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Alt 06.09.2007, 22:00
Thompo Thompo ist offline
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Registriert seit: 06.09.2007
Beiträge: 1
Standard Meine Geschichte...Malignes Melanom Level II GTD 0,7 mm

Hallo zusammen,
ich bin zufällig heute beim surfen auf diese Seite gestoßen und habe seit ein paar Stunden viele Einträge gelesen und dabei viel nachgedacht...nachdenken tue ich aber schon seit dem Juni 2002 über das Thema Krebs, als mir meine Hautärztin in dem Monat meines 34. Geburtstages bei einer Untersuchung mitteilte :" das ist nicht in Ordnung"...das müssen wir sofort genauer untersuchen...". Ich bin aus Eitelkeit zu dieser Untersuchung gegangen, weil ich eine kleine Warze an der Lippe hatte und diese entfernen wollte..das war garnix...eine Warze halt, die mich störte...wenn schonmal dabei, untersuchte mich meine Hautärztin komplett und fand eine abnormes Muttermal an der rechten Flanke am oberen Rippenbogen...ich habe noch gelacht..."was ist denn nicht normal ? zu groß oder zu dunkel ?" Sie guckte mich an und sagte:" Herr....ich habe die Befürchtung, das das ein malignes Melanom ist...!" Malignes Melanom ?..noch nie gehört...ich sagte noch .."na dann machen Sie das mal weg...dann ist Ruhe...". Dann sagte Sie einen Satz, der mein Leben verändert hat:" Ein malignes Melanom ist eine Krebsart, die zu den bösartigsten zählt, die wir kennen"...mir blieb die Luft weg...Herzrasen und Übelkeit...meine Beine wurden weich...ich mußte mich setzen...in dem Moment brach eine Welt zusammen..du Krebs ?...erst der Gedanke ..die spinnt, die irrt sich...das kann nicht sein ! Dann nahm die Hautärztin mich zur Seite und sagte mir es ist noch früh genug...so wie sie das sähe ist es im Anfangsstadium...sie hätte für mich eine gute Prognose...PROGNOSE ??? Ich will keine Prognose...ich wollte das das alles garnicht stattfindet...

...Am nächsten Tag fuhr ich in Begleitung zur Hautklinik nach Minden (Westfalen) um mich dort untersuchen zu lassen, das hatte meine Ärztin sofort arrangiert...dort wurde dann Sonografie gemacht, Blut abgenommen usw...die Sonografie zeigte eine Eindringtiefe von 0,30mm...eine Oberärztin kam danach auf mich zu und sagte mir das man nicht genau sagen könne, was es ist, das könnte erst eine histologische Untersuchung zeigen...aber sie würde mir das "gute Stück" sofort entfernen wollen...je eher desto besser...aber vorher noch Fotos machen...ok...dann bitte...wir gingen in den OP...4 Spritzen und dann ging es los...lokale Betäubung...die hatten ein Radio im OP...da lief Deutschland- Irland..es war ja WM zu dieser Zeit...ich fand das klasse...hat mich entspannt....nach einer halben Stunde war es vorbei...nähen...Verband...aufstehen und in das Gesicht der Ärztin gucken...Sie sah das und sagte mir..."wenn das was wirklich bösartiges war, dann haben wir alles entfernt..."..sie gab mir ihre Handynummer auf der ich sie bitte 3 Tage später anrufen sollte, da könnte ich dann das Ergebnis der histologischen Untersuchung erfahren...

... 3 Tage später dann habe ich angerufen aus Bochum an meiner Arbeitsstätte...ein malignes Melanom Level II GTD 0,70 mm.......Pause...schwarze Wand...wieder Beine schwach...Übelkeit...hinsetzen...dann sagte Sie mir aber auch...ES WAR NOCH FRÜH GENUG !!!....Kein Lymphknotenbefall..Blutbild ist ok...keine Chemo notwendig.."Sie sind haarscharf vorbei"....aber Nachsorge wäre unbedingt notwendig !
zürück mit der Bahn nach Gütersloh - meinem Wohnort- in Städtische Klinikum...dann Termine... Sono...Ganzkörper CT (wollte der Chefarzt)...kein Befund....UFF...seither gehe ich alle 3 Monate (die ersten 5 Jahre alle 3 Monate, ab dann alle 6 Monate) zum meiner Hautärztin und ins Klinikum zum Lungenröntgen, Sonografie und Blutabnahme...bis heute kein Anzeichen auf ein Rezidiv...der Chefarzt der Onkologie hat mir in der letzten Untersuchung gesagt..."es ist jetzt 5 Jahre her...Sie können von Glück sagen, daß Ihr Melalom frühzeitig erkannt wurde...Sie sind wirklich haarscharf vorbei..."

...ich habe mich seitdem verändert...all das was vorher für mich wichtig war ( guter Job, Geld verdienen, was werden im Leben...) ist nicht mehr so wichtig...Geld verdienen ok..das muß jeder, aber bewußter Leben...ja das habe ich gelernt...ich kann mich an Kleinigkeiten erfreuen, über die ich früher nicht mal einen Gedanken verschwendet hätte..ich denke oft über andere Schicksale nach, die Menschen auch in diesem Forum mit viel schweréren Krebserkrankungen haben und dann über mich, das es mir doch gut geht und
ich vielleicht nur ein bißchen mehr Glück hatte...aber das spornt auch wieder an zu sagen...ja es ist schwer...auch wenn die Prognose gut ist wie in meinem Fall, der Geist ist nicht zu kontrollieren...man denkt und denkt und zweifelt...geht es gut oder kommt der große Schlag danach...die Angst, die schleichend an mich herantritt und mich mit einer Konsequenz konfrontiert, der ich fast nicht fähig bin zu kontern...

mir hat das ganze jetzt 5 Jahre danach Mut gegeben, weil ich dem ganzen geistig (denn die Psyche ist das Hautproblem) widerstanden bin und seitdem viel bewußter lebe....das ist einfach meine Geschichte die ich euch erzählen wollte...
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