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Alt 11.12.2008, 14:34
Eponine1974 Eponine1974 ist offline
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Registriert seit: 18.07.2007
Beiträge: 35
Standard Keine Chemo mehr ...

Hallo Ihr Lieben!

Nach laengerer Zeit auch mal wieder eine Nachricht von mir ...

Meine Ma (59) hat sich diese Woche entschieden, keine Chemo mehr zu machen. Einerseits ist das traurig, andererseits bin ich irgendwie auch erleichtert, denn sie hatte die letzten Monate echt keine Lebensqualitaet mehr ...

Aber der Reihe nach: Wie sich Einige vielleicht noch erinnern, wurde ihr im Sommer ein Stoma wg. einer Fistel gesetzt. Von der OP hatte sie sich, so dachten wir, super erholt - allerdings nur fuer kurze Zeit. Ploetzlich ging die Stimme weg. Ich hatte direkt ein schlechtes Gefuehl deswegen und habe gedraengt, doch bitte sofort noch mal die Lunge abzuchecken - nein nein, das kaeme nur von allgemeiner Erschoepfung sagten die Aerzte. Dann sollte nach 8 Wochen die Chemo mit Gemzar weitergefuehrt werden, aber eine neue Assitenzaerztin sagte nur: "Sie gefallen mir gar nicht, wir checken sie erst noch mal ordentlich durch." Langer Rede kurzer Sinn: Die Chemo hat nichts mehr gebracht, mittlerweile gibt es zu den bereits vorhandenen Metastasen auch welche in Lunge und Leber, und was das heisst, muss ich hier wol niemandem erklaeren ...
Neue Besen kehren gut (die neue Assitenzaerztin), die alten kennen die Ecken (ihre anderen Aerzte wusseten wohl schon auch, was das mit der Heiserkeit heisst, das letzte Staging war ja noch nicht lange her, wollten sie aber schonen - trotzdem: So ein Humbug!!!) ...

Man hat dann noch mal eine aggressivere Chemo mit Topotecan gestartet, die hatte aber den gleichen Effekt wie die ersten Zyklen mit Cisplatin/Taxol: Die Thrombozytenwerte waren danach extrem, heisst gefaehrlich, niedrig (deswegen hatte man ja ueberhaupt "nur" Gemzar Mono als palliative Chemo gegeben). Hinzu kommt, dass der geplante Zyklus jedes Mal 5 Tage ambulant, 2 Wochen Pause gewesen waere. Ihr ging es nach den 2 Wochen noch so besch..., dass man ernsthaft sagen musste: "Wenn der Krebs sie schon nicht kleinkriegt, dann wenigstens die Chemo!" Also hat sie sich jetzt entschieden, in der noch verbleibenden Zeit wenigstens ein bisschen Lebesnqualitaet zu haben.

Wie lange das noch sein wird, weiss niemand. Eigentlich sollte sie schon Weihnachten 2007 ja nicht mehr unter uns weilen, da hat sie aber alle bloeden Prognosen Luegen gestraft *richtigso*

Ich bin traurig und froh zugleich, innerlich bereite ich mich auf das Unabwendbare vor. Alles, was ich mir wuensche, ist, dass die ihr noch verbleibende Zeit nicht mit Schmerzen und zuviel Quaelerei verbunden sein wird.

Allen unter Euch, die ebenfalls kaempfen, alles Gute und viel Kraft - ich denke oft an Euch, mir fehlt nur manchmal die Kraft, hier zu schreiben und auch zu lesen ...
__________________
"Hoffnung ist eben nicht Optimismus, es ist nicht der Glaube, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht." - Václav Havel

Geändert von Eponine1974 (11.12.2008 um 14:37 Uhr)
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