Immer Krankheitsgefühl - wer kennt das?

[Karin55]

Hallo zusammen,

vor mehr als 3 Jahren wurden bei mir BK-Metastasen diagnostiziert (Bauchraum), die bisher erfolgreich mit Femara in Schach gehalten werden. Außerdem bekomme ich halbjährlich vorbeugend eine Zometa-Infusion. Mein Tumormarker ist (lange wieder) im Normalbereich, die kürzliche MRT des Abdomens zeigt kein Fortschreiten, Blutwerte sind ok.

Dennoch fühle ich mich immer krank! Meistens denke ich, es ist eine beginnende Erkältung, oft ist es dann auch eine, aber eben nicht immer. Ich merke, dass ich seit ca. 10 Monaten abgeschlagen und müde bin, oft leichte Kopfschmerzen habe. Jede längere Tätigkeit beginne ich mit der Überlegung, ob ich sie auch schaffen würde und wann ich wieder zu Hause wäre, um mich hinlegen zu können. Jede gebuchte Reise ist mit Zweifeln verbunden, ob ich sie überhaupt antreten kann.

Wenn ich jetzt eine Verschlechterung meiner Lage hätte, würde ich es ja noch verstehen.

Wem geht es ebenso? Was passiert bloß im Körper?

LG
Karin

[Ilse Racek]

Liebe Karin

Bei mir ist der Krankheitsverlauf zwar etwas anders, aber ich kann Dir trotzdem sehr gut nachfühlen....

Es ist wohl durchaus möglich, dass Dein "KrankheitsEmpfinden" durch die AHT begründet ist, aber so sicher kann man sich da wohl nie sein


Seit meiner Erkrankung in 2002 hatte ich nie wieder das Gefühl, völlig sicher zu sein - vor Diagnose meiner BK Erkrankung war ich wesentlich unbekümmerter....


Alles Gute und liebe Grüße

[Christa Martina]

Liebe Karin,

ich kann es dir nachfühlen.

Die erste Erkrankung, 2002 EK, habe ich sehr gut verkraftet.

Seitdem vor nunmehr 2,3 Jahre Bk diagnostiziert wurde, und ich nochmal eine Chemo und Bestrahlungen bekam, ist nichts mehr wie davor, war ich mir auch so sicher die Krankheit besiegt zu haben.

Habe auch ewig Erkältungserscheinungen, mal Husten, mal Schnupfen.
Ekzeme bekomme ich auch überall am Körper, obwohl in angeblich kein Allergie habe. Schwitzen tue ich auch immer, obwohl ich dass vorher nicht kannte.

Wenn ich eine Reise buche frage ich auch, " wirst du es antreten können ", mußte allerdings ein Flug nach der Türkei absagen wegen der 2. Erkrankung.

Mir geht es aber auch sonst gut, bin froh dass nichts nach gekommen ist, aber die Angst bleibt, und dass finde ich schlimm.

Meine Feundin die vor 30 Jahren BK hatte, fühlt sich heute noch nicht sicher, und hat vor jede Untersuchung angst.

Dass ist wohl das Los Krebserkrankte dass man mit der Angst leben muss, nur man darf es nie beherrschen lassen.

Alles Gute für dich,

Gruss Christa

[R.Koehler]

Liebe Karin,

ich war jetzt lange nur stille Leserin. Der plötzliche Tod von Heike60 hat mich sehr erschüttert. Ich habe alles über Monate verfolgt!
Mit dem Kranheitsgefühl, so wie es Du beschreibst, das könnte ich sein.
Bei mir ist es jetzt 2 Jahre her, als man die Fernmetastase im Lymphknoten (gegenüber und kapselüberschreidend) sowie Lokalrezidive gefunden hatte. Ich komme auch nicht wieder auf die Beine. Hänge ständig durch, schlafe viel. Zur Zeit ist mir ständig übel. Ich fühle mich ständig überfordert und möchte nur meine Ruhe. Mit der Urlaubsreise geht es mir auch wie Dir! Manchmal denke ich, ich lebe nicht mehr lange!
Die Tumormarker wurden erst am Freitag wieder gemacht. Das Ergebnis ist noch offen. Diese steigen aber immer mehr an. Waren aber 9/09 "noch" im grünen Bereich!
Mein Ärztin sagt, es könnte am Aromasin liegen! Ich weiß auch nicht was ich tuen soll und die Angst wächst und wächst!

