschen! :-(

Ich hoffe inständig, dass mir diese Gleichgültigkeit meiner Angehörigen irgendwann nicht mehr so weh tut und ich damit besser umgehen kann.

Nichts ist schlimmer, als sich nicht zu melden oder mal nachzufragen! Jedes liebe Wort ist Balsam für die Seele!

Bitte vergiss das nicht!

Ich weiß, dass auch Angehörige leiden, aber Krebskranke leiden auch und da ist geteiltes Leid, halbes Leid!

Liebe Grüße
Norma
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  #4  
Alt 10.10.2004, 18:54
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Helli Helli ist offline
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Hallo Norma,
wir kennen uns aus dem Thread"Meine Mama hat Brustkrebs...", den meine Tochter zu Beginn meiner Erkrankung angefangen hat. Du warst es, die mich dann hier willkommen geheißen hat, als ich soweit war, selbst im Forum zu schreiben. Das zeigte mir Dein Mitgefühl und Deine Anteilnahme! Und nun muß ich lesen, daß gerade Dir diese Anteilnahme von einen eigenen Angehörigen verweigert wird. Also so etwas verstehe ich nicht! Ich bin froh, daß meine Familie fest hinter mir steht, denn man hat an der Sch...krankheit so schon zu knabbern.
Liebe Norma, ich drücke Dich mal ganz fest.
Liebe Grüße
Helli
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  #5  
Alt 10.10.2004, 23:02
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Hallo Ihr Lieben!

Auch ich bin betroffen - bei mir ist es schon 3 Jahre und 3 Monate her - und ich habe all' das schöne für mich ganz neu entdeckt - auch wenn sich das so geschwollen anhört - aber es ist genauso. Ich wurde wieder stark und war einfach nur froh, daß ich wieder voll arbeiten gehen konnte und wieder volle Leistung bringen konnte. Die Ängste, die ab und zu noch da sind, kann ich am Besten mit ebenfalls betroffenen Freundinnen (hat das nicht auch was Gutes für sich, daß ich dadurch wirklich liebe Menschen dazu gewonnen habe!??!?!?) bewältigen. Wir sind vor jeder Nachsorge in der gleihen Situation und wir teilen unsere Ängste und wir fühlen uns verstanden. Trotzdem müßen wir natürlich letztendlich die Angst alleine aushalten - aber es hilft trotzdem!! Ich bin schon manchmal auf mich selbst stolz. Und wenn dann - wie jetzt ganz aktuell - wieder eine OP ansteht, weil eine Zyste auch ein Tumor sein könnte - und ich deswegen wieder ganz unten bin, denke ich mir, hey, komm, es geht auch dieses Mal wieder aufwärts! Und wenn ich an die OP denke, sie war vor ein paar Wochen - und es war alles o.k . - und wie es mir heute geht (psychisch) - dann sehe ich auch schon eine ganz dolle Steigerung.

Ich wünsch' Euch alles, alles Liebe - am allermeisten aber Kraft um Euren Weg zu finden, mit dieser Krankheit und den Folgen zu leben!

GLG Angi :-)
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  #6  
Alt 11.10.2004, 01:46
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Hallo ylva,
ich glaube, dass ich bis zu meiner Krebserkrankung,den Tod meines einzigen Sohnes, die Krankheit und den Tod meiner Mutter (alles innnerhalb von 2 Jahren) gar nicht wusste, dass ich so viel ertragen kann. Von den Enttäuschungen durch Familie und "guten" Freunden/Freundinnen gar nicht zu reden. Man muss einfach damit leben, ob man will oder nicht. Manchmal bin ich schon so verzeweifelt, dass ich keine Lust mehr habe weiter zu leben. Aber dann kommen auch wieder gute Tage und ich freue mich mit meinem lieben Mann, dass wir noch zusammen sind. Ich versuche, aus Allem zu lernen.Mein Leben für mich zu ändern, und nur noch das zu tun, was gut für mich ist.Gelingt mir natürlich nicht immer,aber immer öfter.Ich weiss, dass ich nicht mehr gesund werde, aber es gibt auch andere Menschen, die krank sind.Es gibt halt kein Recht auf Gesundheit!
Ansonsten gibt es kein Patentrezept. Gruss Heidi.
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  #7  
Alt 11.10.2004, 10:59
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Liebe Ylva
Solch liebe Worte von Dir! Weisst Du, man darf einfach nicht vergessen, dass Krebs nur Teil unserer Leben ist und wir alle noch ganz viel anderes drum herum haben. Ich habe ein schönes Leben und geb dem Krebs nicht mehr Raum als nötig. Er hat sich meine Haare, meine Brust und meine langfristige Zukunftplanung geholt, nicht aber meine Lebensfreude und Liebe... Ich geniesse jeden Moment, der es zulässt genossen zu werden und mach mich so stark für die schweren Zeiten.
Liebe Grüsse
Barbara
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