Alles Liebe
Rosi

[I.J.]

Hallo Karin @all,

habt Ihr schon einmal an das Fatigue Syndrom gedacht?

LG
I.J.

[PetraK]

Hallo Karin,

auch ich kann dich völlig verstehen. Ich hatte 2001 das erste Mal BK (BET, Chemo, Bestrahlung), die ersten Jahre danach ging es mir eigentlich gut. Jetzt hatte ich letzten Sommer ein Rezidiv, die Brust wurde entfernt, damit komme ich aber ganz gut zurecht. Seit September muß ich auch Femara nehmen und irgendwie geht es bergab. Ich hab ständig irgendwo Schmerzen, bin irgendwie depressiv, absolut nicht arbeitsfähig und bekomm nichts mehr auf die Reihe, und das, obwohl bei mir keine Metas gefunden wurden. Noch bin ich krankgeschrieben, aber ich weiß gar nicht, wie alles weitergehen soll. Aber wenn ich gefragt werde, was denn eigentlich los sei, kann ich das auch nicht erklären......

Liebe Grüße

Petra

[Karin55]

Hallo zusammen,

ich habe mir noch einmal den Beipackzettel von Femara durchgelesen und dort stehen ja so einige Sachen drin, die auf mich zutreffen und die ich mit Schlappheitsgefühl (oder Müdigkeit usw.) bezeichnen kann. Ich weiß auch nicht, ob es logisch ist, wenn ich annehme, dass sich diese Nebenwirkungen nach längerer Einnahme noch verstärken.

Fatique vielleicht auch, vielleicht noch zusätzlich ...

Was mich verunsichert, ist diese Abgeschlagenheit in dem Sinne, dass ich morgens denke "Jetzt kriegste eine Grippe oder Fieber oder eine kräftige Erkältung" und das teilweise mehrmals in der Woche über sehr viele Monate. Zwei Aspirin verbessern den Zustand dann vorübergehend etwas.

Lieben Gruß

Karin

[Kerstin66]

Hallo Karin,

mal eine andere Fragestellung - wie ist Dein Schlaf ?

Ich habe fast ein ganzes Jahr mit totaler Erschöpfung, Kopfschmerzen und Gereiztheit verbracht. Tägliches Gefühl - ich bin nicht ausgeschlafen obwohl ich manchmal wie ein Stein geschlafen habe mit "Mittagsschlaf" der für mich absolut ungewöhnlich ist. Blut- und Schilddrüse ohne Befund. Mein Hausarzt hat mich auf Drepression behandelt obwohl ich der Meinung bin das das nicht zu traf. Irgendwann bin ich aufgrund eines Berichtes in einer Zeitschrift beim HNO gelandet der bei mir eine leichte bis mittelschwere Apnoe feststellte. Ich habe nächtliche Atemaussetzer. Vermutlich durch die angewöhnte Rückenlage nach der beidseitigen Ablatio und meinen Metas in den Lendenwirbeln.

Nun versuche ich wieder mehr auf der Seite zu schlafen und es ist viel besser geworden. Eventuell hilft Dir mein Bericht weiter.

Alles Liebe Kerstin

[tanjaschreiber]

Hallo,
schon komisch,daß es anderen auch so geht.Bei mir wurde das erste mal BK im Dezember 08 festgestellt.Danach folgte das komplette Programm.OP,Chemo und Bestrahlung.Keine Metastasen.
Im Dezember 09 ein Rezidiv.Selbe Brust wieder.Diesmal keine Chemo und keine
Bestrahlung.Aber seit ich mit dieser Krankheit auseinandergesetzt werde,habe ich einfach das Gefühl ich bin nicht mehr so fit wie früher.
Eigentlich bin ich momentan gesund.Aber auch in der Arbeit merke ich,daß die Arbeit mir zwar Freude bereitet,aber alles so schwerfällig geworden ist.Es geht alles viel langsamer.Ist schneller am Schnaufen.
Wie schon mehrfach erwähnt,als stehe man kurz vor einer Grippe oder so was.
Als wenn im Körper noch irgendjemand sagt,Stop.
Vielleicht wurden auch unsere Powerzellen im Körper bei der Chemo zerstört und wachsen nicht mehr nach??

[Karin55]

@ Kerstin

Mein Schlaf ist sehr gut. Ich schlafe 8 bis 9 Stunden am Tag. Wenn ich mal weniger schlafe, ist mein Zustand genauso, vielleicht gehe ich dann nur mal ausnahmsweise früher ins Bett.

@ Tanja, vielleicht hat das auch was mit Depressionen zu tun. Aber dieses Erkältungs- und Grippegefühl passt meiner Meinung nicht. Sonst schiebe ich auch viel auf Femara-Nebenwirkungen.

LG
Karin

[I.J.]

Wenn Du Deine Beschwerden einem Psychiater/Neurologen schilderst wird er höchstwahrscheinlich die Diagnose Depression oder Anpassungsstörung erstellen und ein Antidepressivum verordnen. Schilderst Du dieselben Beschwerden einem orthomulekular ausgerichteten Arzt wird er vermutlich orthomolekulare Unterversorgung der Zellen mit Sauerstoffarmut diagnostizieren und dementsprechende Nahrungsergänzungsmittel verordnen. Ein Hausarzt wird vielleicht sagen, treiben sie Sport dann wird´s schon wieder. Ein Onkologe wird schon mal eher auf das Fatiguesyndrom tippen. Ein Heilpraktiker wird wahrscheinlich eine Vergiftung durch die Chemotherapie diagnostizieren und eine Entgiftung vorschlagen. Ein Pneumologe wird sagen, alles Einbildung. ....Jeder hat sein Spezialgebiet und dadurch seinen eingeschränkten Blick aufs Ganze. Man muß selber herausfinden was es ist und was hilft.

[Karin55]

Hallo I. J.,

da hast du bestimmt recht.

Meine Hoffnung ist/war, Leidensgenossinnen zu finden und damit die Sache ein wenig zu "entschärfen". Im Hintergrund läuft bei mir ja immer noch die Angst einer Progression ...

Gruß
Karin

[simik]

hallo

dieses schlapp-sein müd sein... kenne ich auch sehr gut(nehme dieses femara nicht)
2005 BK und 2 befallene LK .chemo und bestrahlung danach war ich wieder echt fit.2008 rezediv wieder chemo und bestrahlung 2009 noch während der bestrahlung LK metastasen wieder OP und nochmal axilla bestrahlt danach gings mir den umständen entsprechend recht gut bis plötzlich meine blutwerte schlecht waren.ich war so müd wie nie.konnte nichts mehr machen und wurde richtig depri,hatte panikattacken(aus angst ich fall um),keine konzentration und plötzliche schwächeanfälle.ganz übel. warum die werte so schlecht waren war unklar.ich war ja nach der therapie recht fit und habe sport gemacht,mich nie hängen lassen aber dieses "schwach-sein" hat mich richtig überfallen und ich bin eigentlich ein kämpfer-typ aber ich war dazu gar nicht mehr in der lage.
aber dann ging es mir wieder etwas besser und dann kam das nächste :-( wieder LK metastasen.OP und die ganzen schrecklichen untersuchungen die gott sei dank unauffällig waren.(verdacht waren knochenmetas.) dafür aber ein kleines knötchen wieder an der Op(aufbau)-brust (am rand der narbe) das auch wieder raus muss.
ich versteh das alles nicht so recht. es ging mir so schlecht,dann auf dem weg der besserung wieder krebs.jetzt bin ich schon wieder total schlapp und ko aber nicht so wie in der ganz schlimmen zeit.ich weiss nicht wie sehr das mit dem krebs / therapien zu tun hat.
jedenfalls gings mir nach den therapien immer ziemlich gut.blos letztes jahr 4 monate nach therapie so schlecht. eisen/HB wert waren ganz schlecht dann wieder besser dafür leukos unten (dabei ja keine chemo mehr und nach chemo waren die werte wieder recht gut,warum dann plötzlich wieder so schlecht? weil der krebs wieder am anmarsch war? aber als LK gross/befallen gings mir ja wieder etwas besser.. ich bin ratlos an was dieses müd/schlapp-sein genau liegt.

sind eure blutwerte auch manchmal schlecht?

liebe
grusse